Ich wollte das hier auch einfach mal teilen:
Eine tolle Aktion Jan! Erschreckend was wir Menschen alles im Wald zurücklassen, bzw. dort bewusst entsorgen.
In meinen Augen wäre es ein erster und wichtiger Schritt, wenn sich die MTBler (zB organisiert durch Pfalz-Biker und/oder DIMB) in Abstimmung mit der UNB hinstellen und (ggf zusammen mit dem Forst) die Strecke am renaturieren...
Das wurde ich für ein gutes Signal Richtung UNB NW sehen...so verschärft sich der Konfilkt immer weiter...
Das wäre eine eindeutige Positionierung gegen das illegale buddeln...
Auch wenn ich mich gleich wieder bei einigen unbeliebt mache

, will ich dazu doch meine Meinung schreiben.
Ich möchte aber erst einmal festhalten, dass wir uns alle mehr oder weniger unerlaubt auf unseren Wanderwegen, Trails, Pfaden (wie auch immer man die nennen mag) bewegen. Da ist das Landeswaldgesetz wohl recht eindeutig, auch wenn gerne versucht wird, dies anders zu interpretieren.
Es wurde die letzten Jahre immer irgendwie geduldet, es gab ab und an Konflikte, die sich aber im Rahmen hielten. Ich kann von mir sagen, dass ich nun fast 30 Jahre durch den Pfälzerwald radle und ich würde behaupten zu mindestens 95% nur gute Erfahrungen mit den anderen Waldbenutzern habe. Manchmal muss man sich auch selbst an die Nase fassen und sich hinterfragen, ob man sich gerade richtig verhalten hat, da nehme ich mich auch nicht aus. Fehler sind da um gemacht zu werden und daraus zu lernen. Ich muss aber auch feststellen, dass gerade im letzten Jahr das Verhalten einiger Waldbenutzer aggressiver und rücksichtsloser wurde und der Ton rauer wurde. Das habe ich in all den Jahren vorher nie so massiv erlebt.
Wenn man sich nun die illegalen Trails anschaut, gibt es diese ja auch schon länger. Bis vor 1-2 Jahren hat sich niemand/ wenige daran gestört, weil es erstens nicht so viele gab und zweitens das Aufkommen auch noch überschaubar war. Vermutlich hat man die Strecken auch mehr geheim gehalten.
Es ist wohl ein Bedarf an gebauten Trails vorhanden, wenn es inzwischen über 70 illegale Trails im Pfälzerwald gibt, dies kann man nicht bestreiten (ob die Zahl noch aktuell ist, weiß ich nicht).
Aber dies spiegelt nicht den Bedarf aller MTBiker wieder. Ich würde sogar behaupten (ohne Daten zu haben), dass die Biker die diese Trails auch angemessen befahren können, eine Minderheit darstellen. Der normale MTBiker will seine Touren auf dem aktuellen Wegeangebot des Pfälzerwaldes fahren.
Würde man vor der Wahl stehen ob man als Biker gerne angelegte Trails haben möchte und dafür auf das Befahren der Wanderwege verzichtet, glaube ich, dass die Wahl zugunsten der Wanderwege ausgehen würde und die Mehrheit auf die illegalen Trails verzichtet.
Was die Positionierung der Vereine angeht, sehe ich das genauso wie Du (stummerwinter), aber gerade bei dem von dir zitierten Verein wäre das nicht glaubhaft, wenn doch in der Vorstandschaft Personen sind, die den illegalen Trailbau aktiv vorantreiben, bzw. betreiben.
Andere
Vereine distanzieren sich hier klar von dem illegalen Trailbau.
Ich hätte hier auch erwartet, dass man zumindest die Trails am Stabenberg und z.B. in Gleisweiler (die ja ständig im Fokus sind) zurück baut und so seine Kompromissbereitschaft zeigt. Und auch erstmal mit neuen Strecken aufhört, bis man eine Einigung hat.
Da die Trailbauer ja auch gut über WhatsApp-Gruppen vernetzt sind, wäre es auch ein leichtes einen Großteil (wohl nicht alle) zu erreichen. Aber anscheinend will man dies nicht und setzt darauf, dass man die Behörden mit der Anzahl an Trails einfach erschlägt und diese ihren Pflichten nicht mehr nachkommen können.
Wenn man an Kompromissen bereit wäre, könnte man z.B. auch als Ersatz für die zerstörten Flächen irgendwo Biotope anlegen oder sich sonst irgendwie im Naturschutz nützlich machen und aktiv die Zusammenarbeit mit Naturschutzvereinen wie BUND, NABU, etc. suchen. Möglichkeiten gäbe es genügend um seine Kompromissbereitschaft zu signalisieren. Wenn man denn will!
Zu aller erst sollten/ müssten sich aber die Trailbauer mal offiziell bei den entsprechenden Naturschutzbehörden melden und zu ihren Trailbauaktionen, mit allen Konsequenzen, stehen. Und ich bin mir fast sicher, dass keinem der Kopf abgerissen wird, sondern man nach Lösungen suchen wird. Auch wenn die Lösungen in unserer Bürokratie vielleicht etwas länger dauern und vielleicht auch nicht
100% dem entsprechen, was man sich wünscht.
Vielleicht muss man halt auch einfach mal wieder einen Schritt zurück machen und klein anfangen. D.h. erst mal nur 1-2 Trails bekommen und dort beweisen, dass man die Verantwortung übernehmen kann. Wenn man erst einmal den Fuß in der Tür hat, dann geht das alles leichter.
Sollte es irgendwann tatsächlich mal ein legales MTB-Netz geben wäre das sicherlich toll und würde auch seine Anhänger finden und unsere Region Pfälzerwald bereichern. Die Frage die sich mir stellt, werden die illegalen Trails dann eingestellt (zumindest größtenteils)? Und zu welchem Preis würde man so ein Trailnetz bekommen? Verzicht auf die Wanderwege?
Ich denke nicht, dass sich da in absehbarer Zeit etwas ändern wird. Dazu sind selbst wir Biker uns zu uneinig. Noch nicht einmal die Vereine schaffen es gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Es wird weitergehen wie bisher, die Konflikte werden zunehmen, sofern der Menschen-Ansturm auf den Pfälzerwald nach Corona bestehen bleibt.
Die Trailbauer werden sich andere Ecken suchen, wo sie erstmal wieder aus der Schusslinie sind.
Die Tourenfahrer werden weiter ihre Singletrail-Touren fahren und hoffentlich Spaß haben.
Der Forst hat andere Aufgaben, als ständig nach illegalen Strecken Ausschau zu halten und diese zu beseitigen. Also schaut man erst einmal weg, solange man nicht auf die Strecken aufmerksam gemacht wird und dann erst aktiv werden muss. Man hat sogar schon gehört, dass der ein oder andere Revierleiter wohl Tipps gibt, wo man unentdeckter bleibt mit seinen Trails. Ob da etwas wahres dran ist...wer weiß.
Die untere Naturschutzbehörde hat gar nicht das Personal alles zu kontrollieren, bzw. auch nicht die Befugnis jemand festzuhalten um ggf. Personalien festzustellen (da bin ich mir aber nicht sicher). Wird jemand erwischt, wird er wohl auch nicht belangt.
Die Schilder sind geduldig. Die, die es bisher nicht interessiert hat, wird es auch zukünftig nicht interessieren. Die einzige Änderung wird sein, dass man mehr Konflikte mit anderen Waldnutzern generiert, weil diese sich bestätigt fühlen. Ob der Radfahrer nun durchgestrichen ist oder nicht, ist herzlich egal, das Schild dient letztendlich als zusätzliche Symbolisierung des Verbotes, was ja bereits im Landeswaldgesetz formuliert ist.
Was ich mir wünschen würde:
- Das befahren der Wanderwege wird erlaubt, ggf. mit Einschränkungen an Sonn- und Feiertagen bei den Hotspots.
- Es gibt ein offizielles, legales Trailangebot, damit in jeder Region zumindest ein Trail zur Verfügung stehen (damit meine ich z.B. die aktuell illegalen Trails)
- Der illegale Trailbau hört auf und wird auch mit entsprechender Härte verfolgt (kann man m.M. nur so erreichen).
- Wieder etwas mehr Rücksichtnahme und Toleranz gegenüber allen Waldnutzern und -bewohnern.
Also dann mal hoffentlich bis bald im Wald, auf unseren schönen Trails (= Wanderwege) und ohne Streitereien.
