Die Zukunft des bikens im Pfälzer Wald

Ist das tatsächlich so? Die ganzen Jungs und Mädels mit "Ihrer fast grenzenlosen Motivation" sind alle schon auf dem Amt gewesen und haben bei den Behörden vorgesprochen hinsichtlich der Errichtung offizieller Mountainbike-Trails? Na schau an. Hätte ich jetzt anders eingeschätzt.
Ich hatte den Artikel wertfrei geteilt, da er auch viel Wahres enthält.

Zu der zitierten Aussage:
Bitte nicht polemisch werden.
Ich für meinen Teil habe zweimal, über Jahre weg, exakt das Beschriebene erlebt.
Und soweit ich es weiß, sind viele die du da ansprichst, tatsächlich teilweise schon seit Jahrzehnten äußerst aktiv, mit den bekannten Ergebnissen, es passiert NICHTS.

In deinem letzten Absatz bin ich ganz bei dir. Meine Hoffnung ist, dass sich die Situation mit Abflauen von Corona deutlich entschärft, und wir wieder auf den Stand von vor 2 Jahren kommen.
 

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Re: Die Zukunft des bikens im Pfälzer Wald
Ich hatte den Artikel wertfrei geteilt, da er auch viel Wahres enthält.

Zu der zitierten Aussage:
Bitte nicht polemisch werden.
Ich für meinen Teil habe zweimal, über Jahre weg, exakt das Beschriebene erlebt.
Und soweit ich es weiß, sind viele die du da ansprichst, tatsächlich teilweise schon seit Jahrzehnten äußerst aktiv, mit den bekannten Ergebnissen, es passiert NICHTS.

In deinem letzten Absatz bin ich ganz bei dir. Meine Hoffnung ist, dass sich die Situation mit Abflauen von Corona deutlich entschärft, und wir wieder auf den Stand von vor 2 Jahren kommen.
Ich habe Deinen Post auch erst mal als wertfrei gedeutet.

Sorry für die Polemik. Ist auch gut zu hören, dass tatsächlich enorme Anstrengungen unternommen wurden, leider ohne (aus unserer Sicht) positives Resultat. Dafür vielen Dank!

Allerdings lädt der Artikel zu Polemik ein. Da wird quasi gesagt "Buddeln im Wald" ist besser als "Computerspielen". Grundsätzlich richtig. Aber erst mal nur wenn Du auf Deinem eigenen Grund und Boden buddelst.
Die Lage wird so dargestellt, als wollte mein Nachbar mir in seinem Garten keinen gepflasterten Parkplatz anlegen. Also geh ich mal hin und buddel in seinem Garten so lange bis er es endlich einsieht, dass er da was tun muss...(Achtung: Polemik).

Ich weiß nicht in wie weit solche Artikel zur Besserung der Lage verhelfen bzw. etwas verbessern.

Aber ich muss auch zugeben, dass ich bisher in noch keinem Zulassungsprozess für legale Trails involviert war.
 
Ich für meinen Teil habe zweimal, über Jahre weg, exakt das Beschriebene erlebt.
Und soweit ich es weiß, sind viele die du da ansprichst, tatsächlich teilweise schon seit Jahrzehnten äußerst aktiv, mit den bekannten Ergebnissen, es passiert NICHTS.
Wie konkret waren denn da jeweils eure Planungen/Anträge? Hattet ihr bereits bestimmte Grundstücke im Auge und ein Konzept für die geplante Nutzung vorgelegt, oder waren das erstmal nur grundsätzliche Anfragen für den Bau von MTB-Trails? Von wem und mit welcher Begründung wurden eure Anfragen angelehnt?
Wenn ein konkretes Konzept bestand, können zumindest die Behörden ja nicht einfach "Nö" sagen, sondern müssen den Antrag objektiv prüfen und im Falle einer Ablehnung auch eine nachvollziehbare Begründung liefern.
 
grundsätzliche Anfragen für den Bau von MTB-Trails?
Danach fragt man eigentlich zuerst den Grundbesitzer.
Und ja - der kann einfach so "nein" sagen.

Da fehlen einfach die politischen Vorgaben, das wenigstens auf öffentlichem Grund eine bedarfsgerechte Erholungsinfrastruktur (die ohne Verbotsschilder auskommt) geschaffen/erhalten werden soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls das irgendwie falsch rüber gekommen ist. Es würde mich ehrlich und ohne blöde Hintergedanken interessieren, woran die von @DerandereJan angesprochenen Planungen gescheitert sind. Oder was ist an meinen Fragen jetzt so lustig @Symion und @delphi1507?

Danach fragt man eigentlich zuerst den Grundbesitzer.
Und ja - der kann einfach so "nein" sagen.
Richtig, daher ja meine Frage, ob es bei den von @DerandereJan angesprochenen Vorgängen bereits eine konkrete Planung für bestimmte Grundstücke gab, oder es bereits an der Suche nach einem verfügbaren und geeigneten Grundstück auf privatem oder öffentlichem Grund gescheitert ist. Das der Grundstücksbesitzer (privat oder öffentlich) einfach "nein" sagen kann ist klar, betrifft aber nun mal jeden, der irgendwo was bauen will und nicht zufällig bereits ein passendes Grundstück besitzt.
Sollte aber bereits eine grundsätzliche Einigung mit dem Grundbesitzer vorgelegen haben und ein Antrag auf Genehmigung gestellt worden sein, kann die Genehmigungsbehörde, und von Behörden war ja die Rede, eben nicht einfach "nein" sagen und muss den Antrag objektiv prüfen und eine eventuelle Absage stichhaltig begründen. Das Genehmigungsrecht ist nämlich nicht nur lästig, sondern beinhaltet auch Rechte, die uns als Bürger vor möglicher Willkür durch die Behörden schützen. Diesbezüglich könnten wir als Interessengruppe gegenüber den Behörden durchaus noch etwas selbstbewusster auftreten.

Und nur nochmal zur Klarstellung:
Ich bin auch für einen unbürokratischeren Umgang mit vergleichsweise kleinen Eingriffen wie z.B. einem gebauten Trail. Auch der meist noch immer recht stiefmütterliche Umgang der Behörden und sonstigen Entscheidungsträger mit unserem Hobby/Sport stört mich sehr. Das die vielfältigen Nutzungsansprüche an Natur und Landschaft in irgendeiner Form durch die Behörden gesteuert werden müssen, sollte aber eigentlich klar sein, da sonst jeder macht was er will und am Ende keiner mehr Freude am Wald hat.
 
Lange nur mitgelesen [Danke an alle die sich aktuell einsetzen], jetzt aber ein konkretrer Fall mit eigener Erfahrung:

Ich habe vor Jahren extrem viel Zeit in die Abstimmung mit Forstamt und Behörden gesteckt um eine legale DH Strecke bei Bad Dürkheim zu bekommen. Damals wurde eine Fläche bei Frankenstein gefunden und zum Bauen frei gegeben. Ja, das gabs tatsächlich.
Der Vordere Haardtrand konnte (kann) aus unterschiedlichen Gründen nicht für den legalen Bau frei gegeben werden und so wurde in Kooperation mit dem Forstamt Bad Dürkheim dieses Stück Land gefunden.
Hier entstanden einige sehr gute Lines, jedoch wurde die Strecke von Wochenende zu Wochenende immer weniger gepflegt und genutzt, weil kaum jemand den Weg dort hin fahren wollte. Ich stand zum Schluss - wie so oft in diesem Projekt - fast alleine mit der Schaufel da und hatte dann auch irgendwann die Schnauze voll vom Zusammenhalt der Biker... meine Bemühungen einen Verein zu gründen sind damals ebenso gescheitert wie die Biker aus dem Großraum an einen Tisch zu bringen. Einige erinnern sich ggf noch daran...

Ich bin mit Sicherheit nicht auf der Seite der - erfahrungsgemäß - sehr zähen Verwaltungsapperate aber es fehlt einfach nach wie vor an der persönlichen Einbringung, der (un)organisierten Biker. Viele wollen das fertige Konstrukt nutzen - dafür was tun aber wenige.
Da scheitert es also nicht erst am Schreibtisch sondern schon vorm Gebäude. Und das ist traurig.

Heute gibt es mehrere Bike-Vereine, die aktiv ins Geschehen eingreifen könnten. Dazu muss aber auch die Bereitschaft gegeben sein und der Wille aller (der größte Teil) sich daran zu beteiligen.

Ich möchte niemanden angreifen oder auf den Fuß treten und ich bin auch nicht der Heiland, ich wollte nur mal meine Sichtweise auf ein bereits gescheitertes ehemals positives DH-Projekt schildern.
 
Lange nur mitgelesen [Danke an alle die sich aktuell einsetzen], jetzt aber ein konkretrer Fall mit eigener Erfahrung:

Ich habe vor Jahren extrem viel Zeit in die Abstimmung mit Forstamt und Behörden gesteckt um eine legale DH Strecke bei Bad Dürkheim zu bekommen. Damals wurde eine Fläche bei Frankenstein gefunden und zum Bauen frei gegeben. Ja, das gabs tatsächlich.
Der Vordere Haardtrand konnte (kann) aus unterschiedlichen Gründen nicht für den legalen Bau frei gegeben werden und so wurde in Kooperation mit dem Forstamt Bad Dürkheim dieses Stück Land gefunden.
Hier entstanden einige sehr gute Lines, jedoch wurde die Strecke von Wochenende zu Wochenende immer weniger gepflegt und genutzt, weil kaum jemand den Weg dort hin fahren wollte. Ich stand zum Schluss - wie so oft in diesem Projekt - fast alleine mit der Schaufel da und hatte dann auch irgendwann die Schnauze voll vom Zusammenhalt der Biker... meine Bemühungen einen Verein zu gründen sind damals ebenso gescheitert wie die Biker aus dem Großraum an einen Tisch zu bringen. Einige erinnern sich ggf noch daran...

Ich bin mit Sicherheit nicht auf der Seite der - erfahrungsgemäß - sehr zähen Verwaltungsapperate aber es fehlt einfach nach wie vor an der persönlichen Einbringung, der (un)organisierten Biker. Viele wollen das fertige Konstrukt nutzen - dafür was tun aber wenige.
Da scheitert es also nicht erst am Schreibtisch sondern schon vorm Gebäude. Und das ist traurig.

Heute gibt es mehrere Bike-Vereine, die aktiv ins Geschehen eingreifen könnten. Dazu muss aber auch die Bereitschaft gegeben sein und der Wille aller (der größte Teil) sich daran zu beteiligen.

Ich möchte niemanden angreifen oder auf den Fuß treten und ich bin auch nicht der Heiland, ich wollte nur mal meine Sichtweise auf ein bereits gescheitertes ehemals positives DH-Projekt schildern.
Vielen Dank für den Bericht bzw. die Hintergrundinfos.
In welchem Jahr wurde denn das.Projekt angegangen?
 
Anbei übrigens mein veröffentlichter Leserbrief von heute in der Rheinpfalz zum Drachenfelsartikel. Schön dass die Rheinpfalz Wort gehalten hat und ihn ungekürzt abdruckt. Vg
 

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Vielen Dank für den Bericht bzw. die Hintergrundinfos.
In welchem Jahr wurde denn das.Projekt angegangen?
Müsste ich mal genau schauen aber sollte ab 2004 gewesen sein und ist damals aus der "Rinne" entstanden. Da war Herr Hager, Forstamt, noch aktiv im Dienst und ein großer Beführworter dieses Projektes.

Finaler Spatenstich in Frankenstein müsste dann 2009/10 gewesen sein...weiss ich nimmer genau
 
Ich habe vor Jahren extrem viel Zeit in die Abstimmung mit Forstamt und Behörden gesteckt um eine legale DH Strecke bei Bad Dürkheim zu bekommen. Damals wurde eine Fläche bei Frankenstein gefunden und zum Bauen frei gegeben.

Hier entstanden einige sehr gute Lines, jedoch wurde die Strecke von Wochenende zu Wochenende immer weniger gepflegt und genutzt, weil kaum jemand den Weg dort hin fahren wollte.
Finde grundsätzlich gut, dass Du dieses Projekt gestemmt hast.
Leider sehe ich aus Deiner Beschreibung aber auch, dass die zuständigen Stellen da so einiges nicht wirklich verstanden haben.

Wenn ich ein Problem mit illegaler Anlage von Trails habe, muss ich mir doch erst mal Gedanken darüber machen, wer diese baut und warum gerade an dieser Stelle.
Wenn ich dann beschließe mit legalen Trailangeboten lenkend einzugreifen, muss ich das eben auch berücksichtigen.
Und da ist die Entfernung des Angebotes vom Wohnort der Nutzer sehr entscheidend.
 
Ich denke auch, dass eine längere Anreise für die meisten nur in Frage käme, wenn sich das Angebot entsprechend lohnt. Ich setze mich meistens auch nur auf mein Rad und fahre direkt in KL los. Selbst nach Hochspeyer zu dem Trailpark fahre ich höchst selten, da ich schon den logistischen Aufwand scheue. Frankenstein wäre noch weiter, von der Weinstraße aus erst recht. Wenn man aus Ludwigshafen oder so ist, dann hat wahrscheinlich auch kaum einer Lust noch in den Wald rein zu fahren, um vielleicht eine oder zwei legale Strecken zu fahren.
Schon traurig das ganze. Selbst hier in KL gibt es nicht eine offizielle Strecke. Und das obwohl mit 100.000 Einwohnern, der TU mit all seinen Studenten inkl. des Sport-Studienganges (!) echt viele Fahrer da sind. Allerdings ist hier gefühlt der Leidensdruck auch deutlich geringer als an der Weinstraße.
 
Das mir bisher unbekannte Projekt in Frankenstein zeigt aber, dass es mit den hiesigen Behörden durchaus möglich ist Kompromisse zu finden und Trails oder Spots zu legalisieren. Das von einigen hier gezeichnete Bild der bösen Behörden, die uns arme Biker hassen und alles tun um uns zu blockieren stimmt also zumindest nicht uneingeschränkt.
Klar, Frankenstein liegt nicht gerade verkehrsgünstig, aber man muss eben auch Kompromisse eingehen, wenn man etwas erreichen will. Wenn jetzt z.B. in NW eine Strecke legalisiert würde, wäre das für mich als Wachenheimer auch nicht viel näher als Frankenstein. Folglich müssten wir dann schon in jedem Kaff zumindest einen Trail legalisieren, damit kein Lokal mehr als 5Km anfahrt in Kauf nehmen muss. Dann haben wir hier wirklich bald klein Finale. Von mir aus gerne, solange das gesteuert abläuft, aber realistisch ist das wohl (leider) nicht. Wenn ich mir zudem anschaue wie viele Leute aus MA, LU, HD usw. jedes Wochenende am Stabenberg am Start waren (auch nur ein Trail), sollten die paar Km mehr bis Frankenstein den Bock auch nicht fett machen. Zumal wenn man dort die legale Möglichkeit hat, das ganze nach und nach immer weiter auszubauen.

Fazit: Mir drängt sich etwas der Eindruck auf, dass mit so manchem Trailbauer einfach keine Kompromisse gefunden werden können, weil immer auf die Maximallösung gepocht wird und wenn diese nicht zu erreichen ist, zieht man sich auch die Opferrolle zurück und jammert über die bösen Behörden :ka: .
 
Das Projekt Frankenstein ist auch von Behördenseite mausetot. Es gibt aktuell keine rechtlich gültige Vereinbarung, die das legalisiert hätte.
 
Das Projekt Frankenstein ist auch von Behördenseite mausetot. Es gibt aktuell keine rechtlich gültige Vereinbarung, die das legalisiert hätte.
Ja, das stimmt, mit mangeldem Einsatz der Biker, meinem daraus resultierenden Ausstieg aus dem Projekt, weils echt nicht alleine zu stemmen war und der personellen Umbesetzung im Forstamt sind wohl einige Schreibtichvorlagen in Ablage P umgelagert worden.

Es sollte damals ein Pilotprojekt sein, bei dem auch der Forst SüW involviert war und die Strecke wurde nur geduldet. Eine schriftliche Genehmigung lag nie vor. Jedoch waren hier alle Relevanten Stellen involviert und positiv gegenüber diesem Projekt. Alle damals beteiligten Personen waren wirklich sehr bemüht eine Lösung zu finden.
Dass wir damals leider nicht an der Lindemannsruhe bleiben konnten lag nicht alleine an den Behörden. Hier gabs auch Knüppel aus der Jägerschaft und viele weitere Hürden...
 
Der Bedarf an einem legalen Angebot an MTB-Strecken ist in Coronazeiten überall gestiegen. Es gibt absolut unterschiedliche Herangehensweisen, wie damit umgegangen wird. Im Netz findet man nahezu wöchentlich Berichte, wie in unterschiedlichsten Regionen Deutschlands erfolgreich Projekte umgesetzt oder zumindest verbindlich auf den den Weg gebracht werden. Wer ist Treiber in diesen Prozessen? In einigen Region entsteht der Druck zu einer Lösung durch Trails, die im Wald gebuddelt werden. Nicht als "Ausbau" eines bestehenden Weges, sondern als Neubau. Grundaussage zu diesem Trailbau und im Pfälzerwald insbesondere: Trailbau quer durch den Wald ist zunächst mal illegal.
Eine gelebte Reaktionen der beteiligten öffentlichen Stellen ist "Ok, wir haben verstanden und bringen von behördlicher Seite die Beteiligten zusammen um eine Lösung zu finden!". Der Charme dieser Lösung liegt darin, dass Waldbesitzer, deren Vertreter als Forstverwaltung und die Naturschutzbehörden in der Regel das komplette Regelwerk inklusive der vorhandenen Schutzzonen (NSG, VSG, Kernzonen, ...) und von Beginn an geeignete Korridore in die Gespräche einbringen können.
Am anderen Ende des Spektrums steht eine Haltung, die sich auf eine Position zurückzieht, die da lautet: "Wieso Handlungsbedarf? Wir haben eine gültige gesetzliche Verbotslage und das genügt. Da wird halt kontrolliert und bestraft und das war's dann.".
Der Status quo in der Pfalz ist für mich ein Zwischending und er ist auch nicht einheitlich. In Regionen finden heute schon Gespräche zwischen Waldbesitzenden, Touristikern und MTBlern statt. Teilweise sehr regional. In anderen Regionen ist das vorgesehen und geplant. Eine Diskussion "aber die anderen müssen doch den ersten Schritt machen" ist überflüssig. Überregional wurde ein Runder Tisch unter der Leitung der Pfalztouristik angestoßen. Überschrift: "Achtsam in Wald und Flur". Initial waren Waldbesitzer, Touristiker, Vertreter der Sport- und Wanderverein, der MTB-Park-Pfälzerwald eingeladen.
Wer fehlt? Die Naturschutzbehörde. Wer war immer eingeladen und kam aber nie? Der Pfälzerwaldverein.
Neben Themen der Verkehrslenkung und Vermüllung hat sich schnell ein Kernthema "MTB-Sport" herauskristallisiert. Aktuell ist dieser Prozess ins Stocken geraten. Ersatzweise bilden sich regionale Gesprächskreise unter Einbeziehung der Naturschutzbehörden gerade zum Thema MTB.
Stand der Dinge ist im Moment auch, dass der MTB-Park-Pfälzerwald nicht bereit ist ein Angebot analog der bestehenden Touren im weißen Fleck auf der Landkarte zwischen Grünstadt und Landau am Haardtrand entlang zu unterstützen. Der MTB-Park-Pfälzerwald versteht sich als "Projekt der Westpfalz". (Ich schlucke gerade alle meine Bemerkungen dazu herunter). Ob der MTB-Park-Pfälzerwald das jetzt tut oder nicht, ist relativ egal. Dann wird es meinetwegen einen MTB-Park-Haardtrand oder so geben.
Was abgestimmt werden muss und der Input wird gerade zusammengetragen: Wo können Angebote für das abfahrtsorientierte Mountainbiken geschaffen werden? Spots entlang des Haardrandes sind schnell identifiziert (Bismarckturm, Eckkopf, Weinbiet, Region Kalmit). In Teilgebieten lassen sich Korridore finden, die nicht großflächig mit Schutzzonen belegt sind. In vielen Gebieten gibt es alte Wegetrassen, die sich hervorragend zur ggfs. notwendigen Trennung der Nutzergruppen eignen.
Was dazu auch geklärt werden muss: Die irrsinnige Vorschrift über die Genehmigungspflicht von Radveranstaltungen. Hier wird die Ausfahrt meinetwegen der PWV-Ortsgruppe einer motorsportlichen Veranstaltung gleichgestellt.
Die Themen sind zahlreich. Aufbruch ist angesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachschlag
Wenn jemand verunsichert ist, wer auf Behördenseite denn gemeint ist Angebote für Mountainbiker zu machen, ist die Antwort relativ einfach. Wer stand denn in den vergangenen fünf, zehn oder mehr Jahre in der Pflicht Wegekonzeptionen und Besucherlenkungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen? Da waren und sind explizit die Kommunen in der Pflicht. In Neustadt/Weinstr. hat man damit die Tourist GmbH beauftragt. Was wurde geplant und umgesetzt? Wanderwegeideen mit Premium- oder Prädikatswegen. Der Wunschgast war der Wanderer. Den hat man bedient. Wie kam man eigentlich auf die schlanke Idee, dass man eine Besuchergruppe, die für ach so viele Konflikte mit den Wanderern sorgt, in der Planung komplett außen vor lässt? Wenig zielführend ist ebenso eine Planung nach dem Motto „Jetzt machen wir erstmal die Wanderer und dann schauen wir was übrig bleibt.“. Es ist komplett egal, ob die MTBler legal oder illegal da sind. Sie sind einfach präsent und wenn ich dort etwas erreichen will, was über ein stumpfes Verbot oder Ausgrenzung hinausgeht, müssen sie von Beginn an berücksichtigt sein. Letztendlich führt eine gesamthafte Planung dazu, dass sich selbst das Angebot der Wanderer verbessert, wenn zum Beispiel dort wo möglich und erforderlich getrennte Wegeführungen realisiert werden.
Da sind wir an einem springenden Punkt. Es ist nicht sinnvoll das Postulat „Weniger Wege im Wald“ ungeprüft fortzuführen. Wir sind 10 oder 15 Jahre weiter. Wir haben aus dem größeren Besucherdruck durch Corona zu lernen. Wir müssen neue technische Entwicklungen wie das E-Bike berücksichtigen.

Ein mögliches Zielbild
1. Ein attraktives legales Angebot für abfahrtsorientiertes Mountainbiken am Haardtrand. Mehrere legale Strecken an mehreren Spots wie Bismarckturm, Eckkopf, Weinbiet und Kalmitgebiet. Wo sinnvoll und möglich ist an Brennpunkten ein separates Streckenangebot umzusetzen.
2. Ein ebenso attraktives Angebot für Tourenbiker im Stile eines weiterentwickelten Profils der Strecken des MTB-Parks-Pfälzerwald. Ob dieser sich daran beteiligt, ist relativ egal. Es wird kommen. Je attraktiver das Angebot um so größer die Lenkungswirkung.

Mit diesen Angeboten kann eine relevante Lenkungswirkung erreicht werden.

Welche Spielregeln sollten gelten?
1. Alle Waldbesucher verhalten sich respektvoll gegenüber der Natur und anderen Besuchern.
2. Ausschlussräume wie Kernzonen werden in ihrem jeweiligen Schutzziel erklärt. Schutzzonen werden respektiert.
3. Illegale gebaute Strecken werden zurückgebaut.
4. Kommunen und Tourismusorganisationen sind Träger der Strecken. MTB-Vereine übernehmen die Streckenbetreuung.
5. Das Befahren aller Wege ist Bestandteil des MTB-Sports. Eine Beschränkung ausschließlich auf beschilderte Routen findet nicht statt.
6. Die in der Biosphärenreservatsverordnung festgeschriebene Regelung zur Genehmigungspflicht von Radveranstaltungen findet ihre Anwendung für Veranstaltungen wie den Marathon in Neustadt, Gäsbock- und Wasgaumarathon, Höllenbergtrophy oder Schlaflos im Sattel. Ausfahrten von Kleingruppen bleiben ohne Genehmigungsverfahren.

Wahrscheinlich noch nicht fertig.
 
Sonst so

Immer wieder wird der Wunsch oder Anspruch formuliert „Wir brauchen EINEN Ansprechpartner auf der Seite der Mountainbiker, der für ALLE verbindlich sprechen kann.“. Kurz und knapp: Das kann es nicht geben. Der Mountainbikesport ist dezentral aufgestellt und findet zu relevanten Teilen außerhalb von von Vereinsstrukturen statt. Ist im Prinzip wie Wandern. Auch da ist ein PWV zwar groß (und überaltert), aber er vertritt weder alle organisierten Wanderer (man denke zum Beispiel an die Naturfreunde) noch kann er für alle unorganisierten Hobbywanderer sprechen. Wenn darüber hinaus von Mountainbikern erwartet wird, dass sie Ordnungsfunktion und -aufgaben übernehmen sollen, passt das nicht. Vereine schulen meinetwegen Mitglieder in bestimmten Verhaltensweisen. Naturschonende Fahrweise, erste Hilfe im Wald, DIMB-Trailrules, … . Es gibt Müllsammelaktionen, Wegepflege, Markierungsarbeiten. Aber MTB-Vereine und deren Mitglieder haben nicht die Aufgabe als Aufpasser im Wald unterwegs zu sein, ob da jemand zu recht oder nicht auf einem Weg fährt. Es käme ja auch niemand auf die Idee dem ADAC die Geschwindigkeitskeitsüberwachung auf der Autobahn oder sonstwo auf‘s Auge zu drücken. Der ADAC verteilt auch keine Knöllchen wegen Falschparken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Mittel, wenn es um Geld geht, könnte ich verstehen, aber wenn heute schon finanzielle Mittel zur Streckenpflege zum Beispiel des MTB-Parks-Pfälzerwald in die Hand genommen werden, warum nicht auch hier an der Haardt.
„Möglichkeiten“ ist mir zu unbestimmt. Personal? Ein Verein mit mehr als 300 Mitgliedern?
 
Also Mittel, wenn es um Geld geht, könnte ich verstehen, aber wenn heute schon finanzielle Mittel zur Streckenpflege zum Beispiel des MTB-Parks-Pfälzerwald in die Hand genommen werden, warum nicht auch hier an der Haardt.
„Möglichkeiten“ ist mir zu unbestimmt. Personal? Ein Verein mit mehr als 300 Mitgliedern?
Wenn das Geld aus öffentichen Töpfen kommt, ist das schon mal besser als wenn ein Verein das aus seinen Mitgeidsbeiträgen finanzieren muss (und dann auf Ideen wie Benutzungsgebühren oder Schlimmeres kommt).
Zur Anlage und Unterhaltung von MTB-Wegen, die dem zu erwartenden Nutzungsdruck auch lange standhalten sollen reicht ehrenamtliches Engagement leider nicht aus. Das geht bei den Kenntnissen darum, wie man einen Weg im Gelände anlegt los und hört bei Maschinen für Materialtransport und Wegebau nicht auf.
 
Also Mittel, wenn es um Geld geht, könnte ich verstehen, aber wenn heute schon finanzielle Mittel zur Streckenpflege zum Beispiel des MTB-Parks-Pfälzerwald in die Hand genommen werden, warum nicht auch hier an der Haardt.
„Möglichkeiten“ ist mir zu unbestimmt. Personal? Ein Verein mit mehr als 300 Mitgliedern?
Hallo,

danke Hermann für die nüchterne Darstellung der Thematik. Es ist letztlich ein Problem, dass in der Pfalz viele Dinge sehr dezentral ablaufen und und viele Kommunen und Verbände einbezogen werden müssen. Ein schönes Beispiel ist hier aus Bayreuth. Hier hat man als Truppe mit weniger als 10 Personen ein schönes Projekt aufgezogen:

https://baerenleite-trails.de/#area
Massgeblich für die Umsetzung war das Bereitstellen eines Areals, das Vertrauen der "Ämterseite" in die MTBler, die Präsenz von Leuten in der Gruppe die grosses Verständnis für beide Seiten haben, die Motivation der Erbauer und eine kleine Truppe die "einfach gemacht" hat.

Persönlich sehe ich eine Umsetzung am Bismarckturm, Eckkopf, Weinbiet und Kalmitgebiet als kritisch an, da hier ein lokaler Besucherdruck vorhanden ist und man klug abwägen muss, wo man hier Flächen freigeben kann ohne dass hier Konflikte auftauchen (Loog West oder Weinbiet West). Dann eher Flächen wie Königsberg in NW.

Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Nüchterne Darstellung oder manchmal auch ernüchternd ;). Ist so.
Bei den Spots sind meiner Meinung nach ein paar Dinge zu beachten und interessant.
Zwischen Kalmit-Nordseite und der südlichen Stadtgrenze von Neustadt gibt es ein Areal, das weder Vogelschutzgebiet (VSG) noch Naturschutzgebiet (NSG) ist. Ansonsten ist ja der Haardtrand nahezu vollständig entweder VSG und oder NSG. Solch ein Gebiet eignet sich besser zur Planung, da alleine die Kosten für ein Vogelschutzgutachten nicht anfallen. Auf der Westseite des Weinbiets verhält es sich ebenso und dort würde ich die Westseite eindeutig einem Genehmigungsmarathon auf der Ostseite zum Haardtrand hin vorziehen. Eckkopf und Bismarckturm sind komplizierter. Was aber für alle Spots gilt: Wenn dort kein Angebot geschaffen wird, löst es das Problem nicht, weil dann dort eben ohne Angebot gefahren wird. Den Besucherdruck und das Konfliktpotential muss man schlau unter die Lupe nehmen. Vielleicht sind ja genau in solchen Hotspots getrennte Wegeangebote zum Beispiel für Wanderer und Radfahrer eine gute Lösung. Vielleicht sogar nur zeitweise.
 
Hier mal noch eine Reaktion auf meinen Leserbrief vom 29.09. in der Rheinpfalz (links unten "Was ist am Begriff 'Fußweg' unklar").
Der Kollege ist der Auffassung, dass durch das erneute Zitieren des Landeswaldgesetzes die Begriffe klarer werden. Und der Bremsspureinzelfall wird schön verallgemeinert.
Das zeigt auf welche Einstellung und welches Anspruchsdenken bei der (vermutlich) wandernden Fraktion vorherrscht.
Da geht es auch nicht um Kompromisse oder gemeinsames Teilhaben am Wald.
Deutet daraufhin dass bei vielen der Wunsch zur Rückkehr der guten alten Zeiten, als noch keine Zweiräder durch den Wald gefahren sind größer ist als zu akzeptieren, dass hier gerade eine Entwicklung bzw. Veränderung stattfindet.
 
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