Corratec 10 Hz Prototyp - Die Rückkehr des Elastomers [Riva 2014]

Einen durchaus interessanten Ansatz verfolgt der neueste Entwurf von Corratec: 10 Hz - was es damit auf sich hat, haben wir uns in Riva erklären lassen. Am Corratec-Stand war der erste Prototyp zu sehen und zu fahren, das fertige Produkt soll im Herbst zu haben und auf der Eurobike zu sehen sein.


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Woher weißt du das? Eine Stahlfeder im Zweifel? Eine Feder dämpft nicht! Ein Elastomer ist von seiner Physik her eine Feder und ein Dämpfer zugleich. Und die Frequenz der maximalen Dämpfung kann man über die Materialwahl sehr gut einstellen. (Beispiel happy & sad ball) Und da man auch seine Reifen gelegentlich wechselt, eventuell für den Winter auch, kann man auch einmal die Elastomeraufhängung wechseln. Das sollte sogar mit zwei linken Daumen möglich sein.
Wer hier die alten Elastomerfedern, die allmählich versteinerten, ins Feld führt, liegt ein wenig daneben. Das waren meist ganz billige Gummis. Autoreifen sollen ja auch ein wenig besser geworden sein, als sie vor 30 Jahren waren.

Das ist garnicht mein Punkt. Ich meinte nur, im Zweifel genügt ein Stahlfederdämpfer, wenn richtig feines Ansprechverhalten gefragt ist; natürlich hat die Feder nichts direkt mit dem Dämpfer zu tun, nur ist durch die Konstruktion bedingt das Losbrechmoment geringer.

Was ist hier überhaupt los, Verwissenschaftlichung und den Gebrauch von "big-boy-words", "schwingungsfähige Systeme, periodische Belastungen"? Das ist ja schön und gut und jeder der Physik in der Oberstufe hatte versteht das auch. Es bereichert die Diskussion um die Frage, ob nicht gute konventionelle Lagerungs- und Dämpfungstechnik ausreicht, um Mountainbiker mit stark erhötem Komfortbedürfnis zufriedenzustellen, nicht.
 
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Ich finde die Schlechtmacherei in diesem Fall berechtigt :) Es wird doch wirklich nur das Losbrechmoment des Dämpfers aufgehoben, das des Hinterbaus inklusive Dämpferlager an der Wippe kann man nicht umgehen.

Dann solltest Du mal z.B. von einem Canyon Torque FRX den Hinterbau ohne Dämpfer bewegen. Da gibts quasi kein Losbrechmoment.
Aber hier im Forum gibts teilweise echt extreme Brechkraft für die Magengegend ;)
 
Zum Einen ist die Dämpfung bei Elastomeren die für den Einsatzzweck in Frage kommen ist eher gering (deutlich unter 10%), zum Anderen gibts hier fertigungsbedingt auch relativ große Schwankungen.
Da ich nicht weiß, welche Elastomere derzeit dafür infrage kommen, kann ich dazu nichts sagen. Aber wie der happy/unhappy Ball schon zeigt, ist der Dämpfungsbereich sicher größer. Die Schwankungen der Fertigungstechnik sind sicher nicht dramatisch. Im Automobilsektor werden ja derartige Dämpfer massenweise verbaut.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bikehersteller hier den Aufwand betreibt das ganze "unter Kontrolle" zu bringen, das passiert ja teils nichtmal in wesentlich größeren Branchen - wo mehr Geld und oft auch mehr know-how in der Entwicklung steckt.
Die Entwicklung hat doch längst stattgefunden. Als offene Frage bleibt doch, ob es zum Bike passende Materialien gibt?
Aus Richtung "Ansprechen" sehe ich den (technischen) Bedarf nicht wirklich. Wer die Stahlfeder nicht will findet mittlerweile echt sau gut ansprechende Luftfederdämpfer (die 2015er MonarchPlus z.B). Da ist durch nen Elastomer einfach kein relevanter Gewinn mehr zu holen, man holt sich nur noch eine Baustelle und nen Freiheitsgrad mehr ins Fahrwerk.
Die Frage ist doch, wann das ganze sinnvoll sein kann? Bei kleinen Amplituden könnte das sein. Haben Racer das Problem gelegentlich? Ich würde würde mir das eher in einem Hardtail in irgendeiner Hinterradaufnahme vorstellen können.
Ich stell mal die etwas gewagte These in den Raum die sich doch ganz gut mit meinen Erfahrungen deckt:
Viele/ die meisten Biker wollen doch einfach nur Technik die irgendwie begeistert, über die man diskutieren/reden kann und die einigermaßen funktioniert. Das Optimum suchen so wenige, dass damit wahrscheinlich wenig Geld zu verdienen ist. Also bedient man im Zweifelsfall eher erstere...
Ich fahre auch gern Technik, die mich begeistert! :bier:

Ich rede von der Eigenfrequenz des Elastomers und nicht von der Anregung.
Die spielt doch überhaupt keine Rollte, wenn ich mindestens 70 kg Masse draufpacke. Es geht doch um erzwungene Schwingungen bzw. quasi Stoßantworten.
 
Errinnert mich am MagicLink System von Kona... da wurde auch ne Feder zwischen Dämpfer und Rahmen gesetzt... nun ratet mal was draus geworden ist
 
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War aber eine völlig andere Idee und hat gar nix mit dem hier zu tun.

Doch find ich schon... klar war der Haupgedanke das das Rad "automatisch" erkennt ob er den Dämpfer samt Feder nutzt (Abfahrt) oder halt nur die Feder (Uphill) trotzdem wurde auch damit geworben das durch die Feder das Ansprechverhalten verbessert wird zumindest bei der Abfahrt.
 
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Da ich nicht weiß, welche Elastomere derzeit dafür infrage kommen, kann ich dazu nichts sagen. Aber wie der happy/unhappy Ball schon zeigt, ist der Dämpfungsbereich sicher größer. Die Schwankungen der Fertigungstechnik sind sicher nicht dramatisch. Im Automobilsektor werden ja derartige Dämpfer massenweise verbaut.[...]

Die spielt doch überhaupt keine Rollte, wenn ich mindestens 70 kg Masse draufpacke. Es geht doch um erzwungene Schwingungen bzw. quasi Stoßantworten.

Dass die Massenweise verbaut werden heißt nicht, dass es auch mit der (Fein)abstimmung klappt. Da steckt nen relativ großer Aufwand hinter der in der Bikebranche wahrscheinlich nicht erbracht werden wird. Wahrscheinlich ist der auch nicht nötig weil die Schranken in den Schwankungen akzeptiert werden können um welten größer sind.

Die Eigenfrequenzen des Fahrwerkes und wie stark diese gedämpft sind spielen fahrdynamisch eine sehr große Rolle. Ungedämpfte bzw. "falsch" gedämpfte Eigenfrequenzen (wo das elastomer halt noch eine Zusätzliche reinbringt) können das Fahrverhalten deutlich verschlechtern, da diese bei jedem Impuls (davon hats beim Biken genug) angeregt werden.

Grüße,
Jan
 
Was ist hier überhaupt los, Verwissenschaftlichung und den Gebrauch von "big-boy-words", "schwingungsfähige Systeme, periodische Belastungen"?
Das ist lediglich eine saubere Nomenklatur statt irgendwelcher missverstandener Fantasiebegriffe, wie man sie oft genug liest.
Das ist ja schön und gut und jeder der Physik in der Oberstufe hatte versteht das auch.
Nein. Aber das muss auch nicht sein.
Es bereichert die Diskussion um die Frage, ob nicht gute konventionelle Lagerungs- und Dämpfungstechnik ausreicht, um Mountainbiker mit stark erhötem Komfortbedürfnis zufriedenzustellen, nicht.
Nein, aber es zeigt auf, wo blöde Bemerkungen einfach nur blöde Bemerkungen sind, ohne irgendetwas zum Sinn des ganzen beizutragen.
 
Sorry, aber Elastomere gehören höchstens an Rennräder, bei denen man Komfort braucht, damit die Bandscheiben nicht irgendwann draufgehen — zumindest auf schlechten Straßen oder Kopfsteinpflaster. Wann hat man denn auf einem Trail solche Mini-Schläge?
 
Man sollte federn nicht mit dämpfen verwechseln.

Ich finde den Ansatz interessant. Auf Langzeiterfahrungen, wie das Setzen des Elastomers darf man gespannt sein, falls das Konzept in Serie geht.

....und nein ein Federbein ist kein Dämpfer!
Ich teile deine Auffassung. Es ist augenscheinlich trotzdem schwer für die meisten zu ertragen...die Toleranzschwelle für Elastomere scheint allgemein nur knapp über Ki...po...fie zu liegen...
 
Vielleicht würde es was bringen, wenn man das Konzept erstmal in Ruhe ausprobieren würde?!
 
Das ist lediglich eine saubere Nomenklatur statt irgendwelcher missverstandener Fantasiebegriffe, wie man sie oft genug liest.

Danke, wär schön wenn sich mehr dran halten würden, am Besten wärs wenns Mal nen eigenen Artikel zu Losbrechmoment, Kraftschluss und Co gäbe in der Missverständnisse ausgeräumt werden :)
 
Gute Idee leider ist das Elastomer mir zu sehr Temperatur abhängig... wie die Funktion bei 0° ist oder bei 30° steht wohl in den Sternen.
Die Elastomere Gabeln früher waren im Winter eh quasi wie eine Starrgabel...

Elastomer ist nicht gleich Elastomer... Die alten Gabeln hatten PU (Polyurethan) Federelemente, die wirklich eine sehr hohe Temperaturabhängigkeit aufweisen. Ich baue zufällig Gummiteile, aber aus Kautschuk (nicht dass DER Begriff nicht auch schon sehr weit gefasst wäre), und man kann schon Material verbauen, dass von -30°C bis weit über 90°C relativ konstant arbeitet, zum Beispiel Naturkautschuk.
Im Übrigen ist das, was Corratec da macht, gar nicht so anders als beim Auto. Über jedem Federbein sitzen beim Auto Federbein-Stützlager aus Gummi, die das tun was im Artikel beschrieben wird: Sie sprechen auf minimal kleine Anregungen an, die der Dämpfer gar nicht verarbeiten kann weil er dafür viel zu bockig anspricht. Ein Auto ohne Federbein-Stützlager (oder mit schlechten) poltert bei Querrillen oder Schienenüberfahrten deutlich hör- und spürbar. In höherwertigen Fahrzeugen verbaut man allerdings meistens sogenannte 2-Pfad Lager, bei denen die Stahlfeder auf einem relativ harten Polster liegt, während die Stange des Stoßdämpfers relativ weich von einem zweiten Element abgepuffert wird.
Das ist beim Fahrrad so nicht möglich, weil Feder und Dämpfer ja im gleichen Element untergebracht sind. Nachteil ist natürlich: Der Weg den der Gummipuffer macht wird fast ungedämpft zurückgelegt, in Summe sinkt also die Dämpfungsarbeit etwas ab. Kommt darauf an wie hart man den Gummipuffer macht.
Nur: Ich denke beim Fahrrad übernehmen die Reifen schon relativ zuverlässig die kleinen Stöße.

Und dann etwas was mich immer verwirrt: Bei einem relativ hoch übersetzten Hinterbau macht das Hinterrad ja mehr Weg als der Dämpfer. Gleichzeitig sieht der Dämpfer höhere Kräfte als das Hinterrad. Wird das Ansprechverhalten durch eine Hinterbau-Übersetzung eher besser oder schlechter?
 
Diese Diskussion ist alleine deswegen schon überflüssig, da ohnehin kaum einer der hier anwesenden "ambitionierten MTBer" ein Corratec kaufen würde ;).

Außerdem ist Corratec bisher kaum als Innovator sinnvoller Errungenschaften aufgefallen, sondern eher als Produzent von Skurilitäten (Bullbar, Bowrahmen, Hardtails mit Doppelbrückengabel usw.).
 
word. es gab zu keinem zeitpunkt irgend ein argument für den kauf eines corratec.
mich würde echt interessieren wer das konstruiert, entscheidet und warum eigentlich immer alles so seltsam ist
 
„ Jeder der Ingenieur oder Konstrukteur ist, bitte kurz die Hand heben. “
 
Wenn genügen Wissen vorhanden ist, kann man es in Erwägung ziehen. :)


Aber davon abgesehen, kenne ich keinen Dämpfer der mit Vibrationen klar
kommt. Nicht mal Federgabeln fangen da zu zucken an. Dann kommt noch
der Punkt hinzu, dass man das benötigte Losbrechmoment absichtlich höher
ansetzt, damit das Heck nicht unnötig zu wippen anfängt und der Antrieb
effizient bleibt.
Die genannten 10Hz, sind zusätzlich nicht wenig.


PS: Mich beschleicht das Gefühlt, dass kaum jemand den Artikel gelesen hat.
 
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Ausserdem fragt ja bei diesen "10Hz" auch keiner nach der Amplitude, sprich Hub. Wie schon mal gesagt, für genau das ist der breite (und sinngemäss mit tiefst nötigen Luftdruck befüllte) MTB Reifen da, der auch praktisch keine ungefederte Masse hat, sowie auch kein Losbrechmoment. Diese Corratec Konstruktion ist eindeutig für überhaupt gar nix gut.
 
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Mit den bis heute gängigen Felgenbreiten wird es etwas schwer
mit einem niedrigen Luftdruck komfortabel unterwegs zu sein.

Das ist überwiegend auch der Grund, wieso 27,5" als besser
empfunden wird.


Dennoch würde ich das System von Corratec grundsätzlich zuerst
einmal testen, bevor ich darüber urteile. Alles andere führt nur zu
Vermutungen.
 
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