Depressive Stimmung nach 4 Wochen Tour

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Mit jeder Tour wird es schlimmer, kaum zurück schaue ich mir fast nur noch YT Videos von Bike touren an.

Klar mach auch noch Sport neben dem Job, das übliche liften, Waldlauf, Radfahren aber irgendwie muss es der Mangel an Adrenalin sein, der mich nach einer Tour so abstützen läßt? Und das wird auch nach jedem mal schlimmer. Habe mir bei der letzten Tour sogar die Rippe gebrochen und trotzdem erscheint mir alles besser als in der Wohnung abzuhängen. Vor allem vermisse ich Italien.

Geht das anderen auch so... vor allem da man lange unterwegs war, nur draußen an der frischen Luft war und sich wieder einfinden muss in ein "normales" Leben.
 
Ich kann es nachvollziehen, jedoch mach dir weniger Gedanken wie es dir momentan geht und Schmiede lieber Pläne wann und wohin es das nächste mal geht.
Das hilft mir die Stimmung zu heben vor allem während dem Arbeitsalltag
 
Mir geht es genauso.

Nach jedem, jährlichen Alpencross habe ich den Blues.
Ich habe Schwierigkeiten mich von 16 Stunden auf dem Bike unter freiem Himmel auf 2 Stunden Trainigsfahrten im heimischen Gefilde umzustellen.

Ich fühle mich bei der Rückkehr bisschen wie ein Fremdkörper in meiner gewohnten Umgebung und in meiner geliebten Familie.

Die Arbeit und ihre tägliche Tretmühle erscheinen mir irgendwie sinnlos und stupide.

Die überwältigenden Natur- und Erlebnseindrücke muss ich irgendwie "Nacharbeiten".
Vorzugsweise mit Anschauen von Bildern und Videos der Tour.

Nach einer blutigen und nicht einvernehmlichen Scheidung nach über 25 Jahren Ehe, war die anstehende, nächste Alpentour mit meinen Freunden so etwas wie ein "Lifesaver".
Seit 2009 ist die Zeit mit meinen Freunden in den Bergen nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken.

Einer der Gründe, die meine Exfrau für die Scheidung nannte waren meine Mountainbike Aktivitäten.

Ich bin sehr glücklich und gesegnet, dass meine neue Frau dieses "Hobby" miträgt und unterstützt.

Sie gönnt mir die Zeit auf dem Bike in der Natur der Berge.
 
Zuletzt bearbeitet:
@umtreiber
Das lange Draußen sein als alter Pfadfinder und Motorad/Zelt Urlauber sehr gut 😉

Und wie heißt es so schön:Man läuft keinen Marathon im Training, wenn man für einen trainiert.

Sind knackige, schnelle Trainingseinheiten.

Und in den Alpen rolle ich mich ein, zwei Tage ein, um mich an die veränderten Bedingungen zu gewöhnen.
 
Nach dem High kommt das Low. Ist ganz normal. Denke nichtmal, dass es am Adrenalin liegt, sondern Freiheit vs. Käfig.

Dazu kommen noch Sachen wie das Wetter und der Alltagstrott.
 
Ich selbst war leider schon viel zu lange nicht mehr richtig lange draußen, kenne das aber auch (damals noch eher vom Wandern her). Mir ist von daher noch ein Begriff in Erinnerung, zu dem du online auch einige Einträge findest, die vllt. irgendwo auch noch Anregungen enthalten: post trail depression. (Den Begriff "depression" würde ich hier eher in einem andeutenden/vagen, nicht unbedingt in einem psychologisch-klinischen Sinne betrachten.)
 
Nach jedem, jährlichen Alpencross habe ich den Blues.
Ich habe Schwierigkeiten mich von 16 Stunden auf dem Bike unter freiem Himmel auf 2 Stunden Trainigsfahrten im heimischen Gefilde umzustellen.
Ich fühle mich bei der Rückkehr bisschen wie ein Fremdkörper in meiner gewohnten Umgebung und in meiner geliebten Familie.
Die Arbeit und ihre tägliche Tretmühle erscheinen mir irgendwie sinnlos und stupide.
Krass, dass selbst etwas so positives und "außergewöhnliches" (vllt. nicht hier im Forum, aber an sich meine ich das) derartige negative Effekte haben kann... Danke fürs offene Teilen.

Einer der Gründe, die meine Exfrau für die Scheidung nannte waren meine Mountainbike Aktivitäten.
Oh Mann 🤦‍♂️

Wenn man länger als sonst einer Passion nachgeht, bei der man sich lebendig fühlt, etwas in dem man ziemlich im Flow und im Erlebnis aufgeht, dann ist das wohl normal, dass man danach in dieses Loch fällt.

Ins besondere denke ich ja, dass Himmel, Wind, Ebene, Berge, Wälder unsere Herkunft sind. Wenn man dann nachhause kommt mit Fernseher, Wänden, Tapeten, Straßen, Großraumbüro, Papierkram, Zivilisationswüste, Medien, eigenartige Gruppendynamiken, ist es doch ganz normal, dass man irgendwie kotzen will. Der Kontrast ist einfach da.

Dazu kommt, dass der Alltag nicht unbedingt ein Zuckerlecken ist, wird man doch von einigen Unzulänglichkeite, Kompromissen, Frustrationen und ungestillten Bedürfnissen gejagt.

Der eine mehr, der andere weniger.

Trotzdem kann es auch in Suchtverhalten, Eskapismus und Freizeit Monokultur ausarten, wenn man irgendwie unausgewogen auf seine Leidenschaften fixiert ist.

Man kann nur selber reflektieren, ob etwas ungesund wird, und was, und ob Handlungsbedarf besteht, und was für Maßnahmen oder Austarieren in Betracht kommen.
Amen... Sehr poetisch 🙌
 
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