Der Schokoladenfuß

I.d.R. ist mein Schokoladenfuß...

  • ...auf dem hinteren Pedal

    Stimmen: 45 39,8%
  • ...auf dem vorderen Pedal

    Stimmen: 68 60,2%

  • Umfrageteilnehmer
    113
Registriert
7. Januar 2004
Reaktionspunkte
1.517
Ort
Kirchheim unter Teck
Hallo ihr Radverrückten,

nachdem viele von uns dank Schnee und Corona sicherlich Zeit im Überfluss haben und nachdem im eigentlich schon fast zur Ruhe gekommenen Ellenbogen-Thread ebendieses Thema angeschnitten wurde, dachte ich:

Da mach ich doch glatt mal einen Faden auf!

(...und außerdem hat's mir @scratch_a erlaubt und @Oldie-Paul hat die Erlaubnis geliket... 😁 )

Aaaalso, der Schokoladenfuß (oder wie z.B. @mad raven sagt: der Sahnefuß) ist der "Chef-Fuß". Der Fuß, mit dem ihr früher auf dem Bolzplatz Tore geschossen habt. Der Fuß, mit dem ihr dem großen Bruder ans Schienbein getreten habt. Kurz: Wenn ihr mit den Füßen schreiben würdet, dann würdet ihr mit diesem Fuß den Stift nehmen.

Was bedeutet euch dieser Fuß beim Biken? Wo ist bei euch dieser Fuß in der Grundhaltung?

Ich fände es sehr interessant, hier mal einige Erfahrungen dazu zu lesen!

@mad raven hat mich sehr überrascht mit seiner Aussage, dass sein Sahnefuß vorne steht.

Unser Meister Lee dagegen überrascht mich damit, dass er dazu gar nichts schreibt. Ich habe soeben nochmals in sein Buch geblättert...nichts. Nicht bei der Grundhaltung, nicht beim Bunny Hop, nicht beim Springen.

Daraus ergeben sich Fragen 🤔 ...

Bei mir ist der Schokoladenfuß ja i.d.R. hinten. Aber bei wem noch? Bei wem ist er dagegen i.d.R. vorne? Wo ist er beim Absprung für einen Bunny Hop? Wo in der Einfahrt in eine Rechtskurve? Wo in der Einfahrt in eine Linkskurve?

Und vielleicht am interessantesten: Wem ist das völlig egal so beim Dahinshredden? Wer fühlt sich mit egal welchen Fuß vorne oder hinten stets gleich wohl auf dem Bike?

Viele Grüße und Happy Threads!
 
Links hinten, bei allem, was Kontrolle erfordert, außer bei Kurven, da ist außen=unten. Manchmal nehme ich auch rechts nach hinten, um bewusst Flexibilität zu üben, aber da muss ich mich für einen Bunny schon arg konzentrieren.
Würde mich mal interessieren ob die Skater*innen unter euch auf dem vorderen oder hinteren Bike-Fuß stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Schokofuß ist ein typisches Beispiel von einem Begriff, der immer wieder verwendet wird, aber nie definiert wurde ;) Also ist Verwirrung quasi vorhergesagt.

Bisher habe ich meistens die Definition gelesen oder gehört, der VORDERE Fuß sei der Schokofuß dann. Also das kann bei jeder/m anders sein, gemeint ist die natürlich eingenomme Wohlfühlstellung ohne Nachdenken. Das gibt es auch beim Skateboarden etc.

An sich also ein "No Brainer" das Thema, weil jede/r hat eine automatisch angenehme Stellung der Füße, wenn man auf den Pedalen steht.

Relevant wurde es vor allem durch die Trial-Einflüsse, gerade Hans Rey hat das Thema damals mit reingebracht, da er ein Fahrtechnikbuch veröffentlichte. Bei manchen Techniken mit halben oder ganzen Kurbelumdrehungen beim VR Anlupfen für Hindernisse spielt es eine Rolle, mit welchem Fuß man vorne startet, damit man dann pünktlich zum Anlupfen des HR auf das Hindernis die angenehme Fußstellung hat (also Schokofuß vorne).

Bei speziellen E-MTB Uphill-Flow Fahrtechnikbeschreibungen wird das Thema auch wieder benannt, das Stichwort ist dann Pedal-Management!

Ansonsten ist mein Tipp: Lerne auf normalen Fortwegen etc. anfangs auch das sichere Fahren mit der umgekehrten Kurbelstellung, also gegen das eigene Gefühl dann mit dem "falschen" Fuß vorne fahren. Das ist super für eine Abwechslung bei den Muskeln und entlastet diese (und das Knie).

Ich fahre mittlerweile alles Einfache mit dem falschen Fuß und in meine automatische Kurbelstellung mit Schokofuß vorne gehe ich nur bei Jumps und schwierigen Trails! Auf dem Einrad muss ich beide Seiten beherrschen, weil die Kurbeln sich ja immer mitdrehen!

LG,
Marc
 
Links hinten, bei allem, was Kontrolle erfordert, außer bei Kurven, da ist außen=unten.
Wobei ich bei mir sagen muss, VR, aber das ist letztlich das Gleiche und Definitionssache. "Umgekehrt" fahren? Vielleicht mal im Sitzen, wenn ich aber stehe und es anspruchsvoller wird, mache ich mir nicht unnötig das Leben schwer. Nur schon der Gedanke daran in schwierigem Gelände vorne links...brrr...
 
Bei mir ist das der linke Fuß, Bei einen Ampelstopp bleibt der auch immer auf dem Pedal und der rechte Fuß steht auf dem Boden.
 
Bei mir ist der Schokoladenfuß ja i.d.R. hinten. Aber bei wem noch?
+1
Bin "Rechtsfüßer", und rechts ist bei mir normalerweise hinten.

Bei wem ist er dagegen i.d.R. vorne? Wo ist er beim Absprung für einen Bunny Hop? Wo in der Einfahrt in eine Rechtskurve? Wo in der Einfahrt in eine Linkskurve?

Von Fußwechselei halte ich in der Regel nichts. Das kostet einfach zu viel Zeit und Aufmerkasamkeit, und einen kurzen Moment der spärlichen Kontrolle während man gerade wechselt. In verblocktem Terrain bleibt man dann im worstcase sogar noch hängen während das Pedal gerade unten ist.
Maximal bei offcamber-Kurven eine viertel Umdrehung um die Kurbel senkrecht zu nehmen. Ansonsten bleibt bergab der rechte Fuß einfach da wo er ist: hinten.

Im technischen Uphill versuche ich allerdings an Kanten oder wenn ich Kicken muss den rechten Fuß vorne zu haben, weil ich da mehr und dosierter Kraft ausüben kann. Wenn ich allerdings ankicken will um das Vorderrad hochzuziehen, mach ich das wiederum je nach Situation auch gern mit links, damit ich dann beim Hinterrad nachziehen den "Schokoladenfuß" hinten habe (abhängig davon ob ich anpeile, nur einmal kurz zu Kicken, oder eine halbe oder ganze Kurbelumdrehung brauche)

Generell versuche ich aber Basics (Trackstand etc) immer auch mit dem falschen Fuß vorne zu üben. Irgendwann kommt man mal in die Situation, oder man muss gar in extremen Engstellen absichtlich die Fußstellung wechseln um nicht hängen zu bleiben. Dann zahlt sich aus, wenn man auch "falschrum" die Balance und Kontrolle halten kann. Fühlt sich aber totzdem maximal seltsam an.
 
Ja. Der ist vorne. Mit dem habe ich das Gefühl besser antreten zu können.

in der Arbeit habe ich drei Maschinen mit Fußbetätigung, das mache ich auch immer mit dem linken Fuß
 
@danimaniac Der rechte Fuß hat mehr Kontrolle, der ist bei dir hinten. Aber dein mentaler Fokus liegt eher auf dem vorderen Fuß? Hab ich das so richtig verstanden?

Interessant. Bei mir war damals Ballkontrolle links. Mein linker Fuß ist hinten. Aber ich glaub Hochsprung bin ich auch von rechts her angelaufen. Also Sprungbein wohl eher rechts.

Und dann kommt bei mir noch dazu, dass ich Rechtshänder bin...aber wohl Linksfüßer 🤷‍♂️
 
schokofuß links und vorne, auch beim skateboard - beim snowboard isser hinten o_O wegen singlespeed bzw. rücktritt wird die "falsche" fusstellung viel geübt und ich gewöhn mich langdam dran, insbesondere bunny hops werden besser.

€: da gabs mal nen artikel mit umfrage zu. da waren auch kurvenrichtung und natürliche orientierung der kronjuwelen teil der betrachtung. leider sind die ergebnisse weg. vielleicht kann @nuts die nochmal ausbuddeln und verlinken, oder zumindest zusammemfassen...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kontrolliere über den hinteren Fuß mein Hinterrad. Daher ist mein starker Fuß i.d.R. hinten.
Same Same... auf dem Snowboard steht auch links vorne. Dabei ist rechts der mit mehr Ballkontrolle, links dafür das Sprungbein.
Jap. +1

Rechts hinten. Auf dem Fahrrad dreh ich im UZS. "Opposite" Drehungen gingen mal, aber fühlt sich doof an. Richtig doof fühlt sich allerdings linker Fuß hinten an. Da ist schon einfach nur Fahrposition wie auf kaputten Stelzen :D
Zu Fuß, beim Ballsport etc. dreh ich mich aber gegen den UZS besser :ka:
Ich war immer neidisch auf die Leute, die in alle 4 Richtungen drehen konnten. Kann man sicherlich alles üben - mit links werfen fühlt sich nach 5+ Jahren auch nicht mehr an, als wäre es ein fremder Arm - aber für sowas hab ich keine Zeit, bzw. es würde mir schon reichen, wenn in "Schokostellung" alles besser funktioniert
 
Mein Schokofuß ist rechts, fahre rechts vorne. Achte aber drauf bewusst beide Seiten zu trainieren. Also häufiger auch mal "goofy" fahren.
Ja. Der ist vorne. Mit dem habe ich das Gefühl besser antreten zu können.
Ist glaube ich auch das Kriterium/der Grund der für Schokofuß vorne normalerweise angeführt wird.
Der Antritt ist bei mir ähnlich. Aber Balance ist auf dem Rechten Bein besser und die Koordination auch. Allein schon Pumpen mit "dem falschen" Fuß vorne fühlt sich komisch an.
Ich kontrolliere über den hinteren Fuß mein Hinterrad
Was genau meist du mit Kontrolle? Spontan hätte ich gesagt, ich kontrolliere das HR mit der Bremse und der Hüfte/Körpergewicht.
@danimaniac Der rechte Fuß hat mehr Kontrolle, der ist bei dir hinten. Aber dein mentaler Fokus liegt eher auf dem vorderen Fuß? Hab ich das so richtig verstanden?
Mein mentaler Fokus liegt (wenn überhaupt auf den Füßen) auf beiden gleichzeitig, oder in der Mitte. Aber eigentlich würde ich behaupten, mein Fokus liegt eher auf Blickführng, Schulteachse und Hüfte. Der Rest kommt automatisch.
 
Mein dominanter Fuß ist rechts, welcher auch beim Snowboarden bzw. auf dem Balanceboard vorne sein will. Beim Radlfahrn will aber der Linke nach vorne.
 
Habe beim Biken den linken vorne.
Beim Hochsprung ist auch das linke das Sprungbein.
Beim sämtlichen Boards bin ich jedoch Goofy (rechter Fuss vorne)
Einen Fussball, wenn ich den einen treten müsste, würde ich mit rechts.
 
@mad raven Dreh mir keinen Strick aus dem "mentalen Fokus"...klar ist das nicht die Hauptsache.

Die meisten kennen doch bestimmt das Gefühl, dass sich eine Beinstellung natürlich und die andere komisch anfühlt...und dass aus der komischen Stellung heraus fordernde Trails fahren nicht so gut läuft.

Alles ist irgendwie unkoordinierter, so wie wenn man mit der falschen Hand Zähne putzt. Da stimmt auch die ganze Zeit was nicht.

Zur Kontrolle des Hinterrades: Hüfte, Bremse...schon klar. Anderes Thema.

In meiner natürlichen Beinstellung habe ich eben mehr Gefühl für die ganze Dynamik, daher kommt wohl auch das Mehr an Kontrolle.

Ich glaube ein Faktor ist auch, dass ich zwischen Lenker und hinterem Fuß einen Spannungsbogen aufbauen kann.

Also was mir gar nicht klar ist wie man mit dem schwachen Fuß hinten einen Bunny Hop abziehen kann?!?

Vermutlich ist doch alles viel mehr Gewöhnung als irgendwie natürliche Prädomination. Beim Lernen und Üben bilden sich ja die Verknüpfungen im Hirn...bin mir sicher ich könnte sogar lernen, mir mit links die Zähne zu putzen 😆


Also jedenfalls staune ich wirklich zu hören dass es Fahrer gibt, die in ihrer natürlichen Beinstellung auf dem Bike den starken Fuß vorne haben.
 
Der sog. Schokofuß ist bei mir meist hinten (der rechte Fuß), aber es ist kein "muss". Wie Scylla schrieb, habe ich ebenfalls Sachen wie HR Versetzen in beide Richtungen mit beiden Fußstellungen geübt. Manches Mal gibt es so Spezialfälle wo ich dann die Fußstellung bewußt wechsle, meist technische und langsame Situationen. Z.B. eine Situation bei der ich das HR in einer sehr engen Stelle versetzen muß, dann rollt das VR sofort über einen liegenden Baum, der immer rutschig ist, das fällt mir wesentlich leichter wenn ich dafür über den Baum mit dem rechten Fuß vorn minimal "antrete", vergleichbar mit einem leichten Gasstoß beim Motorrad.
 
@Votec Tox ja so würde ich meine Fahrerei auch beschreiben. Schokosahne hinten, bei Bedarf vorne.

Umsetzen habe ich zuerst nur nach links rum ordentlich können. Linker (starker) Fuß hinten, also kurveninnen in der Linkskehre.

Vor vielen Jahren habe ich mir dann antrainiert, in Rechtskehren die Kontrolle über den rechten (schwachen) Fuß zu liefern. Also rechtsrum rechter, also kurveninnerer Fuß hinten.

Das hat bei mir auch dazu geführt, dass ich insgesamt mit Bewegungen nach rechts besser klarkomme. Hip Jumps (k.A. heißt das so? Bunny Hop seitlich wegziehen?) auf dem Trail um die Linie zu wechseln z.b. gehen schon seit Jahren in beide Richtungen gleich präzise.
 
..bin mir sicher ich könnte sogar lernen, mir mit links die Zähne zu putzen
Kann klappen, aber das muss nicht unbedingt gut sein. Zumindest hat die erzwungene Umerziehung von linkshändigen Kindern, die bis in die 1970er Jahre noch stattgefunden hat, teils zu schwerwiegenden Problemen geführt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Linkshänder#Umerziehung_und_mögliche_FolgeproblemeBesser also einfach auf seinen Körper hören und nicht mit Gewalt gegen ihn zu arbeiten.
 
Ach komm, spaßeshalber als kleine Herausforderung mal mit links die Zähne putzen wird mir schon nicht schaden. Stell dir vor du hast dir die rechte Hand gebrochen - was dann :D

Ne im Ernst...auf dem Bike hat mich die bewusste Entscheidung, den schwachen rechten Fuß in Spitzkehren rechtsrum nach hinten zu nehmen echt weitergebracht. Da musste ich auch erst mal gegen mein Gefühl arbeiten.

Ich glaub das wäre ein Projekt für kommende Saison für mich, auch auf schnellen Trails geradeaus abschnittsweise den schwachen rechten Fuß nach hinten zu stellen...auch wenn ich mir da ein wenig Gewalt antun muss...

Fahre ja eh immer dieselben Trails hier, da kann ich ja auch so mal ein bisschen was Neues reinbringen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne im Ernst...auf dem Bike hat mich die bewusste Entscheidung, den schwachen rechten Fuß in Spitzkehren rechtsrum nach hinten zu nehmen echt weitergebracht. Da musste ich auch erst mal gegen mein Gefühl arbeiten.

Bei mir ging am Anfang beim Umsetzen auch die Richtung besser, in die der hintere Fuß rüberdrücken kann.
Für die andere Richtung geholfen hat mir aber nicht, den Fuß zu wechseln (mag ich nicht, s.o.), sondern mir abzugewöhnen, das Heck mit dem Fuß rüber zu drücken. Seitdem gehen beide Richtungen besser :)
 
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