Gestern war ich auch wieder auf Tour und hatte mir vorab eine kurze, aber hügelige Route für Brandenburg ausgesucht.
Los ging es wie immer in Buckow und zuerst durch das grüne Stobbertal vorbei am Fischpass bis zum Großen Tornowsee. Habe kurz überlegt, die Beine in den See zu halten, aber da sich etliche Schlangen im Uferbereich vergnügten, hab ich den Indiana Jones gemacht und bin kurzerhand weitergefahren.
Erstes Ziel war der Aufstieg zum Silberberg. Hier war es sandig und steil, aber mit der 40/42 Übersetzung und reichlich fluchen ging das sehr gut. Schöne Trails inklusive.
Gerne hätte ich die Aussichten auf Buckow vom Silberberg oder dem etwas höher gelegenen Dachsberg fotografiert, aber an ersterem hielt sich ein Nacktwanderer auf und auch am zweiten Aussichtspunkt war reger Betrieb. Daher ging es weiter zum Krugberg, der höchsten Erhebung der Märkischen Schweiz mit 130m über n.n. Da ist man dem Weltall schon ein ganzes Stück näher.
Wo es hochgeht, geht es auch wieder runter. Ich entschied mich für die Drachenkehle. Drachen gab es nicht zu sehen, das Gewitter letzte Woche verwandelte den Weg allerdings in astreines MTB-Terrain. Alles ausgespült, Geröll, Äste, Wurzeln, Rinnen. Ist steiler als es auf dem Bild aussieht und war schon eine anspruchsvolle Abfahrt mit dem Gravelbike.
Hier ging es wieder Richtung Buckow, vorbei am ehemaligen Wahrzeichen der Stadt, der Wurzelfichte. Sturm Kyrill fegte sie gemeinsam mit unserem Gartenzaun allerdings hinweg. Schöne Aussichten gibts trotzdem.
Da das Bergpotenzial noch lange nicht ausgereizt war, entschied ich mich, den Rundwanderweg um den Schermützelsee zu nehmen. Hier geht es auf und ab - ein super Weg, allerdings ebenfalls dank des Regens mit einigen Schiebepassagen. Hier war es wieder deutlich steiler, ich gehe von rund 20% Steigung aus. Da war es vorbei mit fahren, da absolut keine Traktion mehr vorhanden war. Letztes Jahr bin ich hier runtergefahren.
Schöne Aussichten gibts dort an jeder Ecke.
Und auch ein paar Spots zum Pausieren gibts es unterwegs. Der erfahrene Gravelprofi erkennt sofort, dass es sich in der Flasche natürlich um ein Tee-Wasser-Gemisch handelt und nicht um Urin.
Der Weg führt dann über einen weiteren Anstieg über Kopfsteinpflaster (ich hasse es) nach Hasenholz. Da ist der Name Programm, denn ein Hase stand auf der Straße. Leider gabs ab hier aus Motivationsgründen keine Fotos mehr.
Heute wurde dann das Rad nach einer kurzen Powerrunde geputzt, dabei rutschte mir das Herz ein bisschen in die Hose, als ich unten stehende Stelle am Rahmen entdeckte. Nach kurzem Überlegen war der Übeltäter gefunden: eine Schraube des
Flaschenhalter am Sitzrohr hatte sich gelockert und dazu geführt, dass die Flasche wohl schön am Unterrohr gescheuert hat. Selbst mit festen Schrauben ist hier keine 2mm Platz - kann man an einem >2000€ Rahmen besser lösen. Lack ist durch, es knackt nichts, es ist nichts weich oder klingt dumpf. Nun ist Schutzfolie drauf und ein blödes Gefühl fährt fortan mit. Mist.
Dennoch war es eine schöne Tour. Genussvolle 36km mit knapp 500hm sind für die Brandenburger Verhältnisse nicht schlecht. Gleichzeitig habe ich riesen Respekt vor allen, die die Everest Challenge in einer Tour gefahren sind. Ich komme fürs ganze Jahr gerade auf etwas über 10000hm.