Der Gravelreifen-Thread

Bin heute auf der Runde ausgedehnte Schotterpisten abwechselnd mit gutem Asphalt gefahren.

Wenn ich einen Powermeter hätte, würde ich klein anfangen und den Druck von meinen bevorzugten Reifen optimieren.

So rein vom Gefühl her habe ich ja den optimalen Druck jetzt bei den aktuellen Reifen und ändere den auch nicht mehr oft. Aber wenn ich neue ausprobieren oder einfach mal ein paar vergleichen würde, würde ich ne größere Runde abstecken. Die Werte kannst du ja dann hinterher ablesen.

Dann ist mir noch eingefallen, dass man diesen Abgleich Leistungserbringung/Rollwiderstand Gelände auch vielleicht mit so einem E-Bike machen könnte.

Quasi mobile Prüfanlage :)

Wer kennt sich mit sowas aus, also ob die Leistungserbringung so genau gemessen werden kann, mit so einem Ding.

Die Idee dahinter wäre halt, dass die Tester nicht soviel treten müssen und trotzdem größere Umfänge gefahren werden, somit aussagekräftigere Ergebnisse entstehen würden.
 
Wenn ich einen Powermeter hätte, würde ich klein anfangen und den Druck von meinen bevorzugten Reifen optimieren.
Weder hat nen Powermeter die Genauigkeit und Wiederholstabilität die du brauchst, noch sind die restlichen Werte stabil genug um das zu tun, wenn du mal von 2-2.5% Abweichung allein fürs Powermeter ausgehst, bist du schon im Unterschied den du durch Druck merken wirst.
Dein Arsch'o'meter Ansatz ist schon der richtige für dich, du weißt ja, wenn man misst, misst man falsch ;)

Da muss schon ein Roboter her, der das in einer Halle über unterschiedliche Böden macht und selbst das dürfte in Wiederholungsprobleme rennen.
 
Ist das wirklich so, dass diese so groß schwanken können?
Je nach Modell sind alles zwischen 1% und 3% realistisch, wenn man sich so Vergleichstests anschaut mit mehreren an einem Fahrrad sind dann schon Schwankungen zwischen 2-3% zwischen den Powermetern sichtbar.

Bei einem EBike mag das genauer funktionieren, zumindest relativ, die Verbrauchsanzeige ist theoretisch auf wenige mA realisierbar, ob das technisch so umgesetzt ist weiß ich aber nicht.
Innerhalb des gleichen Gerätes kannst du dann schon rel. genau messen, ob es auf 10 Minuten, 0.15Ah verbraucht hat oder nicht, aber dann gehts mit Anfahrtsstrom los usw. Du bräuchtest also einen ziemlich guten Chart vom Verbrauch. Ob sowas existiert weiß ich nicht.

Wenn du 10h lang unterschiedliche Reifen testest wirst du alleine schon bei der Kette Unterschiede in der Reibung merken
 
Je nach Modell sind alles zwischen 1% und 3% realistisch, wenn man sich so Vergleichstests anschaut mit mehreren an einem Fahrrad sind dann schon Schwankungen zwischen 2-3% zwischen den Powermetern sichtbar.

Ich habe mich mal was zu den Powermetern eingelesen.

Da gibt es ja diverse Studien, bspw. die, die in Roadcycling zusammengefasst wurde. Dort wird von sozusagen absoluter Präzision von Geräten eines Herstellern untereinander gesprochen, dann kommt man z.B. bei SRM aber auch auf andere Werte, als die von dir genannten.

"However, we should also look at where those dots fall. With SRM, Powertap and Verve the dots take a pyramid shape, so most power meters are in the 0-1% range rather than the 1-2% range. So, if you were to buy a power meter from these brands, you are more likely to get a power meter with a coeffecient of variance of less than one per cent, as opposed to one with between one and two per cent variance."

https://roadcyclinguk.com/how-to/fi...really-telling-think.html#kooHQ6BV4SULPoc9.01
https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-102945
Ich habe das so verstanden, dass du bei einem individuellen SRM Gerät davon ausgehen kannst, dass es über den Tag sehr vergleichbare Werte liefert, besonders, wenn die Samples etwas umfangreicher sind.

Dh., man würde die 10 Reifen auf Rundkursen mit gemischter Oberfläche mal mindestens 10 km fahren und hätte dann vergleichbare Werte für insgesamt erbrachte Leistung und zurückgelegte Strecke oder Zeit. Das gleiche könnte ich dann an einem anderen Tag mit einem Niedrigdruck-Setup machen und an einem anderen mit einem Asphalt-Druck Setup.

Wäre auf jeden Fall ein möglichst realitätsnaher Test.

Hab aber kein SRM :ka:
 
Dort wird von sozusagen absoluter Präzision von Geräten eines Herstellern untereinander gesprochen, dann kommt man z.B. bei SRM aber auch auf andere Werte, als die von dir genannten.
Ehm, dich interessiert die absolute Präzision nicht, dich interessiert die Wiederholungsstabilität, auch genant repeatability precision. Ob jetzt das Powermeter 3 Watt mehr anzeigt ist irrelevant, solange es immer 3W sind und da sind die SRM ziemlich gut, mit einem Wert laut der Studie von ~0.8±0.4% (was btw die 1% sind die ich angegeben habe, die 2-2.5% sind für die absoluten Werte die dich wie gesagt nicht interessieren, siehe unten.)
Wenn du mehrere Geräte unterschiedlicher Hersteller untereinander vergleichst kommst auf größer Fehler, dazu mal die Charts von DC Rainmaker anschauen, z.b. für das neue Garmin https://www.dcrainmaker.com/2021/03/garmin-rally-power-meter-review-spd-spd-sl-look-keo.html da siehst du in der Accuracy ziemliche Unterschiede zwischen den Geräten. Garmin gibt mittlerweile eine Genauigkeit von 1% an, was zumindest in dem Test von Rainmaker nur teilweise haltbar ist, vgl. mit einem Kickr, gegen den du dann eh Kalibrieren musst.

so most power meters are in the 0-1% range rather than the 1-2% range.
Ich empfehl dir da lies die Originalstudie: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0043-102945
Das ist extrem cherry picked in der Zusammenfassung, SRM hat eine geringere Varianz im Fehler oder einfach besserere Endkontrolle (vgl. mit Stages zb), die Studie referenziert aber auch andere Studien auch für SRM entsprechend höhere Varianzen für die Precision ...

Und auch hier gilt natürlich, traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinte ich ja, dass die absoluten Werte nicht interessant sind. Die Studie hatte ich ja auch schon verlinkt, gut dass du nachgeschaut hast.

Ich bin da nur drüber geflippert. Da stand aber glaube ich nichts von repeatability precision, wenn ich mich recht erinnere. Aber genau das würde uns ja interessieren.

Aus dem Bauch heraus würde ich aktuell sagen, dass du bei so nem Testszenario mit längeren Runden brauchbare Ergebnisse bekommst.

Wenn ich ein SRM hätte, würde ich's einfach erstmal mit einem Reifen und verschiedenen Drücken testen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein MVDP, dem das alles zur Verfügung steht, das dem Zufall oder Popometer überlässt, auch wenn der nicht viel experimentiert.
 
Rollwiderstand ist ähnlich wichtig, wie Reifengewicht (Rotationsmasse). Aber eben auch nicht mehr.
Wenn ein Mensch mit verschiedenen Reifen eine Strecke unter Wetterbedingungen abfährt, hat man schon 2 riesige Fehler im System: Einen Menschen mit schwankendem Leistungsgefühl/-verhalten und einen Untergrund, welcher sich unter Sonneneinstrahlung und (Rest-)Feuchtigkeit unterschiedlich verhält. Danke für die Mühe, aber leider geht Messen anders.

Was wollt Ihr durch einen Reifentest herausfinden? Ich würde viel, viel lieber Meinungen zu Reifen lesen von erfahrenen Autoren (wie hier mtb-news das Review zum SpeedKing). Das eine sind die trockenen, irgendwie aussagelosen Daten und Labormessungen, welche vergleichbar sind. Eine ganz andere Geschichte sind gute Erfahrungsberichte, welche nie vergleichbar sein werden.
Wollen wir was über Reifen wissen, müssen wir Erfahrungen lesen und uns in den Schreiber hineinversetzen. (Schon die Interpretation eines 5 Jahre alten Reifenreviews erfordert ein Zurückversetzen in den damaligen Markt.)

Ziemlich blöd, wenn nicht gar verblödend finde ich diese total subjektiven Werbeträger-Zeitschriften-Reviews mit den Objektivität vorgaukelnden Balkendiagrammen und einem Fazit aus max. 20 Worten je Reifen nach vielleicht 30 Minuten Fahrt. scnr
 
Rollwiderstand .....
............................... aber leider geht messen anders.
Richtig. In den letzten Beiträgen ging es vor allem darum, dass der Rollwiderstand von Gravelreifen anders gemessen werden sollte.

Was wollt Ihr durch einen Reifentest herausfinden?
Den Rollwiderstand verschiedener Gravel-Reifenmodelle auf spezifischem Terrain im Vergleich.

Erfahrenen Autoren ...
... ist es durchaus möglich in 30 Minuten einen Reifen zu begutachten und eine vergleichende Beurteilung desselben zu erstellen - die richtig guten unter den erfahrenen Autoren verstehen dabei überdies die hohe Kunst, wesentliches auf 20 Wörter einzudampfen.

Wollen wir was über Reifen wissen, müssen wir Erfahrungen lesen und uns in den Schreiber hineinversetzen.
Es gibt jedoch allem Anschein nach etliche Menschen, welchen sich der technische Sachverhalt aus einem Reifentest eher tabellarisch als prosaisch erschließt.
 
Ok, ich hab glaub n Brett vorm Kopf oder so

Meine Gravelking (28"x40c) waren platt, da sich das Felgenband verabschiedet hat. Neues eingeklebt und ich krieg die Reifen nicht mehr aufgezogen. Die Tune Tubelessventile sind so restriktiv, dass ich super viel Druck in den Schlauch von Pumpe bzw. Kompressor kriege, aber der Druck hinterm Ventil lässt einfach komplett nach und damit springt der Reifen nie hoch.
Nehm ich das Ventil jetzt raus, dann krieg ich da ja keinen Schlauch mehr auf den Ventilstamm, da der bei Tune komplett glatt ist.
Irgendwer ne Idee, wie ich dieses Wochenende noch an den Start komme (ohne meinen DT Swiss Felgen die Ventile zu klauen?)
 
Die Tune Tubelessventile sind so restriktiv, dass ich super viel Druck in den Schlauch von Pumpe bzw. Kompressor kriege, aber der Druck hinterm Ventil lässt einfach komplett nach und damit springt der Reifen nie hoch.
Kannst Du den Ventilkörper ausschrauben? Hast Du Slaverand-Ventile?
Das Innere von Sclaverand-Ventilen war bei mir (DTSwiss-Ventile) schwergängig und lies wenig Luft durch, weil ich die innere Gewindestange durch unachtsames Aufklemmen des Pumpenkopfes verbogen habe. Außerdem war der Ventilkern von Dichtmilch verklebt.
 
Ist mal jemand die Soma Cazadero gefahren? Sehen interessant aus in 42er Breite und sind nicht tubeless (ich bin ja Schlauchfahrer)
 
Hab nun mal zwei Pirelli Cinturato Gravel H in Tanwall 35x622 hier liegen. Bin mir aber noch nicht sicher ob ich sie montiere, schiele immer noch zu den Challenge Strada Bianca in 36x622 oder ggf. sogar als Kombination aus 36x622 VR und 30x622 fürs HR. Meine reguläre Trainingsrunde sind 60,5km, davon ca. 22,5km Waldautobahn, der Rest ist Asphalt.

Gegenüber den Terra Speed verspreche ich mir jedenfalls von beiden Reifen eine Verbesserung.
 
Meinen Leidensweg hab ich ein paar Posts weiter hinten beschrieben. Der ist urplötzlich löchrig wie ein Schweizer Käse geworden, überall auf Lauffläche und Seitenwand kam die Suppe raus. Druck wurde auch nicht mehr gehalten.

Ich soll die Reifen zu Conti schicken, die wollen sich das anschauen und mir Ersatz zusenden. Die packe ich ggf. in Kleinanzeigen oder lege sie mir doch noch ins Lager.
 
Meinen Leidensweg hab ich ein paar Posts weiter hinten beschrieben. Der ist urplötzlich löchrig wie ein Schweizer Käse geworden, überall auf Lauffläche und Seitenwand kam die Suppe raus. Druck wurde auch nicht mehr gehalten.

Ich soll die Reifen zu Conti schicken, die wollen sich das anschauen und mir Ersatz zusenden. Die packe ich ggf. in Kleinanzeigen oder lege sie mir doch noch ins Lager.
Das gleiche bei mir!
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Auch an den Salamis blubbert es vorbei! Meine Vermutung: die verwenden ein Trennmittel, was mit der Milch reagiert und diese unbrauchbar macht. Sowas habe ich noch nicht gesehen!
Ein bisschen Schwitzen, ok. Ich verwende Wurstwasser.
 
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