Wie unter
Tag 1 beschrieben, fanden wir im Schein unserer Stirnlampen einen Übernachtungsplatz im Engelberger Tal. Das Erwachen gestaltete sich ganz ok, auch wenn natürlich Sonne toll gewesen wäre; aber dass die in dem engen Tal Mangelware sein würde, war uns eh klar.
Also fuhren wir schnell aus dem Tal raus und konnten einen kurzen Erfolg verbuchen.
Doch leider erwartet uns in Stans der Hochnebel. Also machten wir uns zügig auf den Weiterweg. Die Schweiz hat zwar keine Autoindustrie, dafür immerhin einen Flugzeugbauer.
In Beckenried gab's zweites Frühstück - immer noch unter dem Nebel, doch die Aussicht auf Brunnen liess uns hoffen, denn dort schien die Sonne zu scheinen.
Nach einem sehr unangenehmen Strassenaufstieg nach Emmetten (die Strasse ist eine Sackgasse und erschliesst gerade mal zwei Dörfer, hatte aber Verkehr für eine Kleinstadt) fuhren wir wieder aus dem Nebel raus.
Schon schöner so.
Allerdings ist in Seelisberg die Strasse fertig und die einzige Alternative, um ins Urner Reusstal zu kommen, ist eine 200hm Treppe. Da zeigte sich, das mein Rad mit all dem Gewicht vorne schlecht ausbalanciert war und sich darum nur umständlich tragen liess.
Aber auch die ging vorbei und unten stehen Palmen.
Weil die Zeit schon ganz schön fortgeschritten war, suchten wir einen Supermarkt, um uns zu verpflegen. Leider hatte ich mir noch irgendwo einen Dorn eingefangen, wodurch sich die Mittagspause etwas verlängerte.
So starteten wir so spät in den Anstieg zur Chinzig Chulm, dass uns schon klar war, dass es auch an diesem Tag nichts mit gemütlich den Sonnenuntergang gucken werden würde.
Wir schwitzten uns bei unangenehm hoher Luftfeuchtigkeit den Berg hinauf. Leider wurde das auch über der Inversion nicht besser, nur die Strassen wurden steiler.
Und die Sonne verabschiedete sich langsam.
Es gibt wohl kaum etwas besseres als einen späten Herbstabend in den Bergen.
Auch wenn es steil bergauf geht.
Dass würde geschoben werden müssen, wussten wir, dass es eine solche Geröllhalde hochgeht, hatten wir verdrängt. Spätestens hier hätten die Schlaumeier, die meinen: "Ich nehm fürs Bikepacking einen leichten Gepäckträger und Seitentaschen", ein Problem gehabt.
Aber was soll's. Auch die mühsamste Schiebepassage geht vorbei.
Und oben wartete ein lauschiges, kleines Selbstversorgerhüttchen auf uns.