Der Gravelreifen-Thread

Hab es dann aufm dem Nachhauseweg nochmal extrem gemerkt an einem asphaltierten, total ausgefahrenem/rundgefahrenem (konvex) Feldweg. Nach Hause, aufgepumpt, Manometer eingepackt. Fazit: mit 3,5 bar v/h nix, mit 2,5 bar richtig schon deutlich self steering.

Schön ist das nicht ... :(
Meine GK Slick TLC (38 mm auf 19 C) fahre ich mit ca. 3 bar (und Schlauch) wegen Packtaschen (Pendlerrad) und habe nicht den Eindruck, dass sie sich komisch verhalten. Sind aber auch schon einige Jahre alt, vielleicht macht Panaracer gerade etwas anders (oder der Schlauch versteift das Ganze merklich).
Mit unter 2 bar bin ich ihn auf dem Diverge im Sand gefahren - auch da keine Überraschungen (außer teigiges Verhalten auf Asphalt).
 
Das ist eine sehr "moderne" Druckverteilung und wohl die logische Konsequenz aus dem wunderlichen Trend der letzten Jahre sich sein ganzes Geraffel primär an Lenker/Vorbau/Gabel zu binden/schnallen/schrauben.
So modern ist das gar nicht. Mache ich schon länger so, schon bevor der BP-Trend aus den USA rüber schwappte.
Wenn man mit Druck durch eine Kurve will, sollte vorne halt nichts kippeln oder unnötig walken. Ich rede hier ja auch nicht von einem ganzen bar mehr, aber ein paar Zehntel dürfen es schon sein.
 
Ich hatte das gleiche Verhalten vor Jahren mal, als ich dieses Rad

von Raceking 2.0 mit 2.5/3bar auf diese sehr zartflankigen, 54mm breiten (2.5bar) umgestellt habe. Mit 3bar (zuviel) war das weg, mit den Raceking auch.

Meine einzige Idee war, dass die recht schmalen Felgen (19C) zusammen mit den sehr weichen Flanken, wenig Druck und der Lenkgeo nicht harmoniert haben.

Auf Schotter war's super, auf Asphalt schnell bergab war's sehr seltsam.
 
Ehrlich gesagt glaube ich inzwischen auch eher es sind die dünnen Seitenwände + die Felge ist evtl. sogar zu breit für mein Gefühl (Reifen zu eckig, dürfte ruhig runder/birniger sein).

Dünne Seitenwände führt natürlich zu mehr Walken, das kann ich mir unter anderem auch als Grund vorstellen. Die Drahtreifen, die du vorher hattest, waren wahrscheinlich deutlich steifer. Steiferen/dickeren Karkassen macht aber auch eine (zu) schmale Felge weniger aus. Ist am Mtb ja genauso, einen Downhill-Drahtreifen kann man fast auf jede beliebige Retro-Felge werfen, das macht dem kaum was aus. Dünnere, leichtere Karkassen werden hingegen zickig, wenn die Felgenbreite nicht gut passt.
Aber "zu eckig" kann ich mir nicht vorstellen. Das Fatbike-Selfsteering kommt ja eigentlich gerade eher von zu ovalen Reifen, bzw. von einem sich zu rapide ändernden Abrollumfang nach außen hin.
 
Die Schwalbe davor konnte ich vorne problemlos um 2 bar fahren. Auch tubeless, obwohl als Drahtreifen offiziell nicht tubeless ready. Das war auch der Hauptgrund für den Wechsel.

Ich glaube das das self steering stark vereinfacht (Geo lassen wir mal weg) von zwei Dingen kommen kann:

1) zu breite Reifen mit schwachen Seitenwänden - Beispiel Fatbike
2) zu eckige Reifen durch zu breite Felgen + wenig Druck - dadurch kommen die weichen Seitenstollen zu früh in Kontakt mit dem Boden
(ob der Gravelking Slick an den Seiten wirklich weicher ist kann ich mangels Seitenstollen nicht sagen) ;)
 
2) zu eckige Reifen durch zu breite Felgen + wenig Druck - dadurch kommen die weichen Seitenstollen zu früh in Kontakt mit dem Boden
(ob der Gravelking Slick an den Seiten wirklich weicher ist kann ich mangels Seitenstollen nicht sagen) ;)
Ich würde es eher anders herum vermuten: Zu schmale Felge, der Reifen mit weicher Flanke neigt zum Umklappen und erzeugt dabei ein Übersteuern?!
 
Die Schwalbe davor konnte ich vorne problemlos um 2 bar fahren. Auch tubeless, obwohl als Drahtreifen offiziell nicht tubeless ready. Das war auch der Hauptgrund für den Wechsel.

Ich glaube das das self steering stark vereinfacht (Geo lassen wir mal weg) von zwei Dingen kommen kann:

1) zu breite Reifen mit schwachen Seitenwänden - Beispiel Fatbike
2) zu eckige Reifen durch zu breite Felgen + wenig Druck - dadurch kommen die weichen Seitenstollen zu früh in Kontakt mit dem Boden
(ob der Gravelking Slick an den Seiten wirklich weicher ist kann ich mangels Seitenstollen nicht sagen) ;)


Meine Erklärung ist eine andere: wenn der Reifen zu oval ist ändert sich der Abrollumfang/Reifendurchmesser nach außen hin rapide von groß nach klein. Dadurch zieht es das Rad zur Seite, sobald es aus der Vertikalen gekippt wird oder es auf eine Schräge im Gelände läuft, also wenn der effektive Reifendurchmesser auf dem es rollt sinkt. Drehimpulserhaltung ist ja erhalten.
Das müsste eigentlich bei jedem Reifen passieren, aber ich vermute, dass es so eine Art Wahrnehmungsschwelle gibt, ab wo das störend auffällt.

Meine Erfahrung mit Fatbike-Reifen, wo das Selfsteering ja sehr stark ausgeprägt ist, sagt auch, dass bei "störrischen" Reifen es zumindest eine Verbesserung bringen kann, wenn man sie auf breitere Felgen zieht. Es macht den Reifen stabiler (bessere Abstützung) und gleichzeitig breiter und flacher statt hoch-oval. Nach meiner Theorie des Selfsteerings sollte beides einen Beitrag zur Reduktion des Effekts leisten.
Natürlich macht das Gesamtdesign des Reifens (Karkasse, Stollen...) einen deutlich größeren Unterschied als die Felgenbreite, aber trotzdem...
 
Hab es dann aufm dem Nachhauseweg nochmal extrem gemerkt an einem asphaltierten, total ausgefahrenem/rundgefahrenem (konvex) Feldweg. Nach Hause, aufgepumpt, Manometer eingepackt. Fazit: mit 3,5 bar v/h nix, mit 2,5 bar richtig schon deutlich self steering.

hm also, wegen luftdruck, nicht wg lenkwinkel oder so

wie sieht denn das stollenprofil aus, und wie rum montiert?

Das ist eine sehr "moderne" Druckverteilung und wohl die logische Konsequenz aus dem wunderlichen Trend der letzten Jahre sich sein ganzes Geraffel primär an Lenker/Vorbau/Gabel zu binden/schnallen/schrauben.
habe ich früher mit den dünnen 33mm cyclocrossreifen auch oft gemacht, immerhin kommt vorne der durchschlag zuerst. außerdem rubbelt der vorderreifen bei richtig niedrigen drücken eher weg.
 
War wohl nix.

Der gravelking ließ sich spontan nicht problemlos auf der breiteren Felge vom mtb montieren. Sitzt zu locker und springt nicht ins felgenbett, auch nicht mit tubeless Pumpe oder Kompressor. Auf der bisherigen Felge klappt das auch wieder nicht. War bei der ersten Montage auch schon so, geht nur mittels temporär Schlauch montieren.

Habe daher nur spontan mal auf der bisherigen Felge mit und ohne Schlauch probiert. Beide male mit 2,0 bar. Ohne Schlauch self steering, mit würde ich sagen wenig bis gar nicht.

Vielleicht lass ich es einfach so. Vorne schlauch, hinten tubeless. Dann kann ich wenigstens angenehm niedrigen druck fahren.
 
Ja. Denke ich auch. Scheinbar hat es eher nichts mit der Felgenbreite zu tun. Evtl. würde eine breitere Felge helfen, ich glaube es aber nicht. Vermutlich ist die Seitenwand einfach zu dünn und evtl. trägt auch der eher lockere Sitz des Reifens auf den bisher getestesten Felgen zu dem Effekt bei.
 
Danke für dein Feedback.

Mich hat stutzig gemacht das der Reifen sich scheinbar nochmal auf der Felge gedreht hat. Hab ich daran gemerkt das (ja, nerdy, ich weiß) die Schrift nicht mehr sauber zum Ventil ausgerichtet war. Kann natürlich auch ich gewesen sein, als ich von temporär Schlauch auf tubeless umgebaut habe. Glaube aber eher die Reifen sind nochmal verrutscht bevor sie sich gesetzt haben.

Insgesamt ist mir das alles sehr suspekt. :)
 
Bei den Massen, die Panaracer produziert, muss auch mal Murks dabei sein. Man darf ja nicht vergessen, dass sie einer der größten Produzenten sind und für x andere auch noch produzieren.
Und wenn dann Toleranzen am jeweiligen Ende maximal ausgereizt werden, hat man eine Wurfpassung.
 
Sehr dünne Flanken sind ja oftmals gewünscht für mehr Komfort und mehr Performance.
Ich denke immer noch, dass es eine Kombination von Geo, Felgenbreite und Flanke ist.
Die bekannten Propheten der dünnen Flanke ( https://www.renehersecycles.com/blog/ ) fahren vorzugsweise Räder mit wenig Nachlauf. Beim MTB hat ja auch rel. viel Nachlauf seine Berechtigung.
Kann es sein, dass sich mehr Nachlauf schlechter mit ultra-dünnen Flanken verträgt als weniger?

Den Gravelkink Slick in 30/32 fahre ich sehr gern an 2 Rädern (Cross-/Reiserad). Da ist mir nichts negativ aufgefallen. Im Gegenteil. Und sooo dünn ist dessen Flanke nicht, das können andere noch dünner.
 
ich kann dazu beitragen, dass ich
  • am beachracer mit 71grad lenkwinkel und wenig nachlauf
  • mit den rene herse antelope hill in 29''
  • trotz etwas schmalen felgen (21,3mm innenweite)
  • und einem druck von 1,2 bar vorne
auf asphalt kein self steering habe
 
vorstellen kann ich mir noch, dass seitliche stollen - bei stollenreifen, nicht bei glatzen wie antelope hill -

anders reinziehen in den untergrund der kurve, mit niedrigen drücken und flexibler flanke

auch eine ausrichtung der seitstollen könnte stark beeinflussen, also, wenn die seitstollen diagonal ausgerichtet sind und am untergrund nach vorne offen ausgerichtet sind

deswegen meine frage nach fotos :)
 
Der Gravelking Slick um den es hier geht hat aber keine Stollen, auch keine Seitenstollen.
Hier sind z.B. Bilder von dem Reifen: https://www.bike24.de/p1270121.html
selbst das winzige profil hat ja seitlich eine andere ausrichtung als die lauffläche

ich werde morgen mal den antelope hill, der auch so eine oberfläche hat, einfach vorne mal anders rum reinhängen (ohne bremse)

ich habe auch dessen "seitprofil" vorne unten nach vorne offen reingebaut, hinten andersherum und mir dabei gedacht, du spimmst doch

20200609_182559.jpg

ich teste das morgen einfach mal und denke mir es wird bei diesem profil keinen großen unterschied machen
 
Für meinen 2. LRS suche ich einen schmaleren Reifen. Vor allem Asphalt, etwas Pflaster und wenn dann Waldwege. Dafür hätte ich aber den 2. LRS mit 47er Vittoria Terreno Dry (nice!), der nächste wird aber griffiger. sonst macht das alles keinen Sinn.

4Season 32mm (warum gibt es den nicht in 35mm tubeless, so wäre 32 mit Schlauch dran
Teravail Rampart 32 oder 38 (ginge tubeless)
Pirelli cinturato 35mm (ginge tubeless und ist pannensicher!)
rene herse, gravelking slick sind mir zu fragil, der neue SS wäre nochwas...?
WTB Byway ginge tubeless
Terreno zero, Vittoria da weiss ich was ich habe... (Mezcal, Terreno dry)

tendiere zu 4 Season mit 32mm (Schlauch).

Felge wäre RR481 mit 22mm oder R470mit 20mm, alles 700c.

anybody? danke.
 
Für meinen 2. LRS suche ich einen schmaleren Reifen. Vor allem Asphalt, etwas Pflaster und wenn dann Waldwege. Dafür hätte ich aber den 2. LRS mit 47er Vittoria Terreno Dry (nice!), der nächste wird aber griffiger. sonst macht das alles keinen Sinn.
Ich verstehe es nicht.
Hast du da 1. Und 2. LRS durcheinander gebracht?

Den 4seasons fahr ich am Renner im Winter wegen Panne nSicherheit und Mischung. Rollen ist nicht so seine Stärke.
Pirelli cinturato würd ich nehmen wollen wenn's Profil sein muss
 
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