So, hier der versprochene Bericht zu unserem Trip in die
Vogesen
- Oder man könnte auch sagen "Bergbikesteigen für Anfänger"...
Protagonisten: Helge, Daniel, Melanie, ich
1. Tag Anreise.
05.00 Uhr
Abfahrt Kölle. Früh. Verdammt früh für meinen Geschmack.
07.00 Uhr
SMS aus dem anderen Auto "wir sind jetzt auch unterwegs"
äh ja?! hm, schön, dass wir ja alle um die gleiche Uhrzeit ankommen wollten, grrr.
09.15 Uhr
wir sind da. Hundegebell an unserer Unterkunft, sonst nix.
Hm, ok, Plan B. GPS auf Handy nutzen und Kartenabgleich.
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Passt grob, Kirche als Startplatz mit großem Parkplatz.
Perfekt!
Erstmal hochstrampeln, es hört sich nach einer lockeren Runde von grob 800HM zum Warmfahren an.
Der Anstieg ist anfangs über Asphalt, nur die LKW stören ein wenig, da müssen wir das nächste Mal noch ein wenig dran feilen an der Auffahrt.
Wetter sagt: Trocken. Warm. Oder eher schwül.
Im Wald der erste Regen.
Hallo? Das war aber nicht bestellt
Nach dem Wald scheint jemand unsere Buchung überprüft zu haben und hat festgestellt, dass wir doch wohl Sommer bestellt haben.
Die Sonne lugt zwischen den Wolken hervor. Sauber!
Der erste Trail war den Anstieg wert.
Flutschig über Stock und Stein geht es mal flowig über leicht hügeliges Terrain, mal etwas gröber und vor allem durch feinste Serpentinen hinab.
Sehr schön! Genau nach unserem Geschmack
Dann allerdings noch ein wenig HM schrubben, bevor wir in den nächsten Trail einbiegen dürfen.
Ohne Verfahrer landen wir an einem lauschigen Wasserfall und
schlagen uns über eine kleine Holzbrücke den Hang aus dem Tal
hinauf wieder zur Kirche zurück.
Die Jungs sitzen derweil beim Essen...
Aus der angesagten "in ca. einer Stunde sind wir bei euch" werden leider zwei Stunden.
Wir sitzen in der Sonne.
Und warten...und warten...
Na ja, zwischendrin schaubt Melanie noch ein wenig an ihrem Radel herum...
Freundliche Wanderer erzählen uns etwas auf französisch.
Irgendwas mit Sonnenbrand... ?
Gibt es kein Foto von, aber sah wild abends aus...
Nach den besagten zwei Stunden sind dann auch endlich die Jungs da
und wir starten zum zweiten Teil des Tages...
Eine Schleife den Hang hinauf, über den Grat und dann über das
gelbe Dreieck gen Tal haben wir uns ausgeguckt.
Jedoch gibt es am vermuteten Parkplatz=Abbiegestelle leichte Verständnisprobleme zwischen dem Guide und den Mitfahrern,
will heißen wir verfahren uns ein wenig und dürfen dann als
"Erstbesteigung" einen jungfräulichen Bachlauf hinauf tragen und
schieben, den garantiert noch KEIN Bergbikesteiger je gesehen hat
Egal, neudeutsch heißt sowas Teambuilding, man hilft sich
Als wir uns durch das Bachtal nach oben gekämpft haben,
kommt er dann: der versprochene/angesagte Regen.
Und wie! Regen, Blitz und Donner begleitet uns bis zu einer Hütte,
von der wir noch ca. 200HM bis zu unserem geplanten Ziel fahren müßten.
Da aber an der Hütte auch unser Trail von oben hinab weiter gen Tal geht,
entscheiden wir uns, lieber hier direkt abzufahren.
Teils über freies Gelände, bei guten Wetter bestimmt bombige Sicht,
so aber schnell wieder in den Wald, um dem Blitz keinen Angriffspunkt zu bieten.
Gut, dass unsere Bude geschmeidige 98m2 und fünf Heizungen hat, so können wir die Sachen über Nacht trocken kriegen
Die bittere Bilanz des ersten Tages dank Regen:
1 GPS schrott, 1 Handy schrott.
2. Tag: Lac du Ballon
Daniel will heute fleißig für die Uni sein, wir orientieren uns
parkplatztechnisch wieder zu einer Kirche als Parkplatz.
Über den Grand Ballon soll es gehen, d.h. erst einmal 900HM klettern.
Aber das ist recht easy, der Boden ist halbwegs trocken nach dem
Unwetter des Vortages und es ist nur für unseren Geschmack ein
wenig zu kalt.
Wieder kommen wieder an einem lauschigen Wasserfall vorbei,
doch Helge weigert sich, diesen im Bild festzuhalten. Kein Kopfkino
Im Restaurant an der Spitze, leider ungeheizt, brrr, ergattert
Melanie das letzte Stück Sahnetorte. Frech
Egal, nach kurzer Stärkung geht es auf den Wanderweg GR5.
Denken wir zumindest. Denkt auch unsere Karte.
Aber die runden blauen Schilder lassen uns nach der ersten Heizerei ein wenig zweifeln. Also nochmal hoch, war aber korrekt.
Juut, dann hier runter.
Die Skipiste macht eine Menge Spaß, schön laufen lassen
mit vielen kleinen Hubbeln. Blaue Piste halt...
Der Trail ins Tal über rote, grüne und gelbe Punkte auf der Karte ist fein,
auch wenn im letzten Teil Melanie vor lauter Grün rechts und links nicht mehr zu sehen ist.
Wieder eine jungfräuliche Befahrung?
Nein, aber hier ist lange keiner mehr hergefahren oder gegangen.
Zurück am Grand Ballon, nehmen wir den kleinen fiesen Felsentrail,
sehr cool, wenn man Bock auf so etwas hat.
Hier der Einstieg bzw. Ausblick, an guten Tagen bis in die Alpen.
Höhepunkt an diesem Tag ist die Abfahrt zum kleinen See Lac du Ballon.
Wieder kommen wir vorbei an einem lauschigen Wasserfall und teils sind wir im Wasser quasi der Wasserfall auf dem Weg.
Vorteil:
Dort, wo das Wasser sich seinen Weg gesucht hat, ist der Grip grandios.
Nachteil:
Danach hängt einiges im Gesicht und zwischen den Zähnen...
Am Lac du Ballon nehmen wir zwei schöne Treppen mit und dann
geht es weiter talabwärts.
Den letzten Trail haben allerdings die Waldarbeiter vernichtet,
nichts desto trotz rollen wir zufrieden zum Auto zurück.
3. Tag: Königsetappe, vier Anstiege, 2200HM?
Heute starten wir von "zu Hause".
Der erste Berg führt uns entspannt von Thann hinaus über die Straße
in Richtung Bourbach-le-Haut.
Am Gipfel gibt es eine erste Pause und freundliche Blicke.
Äh, wieso stehen hier so viele Leute mit so komischen Beuteln oben am Parkplatz?
Und warum kriegen wir nicht so einen leckeren Verpflegungsbeutel???
Während Daniel und ich noch eine Traileinfahrt anschauen, biegt Melanie die Straße hinab.
Nach ein paar HM soll der Traileinstieg kommen.
Leider knapp daneben
Der Trail fing doch schon oben an, aber wir sind ja noch gut drauf
und rollen die 150HM einfach wieder locker hoch.
Dann sehen wir auch, was da oben geplant war.
Das Peleton eines RR-Rennens fliegt uns entgegen, samt Motorradfahrern mit Ersatzmaterial und und und.
Ziemlich flott unterwegs die Spitze, hola!
Nach dem Trail, der dem Helge sehr gut gefällt,
machen wir kurze Rast und sehen wieder RR an uns vorbeifahren.
Mittlerweile das Hauptfeld, Tempo etwas niedriger als an der Spitze
und der Daywalker hätte hier seinen Spaß gehabt und die versägt,
für uns reicht es später nur zum Windschatten auf der Geraden...
Doch nach der Geraden wartet natürlich der nächste, nunmehr dritte Berg auf uns;
Helge und mir geht das Wasser aus und langsam wird es,
da warm, echt anstrengend.
Vor allem kommt nochmal eine Schiebepassage mit 29% und die ist echt bäh.
Und die Hütte oben hat zu. Kein guter Tag für uns. Kein Wasser mehr, Hunger, grummel...
Egal, wir haben den Trail gefunden, der entschädigt und ist voll nach unserem Geschmack.
Zwischenzeitlich mit knackigen Einstiegen
Respekt Daniel, dass du danach diese Linkskurve versetzt hast!!!
Die war sooo eng, sehr cool umgesetzt, leider existiert da kein Foto von.
Die nächste Abfahrt geht quer durch den Wald, hier wird fleißig Holz gemacht,
doch ein wenig Trail haben sie noch über gelassen...
Auf dem letzten Stück haut es Helge fast vom Rad,
ein Ast ist einfach in den Weg gesprungen,
es sah höchst spektakulär aus, wie er sich trotz des schmalen Weges gerettet hat.
Unten angekommen steht MEIN Entschluß fest:
1. Ab nach Haus
2. entspannen
3. Duschbier
4. Essen und Deutschland-Spiel gucken
Helge schließt sich netterweise an.
Zwei Duschbiere werden vier usw. usw...
Es folgt das Urlaubsprogramm, für das wir eigentlich hier sind:
Essen gehen, entspannt in der Sonne sitzen und Fußball gucken
Melanie und Daniel geben sich noch den vierten Berg des Tages,
nochmal 500HM+ und kommen erst um halb neun zurück... ächz...
4. Tag: Bikebergsteigen für Fortgeschrittene
Da Daniel und Helge heute leider früher Richtung Heimat bzw. direkt weiter zum nächsten Job müssen,
trennen sich nach dem Frühstück unsere Wege.
Die beiden erkunden ein wenig den "Hausberg";
Melanie und ich fahren mit dem Auto gen Norden Richtung Col de la Schlucht.
Hier soll es knifflige Trails geben...
Nach den ersten gemütlichen 700HM sind lt. Tourbeschreibung 200HM Schieben/Tragen angesagt.
Ein Stück GR5.
Ist leider auch so, schieben ist angesagt.
Dabei wäre der Weg runter wäre eine wahre Wonne,
doch berghoch kann man ja mal ein wenig die Gegend genießen,
einen kleinen See entdecken wir zumindest unterhalb von uns
und Schnee liegt auch noch oben über der Baumgrenze.
Oben auf der Hütte gibt es Süppchen und lecker zu trinken,
anschließend auf in den Kampf mit dem Trail.
Der ist mehr als knackig.
Spitzkehren und Brocken ohne Ende; das Problem ist einfach,
wieder ins Pedal zu kommen, wenn man vorher absteigen mußte.
Das Bild gibt es kaum wieder, die Blicke der uns entgegenkommenden Wanderer schon eher
Unten am Ende des Trails wartet dann ein besonderer "Wanderer" auf uns.
Ein Naturschützer, den ich aufgrund meiner mangelnden Französischkenntnisse leider nicht verstehe...
Beim nächsten verstehe ich aber ganz schnell besser,
der hat nämlich einen kleinen Aufnäher "Police" und etwas von Nationalpark auf dem Pulli....
Sehr freundlich erklärt er uns, dass hier Biken nicht erlaubt sei
und wir nur auf breiten Wegen fahren dürften.
Der vorher genannte "Naturschützer" steht geifernt daneben und
würde uns wohl am liebsten im Fegefeuer sehen, doch die Unterhaltung
mit dem Polizisten ist recht entspannt und er entlässt uns
ohne Knolle auf den weiteren Weg.
Puh, Glück gehabt!
Leider haben wir ihn nicht zu unserem nächsten Weg befragt,
eine klare Fehlplanung:
Der Sentier des Roches.
Sagen wir es einfach in zwei Worten:
Bikebergsteigen pur....
...2 Stunden lang....
...2km....
...Ich war am kotzen....
...Melanie hatte Spaß....
Und hat noch ein paar Fotos gemacht....
Runtertragen. Oder kraxeln?
Und anschließend wieder hochtragen...
Aussicht genießen bzw. verschnaufen vor dem nächsten Abstieg samt Handlauf...
Wer mehr wissen will, klickt mal hier:
Sentier
Nun denn, am Col de la Schlucht angekommen,
nehmen wir einen schönen Trail und nach wiederum einigen HM
Auffahrt ist der blaue Punkt eine klasse Abfahrt, die uns zurück
zum Auto bringt.
Mein Fazit:
Vier tolle, aber anstrengende Tage.
Außer der Geschichte am letzten Tag sehr entspannte Wanderer
und vor allem deutlich angenehmer als in Freiburg.
Denke, wir kommen im nächsten Jahr wieder;
langsam lernen wir das auch mit dem Karte lesen
Und nehmen was zum trockenen Transport von Kamera und Handy mit,
so sind es leider wenige Bilder geworden.
Schönen Gruß
C.