Cross the Hainich

sketcher

over the hills
Registriert
7. Juni 2001
Reaktionspunkte
12
Ort
Eichsfeld
War das Heute nicht ein schöner Tag zum Biken?! Wann hat man schon mal die Gelegenheit am 3. Februar eine "richtige" Tour zu fahren? Meine familiären Termine (Schwimmen mit den Kindern, Besuch bei der Tante und sone Sachen) konnte glücklicherweise auf Freitag und Samstag abwälzen und damit hatte ich für diesen Sonntag von meiner Familie einen freien Tag zuerkannt bekommen ;)

Um den Tag auch richtig zu nutzen, brach ich schon kurz nach acht auf. Die Klamottenfrage war denn auch das erste Problem: Bei 0,4°C konnte ich mich nicht überwinden, die kurzen Hosen anzuziehen. Also wintermäßig vermummt und ein paar leichtere Sachen in den Rucksack und los!

Den Hainich komplett der Länge nach zu durchqueren hatte ich mir schon lange als Tourenziel vorgenommen, bisher war ich immer nur wenige Kilometer in seine "Wildnis" vorgedrungen. Dieser Höhenzug im Nordosten Thüringens gilt als einer der urwüchstigsten Wälder Mitteleuropas, was er wohl seiner ehemals abgeschiedenen Lage im Grenzland zu verdanken hat. Ein großer Teil von ihm ist zum Nationalpark erklärt worden, es gibt dort keine Bewirtschaftung und wenn ein Baum fällt, dann bleibt er auch dort liegen, ein richtiger Urwald!

Ich habe die 15km Anfahrt teils im Wald, teils auf der Landstraße unter die Räder genommen um dann bei Eigenrieden (bei Mühlhausen) 200m höher den Einstieg in Form eines 3km langen, urigen Wuzeltrails zu finden. Dieses Wegstück ist ein Teil des Mühlhäuser Landgrabens, einer alten Verteidungsanlage. Man fährt zwischen zwei Gräben auf einem schmalen, mittlerweile von Bäumen bewachsenen Erdwall: klasse Strecke (493mNN).
Dann ging es weiter auf dem Rennstieg, der als der Haupt- und Höhenweg des Hainich gilt. Es ist ein sehr abwechselungsreicher Weg, mal Waldautobahn, mal sumpfiger oder verlaubter Pfad, aber immer rauf und runter. Die Höhenmeter leppern sich so schön zusammen. Ich kreuzte so markannte Punkte wie den Winterstein, die Struppeiche, Steinernen Tisch, das Ritterkreuz, die Betteleiche und die Eiserne Hand. Namen, die natürlich nur dem Ortskundigen vertraut sind, zu denen ich mich bisher auch nicht zählen konnte.
Der Rennstieg hat gegenüber seinem berühmten Vetter, dem Rennsteig im Thüringer Wald, für den Mountainbiker den entscheidenen Vorteil, daß sich hier Wanderer so selten zeigen, daß es keinerlei Probleme gibt. Sicher auch, weil sich die Mountainbiker auch so selten zeigen ;)
Gegen Mittag hatte ich das Ende des Hainich noch nicht erreicht und ich kam in Zweifel, ob ich mein Ziel heute noch erreichen würde, schließlich mußte ich auch an den Rückweg denken, aber dann schaffte ich es doch noch bis zum Craulaer Kreuz (475m).
Rechts runter durch den Wald zur Werra (185mNN). Bei der Abfahrt hats mich dann auch noch geschmissen: Ein Ast unter tiefem Laub riss mir das Rad seitlich unterm Hintern weg, Ihr kennt das sicher.
Heimwärts bin ich mit schweren Beinen dann mehr geschlichen als gefahren. Ich mußte nochmal auf 450m und war ziemlich alle. Es wurde noch 16°C warm. Ich war froh, als ich im hellen wieder zuhause war. Im Februar ist man (jedenfalls ich) wohl doch noch nicht so in Form.
Alles in allem war es eine schöne, abwechselungsreiche und anstrengende Tour. Den Hainich kann man zum Biken nur empfehlen.

Daten:
80km
1070Hm
reine Fahrzeit 5 Stunden (plus viele Pausen :D )

Grüße aus dem Eichsfeld
sketcher
 
Hallo sketcher,
da befällt mich doch ein Anflug von Missgunst. Ich hatte mir für dieses Wochenende eine Ruhephase verordnet, um endlich der in diesem Winter unablässig in mir wütenden Influenza den Garaus zu machen und Du? Was machst Du? Na klar, schön bei strahlendem Sonnenschein die schönsten Ecken der Heimat erkunden ;)

Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee, na klar gönne ich Dir alles gute, ist doch klar. Pionierehrenwort.
Wir (eine kleine aber feine Abordnung des ESK) muß es mal schaffen, Dir im schönen Eichsfeld einen Besuch abzustatten und dann zeigst Du uns auch die ganzen guten Sachen. Oder deutet das unterlassene Anhängen eines Overlays etwa auf die Geheimhaltungsstufe hin, der derlei Touren in Deinen Augen unterliegen?

Na wir werden Dir schon zeigen, wer Freund und wer Feind ist :D
 
Respekt Sketcher war ja eine Hammertour.Und das in Deinem Alter:D .Auch ich habe an diesem Wochende nicht auf der faulen Haut gelegen und den Harz unsicher gemacht.Gestern nur eine kleine 40 km Wetter/Landschaftsgenußtour.
Aber heute habe ich den Ritt auf den Hexentanzplatz bei Thale gewagt.War genial.
Hier auch mal was zum angeben.

Länge:96 km
Höhenmeter:1254
So und jetzt lasse ich mir den Rücken und alle anderen geschundene Körperteile massieren
:love:

Grüße aus dem Harz
www.reuti.de
 
Oh, Sketcher, das war ja wirklich eine urst schaue Tour!! Wie gerne wär ich dabei gewesen! Ich wollte schon immer mal in den Hainich, den letzten Urwald Mitteleuropas. Mei Onkel ist diese Tour (Rennstieg) auch schon mal gefahren, und er hat mir so oft angeboten, dass wir den mal zusammen abfahren. Vielleicht wirds nach Ostern was, wenn ich ne Woche ins "Trainingslager" runter nach Thüringen komme!


@ Harzbiker: Ich will auch jemand zum Masieren haben:heul: Respekt aber auch für deine Tour! 96km in so bergigem Lande:daumen:

@ Rikman: Vielleicht bekommst du Sketchers Tourbericht auch irgendwie unter einer Extra-Touren-Rubrik auf unsere ESK-Seite gebacken!?!
 
Zurück