Die Sache mit den Wasser..

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Nordhessen
Hallo Bikepacker, wie handhabt ihr das eigentlich mit euren Wasservorräten on Tour? Für mich ist es immer ein wichtiger Plannungspunkt wieviel Wasser, wo und wann ich dabei habe.
Bin im Flachland bis Mittelgebirge in Deutschland unterwegs. Hier ist es leider nicht wie in Schweden, das man das Wasser aus fast jeden Bach trinken kann. Da ich ja mit meinem Geländerad ambesten nur im Wald unterwegs sein möchte, tue ich mich schwer in Ballungsräume zu fahren oder an Häuser zu klingen, ob ich etwas Wasser bekommen könnte. Viel schleppen will ich ja natürlich auch nicht. Bisher habe ich meine Routen immer genau geplant inklusive Wasserversorgungspunkte. Als Backup hab ich immer Micropur forte dabei. Wiegt nichts und kann notfalls auch zum desinfizieren einer Wunde genutzt werden. Im Falle des Falles.
Wie macht ihr das so? Was sind eure Erfahrungen zu dem Thema. Freue mich über anregende Antworten.
 
Friedhöfe ;) .
Auf jedem Friedhof in jedem Dorf gibt's einen Wasserhahn. Dort kann man (außer im Winter) stets aus dem Vollen schöpfen :daumen: .
 
Einfach nicht schwitzen :D

Die Wasserversorgung muss ich auch noch auf die Reihe bekommen. Ich nehme die üblichen Trinkflaschen am Rad und eine große PET-Flasche als Reserve, die ich aber nicht unbedingt immer voll mache, mit. Das richtet sich nach dem Geländeabschnitt der durchfahren wird.
Der Tipp mit den Friedhöfen ist klasse. :)

jeschickt middem Smardföhn
 
Wasserversorgung über Friedhöfe funktioniert bei mir seit 25 Jahren tadellos!

Kleiner Tipp am Rande: Hilft auch bei der Schlafplatzsuche oft weiter ;)
 
An Friedhöfe habe ich tatsächlich noch nie dran gedacht. Schonmal danke für den Tip. Wobei ich dann spontan an unseren Friedhof im Ort denke, da stehen Schilder dran: Kein Trinkwasser. Das finde ich irgendwie etwas einschüchternd, wobei es eigentlich das gleiche Haushaltswasser ist...
 
Ich habe bisher auf Friedhöfen immer bedenken- und auch schadlos gezapft, egal was dransteht. Ist sicher normales Leitungswasser, hatte jedenfalls noch keine Nachteile.
Mancherorts steht eine dieser Schwengelpumpen...die kann man ja auslassen ;) .

Edit: ich frag mal hier bei der Friedhofsverwaltung nach, ob dort bekannt ist, dass "minderes" Wasser verwendet wird. Wird aber Montag, weil dort schon langes WE herrscht.

Wenn dort aber Ausschussware angeboten werden würde, hätten die zumindest eine Herausforderung mit der Einspeisung, Leitungsnetz etc :) .
 
Im Sommer 3 Liter Trinkblase vorm Lenker. Reicht im Zweifelsfall auch mal den ganzen Tag.

Stubenhocker hat ja die diversen Möglichkeiten Wasser zu bekommen aufgezählt. In den Bergen gibt es sonst noch oft Quellen am Wegesrand.

...ich erinner mich an eine Situation in der Uckermark im letzten Jahr. Ein Autofahrer hielt am Friedhof und pöbelte uns zu, warum wir das Wasser stehlen. Wenn das jeder machen würde... ;) Herlichst gelacht!

:winken:
Thomas
 
...ich erinnere mich auch an ein Jahr im Karwendel... das war so heiß das selbst die Quellen trocken und teilweise die Hütten geschlossen waren.
Beim losfahren waren wir noch vier, mein Sohn und ich mit Blase und Flaschen, und zwei Campingplatzbekanntschaften. Sie wollten unterwegs Wasser fassen :D....keine Chance, und mussten umdrehen.

Manchmal muss man eben schleppen, auch wenn es dann nicht gebraucht wird. Lieber mehr als zu wenig. :)

jeschickt middem Smardföhn
 
Richtig! Manchmal ist es unterwegs schwierig. Leider kommt das oft überraschend. Ich war mal n Paar Tage im Valle di Susa und rund um Briançon unterwegs, da war die Wassersuche DAS beherrschende Thema. Hatte ich vorher nicht auf'm Schirm. Alpensüdseite halt... :(
 
Interessant ist ja auch WIE man das Wasser transportiert. Ich hab eine Trinkflasche im Flaschenhalter, die aufgefüllt wird. Wenns warm ist nehme ich als Reserve eine Faltflasche mit (gibts z.B. von Platypus)- die lässt sich irgendwo verstauen und nimmt im leeren Zustand kaum Platz weg.
 
Interessant ist ja auch WIE man das Wasser transportiert. Ich hab eine Trinkflasche im Flaschenhalter, die aufgefüllt wird. Wenns warm ist nehme ich als Reserve eine Faltflasche mit (gibts z.B. von Platypus)- die lässt sich irgendwo verstauen und nimmt im leeren Zustand kaum Platz weg.
...natürlich mit einem Wasserwagen :D
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... oder auch einer Trinkblase anstatt Faltflasche.

jeschickt middem Smardföhn
 
Friedhof und Quellen
Interessant ist ja auch WIE man das Wasser transportiert. Ich hab eine Trinkflasche im Flaschenhalter, die aufgefüllt wird. Wenns warm ist nehme ich als Reserve eine Faltflasche mit (gibts z.B. von Platypus)- die lässt sich irgendwo verstauen und nimmt im leeren Zustand kaum Platz weg.

Bei mir sind es zwei 750er Trinkflaschen re. u. li. neben dem Unterrohr und die 2L-Platy kommt dann von auf die Rolle. Die wird aber erst gegen Abend befüllt, wenn ich nicht mehr so lange unterwegs sein werde und die Augen nach einem Biwak aufhalte.

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Friedhöfe und Quellen sind meistens eine sichere Bank, wobei ich mich mehr bei eingezeichneten Quellen auf Verfügbarkeit verlasse und lediglich als willkommene Möglichkeit zum Wasserauffüllen sehe. Freundlich "über den Gartenzaun" nach Wasser fragen hat bisher immer funktioniert :- )
 

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Friedhöfe ;) .
Auf jedem Friedhof in jedem Dorf gibt's einen Wasserhahn. Dort kann man (außer im Winter) stets aus dem Vollen schöpfen :daumen: .
Hab ich auch immer gedacht - bis uns (in den 'neuen Bundesländern') jemand beim Wasserzapfen darauf angesprochen hat, dass dies KEIN Trinkwasser sei. Die Zapfstelle war dennoch nicht mit dem üblichen Namensschild für deutsche Brunnen versehen. Die Frau war sich aber ganz sicher und schien sich auszukennen - das sei überall in dieser Gegend so. Könnte sein, dass da alte Unterschiede zwischen Friedhof Ost und Friedhof West weiterbestehen.
Die GST-Fahrer, welche wir weiter nördlich (auf einem anderen Friedhof) beim Nachfüllen getroffen haben, sahen wohlerhalten und gesund aus, obwohl sie nichts von diesen Tücken wussten.
In Westdeutschland versorge ich mich stets unbesorgt mit Friedhofs-Giesswasser; auch die Kinder. Zur Sicherheit befülle ich normalerweise als erstes eine oder zwei der leeren Giesskannen, damit das in der Leitung stehende Wasser nicht in der in meiner Flasche landet.

Ansonsten war es noch nie schwierig oder ganz unmöglich, in durchfahrenen Ortschaften Leitungswasser zu erfragen. Es ist eher so, dass man gelegentlich Mineralwasser aufgehalst bekommt, weil pures Leitungswasser zu trinken ja so unvorstellbar ist. Dabei hat genau das den Vorteil, dass man sich damit (nach einer Reparatur z.B.) auch die Pfoten waschen kann.
 
@keinTrinkwasser

Ich bin bei meinen Touren überwiegend im ehemaligen Ostdeutschland unterwegs. Noch nie Probleme mit dem Wasser auf Friedhöfen gehabt. Wenn ordentlich Druck auf der Leitung ist, kommt das Wasser aus der selben Quelle wie das vom Nachbarshaus. Der Tipp die Leitung frei zu pusten und damit Gießkannen zu füllen ist wichtig, hab auch schon oft erlebt, dass befreundete Biker das Wasser einfach in den Brunnen laufen ließen...


Ich fand deine Flaschenhalter ja schon länger sehr interessant. Bin mittlerweile drauf und dran die Halter mal nachzubasteln und zu testen. Die 3 Kilotrinkblase am Lenker ist zwar nur Anfangs schwer... aber vielleicht ist das Fahrverhalten bei deiner Variante besser, ich teste es mal. Aber eine Frage dazu, fährst du auch mit normalen Radflaschen? Gabs schon Verluste? Der Winkel der Flaschen ist ja nicht anders, aber die "Öffnung" geht zur Seite weg und nicht nach oben.

:winken:
Thomas
 
Naja, das Platy-Trinksystem hab ich im Rucksack. Die Wasserflaschen dienen quasi als Backup, falls die Platy mal leer werden sollte und natürlich generell für den Verbrauch abends und am morgen im Biwak. Hab da nen ziemlich hohen Verbrauch, weil ich gerne noch mal kurz "dusche" bevor ich mich in die Penntüte lege :- )

Bisher hatte ich immer 2x 0,75er Laken dabei. Die Teile habe ich wahrscheinlich schon 12 Jahre im Einsatz. Eigentlich unkaputtbar und das Wasser schmeckt absolut neutral. Leider wiegt eine Flasche 147g, was zimlich fett ist. Daher hatte ich auf meiner letzten Tour mal 0,75er PET ausprobiert. Hier wiegt dei Flasche nur 33g! Da ich während der fahr nicht aus den Flaschen trinke, ist mir der Verschluß egal, aber den Schnellverschluß kann man trotzdem gut mit einer Hand öffnen und schließen. Der Abrieb an den Flaschen war nach 150km Fahrt schon deutlich. Die PET's bewegen sich halt ein wenig in den Flaschenhaltern und werden etwas "angeschliffen", also die Oberfläche wird matt. Das stört die Nutzung aber nicht und unterm Strich würde ich wahrscheinlich noch ein paar solcher Touren fahren können, bevor der Verschluß aufgibt oder ne Flasche durch gescheuert ist. Klar, die Laken hält wahrscheinlich bis zur Rente, aber wiegt aber auch gute 100g mehr!

Wenn du den Flaschenhalter nachbaust, achte darauf, daß du ihn mit ordentlich Bums am Unterrohr festzurrst. Trotz gleicher Befüllung beider Flaschen verdreht es sich auf Rüttelpisten immer mal wieder und eine Seite hängt etwas runter. Ich habe d.b. auch noch keine Lösung gefunden, aber die Position der Flaschen finde ich absolut optimal. Alles mögliche an die Gabeltauchrohre zu schnallen, finde ich ziemlich suboptimal, weil die Sensibilität zu stark unter dem Gewicht leidet - meine Meinung.
 
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Danke für die angeregte Diskussion und den zahlreichen Tips. In Zukunft werde ich definitiv Friedhöfe mit anderen Augen sehen und in meinen Routen mit einbauen. Auch die Idee mit der Faltflasche finde ich super. Sobald ih mein Bivi errichtet habe krieg ich immer Brand wie ne Bergziege und es gibt nichts schlimmeres Nachts festzustellen, das man auf dem trockenen sitzt bzw. liegt.
 
Sobald an einem öffentlich zugänglichen Wasseranschluss kein Trinkwasser abgegeben wird ist ein deutlich sichtbares Hinweisschild "Kein Trinwasser" anzubringen.
Daher ist davon auszugehen das im Bereich von Friedhöfen nur Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt.

So ein Mensch der in der Bauverwaltung der Stadt Ulm tätig ist. Und das gilt auch für die anderen Bundesländer.

Also ich hatte noch nie Bedenken meine Wasservorräte auf Friedhöfen aufzufüllen. Vielleicht guckt die eine oder andere Person bissl strange (schliesslich sind Radklamotten nicht die Kleidung der Wahl auf Friedhöfen) - aber das lässt sich gut aushalten. ;)
 
Wenn ein Schild dran ist, dann sicher nicht nur zum Spass. Das Wasser kann auch aus einem Brunnen kommen wo die Wasserwerte nicht kontrolliert werden.
 
Wenn irgendwas nicht kontrolliert wird, stirbt man oft trotzdem nicht sofort ;)

Ich finde die Vorsicht, mit der hierzulande ein Großteil der Menschen an dieses Thema heran gehen, ist ein guter Anlass mal in Erinnerung zu rufen, dass Millionen Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

Nur mal so, falls es mal langweilig wird und man ein Thema zum nachdenken braucht ;)
 
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