Guten Morgen allerseits
Na, dann möchte ich mal den Spiess umkehren, damit die Sache auch für den Mr Gwin eine Herausforderung wird.
Wieso bin ich der geeignete Kandidat? Ich bin im Januar 60 Jahre alt geworden und glaube meinem Spiegelbild beweisen zu müssen, dass ich es immer noch drauf habe. Und da mir nicht mehr so viel Zeit auf dieser Kugel bleibt, heisst es keine Zeit zu verlieren und von den Besten lernen. Und was heisst überhaupt, der Kurs richte sich an schon sehr gute Downhill Fahrer..?! Folglich kann jeder, der sich für den Workshop bewirbt, unbesehen von sich behaupten, er sei gut, oder wie? Wo ist die Messlatte und wer setzt sie? Am Schluss erscheinen ungeprüft irgendwelche Laberer, die dann krampfhaft versuchen einen auf cool zu machen und den Betrieb stören.
Ich hingegen bin eine Pfeife und kann das ganz locker beweisen. So sind die Fronten von Anfang an geklärt und wir können uns dem Unterricht widmen.
Ohnehin ist es so, dass aus den verlangt guten Teilnehmern noch bessere zu machen eine subjektive Beurteilung ist, die a) den anderen Teilnehmern kaum auffallen wird und b) vielleicht auch dem Herrn Gwin nicht so locker von der Hand gehen wird. Er wird dann gezwungen sein, etwas von sich zu geben. Das kann dann in der Form geschehen wie das der Teilnehmer XY aus Z jetzt Dank drei Grad mehr Vorlage mehr Druck auf den Vorderreifen hat generieren können. Die anwesenden Jünger werden kritiklos an seinen Lippen hängen und alles glauben, was er sagt. Fahrer XY aus Z ohnehin – er strahlt ja schon, dass er eine viertel Sekunde schneller ist, die er sich nicht erklären kann (…und Mr Gwin vielleicht auch nicht..;-)), Mr Gwin kann sich beruhigt zurücklehnen und sich auf der sicheren Seite wähnen. Man ist unter sich, beweihräuchert sich selbst und wird latent unkritisch.
Wenn ich aber den Hügel runter geprescht komme, wird er vor der ungewohnten Anforderung stehen in den wenigen Tagen aus einem nicht mehr so jungen, nicht mehr so aufnahmefähigen und vielleicht auch nicht so talentierten Menschen einen Fahrer zu formen, der halbwegs passabel den Berg bewältigt. Ein guter Fahrer muss nicht zwingend ein guter Lehrer sein. Das ist die ultimative Herausforderung an ihn! Er gibt ja den Kurs, also muss er liefern! Ich bin ein schlechter Fahrer – an mir kann er zeigen, dass er ein guter Pädagoge ist. Einem Guten zu sagen, dass er gut ist, ist etwas für Amateure.
Sollte er sich jedoch die Zähne ausbeissen, werde ich mich so verhalten, dass er sich elegant aus der Affäre ziehen kann - versprochen! Er kann mich dann als geplanten Kontrapunkt des Programms vorstellen, welcher einen pädagogischen Zweck zu erfüllen hat.
Die Möglichkeiten wären:
- Als Pausenclown zur Auflockerung des stahlharten Trainings
- Als „Vorher“ Beispiel wie man es nicht machen sollte, damit sich die anderen Anwesenden über mich lustig machen können und sie sich umso besser fühlen werden. Die Hackordnung ist vom ersten Tag an geklärt. Der Fokus auf mich als Lachnummer – analog dem Bajazzo im Zirkus oder dem Gaukler im Mittelalter - garantiert ein paar angenehme Tage ohne Spannungen unter den einzelnen Teilnehmern. Ich werde sicher schlechter sein als der schlechteste Fahrer. Unangenehm auftretende Unzulänglichkeiten anderer Teilnehmer rücken so in den Hintergrund und der eventuell entstehende Erklärungsnotstand Einzelner, warum man sich als doch fast Pro für diesen Kurs angemeldet hat wenn man es ja offensichtlich doch nicht so drauf hat, kann so elegant kaschiert werden.
- Live Sturzanlayse zwecks Schulung und zur künftigen Vermeidung derselben im Rennen. (Sturzgarantie kann ich geben. Sollte ich gewählt werden, werde ich selbstredend über meine bescheidenen Grenzen gehen und mich früher oder später langlegen).
- Genereller Sündenbock für alles was in diesen Tagen schiefläuft. Infrastruktur, Wetter, Speis und Trank, unerwartete Wurzelfelder, Bremswellen, Defekte, Trostspender für Mr Gwin sollte ein Teilnehmer schneller sein als er…usw. usf. Einfach alles, siehe analog zum Pausenclown.
Was ich mitbringe:
- Eigenes DH Bike (2016er Modell, nix 90er Retro!!) mit kompletter Schutzausrüstung und Ersatzteilen.
- Ebenfalls Erfahrung im Fahren ohne Kette. Ich weiss, ein Argument, dass fast zwangsläufig im Zusammenhang mit dem Namen Gwin auftaucht und das meines Erachtens überbewertet wird. Warum? Zwar bleibt bei mir die Kette jeweils dran, aber nach spätestens 30m überwiegt ohnehin der Focus auf die Bremsen und die Kette bleibt bis in die Talstation inexistent. So gesehen bin ich in diesem Punkt auf absoluter Augenhöhe mit Mr Gwin.
- BMX Rennerfahrung (Na, da staunt Ihr jetzt aber, was!) aus den frühen 80er Jahren
- Die Bereitschaft alles zu geben…(was zugegeben eine subjektive Sache ist).
- Körperliche Fitness und Begeisterungsfähigkeit (was jetzt aber stimmt!)
Ich bin bereit über meinen Schatten zu springen „Who dares wins“, – seid Ihr es auch? Wählt mich, haut in die Tasten, ruft an - keine Ahnung wie das hier läuft und der Spass wird garantiert sein und ein Exklusivbericht in mtb-news ist Ehrensache!
Sollte ich wieder erwarten leer ausgehen, bleibt mir noch die Hoffnung auf ein signiertes Leibchen. Wenn ich aber dort auch zu kurz komme und nicht mal n`Hemd des Meisters abkriege, werde ich stinkig…
Sespri