Womit wir bei der Frage wären, warum der
Conti Contact Urban kein brauchbarer Gravelreifen ist. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Reifenbreite, Luftdruck und Gummimischung die Hauptfaktoren für Grip auf halbwegs ebenem Untergrund sind und das Profil eine eher untergeordnete Rolle spielt. Woran liegt es also, dass der
Reifen eurer Meinung nach so schlecht zu dem genannten Anforderungsprofil passt? Ist die
PureGrip Mischung doch nicht so gut wie ihr Ruf, oder liegt es tatsächlich am mangelnden Profil? Oder übersehe ich bei meinen Überlegungen einfach irgendwas?
Gerade in der feuchten Jahreszeit braucht man Profil abseits von sauberem (und rauen) Asphalt. Für einen Gravelreifen, der gern auf losem Untergrund bewegt wird ist ein gewisses Maß an Profil wichtig. Ein Slick geht hier einen extremen Weg und scheidet allein deshalb für viele aus.
Richtig, Puregrip rollt ziemlich zäh...
Deswegen sind die
Reifen auch so günstig.
Der Conti Contact Urban ist auch so günstig, weil er in China hergestellt wird (wie alle Contis mit Puregrip-Compund), außerdem handelt es sich um einen Drahtreifen und um Dichtigkeit der Karkasse muss sich auch keiner Gedanken machen, denn der ist nur für
Schläuche.
Was den Rollwiderstand angeht, soll er aber
ziemlich gut sein (auf dem Prüfstand). Pannenschutz bietet er auch reichlich und Haftung auf glatten Oberflächen (z.B. Kopfsteinpflaster) ist er wohl auch nicht verkehrt.
Für ~20 Euro pro
Reifen bei fast ausschließlicher Asphaltnutzung wird das ein ziemlich guter Trekking-/Pendlerreifen sein und es gibt ihn in extrem vielen Dimensionen! 🥰 Bei der Wahl der Breite sollte sich der Kaufer über das Gewicht Gedanken machen: Die breiten Varianten werden hier gern sehr (rotations-)massig.
@quaelnix: Dieser
Reifen ist mal extrem günstig: Du bekommst vergleichsweise viele gute Reifeneigenschaften für schmales Geld und viele Kilometer lang halten tut er auch. Das ist aber weder ein Highend-
Reifen noch ein Spezialist und überhaupt nicht gut für den Wald. Bei knochentrockener Sommerdürre auf verdichtetem Wegen kannst Du damit trotzdem gut im Wald fahren.
Wer als Warmduscher bei Nässe sandigen/losen Untergrund meidet, ist mit einem Slick garnicht so falsch beraten, kassiert im Gravelreifenthread aber berechtigter Weise etwas Spott&Häme. 😉
Ich finde den Conti Contact Urban total interessant für jeden, der sich sonst irgendwas kauft und er ist sicher eine sehr gute Wahl für ein Pendler-/Kneipen-/Einkaufsrad.
Die kritischen Stimmen verstummen Ende Januar auch ganz schnell, wenn wir uns unsere verschleißreichen 40-60 Euro teuren Highend-Weichgummireifen auf scharfkantigem Streugut zerschreddern. 😒
P.S.: Mit welchem promimenten Modell könnte man den Conti Contact Urban wohl vergleichen? Laut brr ist sein Grip sogar noch höher als vom Vittoria Terreno Zero und der Rollwiderstand soll beim Contact Urban bei medium Pressure (Terreno Zero 34mm, also ~25W bei 3,4bar // Contact Urban 40mm, also ~21W bei 2,9-3,0bar) zwar 4Watt geringer sein, aber den Terreno Zero könnte man im RealLife tubeless fahren, also nochmal 3Watt einsparen. Trotzdem dürfte der Conti Contact Urban mindestens genauso leicht rollen, wie ein Vittoria Terreno Zero. Was die Geschmeidigkeit angeht, gehe ich mal davon aus, dass Conti den Contact Urban an den Flanken nicht so fett aufgummiert, wie es Vittoria bei den grauen Terreno TNT macht, womöglich ist in Bezug auf Geschmeidigkeit der Conti Contact Urban nicht einmal viel schlechter.
