Titanrudel - Custom und Andere

scylla

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Ich bin gerade dabei mir einen kleinen Custom-Traum zu erfüllen: ein Enduro-Hardtail aus Titan genau nach meinen Wünschen.

Es wird kein Grim Donut und auch kein Frankentrail. Nichts unglaublich revolutionäres. Die Geometrie angelehnt an ganz normale Räder von der Stange, dafür mit einem Auge für die Details. Ein wenig konventionell und ein wenig langweilig, aber es muss mir letztendlich Spaß machen, und vielleicht bin ich ja einfach auch ein bisschen konventionell und langweilig.

Aktuell stecke ich mitten im Design- und Bestellprozess mit Waltly Titanium und will euch einfach mal teilhaben lassen.
Vielleicht ist es ja für den/die eine oder andere interessant, wie sowas abläuft, weil er/sie sich sowas auch schonmal überlegt hat.
Ihr dürft gerne auch kommentieren, kritisieren, etc. Viele Augen sehen schließlich mehr als zwei, und ich erhoffe mir hier auch ein wenig Hilfe von der Schwarmintelligenz um vor lauter Strichen auf Zeichnungen nichts zu übersehen, und technische Detailfragen bezüglich des Rahmenbaus zu klären, von denen ich wenig bis keine Ahnung habe :)

PS: besonderen Dank an @Martina H. und @Speedskater für das künftige Loch im Konto ??
 
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Die Vorgeschichte, oder: Was bisher geschah...

Eigentlich bin ich ja nicht unzufrieden mit meinem aktuellen Enduro-Hardtail. Aber ich teste mich ungelaublich gerne durch alles mögliche durch wodurch ich mittlerweile eine ganz gute Idee von meinen Wunsch-Geometrie-Details habe, und es gibt an meinem aktuellen Rad auch so ein paar andere technische Details, die mir nicht zu 100% in den Kram passen.
Dann gibt es da seit letztem Sommer noch ein neues Fully, dessen Geometrie mir so gut passt, dass ich total verknallt darin bin und am liebsten garnicht mehr davon absteigen will. Wenn denn da nicht das Gewicht wäre, und mal ganz ehrlich: den Federweg am Heck brauch ich nicht unbedingt bei alpinen Stolper-Tragetouren.

Einfach die nächste Generation von meinem Enduro-HT bei Cotic zu kaufen... könnte man machen. Aber das ändert nur was am Sitzwinkel und nichts an "schwer", und auch nichts an den sonstigen Details.
Wenn ich schon recht gut weiß was ich will, also warum das ganze nicht einfach in "leicht" und ganz perfekt nach meinen Vorstellungen? Lange überlegt, ein paar Leuten Löcher in den Bauch gefragt... und letztendlich kurzerhand in Angriff genommen. Eigentlich sollte es ein Projekt für nächsten Winter sein. Aber wenn man die Idee mal hat, dann wird die Ungeduld am Ende größer als die Vernunft, zumindest geht es mir so ?

Die Pilotin und der Einsatz:
  • 1,70m mit 82cm Schrittlänge. Kurzer Oberkörper und zusätzlich kurze Arme (Affenindex "Kaiserpinguin" :lol:)
  • 54kg ohne Equipment, macht im "Worstcase" beladen mit Mehrtages-Rucksack dann grob 65kg fahrfertig.
  • generell nicht besonders mutig (Technik vor Eier) und meistens eher sauberer Fahrstil, aber im Zweifelsfall dann doch auch mal eine böse Straightline ohne Rücksicht aufs Material
  • zwar ausdauernd aber nicht mit besonderer Körperkraft gesegnet und auch nicht willens stundenlang im Kraftraum zu trainieren, sprich das Fahrrad sollte auch auf langen Abfahrten nicht "zu" anstrengend zu fahren sein, was extreme Geometriekonzepte rauskickt
  • Untergrund querbeet durch fast alle Spielarten des Mountainbikens, von Flowtrails bis Alpin, hauptsächlicher Fokus aber auf technisch/steiles Stolperbiken. Allerdings keine großen Sprünge (maximal Hüpferchen) und Bikepark vielleicht 1x in zwei Jahren.

Das Pflichtenheft für die Details:

  • leichter als der bisherige 2,5kg Stahlbomber. Deutlich unter 2kg für den Rahmen möchte ich gerne landen, im Komplettaufbau (vernünftig robust mit dicken Schlappen und dicker Gabel) soll dann grob 12kg angepeilt werden
  • eine vernünftige Balance aus Steifigkeit und Flex, bocksteife Hardtail-Rahmen mag ich nicht.
  • eine 210mm Schnippistütze soll verbaut werden können, was bei der angestrebten geringen Sitzrohrlänge eine vernünftige Verlegung des Stealth-Zugs nötig macht. Ein Loch im Sitzrohr wie bei meinem bisherigen Hardtail ist hier ein Ärgernis, da es die Einschubtiefe unnötig begrenzt.
  • wenn ich keine Schnippistütze möchte, dann soll auch eine klassische Sattelstütze ganz absenkbar sein, sprich das Sitzrohr muss gerade und ganz nach unten ausgerieben sein.
  • Tapered Zerostack-Steuersatz. keine unnötige Bauhöhe aber dennoch die Variabilität von klassischen Lagerschalen, was bei Bedarf auch den Einbau eines Winkelsteuersatzes oder Reachsets ermöglicht - man weiß ja nie, auf welche Ideen man in ein paar Jahren kommt
  • externe Züge/Leitungen (bis eben auf die interne Schnippistützenleitung). Form follows function, und ich mag das Gefrickel mit innenverlegten Leitungen einfach nicht, dazu bastel ich zu oft an meinen Rädern rum.
  • IS Bremsaufnahme und BSA Tretlager. Da bin ich eigen und altmodisch. Umstimmungsversuche zwecklos :D
  • ein klassischer unverschnörkelter Look mit möglichst geraden Linien. Das Auge isst schließlich auch mit.

die grob Peilung für die Geometrie im Sag (ist ja schließlich ein Hardtail, da bringt eine statische Betrachtung wenig):

  • Reach 435mm
  • Stack unter 600mm
  • Sitzrohr 380mm
  • Kettenstreben 430mm
  • Sitzwinkel 75°
  • Lenkwinkel 64°

Und nun die Kür:
nachdem ich jüngst von Mullet sehr angetan bin, soll die Geometrie auch einen Aufbau mit 29er Vorderrad und bis zu 140mm Federweg an einer 29er Gabel wegstecken können, ohne dass mir der Stack zu hoch und der Sitzwinkel zu flach wird. Mit dem Gen5 BFe ist bei 130mm Federweg Ende Gelände und das ganze bereits sehr grenzwertig, besonders in Bezug auf den Sitzwinkel.

Nachdem ich mich nicht nur ein paar Minuten mit den üblichen Geometrie-Rechnern bespaßt hatte, und mein Clay in dem Aufbau und mit dem Federungs-Setup wie ich es fahre, von vorne bis hinten durchkalkuliert hatte, stand dann die Geometrie schonmal fest. Der wichtigeste Punkt erledigt.

Danach kam Kontaktaufnahme und das Abklären der ersten Details und Rahmenbedingungen mit Waltly.
Da Waltly in China sitzt, gibt es da sowohl eine Zeitverschiebung als auch eine Sprachbarriere zu überwinden bei der Kommunikation. Dank Vorab-Diskussionen mit Martina und Speedskater war ich gewarnt was auf mich zukommt. Die Kommunikation auf Englich klappt zwar nicht reibungslos aber soweit ganz ok, allerdings bin ich direkt nach dem ersten Kontakt von Geschäfts-Englisch auf Pidgin-Englisch und vor allem auch auf Zeichnungen umgestiegen. Wie mich Speedskater vorab schon aufgeklärt hatte muss man sich bewusst sein, dass am anderen Ende keine Technikerin sitzt, sondern eine Customer-Services Dame, die zwar ausreichend gut aber nicht perfekt Englisch kann. Sprich alles was ich in Englisch übersetze, wird von Amy wieder von Englisch in Chinesisch übersetzt, und erreicht erst dann die Technik-Abteilung. Also Funktionalität vor Schönheit, Gekritzel vor Lost-in-Translation, und in Ermangelung von vernünftiger Planungssoftware Bleistift und Scanner bemüht.

Aus meinen Bleistift-Kritzeleien ...
Titanium-Hardtail.jpeg

... und bereits ziemlich vielen Emails zur Klärung weiterer Details, wurde nun in der Technik-Abteilung von Waltly dieser Entwurf:


Entwurf-V1.png


Das ganze ist noch sehr weit von final entfernt. Noch ist alles offen.

Was mich nun aktuell umtreibt und mir die größten Sorgen macht: passt der Rohrsatz? Hier war meine Vorgabe bisher nur so: "ich sag euch was ich mit dem Rad machen möchte, schlagt mir bitte was vor"
Kann das jemand kommentieren, der sich ein wenig mit Rahmenbau bzw. Rohrsätzen auskennt?* Mein Bauchgefühl würde beim Unterrohr auf die eins größere Wandstärke gehen wollen, die dann 1,2mm statt 0,9mm wäre. Einfach zum hinterher safe und nicht sorry zu sein :ka:
Was meint die Forenkompetenz zum Thema Gusset am Steuerrohr? Waltly scheint das nicht für nötig zu halten trotz des eher flachen Lenkwinkels und des dünnen Rohrsatzes.
Die Reifenfreiheit an der Kettenstrebe will auch noch überdacht werden. Ich tendiere dazu, hier statt der klassischen Rohre auf ein Blech-Yoke umändern zu lassen, das dann 96cm Freiheit zwischen den Streben ermöglichen würde. Mehr als 2.6'' Reifen beabsichtige ich zwar nicht zu fahren, aber ein wenig mehr Platz für Matsch hat ja auch noch niemandem geschadet.

*ich bitte um rege Beteiligung, Brainstorming, euer Bauchgefühl, was auch immer, jede Anregung hierzu ist hilfreich ?
 
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Noch ein Funfact am Rande:
da mich ein paar Details aus dem Baukasten von Waltly doch stark an die Titan-Rahmen von Planet-X erinnern, von denen in meinem Bekanntenkreis auch 2 Stück rumfahren, hab ich mal ein wenig nachgeforscht ob es da eine bekannte Verbindung gibt. Und tatsächlich, dies in einem englischsprachigen Forum (Weightwheenies) entdeckt, da hatte mal einer bei Planet-X direkt nachgefragt ?
photo_2020-02-20_09-37-20.jpg
 
Ich habe gerade noch mal in die Zeichnung von Moppel geschaut.
Unterrohr 44,5x0,9 mm
Oberrohr 34,9x0,9mm
Und als Anwendung habe ich Freeride angegeben, weil man Enduro nicht auswählen konnte und Fahrer Gewicht 90 kg, um AX-Rucksack und bissel Sicherheitsreserve zu berücksichtigen.


Moppel steckt holprige Trails locker weg.



Edit: Ich denke da werden einige Rahmen mit anderen Lables bei Waltly geschweißt.
 
cooles Projekt, da schau ich gern mit.

Bist du dir mit der Zugführung im BB sicher? Das wären ja bald ~120° sehr eng verlegt.

An der Stelle bin ich mir recht sicher, dass das passt, auch wenn du Recht hast mit dem engen Radius.
Die Zugführung hab ich mir bei @Martina H. Projekt abgeschaut https://www.mtb-news.de/forum/t/a-kokolores-quatsch-mit-sosse-aber-ich.881269/page-10
und am Clay ist es auch so. Am Clay muss man zwar auch beide Augen zudrücken wenn man den Zug am Tretlager vorbei fummelt, zumal da unten auch noch alles sehr scharfkantig ist (ich versuche aktuell mit Waltly zu verhandeln ob man dort die Kanten abrunden könnte vor dem Zusammenschweißen), aber in der Praxis funktioniert es dann doch ohne Funktionseinschränkung.
Ich rechne damit, das der Zug das nicht ewig mitmacht, mindestens jedes Jahr werde ich den tauschen müssen. An der Stelle akzeptiere ich diese kleine Kröte aber gerne. Die einzige Alternative wäre eben das Loch im Sitzrohr, das dann mit ausreichendem Abstand zu den Schweißnähten sofort zu hoch sitzt, und dann auch zu einem sehr engen Bogen am Zug führt, wenn der Aktuator der Stütze nur sehr knapp oberhalb der Bohrung sitzt.
 
Ich rechne damit, das der Zug das nicht ewig mitmacht, mindestens jedes Jahr werde ich den tauschen müssen. An der Stelle akzeptiere ich diese kleine Kröte aber gerne. Die einzige Alternative wäre eben das Loch im Sitzrohr, das dann mit ausreichendem Abstand zu den Schweißnähten sofort zu hoch sitzt, und dann auch zu einem sehr engen Bogen am Zug führt, wenn der Aktuator der Stütze nur sehr knapp oberhalb der Bohrung sitzt.

Ich habe in 3 Jahren mehrfach die Sattelstütz bei Moppel eine und ausgebaut und dabei muss der Zug durch das Loch zwischen Unterrohr und Sitzrohr hin und her "geschoben" werden. Da ist immernoch der 1. Zug drinne.

Wichtig ist, dass man den Zug gleichzeitig schiebt und nicht nur zieht.
 
Ich kann inhalt nicht leider nichts beitragen, aber ich wollte mal sagen, dass ich das Vorhaben extremst genial finde.

generell nicht besonders mutig
Diese Aussage macht mich nachdenklich. Ich kenne dich nur von Bildern, auch von welchen, die ich Dank eines anderen Forenusers gesehen habe. Wenn du dich als nicht besonders mutig bezeichnest, was soll ich dann ab jetzt machen? Mit dem Gehrollator spazieren fahren? @Speedskater wird das bestätigen können ?
 
Diese Aussage macht mich nachdenklich. Ich kenne dich nur von Bildern, auch von welchen, die ich Dank eines anderen Forenusers gesehen habe. Wenn du dich als nicht besonders mutig bezeichnest, was soll ich dann ab jetzt machen? Mit dem Gehrollator spazieren fahren? @Speedskater wird das bestätigen können ?

Es stimmt aber leider, meine Mitfahrer werden das bestätigen könnnen (wäre selber gerne mutiger, aber das wird in diesem Leben nix mehr, mimimi). Meistens mache ich auf Trails in den Bergen nur das, wo ich mir 110% sicher bin, dass ich die Situation zu jeder Zeit komplett unter Kontrolle habe und es mindestens eine Nummer unterhalb dessen liegt, was ich fahrtechnisch theoretisch machen könnte. Für einfach reinfahren und mal testen ob's gut geht fehlen mir normalerweise die Eier. Ich sag dann immer "ich hab mein Mikroskop vergessen, find sie gerade nicht" ;)
Ich beneide dafür immer Leute, die nicht so viel über Worstcase-Szenarien nachdenken müssen beim Fahrradfahren, und einfach mal machen. Beschleunigt denke ich definitiv die Lernkurve :)
Ist ja eigentlich auch egal, aber in Bezug auf den Rahmen imo deswegen eine Erwähnung wert, weil ich das Material an denselben Stellen dadurch einfach eher weniger schinde als jemand, der einfach mal reinholzt und dann im Zweifelsfall das Rad fliegen lässt.
 
@TitusLE, dass ich den Schönebentrail, den ich schon kannte, mit dem Fanes schneller runter fahre, als jemad mit einem XC-Fully der den Trail nicht kennt, ist verständlich. Wichtig ist sturzfrei ankommen.

Zuviel Mut ist auch nicht gut.
 
Dabei:)

Unterrohr: Definitiv das mit mehr Wandstärke oder eine häßliche Carbonplstte drauf. Das Unterrohr fängt ja alles an verkackten Kanten auf, wenn es nicht erfreulicherweise das Kettenblatt erwischt.

Gusset: Ist unüblich bei Titan, habe ich das Gefühl. Ich schweiße zwar, kenn mich mit Titan aber nicht aus. Vielleicht zuviel Wärmeeinbringung? Ein Gusset ist viel Schweißnaht auf wenig Raum.
 
Dabei:)

Unterrohr: Definitiv das mit mehr Wandstärke oder eine häßliche Carbonplstte drauf. Das Unterrohr fängt ja alles an verkackten Kanten auf, wenn es nicht erfreulicherweise das Kettenblatt erwischt.

Das mit dem Feindkontakt am Unterrohr ist ein Punkt, den ich ehrlich gesagt noch garnicht bedacht hatte vor lauter "Stabilität vs. Flex vs Gewicht". Danke für den Einwurf! :daumen:

Ich bin dieses Jahr eine FW-Stufe höher unterwegs. Da habe ich erstmal gemerkt, was 'ne andere Geo doch für einen Einfluss hat.
Genug OT... ?

Die Geometrie ist das aller wichtigste. Federweg wird überbewertet!
Ich bin der Meinung, dass man mit einer ordentlichen Geometrie sogar mit Starrgabel mehr fahren kann und sich wohler fühlt, als mit einem 180mm Fully das dafür eine unpassende Geometrie hat.
 
Die Geometrie ist das aller wichtigste. Federweg wird überbewertet!
2,5° flacherer Lenkwinkel und kürzerer Vorbau. Das Gefühl, über den Lenker abzusteigen, hat drastisch nachgelassen.
Trotzdem bekäme ich nicht so detailliert hin, welche Maße ich wo brauche, wie du es hier vormachst. Von daher schweige ich jetzt staunend.
 
2,5° flacherer Lenkwinkel und kürzerer Vorbau. Das Gefühl, über den Lenker abzusteigen, hat drastisch nachgelassen.

verständlich, das ist schon eine deutliche Änderung!

Trotzdem bekäme ich nicht so detailliert hin, welche Maße ich wo brauche, wie du es hier vormachst. Von daher schweige ich jetzt staunend.

Das hat ganz viel mit diesem "Nerden" zu tun. Und mit Fahrräder wie Unterhosen wechseln :rolleyes: Irgendwann hat man so viele mm-Änderungen in die eine und die andere Richtung ausprobiert, dass man sich zumindest einbildet zu wissen, was einem taugt und was nicht.
Muss man nicht wirklich verstehen. Irgendwie macht's mir halt auch einfach Spaß, alle möglichen Sachen nicht nur an der Fahrtechnik sondern auch an der Fahrradtechnik auszuprobieren. Das Hobby neben dem Hobby quasi :lol:

Eine Geometrie Freihand aus dem Blauen zu "erfinden", ohne die Möglichkeit vorab an Prototypen zu testen, traue ich mir aber nicht zu. Ich weiß nicht ob das überhaupt möglich ist. Dazu sind die Zusammenhänge doch viel zu komplex und am Ende hängt das Fahrverhalten eben doch auch sehr von der allgemeinen "Stimmigkeit" des Konzepts ab, und nicht nur von einzelnen Zahlen. Daher hab ich mich hier stark an meinen (bereits recht gut für mich optimierten) bestehenden Rädern langgehangelt, und versucht nur vorsichtig an Details zu "drehen" und die Auswirkungen aufs Gesamtkonstrukt dabei möglichst vollumfassend zu beachten (hoffe ich zumindest)
 
PS: besonderen Dank an @Martina H. und...

gerne doch :)


Deutlich unter 2kg für den Rahmen möchte...

...dazu schreib ich heute Abend (mit Zeit) noch was...

...möglichst geraden Linien.

Auf dem Entwurf ist das Unterrohr gebogen, wenn das nicht aus Stabilitätsgründen so sein soll, sollte es auch in Straight möglich sein...

Hachja, ich bin gross, mein Herz ist schmutzig, ich könnt schon wieder - ist das nicht putzig :D
 

Jaja, anderen Leuten Flausen in den Kopf setzen. Das machst du gerne :p

Auf dem Entwurf ist das Unterrohr gebogen, wenn das nicht aus Stabilitätsgründen so sein soll, sollte es auch in Straight möglich sein...

Das ist ungefähr die einzige Stelle am ganzen Rahmen wo mir eine dezente Biegung sogar besser gefällt als ein gerades Rohr*. Ich finde das macht den Anschluss des Unterrohrs ans Steuerrohr irgendwie harmonischer, läuft dann mehr in einem rechten Winkel rein und nicht so schräg. Außerdem verhindert es potentielle Kollisionen der Gabekrone mit dem Unterrohr. Daher hatte ich die Biegung an dieser Stelle extra so vorgegeben.

*an Sitz- und Kettenstreben in der Draufsicht geht es natürlich fast nicht anders zwecks Reifen- und Fußfreiheit und finde ich dort auch nicht schlimm.
 
Jaja, anderen Leuten Flausen in den Kopf setzen. Das machst du gerne :p

Och, ich kann das auch gut.

Und wenn wir schon dabei sind. Ich finde wenn man sich SEINEN Rahmen brutzeln lässt, kann man auch die Bremsleitung und Schaltzüge im Rahmen verlegen. Ich habe bei Moppelchen und Moppel die Züge komplette im Rahmen verlegt. Die Züge und Leitungen laufen vom Oberrohr direkt in die Sitzstreben und treten erst an der Stitzstrebe aus dem Rahmen wieder aus. Ich hasse es, wenn ich mein Bike putze und um die Züge drum rum zu putzen muss, ich wisch ein mal über den Rahmen und fertig.

Du wirst diesen Rahmen lieben, weil es DEIN Rahmen ist, Du keine Kompromisse machen musst, und alles genau so ist wie Du es dir vorgestellt hast.
 
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