Die Sachsen auf Reise - Touren fern der Heimat

Feine Urlaubsabenteuer, mit allem Drum und Dran !
Bei den Bildern ist mir stellenweise bisschen schlecht geworden ... halt, halt !!! - nicht wegen der Qualität ;-) ! sondern wegen den Peoples, die sich da Fullfaced die Senkrechten hinabstürzen !
Ach ja, man müsste noch mal 20 sein ....

PS. Der -firlie- hat das Glück des Tüchtigen, der ist schon unterwegs, da dreht ihr Euch noch 3x rum und Abends sitzt ihr wahrscheinlich in der "Taverne" :lol: !!!
Grüße
-firlie-
 
Jeder noch so schöne Urlaub hat irgendwann ein Ende, nach 2 Wochen Biken war es dann leider schon so weit, der letzte Urlaubstag war angebrochen. Ein Highlight sollte noch unbedingt befahren werden, der Coasttrail.

Leider musst einer in der Unterkunft bleiben um den Mietwagen zu empfangen. Robert hat sich netterweise dazu bereit erklärt, so dass Stephan und ich noch eine abschließende Runde drehen konnten.

Direkt nach dem Frühstück ging es kurz vor 10 ganz klassisch aus eigener Kraft hinauf. Am Fuße des Berges gab es noch einen letzten Blick hinab nach Torbole



Unser Ziel lag nur knapp über 1000m, da konnte man auch mal etwas schneller fahren. So ließen wir eine Touristengruppe nach der anderen hinter uns und hatten die 900hm in grade mal 60minuten geschafft.

Die darauf folgende kleine Pause hatten wir uns verdient, lange konnten wir die Füße bei dem Wetter allerdings nicht still halten und sind direkt von der Straße in die Abfahrt hinein.



Es war einfach wunderschön, die Pfade hatten einen unverwechselbaren Charakter.



Und boten auch die eine oder andere überraschende Situation, von weiten harmlos aussehende Kehren überraschten im letzten Moment mit ungeahnten Höhenunterschieden.



Das sollte aber vorerst die Ausnahme bleiben, der Trail war sonst absolut berechenbar und sehr vielseitig.



Verstärkt von der tiefen Herbstsonne wurde uns im Goldenen Blätterwald eine einmalige Stimmung geboten



Dabei wäre es dort sicher auch bei weniger gutem Wetter nicht langweilig geworden





Stephan war schon voll im Flow und absolut Fokussiert



Nach 2/3 der Höhenmeter erreichten wir nun auch den Abschnitt den man so nur auf dem Coasttrail findet.



Man fährt dort nicht auf irgendeinem ausgetretenen Pfad, sondern ist das die Kante einer gigantischen Steinplatte. Anfangs war diese noch sehr brüchig und daher gut bewachsen.



Ein paar Meter weiter dagegen ein riesige geschlossene Fläche die wie die Wand einer Talsperren direkt 150m Talabwärts verlief, nur nicht ganz so steil. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied das man direkt auf der Kante fuhr und nicht hinter einem Geländer. So sieht das ganze von unten aus, um sich das besser vorstellen zu können: http://www.bergsteigen.com/sites/default/files/fotos/img_1251.jpg

Ich war voraus gelaufen und habe dort auf Fotos verzichtet und Stephan gebeten den einen Trail mal auszulassen. Auch wenn es machbar gewesen wäre, gab es an dem längsten Abschnitt unter den Voraussetzungen einfach mal 0 Fehlertoleranz.

Mit etwas mehr Vegetation sah das schon wieder besser aus, auch wenn die nächste Schlüsselstelle eher nichts für mich war. Mit etwas Phantasie könnte man das als Treppenähnliches Gebilde bezeichnen.



Erst danach fand ich auch mal wieder Gelegenheit aufs Fahrrad zu steigen.



Ehrlich gesagt fühlte man sich im Wald auch gleich viel heimlicher und konnte sich von den Hindernissen nicht mehr so schnell abschrecken lassen.





Das war er auch schon, der Coast Trail.

Es blieb uns nun noch genug Zeit um in Ruhe alles im Auto zu verstauen. Gemeinsam ließen wir den Abend im Anschluss in unserer Lieblingspizzeria abklingen und fingen noch ein letztes Mal die Gardasee Atmosphäre ein



So schnell waren Sie leider vorbei, die 2 Wochen Aktion nonstop. Den Urlaub im Herbst zu buchen ist zwar riskant, doch mit etwas Glück wird daraus ein Erlebnis an das man sich noch lange erinnern wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da es doch noch viel Zuspruch gab, geht es hier nun weiter mit den impressionen aus unserem Walesurlaub 2015.

Am 12. Juni war es soweit, es ging ein weiteres Mal auf die Britischen Inseln. Stephan hatte den Längsten Weg vor sich, da er von Ulm angereist ist und bei uns einen Zwischenstopp machte.

Diesmal ging es direkt am Freitagabend nach der Arbeit los und nicht wie das letzte Mal von 5Uhr bis 5Uhr. Nach Wales war es aber auch weniger Strecke, so was wir schon mittags ankamen.

So sind wir nachts ohne Verzögerung durch die kritischen Autobahnabschnitte gekommen und kamen kurz vor Sonnenaufgang am Eurotunnel an.



Robert ist eigentlich kein Zugfahrer, doch solange er in seinem geliebten Auto sitzen kann ist das was anderes ;)



Da wir in Schottland keine Probleme hatten spontan Täglich eine neue Unterkunft zu finden, entschieden wir uns die unsere Urlaubsunterkunft vor Ort heraus zu suchen umso auch gleich ein wenig mit den Walisern ins Gespräch zu kommen.

Das hat auch super funktioniert, wir hatten so wieder ein paar zur Auswahl und entschieden uns für The Queens in Glyncorrwg.

Im Afan Forest Park erwartete uns eine Vielzahl von ausgeschilderten Trails, allesamt mit bis zu 25km ziemlich kurz, daher wollten wir mehrere pro Tag fahren. Da viele am gleichen Punkt starten würde man am gleichen Tag mehrmals die gleichen Auffahrten hinauf fahren. Daher wurden die Ausgeschilderten Routen auseinander gerissen und so wieder zusammen gesetzt das wir einmal quer durch die Region kommen ohne die Auffahrten unnötig oft wiederholen zu müssen. Insgesamt hatten wir so 3 Routen zusammen gebaut und mit der kleinsten ging sollte es am nächsten Tag losgehen.

Da Stephan bereits 24h nonstop Autofahrt hinter sich hatte, wollten wir es nicht übertreiben und sind am Abend nur ins Cafe am Trailhead. Dort konnten wir schon mal beobachten wie sich die anderen Biker beim Anstieg schlagen. Auf uns wirkte dieser weniger beeindruckend, der kleine Hubbel hatte anstatt einer halbwegs direkten Auffahrt eine Kilometerlange Route auf der die Steigung schon gar nicht mehr erkennbar war. Das sah fast schon langweilig aus. Doch am Ankunftstag genossen wir erstmal den erfrischenden Nieselregen in Britischer Atmosphäre beim Schlendern durch die kleinen Dörfer.

Am 13.06. ging es dann los, der Tag begann mit einem feinen Englischen Frühstück und einer Menge Vorfreude. Der am Vortag gesichtete Anstieg bot bereits die erste positive Überraschung. Anstatt sich langweilig auf kaum vorhandener Steigung den Berghoch zu schrauben, ging es über Felsen und Steine mit viel Abwechslung hinauf.



Da verging die Zeit wie im Flug



Und wenn man mal nicht mit dem Trail beschäftigt war, konnte man den Blick in die Ferne schweifen lassen.



Da Wochenende war hatten wir auf der Auffahrt auch Gesellschaft, bis zum höchsten Punkt überholten wir voller Motivation mehrere kleine Grüppchen. Eigentlich wollten wir es langsam angehen lassen, doch wenn vor Stephan ein Biker auftauchte stieg die Geschwindigkeit wie durch Geisterhand.

Oben angekommen entschieden wir uns für die kleine Schleife: „Black Run“ über Holzbrücken ging es dort auf und ab durch die Landschaft. Eine mit Totenköpfen gekennzeichnete Abfahrt bildete den Abschluss des Black Runs.



Ein kleiner Anstieg auf dem Versorgungsweg schloss die Schleife so dass wir Planmäßig auf den „Windy Point“ Trail einbiegen konnten



Zwischendurch gab es immer mal ein paar kleine Kanten die mit ordentlich Schwung zu Sprungschanzen wurden.







Im Anschluss fuhren wir auf einem Verbindungsweg am Windpark vorbei zum nächsten Uphill Trail „373“



Und herunter auf den Graveyard, welcher sich auf und ab am Hang entlang schlängelte.



Auch da gab es wieder eine Anspruchsvolle Variante



Anstatt wie ausgeschrieben ab dem Cafe am Ende des Trails direkt den Zigzag herunter zu fahren, nahmen wir noch den Pen-Rhys Gipfel mit um von dort in die Abfahrt zu starten



Der parallel zum Zigzag verlaufende Schuss ins Tal aus dem UK Gravity Enduro Event wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt und so sind wir statt dessen den Zigzag Trail hinunter gefahren.





Da es am Vortag geregnet hatte, gab es vereinzelt noch ein paar Pfützen auf dem Weg, was den Spaß allerdings nicht trüben konnte.



Auch auf dem Zigzag gab es genügend stellen um durch die Luft zu fliegen.



Oder einfach nur über die Trails zu gleiten



Nun hatten wir die ersten 20km geschafft, das war offiziell nur die Anfahrt, denn ab hier ging die eigentliche Runde Los: Penhydd

Bevor wir uns aber auf den Berg stürzten, hielten wir Ausschau nach einer Möglichkeit etwas zu Mittag zu essen und fanden am Fuße des Rundkurses eine passende Lokalität.

Nach eine Portion Beans and Sausages starteten wir mit Penhydd. Es ging auch hier sanft über Spitzkehren hinauf, allerdings ohne Hindernisse so dass man wirklich etwas entspannen konnte. Doch unerwartet hatten wir in Wales Hitzeprobleme auf den kahlen bergen, da war man über jeden Luftzug froh.

Da kam die nächste Abfahrt sehr gelegen. Das hob die Motivation, aber den Gipfel hatten wir immer noch vor uns. Also ging es weiter den kahlen Berg hinauf „Desolation“

Oben angekommen hatte ich noch eine alte Variante des Penhydd Rundkurses, welche wir natürlich probierten. Auf Forstwegen dahin zu gleiten war allerdings nicht so der Hit. Dafür konnten wir uns zum Schluss am steilsten Anstieg des Tages noch mal für die Eigentliche Abfahrt warm fahren.

Dann war es endlich soweit, es ging hinein in den „Hidden Valley“ Trail









Zur weiteren Abfahrt führte uns die Route erneut hinauf um hinauf zum „Side Winder“ zu kommen





Danach über die „Rocky Rebelation“



Und zum Schluss auf noch ein paar Anlieger bis ins Tal



Wir mussten nun nur noch die 8km zurück zur Unterkunft das Tal hinauf. Dabei half uns ein schön ausgebauter Radweg und tolle blick ins Tal,

 
Für den 2. Tag hatten wir uns den 7km kurzen Blue Scar Rundkurs nahe der Penhydd Strecke vorgenommen. Um nicht sinnlos über Radwege zu düsen, planten wir Whites Level und The Wall (Kombiniert in W2) ein. Höhepunkt des Tages sollte The Blade werden.

In etwa so war der Plan, doch als wir am Vortag oberhalb von Zigzag einen kleinen neueröffneten Bikepark gesichtet hatten, wurde dieser dem Blue Scar vorgezogen, da wir bereits Teile davon bei der Penhydd Runde befahren hatten.

So ging es bei schönstem Wetter über spaßige Auffahrt hinauf





Entlang der typischen dry stone Mauern



mit herrlichen Blick in die Landschaft



Noch waren wir in Sichtweite unserer Unterkunft „The Queens“



Doch bald schon tauchten wir wieder in wunderschönen grünen Britischen Märchenwälder ein



Immer weiter ging es hinauf, den Abzweig vom letzten Tag hatten wir bereits hinter uns gelassen, denn es sollte diesmal über die Bergkuppe gehen.

„The Twister“ hat uns als kurvigen Uphill Trail Konditionell am Höchsten Punkt noch mal so richtig gefordert. Bereits leicht mitgenommen kamen wir am Ende des Trails endlich wieder aus dem Wald heraus und hatten die Bergkuppe nun erfolgreich bezwungen.



Daraufhin gab es eine verdiente Pause mit Aussicht Richtung Brecon Beacon



Nach der Pause ging es auf der anderen Seite des Berges herunter. Zunächst gemütlich über den Beacon View mit dem Windpark im Rücken



waren wir wieder auf Kurvenjagt





In dem im Hintergrund liegenden Waldstück tauchten wir in den dunkeln Ghost Trail hinein, der so einige feuchte Überraschungen unter den ungeahnt dichten Nadelbaumkronen konservierte.





Die Sumpfigen Abschnitte waren mit Holzbrücken überbaut



Doch danach kamen noch 2-3 Wasserlöscher wovon eines unerwartet die Räder bis zur Bremsscheibe verschluckt hat und einen förmlich in die tiefe reißen wollte.

Die nun nassen Füße wurden bei dem folgendem Trail verlauf schnell wieder trocken gerüttelt



Nun waren im Tal angekommen und mussten wieder zurück über die Kuppe. Die dafür vorgesehene Auffahrt hatte den netten Namen „Heartburn“. Wenn man sowas lesen muss, dann ist man vor der Auffahrt schon platt, doch wenigstens wusste man worauf man sich da einlässt.



Zum Glück war der Trail in Wirklichkeit weniger dramatisch und wurde zum Ende hin recht flach



Da konnte man wieder Gas geben und den Trail vom Regenwasser befreien.



Auf der Lichtung mitten im Turbine Valley Trail hat das mit der Befreiung vom Regenwasser nicht so gut funktioniert, hier hätte man eindeutig einen breiteren Reifen gebraucht um den Trail trocken zu legen. Doch man tut was man kann ;)



Da hatten wir es nun wieder geschafft, wir waren zurück auf dem Kamm des Berges. Nun konnte es richtig losgehen. Auf dem schnellen Helter Skelter zurück ins Tal durch die üppig dimensionierten Anliegern.



Sowie ein paar kleinen Wellen aus denen bei dem Tempo Sprünge wurden.



Mit der hohen Geschwindigkeit war das Abschnittsende leider auch schnell erreicht.



Doch wir hatten noch reichlich Höhe und so setzten wir die Bergabfahrt auf dem Hokey Kokey fort.



Dabei wurde keine Pfütze ausgelassen



Und auf den kurzen Uphill Passagen wieder ordentlich Druck gemacht



Damit man Bergab genug Schwung hatte





Der Trail führte uns gefühlt endlos durch den schönen Nadelwald, einfach klasse



Bald schon wurde wieder Licht als wir aus dem dunklen Wald heraus schossen



Natürlich konnte man auch dort den Blick in die Landschaft genießen.





Der offene Abschnitt trägt den Namen Joyrider und führte uns an einem Fluss entlang



Als besonders Hinterlistig stellte sich der Groovy Gully heraus. Da dieser direkt zur Zielabfahrt ins Tal führte, erwarteten wir eine Abfahrt. Doch ging es dort teils steil hinauf





Zur Entschädigung wurde uns eine kleine Aussicht geboten.



Die 2. Hälfte verlief dann wirklich bergab, was wir auch in vollen Zügen genossen





Bevor wir uns dem eigentlichen Ziel nährten ging es vor der Auffahrt ein paar Meter auf dem Peregrlne Rldge herab.



Anstatt nun bis ins Tal zu fahren, sind wir erneut den Dastardly & Mutley hinauf. Beim 2. Mal zog der schon ordentlich in den Beinen. Das war jedoch schnell vergessen als wir dem Windy point bergab folgten.





Es wurde jede Möglichkeit genutzt um wieder abzuheben





Ich war da weitaus Bodenständiger Unterwegs, bekanntlich ist man schneller wenn man nicht springt ;)



Im Anschluss verließen wir die Blade Runde und es ging auf der W2 Verbindunsroute im immer grünen Märchenwald hinauf.



Bergab konnten wir auf dem Graveyard Trail wieder durch die Kurven jagen



Und über durch den Wald heizen





Zur Abwechslung brauchten hübsche Blumen ein paar andere Farben in spiel



Der Graveyard bot außer Blumen und Spitzkehren auch ein paar Steine zum Spielen :)





Nach dem Trail wurde man an den offensichtlich für Fußgänger konzipierten Durchgängen an die fast schon vergessenen üppigen Ausmaße seines Gefährtes erinnert.



Da waren wir am Ziel, Bikepark Afan, eröffnet 2013. Der erhoffte Mittag am Bikepark Cafe ist leider ausgefallen da dieses am Wochenende geschlossen hat. Der Magen knurrte jedoch schon ordentlich, daher musste der mitgenommene Süßkram als Mittag herhalten.

Nach dem improvisierten Mittag ging es in den Bikepark hinein. Schon am Eingang gab es für uns einen netten Abenteuerspielplatz



Und auch weiter oben wurde es lustig





Auf den verschiedenen 200m Runden waren Tables und Anlieger gebaut. Als wir danach aber weiter hoch wollten, stellten wir fest dass es nicht weiter ging. Der Bikepark war kleiner als wir erwartet hattem. Eine paar 200m Runde mit 3 Tables und einigen Anlieger sowie Holzbalken und Steine waren ein bisschen dünn.

Etwas versteckt fanden wir noch 4 kurze 40hm Abfahrten, das war es dann aber schon.

So hatten wir jetzt plötzlich wieder bedarf die Tour zu erweitern. Auf Blue Scar hatten wir allerdings keine Lust. Da wären wir den schon bekannten Zigzag wieder herunter und hätten vor allem am Ende des Tages wieder die 8km Radweg zur Unterkunft auf der Liste. Mit der abgebrochenen Abfahrt von The Blade und W2 hatten wir eine bessere Alternative gefunden, so konnten wir direkt zu unserer Unterkunft abfahren.

Mit dem neuen Ziel vor Augen ging es nun wieder zurück über den W2. Die 7km Forstweg am Windpark vorbei auf dem Kamm des Berges kamen uns endlos lang vor, zu viel war bereits in den Beinen. Doch jedes Leid hat irgendwann ein Ende und wir kamen beim Einstieg vom „Energy“ Trail an.

Die Abfahrt hat echt gefetzt, vor allem zu wurde man dort zu noch höheren Sprüngen animiert. Nach jeder Rampe wurde man schneller und sprang höher und weiter



Ein paar Sprünge weiter ist Robert allerdings zu weit geflogen, außer ein paar Kratzern ist zum Glück nichts passiert.

Im Anschluss zeigte sich der Trail sehr Abwechslungsreich. Zuerst Kehren



Dann Brücken



Und Steine



Aus dem Energy Trail wurde der Goodwood Trail, wo es gab noch mehr Brücken



Und noch mehr Steine gab



Besonders toll waren natürlich die Holzbrücken, in der Länge sind wir sowas bisher noch nie gefahren







Da hatte jeder seinen Spaß



Zum Ende des Goodwood Trails ging es noch mal richtig los mit den Northshores. Es wurde schon beim Einstieg ein einfacher Pfad ausgeschildert, doch die Holzbrücke sah ganz in Ordnung aus. Bis dann so langsam der Schwierigkeitsgrad anzog. Zuerst ein paar enge Kurven und dann ein paar kleine Drops. Das wurde dann so langsam unangenehm. Für mich hätte das am Höhepunkt keinen tick schärfer werden dürfen. Stephan ist bei einer der kleinen Stufen schon ins Gras gefallen :)



Danach fuhren wir auf den Darkside. Am Anfang noch ganz entspannt



Weniger später änderte sich das und es wurde wieder spannend



Und danach hatte der Trail einfach kein Ende mehr





Das wurde einem langsam etwas zu viel



Stephan hatte schon garkeinen Bock mehr auf Runterfahren, es hat einfach nur noch alles gequietscht oder wehgetan. Doch das Tal war schon in greifbarer Nähe



Nur noch ein paar Stufen und wir waren endlich da





Die Runde war trotz der kurzen Strecke und den weniger Höhenmetern ziemlich heftig. Einerseits hat man sich auf Felsenwegen hochgequält und andererseits ging es runter auch nur selten entspannt zu. Am Ende waren es einfach irgendwie einfach zu viele Trailkilometer. Trotzdem hat es gefetzt.
 
Um bei den unzähligen Tourmöglichkeiten unseren Geschmack möglichst gut zu treffen, hatte ich diesmal zusätzlich zu den Beschreibungen auch Regionale Videoaufnahmen herausgesucht. Ber der Auswahl wurde daher täglich auch der Fernseher angeworfen. Dabeiist uns besonders ein Video aufgefallen. Wir konnten nur nicht so genau zuordnen wo dieses aufgezeichnet wurde. Irgendwann fand ich zwar eine Seite wo etwas dazu beschrieben war, doch der Ort war immer noch unbekannt. Erst über Strava fanden wir die entsprechende Route im Garw Valley.

Zu unserer Überraschung lag das Tal direkt neben dem Afan Forest , denn zunächst stand eine Anreise mit dem Auto auf den Plan, doch wäre das ein ziemlich großer Umweg gewesen um von Glyncorrwg nach Blaengarw zu fahren. So wurde die Planung des 3. Tages direkt überarbeitet und eine Route zu den Darren Fawr Trails erstellt. Über Strava fanden wir eine Runde welche auf nicht in OSM erfassten Wegen über den einen Berg führte der uns vom Garw Valley trennte.

Ohne jegliche Anhaltspunkte über die Beschaffenheit der Route blieb uns nur die Auswertung der Daten die wir hatten. Der Ersteller war auf der eigentlichen abfahrt einer der schnellsten und hatte vorher schon einige Kilometer gemacht. Offensichtlich ist er so schon ein paarmal gefahren. Das genügte uns als Bestätigung, die Route stand fest.

Mit dem wunderbaren Englischen Frühstück ging der Tag wieder entspannt los. Das Wetter war super und die Vorfreude groß. Auf den Weg ins Tal fuhren wir direkt auf den noch zu erklimmenden Berg zu. Dabei kamen wir etwas ins Grübeln, denn von einem Weg war nichts zu sehen. Ob das so eine gute Idee gewesen war einfach irgend eine Strava Route ohne Kartenreferencen zu nehmen?

In Cymmer ging es zunächst die ersten Meter auf Asphalt den Berg hinauf, bis die Straße in einem Grundstück endete. Am Weidentor vorbei tauchte zu unserer Überraschung mitten im Nirgendwo ein Pass auf:



Über den ganzen Berg waren Schafe verstreut die uns auf den Weg nach oben beobachteten, als wüssten sie das wir Touristen waren. Die Weide war gefühlt endlos groß und der führte uns mitten hindurch sanft ansteigend in der malerischen Landschaft mit den unverwechselbaren grünen Hügeln.



Den uns vertrauten Windpark ließen wir dabei langsam hinter uns



Auf dem höchsten Punkt ging der Weg langsam in Wiese über wo es noch mehr Schafe gab. Hier mussten wir rein nach GPS die Fortsetzung des Weges suchen. Erst nach mehreren Anläufen fanden wir diese und machten daraufhin eine kleine Pause und genossen die Aussicht.



Die ganze Landschaft vermittelte das Gefühl von Abgelegenheit. Bis man in der Ferne einen Landrover über quer über die unberührten grünen Hügel rollte. Da hatte ein Pärchen wohl das gleiche verlangen wie wir und macht es sich auf der Kuppe gemütlich.



Wenig später machten wir uns wieder auf den Weg, denn das eigentliche Ziel der Tour war noch nicht erreicht. Die Abfahrt ins Garw Valley erwies sich als unerwartet Anspruchsvoll, aus anfangs noch vereinzelt losen Steinen wurde in den Ausgefressenen Rinnen so langsam ein einziger Geröllhaufen.





So führte der Weg bis in den Wald



Auf den ausgewaschenen Fahrrinnen, deren hohen Wände man teilweise selbst mit Waagerechten Kurbelarmen nicht Kollisionsfrei durchqueren konnte.



Im Wald wurde der Singletrail stück für stück immer Felsiger und so zum weiteren Sahnestück der Tour





Nun waren wir wieder fast im Tal und mussten hinauf zum Gellideg Trail. Anders als die Tage zuvor ging es diesmal entspannt auf breiten Versorgungswegen nach oben. Stellenweise waren diese jedoch sehr grob geschottert



Der Einstieg in den Trail war leider nicht gekennzeichnet und daher etwas schwer zu finden, nach einer zusätzlichen Runde bergauf fanden ihn doch noch und es konnte wieder richtig losgehen.



Wenig später durchfuhren wir die aus dem Video wiedererkannte Trail passage.





So hatten wir uns das vorgestellt, einfach traumhaft.



Voller Freude folgten wir dem Weg über die Felsen







Fast schon zu schnell war es wieder vorbei als das Terrain erneut wechselte



Statt Felsen gab es jetzt wieder Sprünge und Anlieger





Als wir einen Uphill kreuzten konnten wir der Versuchung nicht wiederstehen und und sind wir direkt zu einer 2. Runde gestartet.





Auf die Abkürzung ins Steinfeld haben wir verzichtet, wir wollten noch mal ganz oben starten. Also sind wir nur daran vorbei gefahren.



Die letzten Meter zum höchsten Punkt



Geschafft, pünktlich zur Mittagszeit hatten wir da oben eine Muffin-Pause eingelegt.

Dann aber Frisch gestärkt mit Schwung den Berghinab



Der beste Abschnitt war natürlich das gebaute Steinfeld, davon konnte man gar nicht genug bekommen.





Solche Trails sind einfach geil



Aber auch weiter unten hatten wir mit den Anliegern unseren Spaß.



Mit dem Glengarw Trail schlossen wir die Abfahrt in Daren Fawr mit Blick in die Stadt ab.



Nun mussten wir nur noch zurück zu unser Unterkunft finden, uns trennte nur ein großer Berg davon. Da gab es nur eine Lösung, noch mal hinauf:



Die Strava Route führte uns auf zurück auf den Berg und auch da gab es wieder viele Schafe



Dank der Motoradfahrer gab es vereinzelt tiefe Wasserlöscher in denen man sich leicht überschätzen konnte.



Dabei hatten wir immer noch bestes Wetter



Obwohl auf der Rückfahrt es anfangs überwiegend auf Forstwegen etwas langweilig war, tauchten vereinzelt ein paar knackige Trails auf.



Oder es ging auf alten Wegen zwischen den Grünen Hügeln den Berg herunter.



Fast am Ziel wurde es zum ersten Mal in diesem Urlaub stachelig, da hab ich die anderen mal vorgehen lassen und bin schiebend nachgekommen ;)



Es ließ sich leider nicht vermeiden ein paar Meter über die enge stark befahrene Landstraße den Berg hinauf zu fahren, den mörderischen Abschnitt heil überstanden hatten, konnten wir endlich wieder in unser Tal blicken.



Leider war die letzte Abfahrt durch eine kürzlich Rodung völlig zerstört. Nur mit Mühe fanden wir den Weg schiebend ins Tal. Teilweise sah man noch ein paar Holzblanken und Pfade unter den Resten der Rodung. Vermutlich war dort mal ein gebauter Trail als der Wald noch existierte.

Zurück am Startpunkt waren wir dank der sanften Anstiege auf breiten Wegen noch nicht so richtig ausgelastet. Zum Abschluss war es auch noch zu zeitig. Also entschlossen wir uns noch einmal auf unseren Berg hinauf zu fahren um The Rock auszuprobieren. Die Auffahrt kannten wir nun schon so langsam, was sie aber nicht einfacher oder langweilig machte. Es gab aber auch Abschnitte zum entspannen



An so mancher Schlüsselstelle wurden wir belehrt das diese doch nicht immer klappen



Zum Glück ist nichts passiert, so dass es weiter hinauf gehen konnte.

Wir sind erneut den Helter Skelter Trail hinunter



Um dort Anschluss an den Deadwood Trail zu finden



Dann waren wir schon auf dem Verbindungsstück zum The Rock Trail und konnten noch mal Gas geben.







Wenig später fanden wir uns auf The Rock Trail wieder, dieser machte seinem Name alle Ehre.





Überall wo es nur ging waren große Felsen in den Trail eingebaut.





Wir genossen jeden Meter





Leider waren wir Glyncorrwg schon wieder sehr nahe, es waren kaum noch Höhenmeter übrig



Doch auch auf den letzten Metern hatte der Trail noch ein paar Überraschungen parat.





Damit endete der Trail, alle Höhenmeter abgefahren und die Tour war zu ende.

Auch dieser Tag hatte wieder sehr viel Freude bereitet und The Rock hat den eher durchwachsenen Abschluss der Strava Route schon wieder vergessen lassen.
 
Unseren letzten Tag vor der Weiterfahrt verbrachten wir bei Britischem Wetter mit einen Rundgang durch Porthcawl.

Cwcarn war bereits als nächstes Ziel ausgewählt, welches wir am nächsten Morgen auch direkt ansteuerten. Die ersten Unterkünfte die wir ansteuerten sahen wenig einladend aus und waren auch etwas weit vom Trailpark entfernt. Ein paar Adressen später fanden wir doch noch was Schönes und buchten im Castle Inn ein.

Noch am selben Tag drehten wir unsere erste Runde. Der Twrch sollte es sein.



Schnell stellte sich leider heraus da dieser wegen Abholzung gesperrt war. Glücklicherweise trafen wir dort auch einen Arbeiter der uns die Markierte Umleitung zeigen konnte, diese kürzte den Kurs um 2/3 so dass es direkt mit dem Castle Valley Trail losging.



Auf dem Dragon’s Tonque hatte man ganz schön zu tun auf der Strecke zu bleiben. Der Pfad war sehr schmal und gespickt mit Steinen. Ab einer gewissen Geschwindigkeit fand man sich unangenehm oft am Rand der Grasnaben wieder.

Der letzte Abschnitt, Angel’s Posts war wieder etwas einfacher und schneller



Welcher am Ende mit dem Mynydd Downhill zusammen gelaufen, was sich natürlich direkt auf den Trailcharakter auswirkte.



Wenig später waren wir schon wieder unten, denn wir konnten leider nur 1/3 von der ohnehin schon kurzen Runde fahren.



Daher wollten wir im Anschluss den Downhill Track Myndd fahren, also ging es erneut hinauf.



Wir wollten es nicht übertreiben und entschieden uns dafür daraus die letzte Runde des Tages zu machen. Dafür nutzen wir diese um zwischendurch den Twmbarlwm zu erklimmen



Es war allerdings schon sehr Steil, Robert hatte ordentlich zu kämpfen, besonders weil Stephan seinen Canecreek hatte und das Slayer mit dem Fox Dämpfer so gar nicht bergauf wollte.



Mit genug Ehrgeiz hatten wir es dennoch geschafft den Berg fahrend zu erklimmen.





Nach einer kurzen Pause sind wir dann direkt unsere Auffahrt wieder herunter gefahren, da uns die andere Richtung direkt in das Sperrgebiet geführt hätte.



Anstatt weiter auf dem Twrch hinab zu fahren führte uns eine Versorgungsstraße hinauf zum Myndd Downhill. Noch bevor Langeweile aufkommen konnte waren die wenigen Höhenmeter auf Asphalt schnell überwunden.

Oben angekommen stellten wir fest dass es 3 Abfahrtsvarianten gab. Mit der Asphaltierten auffahrt und der unerwarteten Abfahrtsvielfallt hätten wir stressfrei noch eine Runde anhängen können, daher entschieden wir uns zunächst die einfachste Variante zu fahren und uns danach zu steigern.

Auf dem Track gab es wie auch in Afan wieder feinste Britische Wälder



Doch leider hatte die Abfahrt auch ein paar Tücken. Stephan hat sich bei einem der Drops etwas verschätzt und sich bei einem unschönen Sturz das Gesicht etwas lädiert. So entschieden wir es bei der einen Abfahrt zu belassen und uns auf den Rückweg zu machen, damit Stephan wieder fit wird.

Mit gedrückter Stimmung ging es so die letzten Meter herunter ins Tal.



Der darauf folgende Arztbesuch am späten Nachmittag brachte 8 Stunden Wartezeit mit sich, doch wurden zum Glück keine schlimmen Schäden Diagnostiziert, es mussten nur die tiefen Schnittwunden genäht werden.

An dem Tag war irgendwie der Wurm drin, erst fehlte uns 2/3 der Tour und dann verunfallte auch noch der Stephan. Abgesehen davon war es wie in Afan auch da einfach wunderschön zu Biken.
 
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Das Bild sagt alles. Wo andere schon schieben, fängt für Falco der Bergauf-Spaß erst richtig an.
 
Auf Anregung von @tanztee habe ich das mal hierhin verschoben...

Achtung Bilderflut...dabei ist das schon die Aussortierung der Aussortierung, kann mich nicht entscheiden...

Im Urlaub ging es nach Ligurien, nicht wie die zwei mal davor mit Rad, sondern mit Wanderschuhen und Kletterausrüstung.

Als erstes Sind wir vom Campingplatz Terre Rosse aus den Varigotti-DH runtergelaufen, trail walk nennt man das glaub ich;)





Unten sind wir etwas an der Punta Crena und der dazugehörigen Grotte rumgekrakselt. Anschließend wieder über den Berg nach Noli und zurück zum Campingplatz, von der zweiten Wanderhälfte gibt es allerdings nur dokumentarische Bilder.











Nach einer weiteren Nacht auf jenem Campingplatz fuhren wir nach Finalborgo um eine kleine Wanderung über den nördlich anschließenden Huckel und rückzu vorbei am Castel Gavone und Castel San Giovanni zu machen, ein kleiner Abstecher in die wirklich schone Altstadt lohnt allemal.



Um Castel Gavone zu besichtigen überwanden wir einen Bauzaun, allerdings waren wir bei weitem nicht die ersten wie es aussah.





Anschließend fuhren wir ins Hinterland, da ich von einem Klettersteig gelesen hatte, die Parkplatzsuche war Abenteuer pur, erst rannten uns zwei Rehe vors Auto, da wir in den ganzen Serpentinen eh nicht sonderlich schnell unterwegs waren natürlich ohne jeden Kontakt, dann versperrte uns ein Rudel wilder(?) Hunde den Weg welche sich erst kurz vor knapp aus dem Weg bewegten und dann stellten wir fest, dass es für die Zufahrt auf den Parkplatz ein höher liegendes Vehikel als das meinige braucht. Wenden mitten im Wald am Abhang ist durchaus interessant. Haben dann noch auf Teer bei einem Haus geparkt und hatten sogar fließendes Wasser, meine Begleitung fand den Ort allerdings ziemlich gruselig. Der Klettersteig war allerdings Top:daumen:













Weil der Klettersteig als Tagespensum nicht reichte sind wir noch hinüber zum Monte Carmo (1389 m) und runter zum Rifugio Pian del Bosse, wo wir erst im dunklen mit nur einer Stirnlampe ankamen. Leider waren die Wirte bei Freunden und wir hatten die Telefonummer, welche sogar auf den Wegweisern stand ignoriert, so das wir im zum Lagerraum umfunktionierten Winterraum schlafen mussten. Am Morgen gab es dafür ein wunderschönes Frühstück am brennenden Holzofen, denn zumindest ich hatte nur einen Hüttenschlafsack dabei und es war doch recht frisch die Nacht.

Anderntags ging es wieder hinauf auf den Berg, den Weg im hellen auf seine Radtauglichkeit überprüfen. Beim Abstieg waren wir mehrfach im dunklen vom schlecht erkennbaren Weg abgekommen. Die T2 nach SAC-Scala in der OSM-Karte sind eher am oberen Rand angesiedelt und der Weg streckenweise eher S4...nix für mich;)



Die Aussicht oben war schon interessant, auf der einen Seite schaut man auf den Golf von Genua (kein gescheites Bild gemacht:rolleyes:) und auf der anderen Seite auf Schneebedeckte Gipfel. Zurück ging es dann immer dem Grat folgend gen Norden zum Passo del Melogno und von da absteigend über einen vorzüglichen MTB-Trail zurück zum Auto.



Getiegertes Alpenveilchen;)



Blick vom Bric Merizzo gen Finale Ligure




Danach beschlossen wir den folgenden Tag als Ruhetag anzugehen und fuhren zu einem Campingplatz direkt am Meer bei Albenga gelegen, glücklicherweise trafen wir dort gegen halb zehn noch jemanden der uns einlies.



Frühstück mit Meeresblick, was will man mehr...naja, die Betonklötze und der Zaun störten weshalb wir uns anschließend dahinter platzierten.



Wie man das an Ruhetagen so macht besichtigten wir noch die Altstatt von Albenga.







Abends fuhren wir zurück in die Berge und stellten uns nahe des Dorfes Calvi auf einen Parkplatz wo wir nächtigten. Nach dem Frühstück, wo wir gesellschaft von drei Katzen und zwei Hunden hatten, brachen wir zu unserer größten Wanderung auf. Inklusive einem Abstecher zur Base Nato und dem Passo del Melogno hatten wir am Ende 25 km und 1400 hm auf der Uhr. Etwas Kultur gabs auch, diverse Kirchen, einen Cappu in der Osteria del Din, eine ehemalige Silbermiene und eine ehemalige Eisenhütte.



Wenn ich mal mit der richtigen Truppe dort bin hätte ich einen wunderschönen, ewig langen S3-Basteltrail welcher einfach alle Gemeinheiten zu bieten hat welche man sich so wünscht. Der Trail wird nicht geshuttelt, besser für den Trail und vor allem besser für die meisten Shuttleinsassen:D:p

Eher zahmer Trailausschnitt mit ein wenig Laub drin;)



Wenn man sich dann so richtig ausgepowert hat kann man unten in eine schöne Gumpe mit Wasserfall springen:)



Anschließend sind wir auf den Campingplatz del Mulino gefahren und freuten uns über saubere örtlichkeiten und eine warme Dusche. Irgendwie war der ganze Platz fast ausschließlich in schweizer Hand...



Eigentlich wollten wir an unserem letzten vollen Urlaubstag klettern gehen, jedoch regnete es vormittags und es wehte ein ziemlich kalter Wind am Meer. Die einzigen anfängertauglichen Klettergärten befinden sich entweder direkt an der Wasserkante oder in einem Steinbruch nahe dem Meer, daher entschieden wir uns für eine Wanderung der Kategorie F aus unserem Wanderbuch. Das war dann streckenweise auch wie klettern;)



Alles in allem ein viel zu kurzer Urlaub in einer wunderschönen Gegend, welche vom planschen im Meer bis zu schroffen Gipfeln alles zu bieten hat. Das nächste mal auch gern wieder mit Rad;)

Autofahren ist dort übrigens auch sehr interessant, das Navi schickte uns so manches mal über Straßen, die zumindest gefühlt zu enge kurven für meinen Kombi haben...kein Wunder, dass dort alle so kleine Autos fahren:D
 
Um mal wieder einen Kontrast zu @Falco s traillastigen Berichten einzubringen - wir waren auch mal wieder unterwegs - das kam raus:

Himmelfahrt, Donnerstag, 05.05.16:


Keine Ahnung woran es wirklich liegt, am Ende eines jeden Jahres besteht immer ein Defizit zwischen geplanten und gefahrenen Radstunden (und dabei plane ich kaum noch)...

Ein Zeitraum ist komischerweise schon seit vielen Jahren fix – der über das verlängerte Himmelfahrtswochenende.
Dieser ist sozusagen der Strohhalm an den ich mich das ganze Jahr über klammere.
So begann auch das – neudeutsch – „Brainstorming 2016“ eigentlich schon im Frühsommer 2015. Neben vielen „Schnapsideen“ stand mein Favorit bald schon Anfang des Jahres fest...und meine Mitfahrer?

@openstoker musste familienbedingt schon sehr zeitig passen, @denis66 dagegen hat irgendwie immer Zeit und fährt mir bereitwillig hinterher (zum Glück – ich könnte ihm mit Sicherheit nicht folgen...).

Je näher der Termin rückt, umso mehr geht einem die tägliche Routine auf die Kette...das scheint übrigens kein Effekt der heutigen Zeit zu sein:

Schwarze Röcke, seidne Strümpfe,
Weiße höfliche Manschetten,
Sanfte Reden, Embrassieren –
Ach, wenn sie nur Herzen hätten!


Na – ohne google.de erkannt?
Schulstoff Deutsch 10.Klasse – bei mir 1984 – damals gelernt und zumindest marginal behalten).

Auf die Berge will ich steigen,
Wo die dunkeln Tannen ragen,
Bäche rauschen, Vögel singen,
Und die stolzen Wolken jagen.


Naja, zu hoch sollten die Berge nicht sein – das Alter, die Kondition...ihr wisst schon.

Immer noch nicht klar wohin es geht?
Sicher doch, „Harzreise“ stand an. Im Gegensatz zum Herrn Heine allerdings nicht bis oben rauf (das Alter, die Kondition...ihr wisst schon, außerdem war ich dort früher schon 'n paar mal).

Die Wahl fiel auf den Unterharz – Großraum Harzgerode, mir völlig unbekannt – das geologische Profil erschien recht gemäßigt, von ca. 250m üNN bis max. 580m üNN – das sollte machbar sein...

...wir (@denis66 und ich) checkten in der Dankeroder Linde ein. Mit gewisser großstädtischer Dekadenz buchten wir zwei Einzelzimmer („Du schnarchst!“ „Ich? Du!“). Tja, Alter macht schrullig.

Jetzt aber wirklich zum Radfahren. Den Donnerstag Nachmittag wollten wir (um noch mal klarzustellen: Denis hatte keine Wahl – ich wollte...) im Wippertal plus dem Nebental der Schmalen Wipper verbringen – ca. 40km, moderat bergab und bergauf.

Schon kurz nach dem Start waren wir leicht irritiert – die Wanderwegmarkierungen waren kaum vorhanden/zu sehen, Wegweiser wie im Dresdner Raum/Erzgebirge/Sächs. Schweiz nicht vorhanden. Dafür gab es den ersten Trail ins Wippertal, welcher selbst bei OSM nicht existierte.

Der Weiterweg im Tal war dann eher ein Portfolio des zuständigen Forstbetriebes – total zerkarrt über befestigt bis planiert. Wir waren froh, dass es total trocken war, bei Regen und Schlamm sollte das nur was für Fango-Fans sein.


Im Bereich der Wippertalsperre, welche eigentlich nur eine Vorsperre zu einem größeren Projekt war, war allerhand los – vier- und zweirädrig Motorisierte (eigentlich war ich der Meinung, dass dort KFZ jeder Art untersagt waren – was soll's: Andere Länder, andere Sitten), Radfahrer mit und ohne Strom sowie Wanderer mit und ohne Bollerwagen / mit und ohne Bekleidung … Ja, ohne Bekleidung – in der Region befindet sich der „Harzer Naturistensteig“ und da ist uns tatsächlich ein Adonis mit ohne allem begegnet.

Nun, bei der Recherche zum Quartier bin ich schon über diese – sagen wir mal „Spezialität“ gestolpert – ok, mein Ding wäre es nicht. Es gibt sicher Freizeitaktivitäten, wo Hüllenlosigkeit Vorteile in sich birgt – Wandern zähle ich nicht zwingend dazu. Liest man mal in den entsprechenden Foren, kommt dort alsbald die Frage auf , wieso es soetwas nicht auch für Radler....

Wie schrieb Meister Heine gleich nochmal: „ Keiner ist so verrückt, daß er nicht einen noch Verrückteren fände, der ihn versteht.“

Der Ortseingang Wippra war für uns Umkehrpunkt und wir folgten der Schmalen Wipper bachaufwärts. Dieses Unterfangen stellte sich als zunehmend schwierig heraus – ok, wäre man orographisch rechts geblieben, wäre es möglicherweise entspannt geblieben – wir wechselten allerdings auf die andere Seite (wollten doch noch ein wenig „trailen“).


Bei Garmin ist diese Passage als „naturbelassen“ eingestuft – zu recht, andeutungsweise gab es einen ehemaligen Pfad, im Prinzip ging es immer durch Bruchholz oder zumindest hohes Gewächs.


Irgendwann wechselten wir dann doch wieder die Seite und rollten entspannt nach Königerode auf.

Mittlerweile war es hohe Zeit für ein Tourbier, allerdings sagte uns der dortige Biergarten nicht so recht zu. Deshalb entstand schnell der Plan, entlang des gelbstrichmarkierten Wanderweges nach Neudorf weiterzuradeln, um dort nach einer Lokalität zu schauen. Nun, die folgenden Kilometer waren wieder „naturbelassen“ - ich persönlich habe gar keine Wandermarkierungen gesehen, Denis meinte, dass diese doch (wenn auch reichlich verblasst) da waren. Wir unterteilten dann die Kategorie „Naturbelassen“ in Unterkategorien: Der vorher durchfahrene Abschnitt war „Naturbelassen light“ der aktuell Befahrene erhielt ein „Naturbelassen standard+“ (wir wollten uns Reserven für ein „expert“ lassen). Um ehrlich zu sein, nervte es zunehmend und im Interesse des Tourismus sollte dort durchaus mal Kettensäge und Freischneider zum Zuge kommen.

In Neudorf angekommen, wären wir 100m vor der Lokalität beinahe verdurstet – war diese im Prinzip nicht ausgeschildert und ganz dezent in einem Hinterhof versteckt. OSM sei dank entgingen wir diesem Schicksal und bekamen im Bauernstübl alsbald ein frisch Gezapftes.

Um es nochmal zu erwähnen – es war Donnerstag. Himmelfahrt. Es waren jede Menge Leute unterwegs (selbst auf den „naturbelassenen Pfaden“) - alles entspannt, freundliche Grüße, nette Gespräche...wenn ich da an Dresden denke...

Die Herrentagsausflügler im Bauerstübl verabschiedeten sich alsbald und an uns ging der Gruß: „Bis gleich in der (Dankeroder) Linde“. Ja, auch wenn ich es denen kaum noch zugetraut hatte – sie waren dann doch noch mal dort!

Sehr interessant dann im Biergarten der Linde die unterschiedlichen Gäste im späteren Tagesverlauf: Reiter, welche nicht mehr abstiegen (das aufsitzen hätte niemals mehr funktioniert), ein MAW motorisierter Zweiradler, welchem das eine PS deutlich zuviel war, Harley Biker, welche sich gnadenlos mit irgendeinem flambierten Geist abschossen (die schliefen mit in der Linde, am nächsten Tag mussten ihre Ladies an den Lenker, die Herren durften nur auf den Sozius).

Ja, und irgendwann sind wir dann auch ins Bett – mit vielen Eindrücken, und erwartungsvoll für die nächsten Tage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Freitag, 06.05.16:

„Minder zärtlich, aber fröhlicher zeigte sich mir die schöne Selke, die schöne, liebenswürdige Dame, deren edle Einfalt und heitere Ruhe alle sentimentale Familiarität entfernt hält, die aber doch durch ein halbverstecktes Lächeln ihren neckenden Sinn verrät; und diesem möchte ich es wohl zuschreiben, daß mich im Selkethal gar mancherlei kleines Ungemach heimsuchte (…)“

… um es vorwegzunehmen, uns blieb im Gegensatz zu Heine Ungemach erspart und es wurde eine sehr feine Ausfahrt.

Wie schon rauszulesen, das Selketal war das Primärziel. Um von Dankerode dahin zu kommen, muss man allerdings ein paar Kilometer fahren. Nicht wirklich schlimm, kann man doch im nahen Umfeld noch ein paar Wege abklappern. So gurkten wir eine zeitlang um Dankerode und Neudorf herum,



um dann doch endlich das freie Land


und Harzgerode zu erreichen.


Unterhalb des Städtchens lockt am Selketalhang der „Klippenweg“ und im späteren Verlauf der „Pionierweg“ - beim vorherigen Kartenstudium, bzw. in diversen Tourenportalen war nicht so richtig ersichtlich, was/wie fahrbar ist.



In der Realität löst sich die Nummer auf – im Nachhinein kann ich nicht mal mit Bestimmtheit sagen, welchen Weg wir wann genau gefahren sind. Es war in jedem Fall eine geniale Kombination – Aussichten, Trailpassagen (der Tunnel!), Pfade, zum Ende nach Mägdesprung sogar 'ne halbwegs rassige Abfahrt.







Wir fanden es spitze und für unser Fahrkönnen absolut ausreichend.
Weiter das Selketal abwärts nutzen wir den Selkesteig – sehr nett, feines Weglein, immer mal ein paar Überraschungen zwischendurch.



Auf die Berge will ich steigen,
Auf die schroffen Felsenhöhn,
Wo die grauen Schloßruinen
In dem Morgenlichte stehn.

Ja, da war doch noch was – die Burgruine Anhalt, immerhin Namensgeber eines bedeutenden Adelsgeschlechts und heutigen Bundeslandes. Sollte man vielleicht mal hinauffahren...

Dorten setz' ich still mich nieder
Und gedenke alter Zeit,
Alter blühender Geschlechter
Und versunkner Herrlichkeit.

Gras bedeckt jetzt den Turnierplatz,
Wo gekämpft der stolze Mann,
Der die Besten überwunden
Und des Kampfes Preis gewann.

Epheu rankt an dem Balkone,
Wo die schöne Dame stand,
Die den stolzen Überwinder
Mit den Augen überwand.

Ach! den Sieger und die Siegrin
Hat besiegt des Todes Hand –
Jener dürre Sensenritter
Streckt uns alle in den Sand.

Viel übrig geblieben von blühender Herrlichkeit ist nicht wirklich – paar Mauerreste und nur anhand der vielen Infotafeln eine ungefähre Vorstellung der Dimension dieser Burg.


Tja, Erde zu Erde, Sand zu Sand – weniger als ein Wimpernschlag der Zeitgeschichte.

Nach einem Imbiss in Harzgerode wurde Neudorf angepeilt,


wo es im Bauernstübl wieder das vorläufige Tour-End-Getränk gab.
Ein halbes Stündchen später waren wir dann auch schon wieder unter der Dusche in der Linde zu Dankerode.

Fazit des Tages: Sehr schöne Runde, relativ viele Wanderer und auch Radfahrer – allerdings nie störend. Die Ausschilderung war deutlich besser als an der Wipper, möglicherweise ist das Gebiet so etwas wie ein touristischer Hotspot der Region.
 
Sonnabend, 07.05.16:

Heller wird es schon im Osten
Durch der Sonne kleines Glimmen,
Weit und breit die Bergesgipfel
In dem Nebelmeere schwimmen.


Nein - so früh sind wir nie losgekommen, vielleicht auch weil uns im Gegensatz zum Christian Johann Heinrich die Wirtsleute nicht geweckt haben. Sollten sie auch gar nicht, gingen die abendlichen Veranstaltungen in der Wirtsstube doch immer recht lang (mein Kämmerlein lag genau darüber - ich weiß also Bescheid) und der wackere Jongleur der Pfannen und Gewürze brauchte auch morgens noch eine geraume Zeiteinheit, um uns das Startmenü vorzubereiten.

Das Tagesziel war nur vage umrissen - das Josephkreuz auf dem Großen Auerberg war auserkoren, alles weitere sollte das Schicksal fügen.
So stellten wir uns ein weiteres Mal dem markierungs- und wegzustandsbetreffenden fragwürdigem Bereich der oberen Wipper



und erreichten recht abwechslungsreich den Schlussanstieg zum Punkt des Begehrens.
Dort zauderten wir kurz - die Beschilderung war doch etwas überdenkenswert.


Beginnen wir mal mit dem runden Ding ganz oben (den Aufkleber in der Mitte ignorieren wir mal).
Es handelt sich um das Verbotszeichen 250 der STVO, welches besagt:
"Verbot für alle Fahrzeuge! Krafträder und Fahrräder dürfen geschoben werden. Das Schild wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch "Einfahrt verboten" oder "Durchfahrt untersagt" genannt.
(...)Hier darf man niemals hineinfahren. Zusatzschilder müssen beachtet werden."

und weiter
"Fußgängerbereich (Zeichen 239, 242, 243) benutzt oder ein Verkehrsverbot (Zeichen 250, 251, 253 bis 255, 260) nicht beachtet" 10€ Bußgeld, 0 Punkte für Radfahrer, Motorisierte zahlen 20€. (Quelle)
(Wozu zählen eigentlich E-Biker?)
Das "Bikers welcome" Schild halte ich für verkehrsrechtlich ohne Bedeutung und widmet man dem Mittleren einen gewissen Zusatzschildstatus gemäß STVO ein, frage ich mich schon, zu welcher Spezies die Führer der gefühlt 100 Motorradfahrer, 2 Dutzend Radler und der Handvoll KFZ auf dem Berggipfel zählen. Angestellte sind im Übrigen nicht erwähnt - heißt, die können eine gebührenpflichtige Sondergenehmigung erwerben.
Ansonsten ist's 'n Riesenrummel und Gewimmel auf dem Auersberg - wenn auch nicht ganz zu vergleichen mit dem Hexentanzplatz oder dem Brockengipfel (mein ganz persönlicher subjektiver Eindruck)

Die Konstruktion ist schon beeindruckend



die Eintrittspreise aber auch.
Aber was solls - bissel Systemkritik muss auch sein:

Lebet wohl, ihr glatten Säle!
Glatte Herren! glatte Frauen!
Auf die Berge will ich steigen,
Lachend auf euch niederschauen.


...und wenn gerade kein Berg da ist, steigen wir eben auf einen Turm.
Wusstet ihr eigentlich, dass dieses Eisenteil von über 100.000 Nieten zusammengehalten wird? (sagt wikipedia)



Ich hätte auf mehr pro Jahr getippt.

Aussicht hat man von oben ganz gut,
Brocken:

und Richtung Nordost (unser Revier vom Vortag)


Man sieht auf diesen Bildern eigentlich ganz gut, dass die Topographie des Unterharzes regelrecht flach ist (sozusagen 'ne Hochebene auf 400m üNN im Tiefland) - außer den paar Tälern ist es eigentlich brettflach. Würde ich mir von einem Geologen gerne mal erklären lassen.

Die Abfahrt runter zur Straße war ganz hübsch, leider wie überall stark forstwirtschaftlich geprägt.

-----gleich geht's weiter mit Teil 2 - dem weiteren Schicksal sozusagen-----
 
...weiter mit Text und Bild...

Der Weiterweg führte uns durch navigationstechnisch verwirrendes Gelände - Ziel war Güntersberge, allerdings bot sich uns verwöhnten Dresdnern wieder die beschilderungs- und markierungstechnische Nulllösung, sowie ein ausgedünntes OSM-Wegenetz. Zudem sollte man wissen, dass der Bereich im Prinzip aussieht wie der Moritzburger Forst ohne die Teiche, d.h. keine Berge, keine Seen. Dazu keine Schilder und keine Wandermarkierungen. Die OSM bekannten Wege waren auch nicht zwingend korrekt kategorisiert - gepunktet kann durchaus 'ne 3m Forstautobahn sein.
Nun ja, mit viel Glück, Instinkt und der Sonne näherten wir uns Güntersberge


Lieblich war die Gegend im Prinzip ja...
...allerdings das erste Schild im Ort

also bitte!

Obwohl wir weder Pfennige, Cent oder höherwertigere Zahlungsmittel rektal auswerfen können, beehrten wir umgehend die nächste gastronomische Einrichtung, um unser schwer erknufftes Salär zu vertun.


Frisch gestärkt erreichten wir alsbald entlang der oberen Selke Straßberg (um den Tag abzurunden hatte ich mir noch ein paar Variationen entlang des Selketals ausgewählt, auch inspiriert durch Kommentare und Links im Harz Forum - danke nochmal an @Ritter Runkel ) und zogen die erste Schleife zum Malinusteich und via oberen Poetenweg wieder zurück nach Straßberg - hübscher Weg.


Zweiter Abstecher hoch zur Grube Glasebach - noch mal Blick zurück: Schiefer Baum mit Kirchturm Straßberg und Brockenhintergrund


Umgedreht - da ist das Besucherbergwerk


man könnte jetzt einfahren, allerdings bin ich klaustrophobisch nicht sonderlich sattelfest ...

"Und nun soll man auf allen Vieren hinab klettern, und das dunkle Loch ist so dunkel, und Gott weiß, wie lang die Leiter sein mag. Aber bald merkt man doch, daß es nicht eine einzige, in die schwarze Ewigkeit hinablaufende Leiter ist, sondern daß es mehrere von fünfzehn bis zwanzig Sprossen sind, deren jede auf ein kleines Brett führt, worauf man stehen kann, und worin wieder ein neues Loch nach einer neuen Leiter hinableitet. Ich war zuerst in die Karolina gestiegen. Das ist die schmutzigste und unerfreulichste Karolina, die ich je kennen gelernt habe. Die Leitersprossen sind kotig naß. Und von einer Leiter zur andern geht's hinab, und der Steiger voran, und dieser beteuert immer, es sei gar nicht gefährlich, nur müsse man sich mit den Händen fest an den Sprossen halten, und nicht nach den Füßen sehen, und nicht schwindlicht werden, und nur bei Leibe nicht auf das Seitenbrett treten, wo jetzt das schnurrende Tonnenseil heraufgeht, und wo vor vierzehn Tagen ein unvorsichtiger Mensch hinuntergestürzt und leider den Hals gebrochen."

...nun mögen die Grube Karolina und Glasebach nicht identisch zu sein - nö nö, draußen ist es doch viel schöner.

Unsere Schleife führte uns weiter über den informativen Berglehrpfad



und gerade wo es am schönsten war und wir in die nächste Selketalschleife wollten, holte uns völlig unvorbereitet das Heine'sche Ungemach des Selketals ein - Denis' KS Lev (für die "So'n-Scheiß-brauch-ich-nicht" Vertreter: das ist 'ne recht teure Variostütze!) wollte ums Verrecken nicht mehr "oben bleiben", Luftdruck und Öl zischten bei Belastung aus allen möglichen Ritzen - tja, da konnte man nur noch das letzte Vaterunser sprechen und das Teil seinem Schicksal überlassen.


Nun, am Ende waren wir froh, dass das erst am Sonnabend und recht nah am Quartier passierte. So rollerten wir entspannt ins temporäre Heim, tranken ein Frustbier zusätzlich, aber eigentlich waren wir mit der Gesamtbilanz ganz zufrieden.
 
Sonntag, 08.05.16:

"Die »Harzreise« ist und bleibt Fragment, und die bunten Fäden, die so hübsch hineingesponnen sind, um sich im Ganzen harmonisch zu verschlingen, werden plötzlich, wie von der Schere der unerbittlichen Parze, abgeschnitten. Vielleicht verwebe ich sie weiter in künftigen Liedern, und was jetzt kärglich verschwiegen ist, wird alsdann vollauf gesagt."
Ein letztes Mal sei nochmal auf Heine zurückgegriffen - Abreise war angesagt. Es war schön im Harz!
Ein paar letzte Stunden blieben noch bevor es mehrspurig dem verkehrstechnischen Feiertagsendkollaps vor Dresden entgegenging...
Wir wanderten noch mal um Stolberg herum (zur Erinnerung, Denis' Sattelstütze hatte keine Lust mehr - und permanent abgesenkt zu fahren...ich verstand Denis.)
Die Runde um Stolberg war ausgesprochen hübsch. Unten im Ort war irgendein Schützenfest mit Umzug und Tamtam - wir bestaunten von oben die Stadt mit ihren winzigen Häuschen und Gäßchen.



Schon rund 300 Jahre vor Heine (keine Ahnung ob der je in Stolberg war) äußerte sich ein nicht ganz Unbekannter zur Stadt. Die Chronisten schreiben:
„Als anno 1525 Freitags nach Ostern Dr. Martin Luther Stolberg besuchte und mit seinem Freunde Reiffenstein auf diesen Berg spazierte, verglich Er die Stadt Stolberg gar füglich einem Vogel. Das Schloß meinte Er, wäre der Kopf, der Markt der Rumpf die beiden Gassen die Flügel, die Niedergasse der Schwanz“.
Nun, wir standen auch bei der Lutherbuche, keine Ahnung was dereinst an Psychotropika greifbar war - auf einen Vogel wären wir nicht gekommen:


---Ende---
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Nachtrag vielleicht noch die gpx Daten:
Donnerstag
Freitag
Sonnabend

...und sonst?
Na klar, immer wieder lecker Speis' und Trank:



und abends dann was Richtiges...


Mich irritierte etwas die Kategorie ("Für den kleinen Hunger"), auf Nachfrage wurde gesagt, dass damit eher der kleine Hunger auf die Geldbörse gemeint wäre...
Das Rostbrätl war jedenfalls ausreichend auch für den großen Hunger (und lecker sowieso!)


...und jetzt wirklich Schluss.
 
Schöner Bericht von Th., dem bikenden Bewahrer literarischen Kulturgutes! Das war ja fast wie seinerzeit Stumpis Italienreise mit dem Goethe in der Hand :lol:


"IchhabdasmalstudiertModusON:"
Zu dem so lustig beschilderten Weg kann ich nur vermuten: Am Ende ist das gar keine gewidmete Straße, und dann können die hintackern was die wollen ... ansonsten würde ich die Allgemeinverfügung der zuständigen Unteren Straßenbehörde zu gerne sehen o_O (das sind die mit der Exklusivlizenz zum Schildaufstellen) ... die Zusatzzeichen entstammen ohnehin nicht dem Verkehrszeichenkatalog ... andere Verkehrszeichen sind nicht erlaubt.
Wenn Du das nächste mal also so Phantasiezeichen siehst, handelt es sich wh. um keine gewidmete Verkehrsanlage.


ride on!
tanztee
 
Berge - Burgen - Bier

sowie Baden und Boofen waren die Schlagworte meiner aktuellen Bikepacking Tour für vier Tage ins "Böhmische".

Der Plan war, vom Lužické hory | Lausitzer Gebirge durch die "Bürgstein-Schwoikaer Schweiz" in die Dauber Schweiz | Dubské Švýcarsko (auch Dubské Skály oder Kokořínsko | Kokorschiner Tal genannt)
zu radeln und Melnik als Endpunkt anzupeilen.
Geplante Tagesetappen um die 30 km und knapp 1000 hm sollten Zeit zum Relaxen, Baden und Erkunden der etwas versteckt und verteilt liegenden Sehenswürdigkeiten geben.
Die Ausrüstung war im Prinzip die schon oft vorgestellte und Bewährte, bissel was Neues sollte auch ausprobiert werden (dazu schreibe ich später mal was im Bikepacking Fred bzw. meinem Blog).

Früh um Sechs sitze ich endlich in der S-Bahn nach Bad Schandau, der Nationalparkexpress und mit einer Stunde Aufenthalt ein Regionalzug bringen mich meinem Startpunkt Jedlová | Tanndorf näher. Kurz nach 9 beginnt somit

Tag #1: Vom Lausitzer Gebirge zum Einsiedlerstein



Als ich diesen "Trail" durchs Unterholz kurz nach dem Bahnhof hochschiebe



fallen mir die drei unvermeidlichen Zutaten einer vollständigen Biketour ein: Der Falschrumtrail, der Verfahrer und die Fruststrecke. Nummer 1 meinen ich nun schon bewältigt zu haben ...

Das erste Ziel ist der Konopáč (Jelení skála | Hirschstein), an dem ich während meiner ersten Bikepackingtour vorbeigefahren bin.

Wo sich auch nur eine Lichtung zeigt, schießt das Grün geradezu in die Höhe. Könnte man da nicht eine Art Zügel an den Lenker binden, um nicht alle Brennesseln mitzunehmen?



Dann geht es nur noch zu Fuß weiter



bis ich von den Felsklippen eine beschränkte Aussicht habe. Markant im Vordergrund natürlich der Jedlová | Tannenberg:



Danach rolle ich hinab zur Fernstraße über den Schöber (Nová Huť) und nach einigen Metern verschluckt mich auch schon ein tiefer Fichtenforst. Über glatte Asphaltwege rolle ich nach Rousínov | Morgentau und bin auch bald im Gebiet des Sandsteins angelangt - ein schöner Trail schlängelt sich unter Felsen im Údolí samoty | Tal der Einsamkeit entlang:



Rast bietet sich an der Studánka Augenwasserquelle an (heißt tatsächlich so!) und schon ist der erste Abstecher geplant.

Zuerst taucht ein mir nicht namentlich bekannter Fels auf, der sich auch so nicht erklimmen läßt:



Doch einige Minuten später rücken die Havraní Skály | Rabensteine ins Blickfeld:



Ich schmeiße das Bike ins Gebüsch und kraxel zur Aussicht hinauf. Lohnt sich:



Das ... ja das ist tatsächlich der Klíč | Kleis, schier zum Greifen nahe! Aber auch der Rest kann sich sehen lassen, hier ein Blick in westliche Richtung:



So rolle ich zurück und folge dem blau markiertem Wanderweg aus dem Tal heraus. Es wird richtig steil:



DAS ist jetzt der Falschrumtrail :eek: Merke: schon bekannte, zu erwartende Falschrumtrails zählen nicht, es muß dich kalt erwischen!

Oben geht es erstmal durch zugewachsene Trails



die teilweise mit unsichtbarer, nurmehr "fühlbarer" Rille versehen sind. Matschlöcher unterbrechen die Monotonie, dann zeigt sich der Ortel | Ortelsberg und es geht richtig steil bis fast aufs Dach. Kurz unterhalb ist die Markierung zu Ende und es bietet sich nur eine mäßige Aussicht. Ein schmaler, kaum sichtbarer Pfad könnte ja der Abfahrt dienen, aber tatsächlich führt mich meine Fußerkundung zu diesem Felsen



mit dieser Aussicht:



Der Weiterweg zirkelt linkshaltend um den mittleren Berg auf dem rechten hinauf und am Fuße rechts liegt dann das Tagesziel Sloup v Čechách | Bürgstein.

Der Downhill ist nicht schwer, nur steil und den markierten Wanderweg verlassend gelange ich wieder in die aufgelockerte Wiesenlandschaft. Ein Blick zurück auf den Ortel mit seinen Felsklippen:



Etwas später am Waldrand öffnet sich der Blick bis hin zum Jeschken (mal einer der wenigen Einsätze meines Superzooms):



Auch der Ralsko | Rollberg ist nicht weit, Erinnerungen an die Bikepackingtour vom vorigen Jahr werden wach ...

Nach teils unschönen, versumpften und verwinkelten Trails geht es über teils neu gebaute Forststraßen zu einer Wanderwegkreuzung mit einer kleinen Kapelle und schon schiebe ich zum vorhin erwähnten rechten von den drei Bergen hoch - der Slavíček | Slabitschken:



An der linken Kante kann man sogar unschwer die Klippe ersteigen und erfreut sich einer begrenzten Aussicht vor allem auf den Ralsko | Rollberg.

Jetzt kommen die erhofften Trails, wobei mir schon klar ist, dass ich hier in einem touristischen Hotspot mitten in der Hochsaison biken will :oops:

Zunächst schlängelt sich ein Pfad steil hinunter, ein Steilstück das nur der Furchenbildung dienen würde kann zum Glück umfahren werden. Schon kommt Sandstein ins Spiel und es holpert ordentlich über Sandsteinstufen und Wurzeln. Zweimal muß der Fuß raus, aber es kommt dennoch Flow auf!

Ich bemühe mich außer Sichtweite anderer Wanderer zu bleiben, höhre sie aber schon "Kolo" (=Rad) sagen. Es klingt entspannt :love:

Dann treffe ich auf ein Felsenriff, was in der zur Tourenplaunung bemühten Literatur als mit verfallener Baude bestanden erwähnt wurde. Die Zeiten ändern sich, und wie so oft, haben die Tschechen ganz pragmatisch einen Sendmast mir Wendeltreppe versehen:



Für 20 Kronen darf man durchs Drehkreuz; Getränken, Eis und Wanderkarten werden feilgeboten. Vor den Stufen ist erstmal eine Kofola fällig, bevor ich mit inzwischen weichen Knien hochschnaufe.

Sicht auf Sloup v Čechách | Bürgstein, mit dem bekannten Felsen Sloup | Einsiedlerstein (rechts am Teich):



Jetzt kommt noch ein Trail vom feinsten, spätnachmittag ist da auch nicht mehr so viel los. Man muß dennoch einen unbeobachteten Moment erwischen, bevor man quasi mitten durch ein Freilichttheater fährt:



Schon bin ich am Wahrzeichen des Ortes angelangt. Dort war ich schon vor vielen Jahren und einsetzender Regen lässt mich nur ein Beweisfoto schießen:



Vor dem stärker werdendem Regen flüchte ich in ein Kaffee und warte erstmal ab:



Wie ich mit Wohlgefallen bemerke, etabliert sich in Tschechien (wieder?) eine Kaffehauskultur, früher gabs da nur türkischen Kaffee und lecker Torte war größtenteils unbekannt.

Der Kollege hier macht den Krümelverwerter und hüpft unablässig über alle Außentische:



Der Regen läßt nach und ich rolle zum Zeltplatz am See. Ein Sandstrand, diverse Labungsstellen aber auch zahlreiche Luxuscamper und Dudelrockmusik erwarten mich dort. Das ist jetzt nicht ganz der stille, verträumte Zeltplatz mit Wiese, Herzelbude und Wasserpumpe, aber es ist gerade noch erträglich.
Auspacken und Ausrüstung sichten:



Am Strand direkt darf man nicht zelten, aber ich nutze die andere Seite des Zaunes als Zeltgestänge.
Nach dem Sprung ins erfrischende Naß und zwei blonden Erfrischungen muss ich unter mein eigentlich viel zu flach abgespanntes Tarp kriechen, da nun der Regen einsetzt.

Abendprogramm im Frischluft-Channel:



Es regnet. Und regnet. Und regnet.
Jezt muß ich auch noch pinkeln! Aber wie :wut:
Schlangenmenschartig schlüpfe ich in die Regensachen und krieche im Liegstütz aus dem Tarp heraus. Wieder reinkriechend, versuche ich, möglichst wenig Nässe mit hineinzubringen. Meine Sachen für morgen sind natürlich noch naß vom Auswaschen, dito das Handtuch. Das verteile ich alles auf der Bodenplane längs der Isomatte, welche zum Glück eine ordentliche Dicke (und damit Höhe) aufweist.

Zwischendurch beschließe ich, mich einfach komplett in Regensachen hinzulegen, und den Schlafsack in den Drybag zu verstauen, da dummerweise an einer eigentlich abgedichteten Stelle, wo in der vorigen Tarpversion eine Öse dran war, am Stoffband sich dochtartig Tropfen bilden und auf den Schlafsack tropfen.

Dann wird es doch ein wenig frisch, und ich muß den Schlafsack wieder rauskramen. Das Tarp hängt duch, typisch Silnylon eben, einige Schnüre kann ich immerhin etwas nachspannen.

Unruhige Stunden erwarten mich, bei jedem Windstoß werde ich wach und hoffe auf genügend Schutzwirkung meiner minimalen Behausung. Werde ich die Tour abbrechen müssen, da ich ja praktisch kaum noch trockene Sachen habe? Wie wird das Wetter sich morgen entwickeln?

Fortsetzung folgt!

ride on!
tanztee
 
Berge - Burgen - Bier: Tag #2

So wie der Tag aufgehört hat, fängt er auch an. Der morgendliche Blick aus dem Zelt:



Jetzt muss ich eine Entscheidung treffen: entweder die Tour ist hier und jetzt praktisch zu Ende oder ich fahre heute auf Straßen einfach weiter und hoffe auf baldiges Regenende.

Erstmal gibt es Kaffee und Frühstücksbrei unterm Tarp, dann beginne ich mich umzuziehen und packe die feuchten Klamotten in einen Beutel (Notiz an mich: wieder mehr Yoga üben!).
Das Tarp hält sich ganz wacker (aufgenommen durch die Folientüte):



Nachdem ich in strömendem Regen alles eingepackt habe, geht es noch kurz in den Sanitärbereich und um 11 sitze ich wie ein Froschmann auf dem Rad und pedaliere die Landstraße nach Svojkov | Schwoika. Dort will ich spontan entscheiden, ob ich den grün markierten Wanderweg oder besser Landstraße nach Zákupy | Reichstadt fahre. Mein MTB will weg von der Straße und so geht es durch weite, stille, tropfnasse Wälder, beschauliche Täler und Offenlandschaften mit alten Bauernhäusern. Bei schönem Wetter sicher ein Geheimtipp!

In Zákupy werfe ich schnell einen Blick in das weitläufige Schloß einschließlich bewohntem Bärenzwinger. Aber auch da steppt heute nicht der Bär, Meister Petz liegt auf der faulen Haut. Weiter geht es den Cyklotrasa folgend Richtung Hradčanské stěny | Kummergebirge, die offene Landschaft ist mittlerweile schier endlosen Kieferforsten gewichen.

Ich zücke das Outdoorhandy, quasi der fotografische Plan B:



Ein Baum neben dem anderen ...



Kurze Rast im Kummergebirge:



Die geplanten Trails und Forstwege durchs Gebirge kann ich ja nun vergessen, aber die Gegend hat auch so ihre Merkwürdigkeiten:



An einem nicht enden wollenden Wildgehege entlang fahrend erreiche ich schließlich die Zeltplätze rund um den Máchovo jezero | Hirschberger Großteich (oder auch einfach nur Macha-See genannt).

Dass ich hier - touristisch gesprochen - in die Höhle des Löwen geraten bin, wird mir gleich nach dem Erreichen der Straße klar gemacht:



Aber es gibt auch ruhige Ecken, ich erreiche nun endlich die "Waterkant":



Nachdem ich drei Campingplätze auf der Suche nach einer Hütte vergebens abgeklappert habe, fahre ich Richtung Doksy | Hirschberg und folge einem Hinweis auf ein Restaurant. Genau da werde ich fündig und miete für eine Nacht eine geräumige Hütte an, die ich auch ganz für mich alleine habe.
Es ist nachmittag, und der Regen hat nach fast 20 Stunden ohne Pause entgültig aufgehört. Nach einem Kaffee packe ich erstmal aus und dekoriere mein temporäres Heim kräftig um:



Ungalublich, was alles naß geworden ist. Überall klebt Sand dran und drin. Ich behalte meine Klamotten größtenteil einfach an, hab je eh nichts mehr zum Wechseln mit und bin nun mit auswaschen, abwischen, auswringen und Dinge sichten längere Zeit beschäftigt. Um das Rad kann ich mich erst morgen kümmern, das steht eingeschlossen in einem Wirtschaftsraum im Restaurant.
In selbiges lenke ich nun meine Schritte um mir erstmal den Frust mit zwei Bier hinunterzuspülen und mich zu stärken.

Danach will ich meine kalten und feuchten Füße etwas aufwärmen und spaziere ein wenig um dem See nach Doksy hinein.

Netter Marktplatz:



Auch die eine oder andere Gasse gefällt:



Ein Lädchen hat noch offen, Zopfkäse und Riegel wandern in die Tüte. Ich schlendere weiter und gelange zu einem Naturlehrpfad. Alles ist ruhig und friedlich, die Partypeople feiern wohl heute in der eigenen Hütte und der Abend versöhnt mit dem Tag.

Dazu passen einfach die Worte des hier geschätzten Dichters Karel Hynek Mácha (der in dieser Gegend allgegenwärtig zu sein scheint):

Dort, wo der See bereits den Berg bespült,
Das Abendrot im Wellentanz sich kühlt


Dann krieche ich unter die Bettdecke und frage mich beim Einschlafen, ob morgen wohl alles trocken genug zum Weiterkurbeln sein wird ...

Fortsetzung folgt.


ride on!
tanztee




 
Hübsch was du da gemacht hast, doch so recht habe ich die Idee von dem Tarp nicht verstanden wenn das bei Regen so umständlich ist. Bei meinen 11 Tage ohne Tarp mit Übernachtung unter freiem Himmel bin ich bei drohendem schlechtem Wetter einfach so lange gefahren bis ich den nächsten Unterstand gefunden habe. So hab ich mir auch den Auf- sowie Abbau gesparrt.

Bei mir waren 3 Tage dauerregen dabei, Regenhose und Reckenjacke mit einer Schicht Polyester unter drunter ging problemlos. Die anderen Sachen sind Wasserdicht in der Rahmentasche verschwunden. Im Regen ging es dann einfach nonstop ohne Ausnahmen durch den Schlamm. Die Pausen habe ich mir allerdings gespart, da die mir zu eckelig waren und man dann durch die Unterbrechung wieder eine trockene Stelle zum Klamottenwechseln suchen muss um sich eine weitere Schicht anzuziehen und wenig später noch eine um diese Schicht wieder los zu werden. Denn die Regensachen bringen nichts wenn beim Umziehen trotzdem alles nass wird.

Dann im Regen so lange in den Abend fahren bis man einen Unterstand mit Standhöhe gefunden hat. Im OSM sind die ganzen überdachten Pausenbänke eingezeichnet, je nach Windstärke hat man da mal mehr mal weniger Auswahlmöglichkeit. Dort angekommen kann man entspannt seine Plane ausbreiten und schon hat man einen sand-/dreckfreien Boden wo man sich umziehen kann. Mit Radjacke mit verlängertem Rücken schaft es der Sand auch nicht in die Klamotten. So reichte es sich im Unterstand mit dem Handtuch den Kopf etwas abgetrocknet und rein in den Trockenen Schlafsack. Am nächsten Morgen entspannt die Regenhose und Regenjacke über die trockenen Sachen ziehen, frühstücken und nachdem alles trocken verpackt ist, weiter durch den strömenden Dauerregen. Da stört der Schlamm auch nicht, ab und an müssen mal die Handschuhe durch das Wasser gezogen werden, doch das ist schon alles.

Die Sony kann so etwas Regen übrigens auch ab, die ist nicht aus Zucker ;)
 
Bei meinen 11 Tage ohne Tarp mit Übernachtung unter freiem Himmel
Ja da trifft mich doch der Blitz! Der Falco ist unter die Bikepacker gegangen ... da bin ich ja gespannt wien Flitzbogen!!
Ja das Tarp ... die Idee war ja, entspannt an Badeseen zu Campieren und abends ein Helles zu schlürfen nach dem Schwimmen :bier:
Im Endeffekt habe ich mir dann auch gedacht, das nächste Mal besser in einer der unzähligen Höhlungen und Felskammern zu pennen, die ich dann alle gefunden hatte.
Es gibt natürlich auch Gegenden, wo man keine gescheite Hütte findet und das mit dem ewig weiterradeln hat bei mir konditionell doch dann sehr schnell seine Grenzen. Aber Deine Methode hat natürlich auch was für sich, so bin ich ja im Prinzip bei meiner ersten Bikepacking Tour vorgegangen.

Ich will zeitnah noch Tag 3+4 tippen und dann Feuer frei (bin auf Deine Regensachen gespannt).

ride on!
tanztee
 
So würde ich es nicht beschreiben, überredet wurde ich dazu. Hatte ich dich nicht damals auch in meiner Unterhaltung zum Thema Outdoorausrüstung für unwissende eingeladen? :D
Meine 11 Tagen waren das 1000 Meilen Rennen 2015, unwarscheinlich das ich dazu noch was schreibe. Da ist dein Ausflug deutlich spannender.

Meine Ausrüstung ist auch nur 0815 Bikebravo zeugs zusammengewürfelt mit den Outdoorprodukten aus dem oberen Preissegment. Das ist noch so spannend wie deinen Massgeschneiderten Lösungen.

Am ehesten solltest wir da @leler aufwecken. Der erholt sich grade, er hat offensichtlich bis zum schluss alles gegeben da er den letzten Tag durch die Nacht gefahren ist um 3:53Uhr im Ziel anzukommen. Verrückt!

Sicher dauert es noch eininge Zeit bis wir was von ihm hören, daher bleibt für dich noch genug Zeit deine Geschichte zu vollenden.

Als vorgeschmack an den Anschluss zitiere ich mal @leler sein Echtzeitbericht 2016

03.07.2016 19:52:52 58 km
Gruesse an Elbspitze.de! Tilo

04.07.2016 19:11:34 241 km
Gruesse an Lisa! Tilo

05.07.2016 19:15:19 349 km
Gruesse ans ZfH Leipzig! Tilo

06.07.2016 19:56:12 487 km
Gruesse an die BAE Zwönitz! Tilo

07.07.2016 18:36:10 607 km
Dnes Spindler M. > Post(a) > -3kg > :)

08.07.2016 19:21:57 749 km
wenig Schlaf > :-(

09.07.2016 19:45:52 855 km

10.07.2016 18:19:01 1010 km
Nach 1 Woche Kühle plötzlich Hitze :-( ca 100km do/bis SK. Gruesse an Beate! Liest Du auch fleißig mit? .-)

11.07.2016 19:43:56 1149 km
Track cp2>3 schwerer als im vorjahr + 2. Tag mit tropischen Temp. >30c > :-(

12.07.2016 19:21:31 1210 km
Endlich wieder etwas kühler.

13.07.2016 18:12:49 1291 km
Krizna: Lost & found: diky @ MTBikerka! (Bananas) - Glückwunsch an Uwe1+2! Super Rennen! - z.Z. ohne Konk.> Speed + Motivation zurück > :-(

14.07.2016 18:56:41 1382 km
Morgens dauerregen > staub klebt wie zement am rad :-( abends sonne + almidyll mit hoher tatra. Ausblick entschädigt .-) wieder keine anderen racer, aber frische spuren . noch 2 tage?

15.07.2016 18:27:40 1496 km
noch 1 Tag ?

16.07.2016 18:10:25 1626 km
Sehr schwerer Tag: pausenlos seit gestern unterwegs, vormittags Dauerregen, wind & kälte. 2 fuhrten umgangen. Rad trotzdem verschlammt :-(

17.07.2016 03:53:25 1682 km
Geschafft! Herzlichen Dank an Familie/Freunde/Kollegen/Supporter! Ganz besonders wieder an Udo, Marcus & Richard von Stein-Bikes! Hat alles perfekt durchgehalten. Super Arbeit, Richard!
 
Berge - Burgen - Bier: Tag #3

Tag 3 soll mich nun mitten in die Dauber Felsenwelt bringen und eine Nacht will ich definitv draußen pennen! Erstmal steht der Klamottencheck an: Naja, so 95% trocken schätze ich mal, der Rest wird dann durch Körperwärme erledigt! Nur das Hineinschlüpfen in die nassen Treter erzeugt ein spezielles Gefühl.

Check Fahrrad: Oje ... o_O



Mir gelingt es dann doch, die Kette zu ölen (Werkstatt unterwegs: leicht und funktional) und die Standrohre zu reinigen. Dann rolle ich gemütlich los, um in Doksy noch eine Wanderkarte zu kaufen. Durch die Gassen



und statt auf Trails zunächst auf Cykltrasa



kurbel ich in weitem Bogen durch endlose Kiefernwälder dieser Burg entgegen:



Bin ich durch ein Zeittor gefahren? Da baut doch einer ein original Bauernhaus neu oder wieder auf, es sieht aus wie auf alten Postkarten.

Im Ort unterhalb der Burg Bezděz | Bösig muss ich mein Rad an ein paar Buden abstellen (habe zu dem Zwecke extra ein winziges Zahlenkabelschloß dabei - 50g) und laufe im Strom der Touristen zu einer der bedeutendsten böhmischen Burgen.



Die teils wieder sanierten bzw. gesicherten Burgreste sowie die Aussicht vom Bergfried sind beeindruckend, ich verbringe einige Zeit mit Schauen und durch die Burg kraxeln.

Blick ungefähr in nördliche Richtung:



Wieder unten am Rad muss ich direkt den Imbiß ansteuern, der mit dem Bier der Varnsdorfer Microbrauerei "Kocour" wirbt. Das ist heuer nicht im Faß, dafür aber süffiges Antošův ležák, wo ich mir ein kleines gönne. Das soll ja die Downhillfähigkeiten verbessern, sagen die Forscher!

Berg, Burg und Bier auf ein Foto gequetscht:



Noch ein letzter Blick auf die Burganlage,



dann folgt ein schöner, größtenteil flowiger Downhill in Richtung der Felslandschaft:



Der Trail schlängelt sich durch Kiefernforste, ich biege ahnungslos um die Ecke an einem kleinen Felsen und da ...



... eine ausgebaute Boofe! Im Elbsandsteingebirge auf dem Weg zum "Erlebnispark Sandstein" erfolgreich ausgerottet, haben die tschechischen Tramper diese Kulturform des draußen Pennens in versteckten Winkeln erhalten und pflegen sogar das Brauchtum des Boofenbuches:



Nach erflogreicher Eintragung rolle ich weiter über einsame Pfade, blicke erneut zurück zur Burg



rolle durch kleine Dörfer, wo die Häuser sich an Felswände kleben und Felskammern ausschlegeln wohl mal Volkssport gewesen sein muß:



Der weiche Sandstein, der die Kletterer eher nervt und nur wenige bedeutende freistehende Felsen entstehen ließ, läßt sich andererseit eben gut bearbeiten. Die Spuren der Bearbeitung sind allgegenwärtig, fast jedes alte Bauernhaus hat seinen Felsenkeller, ausgehauene Nischen und dergleichen mehr.

Zur nächsten Burg hin gerät die Tour zur Landpartie, Schnappschuß vom Dorfplatz:



Nach dem dritten Kringel klappts auch mit dem rollenden Selfie:



Kurz vor der nächsten Burg kann ich mich in dieser putzigen Wirtschaft stärken:



Es gibt Kofolo und Salzstangen:



Die nächste Burg ist jetzt nicht so der Brüller, mir ist das auch zuviel Spektakulum im Hof. Oder bin ich durch Burg Bösen einfach nur "verwöhnt"? Das ist jedenfalls die Burg Houska | Hauska:



Aber der Wanderweg hinab entpuppt sich als abwechslungsreicher Trail:



Es geht auch noch steiler:



Hier finden sich auch richtige MTB-Cyklotrasa, wobei es da größtenteils über breite Forstwege geht:



Nun bin ich mitten in der Daubaer Schweiz angelangt. Das sieht so aus, dass alte Bauernhäuser, behauene Felsen und ein Teich in ein idyllisches, kaum befahrenes Tal eingebettet sind:



Da finde ich auch einen der an sich zahlreichen "Schlucken", also ein ausgeschlegelter Wasserablaß oder Durchfluß:



Weiter rolle ich durch Täler und Dörfer, bis ich in ein kleines ansteigendes Tal abbiege, dass mir noch aus grauen Vorzeiten als Biwakplatz bekannt ist. Man wird ja zu der Ecke nicht gerade von deutschsprachigen Reiseführen erschlagen, ich musste sogar tief in meinem eigenen Archiv meiner handgeschriebenen Fahrtenbücher aus der analogen Zeit schürfen.
Scheint ja noch alles so zu funktionieren wie früher:



Ja, ich erinnere mich dunkel an einen wenig ausgeprägten Feslüberhang. Mein Nachtlager:



So beginnt das Campleben, mit Essen kochen, Schlafplatz herrichten und einem Einschlafbier der besonderen Güte, vorsorglich im Imbiß unterhalb der Burg Bösen gebunkert:



Die 14% sind nur die Stammwürze, das Teil hat so 6 Umdrehungen, zeigt sich im "Glas" bernsteinfarben und hat einen kräftigen, Ale-typischen Abgang.

Fortsetzung folgt.

ride on!
tanztee
 
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