Diagonalix - von Zypern nach Kroatien

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Re: Diagonalix - von Zypern nach Kroatien
...
"Zypern wird bis heute auf der linken Straßenseite gefahren. Dies stammt noch aus der mittelalterlichen Zeit, in der Ritter mit Pferden die Straßenverkehrsteilnehmer mimten.


Für Radfahrer ist Linksverkehr doch auch angenehmer. Ich steige jedenfalls immer von der linken Seite aufs Rad (oder runter). Beim Linksverkehr stehe ich dann am Straßenrand, beim Rechtsverkehr auf der Straße.

Auf meinen Irlandtouren fand ich den Linksverkehr, wenn ich mich dann mal eingewöhnt hatte, auch sympathischer.

(Naja, bin aber auch Linkshänder ;) )
 
Kannst Du vielleicht kurz was zum neuen Equipment sagen, Rucksack, Navigation etc?

Ich glaube Stuntzi hat da nicht wirklich was neues (Ich kann kein neues Equipment auf den Bildern erkennen bis auf Rucksack). Er hatte ja schon immer den Vaude Bike Alpine 30 + 5 Rucksack. Ich denke sein alter ist nur nach ewigem Einsatz einfach mal einfach mal gegen einen neuen (selbes Modell, gabs beim Karstadt für gut 50€ im Angebot) ausgetauscht worden.
 
03.04. 09:00 Auf dem Epsilon Tessera bei Lagoudera, 1000m


Der Morgen beginnt mit zwei Müsliriegeln und ein paar Schluck Wasser, dann führt mich meine Zpyerndurchquerung weiter auf dem "Epsilon-Tessera" E4-Wanderweg durchs Trodosgebirge. Erstaunlicherweise sind heute statt Pisten offensichtlich Singletrails angesagt. Da hab ich erst mal nix dagegen.


Einziger Schönheitsfehler: Tendentiell gehts erst mal eher bergauf als bergab. Naja... wollen wir mal nicht so sein... ist trotzdem gut.


Der E4 ist auf Zypern super hergerichtet und beschildert, fast noch bequemer als auf Kreta. Ist das eigentlich der "gleiche" Weitwanderweg?


Botaniktrail.


Ein ganzes Stück gehts auch flach dahin und manchmal sogar ein bisserl bergab. Yippieh!


Making Of.


Langsam knurrt der Magen, hab noch nix gescheites im Bauch und traile jetzt schon eine ganze Weile durch die Gegend.


Obs in Lagoudera endlich was zu Essen gibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
03.04. 10:30 Bei den Frühstückszyprern in Lagoudera, 980m

In Lagoudera und den angrenzenden Bergdörfern finde ich zwar ein bis zwei kleine Restaurants, aber die sind alle geschlossen und verrammelt. Wahrscheinlich ist hier oben in der Bergeinsamkeit nur Sommerbetrieb, wegen ein paar Mountainbikern im Frühling sperrt wohl keiner auf. Etwas unschlüssig steh ich in der Gegend rum und frage zwei Zyprer an der Strassenecke nach der nächsten Bar. Nix zu holen um diese Jahreszeit sagen sie, aber ich sie würden mir gern einen Kaffee kochen.


Da sag ich nicht nein :).

Es bleibt natürlich nicht beim Kaffee. In wenigen Minuten biegt sich der Tisch mit einem Riesenhaufen zyprischer Leckerlis. Glaub die stehen hier auf Teigtaschen gefüllt mit allem was das das Land so hergibt. Mal süß, mal sauer, mal olivig, man füttert mich eine halbe Stunde lang durch die ganze Auswahl. Dazu lade ich noch ein gutes Kilogramm Proviant für den Rest des Tages, den großen Sack Orangen kann ich gerade noch abwehren. Aber süß und lecker sind sie schon... vier Stück wandern dann doch noch zusätzlich in den Rucksack. Tragekapazität erschöpft, hoffe Zorrocarry hält das aus.


Zum Abschluss wird ein bisserl geschnapselt: der selbstgebrannte "Zivania" aus Nachbars Garten geht runter wie zyprischer Kaffee. Und als ich schon beinah am weiterstrampeln bin, stecken mir die zwei noch ein ganzens Flascherl in den Rucksack... "für die kalten Nächte unter dem zyprischen Sternenhimmel".

Zyprer? Saugut, die mag ich!
 
Salve!
Und was sagten die freundlichen Zwei
medium_lagoudera-breakfast1.jpg

zu Deinen schwiitzerdütsch?:D
LG, ride on, GKR
 
@stuntzi: wenn du mir in die Tracks ein paar Hinweise rein schreibst, lege ich wieder mit OSM los.
 
Endlich bin ich mal von Beginn an dabei* und dann führt die Reise auch noch in meine Heimat Kroatien! ;)

Viel Spass und eine Menge toller Trails für stuntzi und tolle Berichte für uns!



*ich bekenne mich hiermit als stiller Leser der zahlreichen Abenteuer von stuntzi :)
 
03.04. 16:00 Troodos im Troodosgebirge, 1700m


Nachdem etwas verschnapselten Frühstück radle ich weiter bergauf und bergab aber gefühlt eigentlich immer nur bergauf durchs Troodosgebirge. Ich kürze sogar einen 200-Höme-Trail auf dem E4 mittels bequem isohypsiger Piste ab, hätte man am anderen Ende doch nur wieder raufradeln müssen. Faulzorro... liegt sicher am Alkohol... oder an den Extrakilos auf dem Buckel.


Über einem Pass namens "Karvounas" erreiche ich trotzdem schon bald wieder Schiebegelände. Die Routenführung dieses Crosses ist irgendwie seltsam: Die meisten Trails gehen bisher bergauf. Freilich ist der E4 so supergut gepflegt, dass man große Teile auch hochkurbeln kann: Daumen hoch für die zyprische Wegpflege. Trotzdem werd ich wohl nie ein großer Freund von Uphilltrails werden, der Rucksack auf dem Buckel nervt einfach beim strampeln. Zorrocarry funktioniert halt nur auf Straßen und Pisten gescheit.


Auf einem namenlosen Grat auf ca. 1700m Höhe ists Zeit für ein Picknick. Die Orangen mussten aus Gewichtsgründen schon vorher dran glauben, im Bauch transportiert sich der Futterkram einfach besser. Das Schnapserl schmeckt übrigens eher nach 60%, ich glaub das Etikett lügt. Achso... ist ja auch nicht mehr die "Originalversion" aus dem Laden... die Frühstückszyprer füllen da immer ihren Selbstgebrannten ein. Na dann Prost.


Von hier oben hätte man durchaus ansprechende Panoramablicke hinab zum Meer, wenn da nicht der Saharasand etwas dagegen einzuwenden hätte. Selbst mit Adleraugen kann ich lediglich einen schwachen blauen Schimmer erahnen, die kleine Lumixlinse hat keine Chance.


Aber was solls... das Wetter ist immer noch angenehmer als daheim in München :).


Grüße vom daheimgebliebenen Tiger... er schaut vom Fensterbrett aus zu und ist stinksauer. Bei der Lastminutegabelwechselaktion wegen dem superlastminutegelieferten Dynamolaufrad ist er mir irgendwie entlaufen.


Nach den vielen Uphillhömes über Trails und Pisten folgt mitnichten ein Downhill. Statt dessen stoße ich auf eine Teerstraße und folge ihr kurz ins "Troodos-Visitorcenter". Nicht nur der Straßenverkehr und die Steckdossen sind hier britisch angehaucht, selbst die Namen der Cafes werden vom Commonwealth inspiriert. Ben Nevis passt irgendwie, da war ich ja grad oben.


Der Kaffee ist allerdings türkisch... bzw zyprisch.

Ja und jetzt? Könnte noch einen kurzen Abstecher auf den Olympos machen, aber Trails scheints da oben keine zu geben. Oder doch? Mein Informant schläft wohl noch. Wahrscheinlich postet er gleich irgendwas vom geheimen Holytrail während ich nachher die Höhenmeter nebendran auf einer Piste vernichte. Grmbls...
 
hoi stuntzi,
den olympus kann man wohl biken:
We collect you at 8 o'clock and drive to the ski club on Mt. Olympus. At just under 2,000 meters above sea level, the highest point in Cyprus offers breathtaking views across the island and the surrounding Mediterranean Sea. Our mechanic unloads the bikes from our trailer and gives them a final safety check while you receive a route briefing from one of our experienced mountain bike guides. Once every one is ready we start our descent from the summit of Mt. Olympus, back towards Pafos. Our mountain bike guides lead the group with our support vehicle following at a discreet distance, through remote, mountain villages, vineyards, farms and dense forests. This exciting ride is about 40 kilometres long and takes in all types of mountain biking: sweeping forest trails, quiet country roads, gravel tracks and even ski pistes and rally stages!! On the way down we enjoy mountain villages, vast, beautiful pine forests, lush, green valleys and dramatic mountain scenery. The ride finishes at the picturesque 'Venetian Bridges' having descended approximately 1700 vertical metres. Something for everyone and truly superb mountain biking in Cyprus!​

http://www.enjoycyprus.com/mountainbikingcyprus.htm
 
Wahhh!!! Ich will auch!! Dieses Büro... Wie ich dieses Büro hasse!... Und du beschwerst dich über Selbstgebrannten und Saharasand. Ich würde mich jetzt gerade über nichts lieber aufregen ;-) Danke, dass ich den Schnaps wenigstens virtuell "genießen" darf
 
"for everybody" und "mountain biking" schliessen sich meiner meinung nach aus. auch dass das support vehicle mit discreet distance folgen kann, scheint nicht gerade auf einen hohen singletrail-anteil hinzudeuten.
vielleicht ist das etwas: von gpsies.com, angaben ohne gewähr, sieht aber z.T. nicht schlecht aus: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=csofstzpyigndean
 
Hallo Stunzi,

der Cyprus Sunshine Cup, der gerade eben stattgefunden hat, verläuft u.a. beim Point-To-Point Race ganz hoch ins Macheras Gebirge (der Berg mit der riesigen Antenne drauf ... nicht zu verfehlen!)

Von dort gibt's einen Holy Trail, von dem die Pro's immer schwärmen, er führt zurück ins Ziel (ca. ab km 35, direkt nach dem höchsten Punkt geht es über die Passstraße an einem Picknickplatz vorbei, dann rechts ab von der Straße auf den Trail). Die Profis haben damals glaube ich 12min gebraucht, du kannst dir ja etwas mehr Zeit lassen ;) Ziel war an einem anderen Picknickplatz, dort auch Campen möglich und Abfahrt runter an die Küste mit Einkehrmöglichkeiten...

Check den Trail hier: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=4033910
Was besseres hab ich leider nicht gefunden, sorry.

Ansprechpartner vor Ort und Bikechef aller Zyprioten ist wohl Mike Hadjioannou, er organisiert den Cyprus Sunshine Cup, der immerhin seit Jahren HC Status hat. Er lebt lt. Facebook in Nicosia.

Startpunkt des Point-to-Point Races war immer Kapedes in den Macheras Mountains.

Viel Spaß und gib Bescheid, ob du alles gefunden hast.
 
Mike ist übrigens ein sehr hilfsbereiter und freundlicher Typ, der viel für den MTB Sport tut. Wenn er eine Chance erkennt, Zypern über dich für Biker noch bekannter zu machen, hilft er sicher gern aus oder fährt eine Runde mit dir.

[email protected]

In Kalavasos gibt es einen Bike Shop, der von einem Schweden mittleren Alters betrieben wird. Dort wohnen auch meistens die Pros während dem Sunshine Cup und nehmen seinen Service in Anspruch. Die wichtigsten Dinge hat er da und den einen oder anderen wertvollen Tipp bekommst du sicher von ihm.

Für eine Unterkunft mit Dach empfehle ich dir die "Traditional Village Houses" in Skarinou (ca. 20 Bikeminuten von Kalavos entfernt). Nette Asiatinnen betreiben da ein paar schöne Gästezimmer. Meist Unterkunft der deutschen Presse während dem Sunshine Cup. Freies Wlan ;) ...
 
Das darf doch wohl nicht wahr sein! Kaum unterwegs, schon wird er wieder abgefüllt. :lol:

Stuntzi, hau rein und hab viel Spaß!
Aber wie konntest Du das dem armen Tiger antun?
 
Deine neue Reise gefällt mir schon...Ganz nett dein Abenteuer erneut mit uns zu teilen ;)

Bonne route!
 
03.04. 17:00 Olympos Mons, 1952m


Höchster Berg Zyperns... eine Augenweide!

Der komplette Gipfel ist außerdem von Militärkram besetzt, Zutritt und fotografieren streng verboten. Aber was solls... ist halt der höchste Inselberg, also musste ich auch rauf. Und vielleicht gibts hier auf diesem desolaten Hügel sogar ein paar Trails, ich geh sie mal suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
03.04. 19:19 In den Minen von Moria, 1800m


Hier oben scheints einen Artemis- und einen Atalante-Trail zu geben. Beide umrunden der Karte nach den Mount Olympus absolut isohypsig in zwei verschiedenen Etagen. Naja, wenigstens gehts nicht bergauf.


Und vielleicht machen die Trails ja doch mehr Spaß als das winzige Skigebiet.


Schauen wir mal.


Also eigentlich sind die Wegerl (hier der Atalante) gar nicht so schlecht. Geht zwar wirklich keinen Meter hoch oder runter sondern immer nur flach dahin, aber dafür kann mans mit ein bisserl moderater Kurbelei schon ganz schön krachen lassen.


Zypern macht ja doch Spaß, wer hätte das gedacht.


Langsam wirds finster, vielleicht sollt ich mich mal ein bisserl beeilen. Sieht auf der Karte so gemütlich aus, aber zehn Kilometer Trail dauern halt doch.


Hoppala, was liegt denn da auf einmal am Weg? Eine alte Mine mit einem hübschen roten Verbotsschild?


Sieht zwar ein bisserl gruslig aus, aber da muss ich rein! Wenn ihr weiter nix mehr von mir hört, wird das mein Übernachtungsplatz. Alternativ hab ich den Topf mit Gold tief im Berg gefunden und bin gerade dabei, ihn unerkannt ausser Landes zu schaffen. Man sieht sich...
 
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