DAU fragt nach Reifen...

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Registriert
29. Juni 2013
Reaktionspunkte
2
Eigentlich traue ich mich ja kaum meine Frage zu stellen, wenn ich die Threads hier so lese dröhnt mir 'eh schon der Kopf vor lauter Abkürzungen und Fachbegriffen :ka:.
Egal, unerschrocken wie ich bin wage ich es dennoch :D.
Ausgangslage: 2013 hatte ich mir endlich ein neues MTB gegönnt, ein Cube LTD 29". War aber wenn ich mich recht erinnere ein Vorjahresmodell, ergo auch die werksseitig verbauten Schlappen wohl Modelljahr 2012.
Bei denen handelt es sich um die Schwalbe Rapid Rob 29x2,25 active line kevlar guard.
Generell war ich mit den Dingern auch ganz zufrieden, auch in Hinblick auf mein Fahrprofil: Zu Beginn noch häufiger quer durch die Pampa, in den letzten Jahren dann aber aus Zeitgründen fast nur noch Touren mit meiner Göttergattin (sie fährt ein Tourenrad). Wobei es dabei durchaus auch durch Wälder und über Sand + Schotterpisten geht, aber halt vergleichsweise gemütlich und eher Schönwetterfahrerei. Aber das Gros ist dann doch eher Asphalt oder festgefahrene Feldwege.
Rollwiderstand der Schwalbe war erträglich, mit abnehmenden Profil ohnehin. Dank Thudbuster LT war auch der Komfort kein Thema, ich fahre dabei mit eher viel Reifendruck (2.5 - 3bar, je nach Lust&Laune).
Lediglich zwei Dinge stören mich:
- Sand oder eine satte Schicht Split machen mit den Reifen keinen Spass, da rutscht gerne das Vorderrad weg. Da kommt meine Frau mit ihrem Tourenrad fast besser durch, als ob sich deren 'Trennscheiben'-Vorderrad geradezu einen Weg dadurch fräst derweil mein Reifen obendrauf rumschwimmt.
- Ich hatte mehrfach schleichende Plattfüsse, immer mit Löchern seitlich im Schlauch. Gerade vor ein paar Tagen erst wieder, auf einer Länge von ~7cm ein halbes Dutzend Punktierungen hintereinander. Wovon einer dann wirklich ein Durchschuss war und der Reifen deswegen Luft verlor. Merkwürdig dabei: Ich habe den Mantel penibel Zentimeter für Zentimeter innen und aussen untersucht, es ist absolut nichts zu erkennen...als wäre der Reifen selbstheilend :confused:. Fremdkörper waren jedenfalls keine drinn, weder jetzt noch bei den vorherigen Platten. Aber die Flanken der Reifen erscheinen mir schon extrem weich und dünn.

Lange Rede, gar kein Sinn: Was soll es als nächstes sein? Geringer Rollwiderstand wäre mir schon wichtig, muss aber nicht bis zu äussersten ausgereizt sein. Pannensicherheit steht ganz oben im Lastenheft, und da in erster Linie Schutz der Flanken. Und mehr Spursicherheit am Vorderreifen bei o.g. Untergrund wäre mir schon auch wichtig. Ach ja, schlauchlos ist für mich kein Thema. Lieber kurz den Schlauch gewechselt als da mit irgendwelchen Dichtmitteln rumgepanscht. Und auch das Gewicht spielt keine übermässig grosser Rolle, ich fahre ja keine Rennen. OK, unnötig Ballast will ich auch nicht rumschleppen, aber im Zweifelsfall: Wat mutt dat mutt.

Ich bin z.B. über den Conti Mountain King Protection MK3 gestolpert der in verschiedenen Reviews recht gelobt wurde. Andererseits gibts dann diese Seite: https://www.bicyclerollingresistance.com/mtb-reviews
Da ist der Vorgänger alles, aber sicher kein Leichtläufer - läuft der neue wirklich deutlich leichter, wo würde der sich voraussichtlich in der Tabelle einreihen? Wie würdet ihr den Reifen im Vergleich zum Rapid Rob MJ2012 einschätzen? Er scheint ja in der Protection-Variante zudem ein recht störrischer Geselle beim Aufziehen zu sein, gilt das für alle Protection Modelle von Conti?
Wäre der Cross King Protection eventuell die bessere Wahl? Rollen wird er wohl besser, aber wie schauts mit den doch eher zierlichen Profilblöcken bei losem Untergrund aus?
Schwalbe wäre selbstredend auch eine Option, nur was dann dort? Wieder Rocket Ron? Wie unterscheidet der sich von seinem Urahn? Oder Nobby Nic? Hans Dampf? Welche Ausführung für optimalen Flankenschutz (ich kann mich nicht erinnern mir in den letzten 20 Jahren mal die Lauffläche beschädigt zu haben).
Ich blicke nicht durch, für Hobbyfahrer wie mich sind das echt zuviel Optionen.

Schonmal danke für eure Beiträge...und eine Bitte: Es wäre nett wenn ihr in Klartext schreibt und nicht in Insider-Kürzeln, sonst verstehe ich wieder kein Wort :D.

Gruss
Toenne
 
Bei dem Einsatzgebiet braucht man überhaupt keine Stollen. Stollen dienen der Verzahnung auf matschigem Untergrund.
Hinten Speed King und vorne Race King 2.2 wäre ein Vorschlag.
Die dünnwandigen Reifen sind zwar pannenanfälliger und kurzlebiger, aber eben auch viel schneller.
Dichtmittel kann man auch in Schläuche statt in Reifen kippen. Ich fahr am Trockenwetter-Stadtrad hinten den Speed King mit Latexschlauch und Doc Blue. Bis auf das tägliche Nachpumpen funktioniert das einwandfrei. Mit Butylschlauch (das sind die "normalen") wahrscheinlich sogar noch sorgenfreier und nur minimal langsamer. Ein Problem könnte sein, daß Dichtmittel nach ca. 6 Monaten ausgetrocknet ist. Wenn man nur 1mal im Jahr zum Biergarten statt täglich fährt, bringt das Nix...
Breitere Reifen sind beim gleichen Druck härter (mehr Federrate). Und da ein Reifen keine "echte" Dämpfung hat, sollte die Federung schon so optimal wie möglich abgestimmt sein. 3 bar in einem 2.25er ist völlig daneben, besonders bei harmlosen Einsatz. (Für härteren Einsatz wären dickwandigere , schlecht rollende Reifen angebracht)
 
Bei Sand und dickem Split braucht man keine Stollen? Verblüfft mich jetzt. Zumal sich meine runtergefahrenen Reifen auf dem Untergrund definitiv zickiger benehmen als im Neuzustand. Aber ich nehme das gerne mal mit.
Das Thema tubeless können wir hier wirklich aussparen, einfach weil es für mich kein Thema ist. Da bin ich stur konservativ.
Was den Reifendruck angeht: Macht sich auf Asphalt definitv positiv bemerkbar, auch wenn 3bar sicher das oberste Ende der Fahnenstange ist. Den Rest richtet die Thudbuster, ein Komfortproblem habe ich wirklich nicht. Mag mit neuen Reifen mit frischen Profilblöcken dann anders aussehen, ist aber für mich ja auch kein Dogma, da wird halt etwas rumprobiert.
Danke für deine Antwort! :)
 
[...]
Das Thema tubeless können wir hier wirklich aussparen, einfach weil es für mich kein Thema ist. Da bin ich stur konservativ.
Na was für ein Glück daß ich vom Fahren MIT SCHLAUCH geschrieben habe.

Was den Reifendruck angeht: Macht sich auf Asphalt definitv positiv bemerkbar, auch wenn 3bar sicher das oberste Ende der Fahnenstange ist. Den Rest richtet die Thudbuster, ein Komfortproblem habe ich wirklich nicht. Mag mit neuen Reifen mit frischen Profilblöcken dann anders aussehen, ist aber für mich ja auch kein Dogma, da wird halt etwas rumprobiert.
Danke für deine Antwort! :)
Die Schwalben müssen ja ganz schön schrottig sein wenn die erst bei so hohem Druck gut rollen. Den Speed King fahr ich (ca. 100kg) mit ca. 1,8 bar.
 
in den letzten Jahren dann aber aus Zeitgründen fast nur noch Touren mit meiner Göttergattin (sie fährt ein Tourenrad). Wobei es dabei durchaus auch durch Wälder und über Sand + Schotterpisten geht, aber halt vergleichsweise gemütlich und eher Schönwetterfahrerei. Aber das Gros ist dann doch eher Asphalt oder festgefahrene Feldwege.

Es geht ja um mein MTB, nicht das Tourenrad meiner Frau.
Und wo iat da der Unterschied ?
 
Vielleicht die Grösse? Den Travel Contact gibts in 26" und 28", also nix fürs 29" MTB. Deswegen der Hinweis, nur für den Fall dass Helmut das falsch verstanden hatte.
 
Vorsicht Zollgroessen o_O

Die sind zwar leider im Volksmund ueblich, aber ein nie endender Quell der Irritation.
Falls Du das noch nicht weisst: 28" ≡ 29"
Ab einer gewissen Breite spricht man von 29". Drunter von 28". Die Felgengroesse ist gleich (622mm).

Fuer Alltag kannst Du auf einem 29er MTB einen Schwalbe Marathon in 50-622 fahren.
In Zoll kannst Du das jetzt 28x2.0 oder 29x2.0 nennen, ganz nach Gusto.
Kostet nicht viel, haelt ewig, nie Pannen. Ist nicht allzu leicht aber dafuer das Sorglospaket.
Diese Ausstattung wird de facto schon seit Jahrzehnten verwendet, nur 'damals' halt mit 26er MTBs, fuer die gibts diesen Reifen natuerlich auch, heisst dann halt 50-559.
 
622 mm Reifensitzdurchmesser und 50 mm Reifenbreite ergibt 28.425" Reifenaußendurchmesser.
50-559 ergibt 25.945".
Zur Felge muss der Reifensitzdurchmesser passen, nicht der Reifenaußendurchmesser.

Irgendwie willst du gar nix. Nicht auf MTB-Optik verzichten, nicht auf Pannensicherheit von Straßenreifen verzichten, aber trotzdem kein Dichtmittel in den Schauch tun weil du das mit Tubeless verwechselst.
 
Ich habe mich entschieden und beim örtlichen Händler geordert - danke an Helmut und 'nightwolf' für die konstruktiven Beiträge.
Meine Wahl behalte ich für mich um nicht wieder übellaunig angeraunzt zu werden, das macht hier keinen Spass.
Bin dann wieder weg, ihr seid Gott sei Dank wieder unter euch.

Gruss
Toenne
 
Also ich geb zu daß in meinem 1. Beitrag der eine Satz so formuliert war, daß ein Laie auf die Idee kommen könnte daß der Druckverlust vom Reifen statt vom Latexschlauch kommt. Und weil so ein Mißverständnis vorher nie passiert ist, hab ich vielleicht übertrieben reagiert.
Wo hab ich sonst noch was falsch gemacht?
 
Kleiner Tipp am Rande, leg dir ein dickes Fell zu und nimm nicht alles persönlich.

Jeder hat andere Anforderungen und vorlieben und empfiehlt das, was er kennt.
Ich habe seit langem zwei Fahrräder, für zwei völlig verschiedene Einsatzzwecke. Und überlege mir noch ein drittes anzuschaffen.
Als Mischung ...

Wenn du mal wieder zum reinen MTB fahren kommst, kannst du ja wieder die Reifen tauschen, die fressen ja kein Brot.
Bei mir stehen auch noch welche im Keller rum und warten auf ihren Einsatz.

Viel Spaß!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten