Dimensionierung Rohre Aluminiumrahmen

Registriert
23. April 2017
Reaktionspunkte
100
Moin Moin Liebe Forumgemeinde,

zuerst einmal zur Situation:

Ich designe schon länger einen vollgefederten Downhill-Rahmen las 3D-Modell. Die ganze Idee ist über die Nutzung von Linkage entstanden, mit der ich mich der Thematik Hinterbau Kinematik über die letzten 2 Jahre genähert habe. Danach beschloss ich das Ganze, doch mal probehalber mithilfe eines 3D-Programmes ins ein 3D-Modell zu übertragen. Über die Jahre hinweg entstanden viele verschiedene Modell-Generationen.

Unabhängig davon stellte sich immer wieder eine Frage:

Mit was für Dimensionen der Rohre hantiert man bei der Konstruktion eines Downhill-Rahmens aus Aluminium?

Konkret: Was für übliche Wandstärken und Durchmesser werden verwendet?

Natürlich sind Rahmenbedingungen, wie Passgrößen an den Übergängen selbstverständlich.

Bisher wurden folgende Dimensionen im Modell verwendet:

Steuerrohr: EC49/ZS62 Tapered mit 4mm Wandstärke

Unterrohr: 65mm außen ; 60mm innen ; 2,5 mm Wandstärke

Oberrohr: 40mm außen ; 36mm innen ; 2mm Wandstärke

Sitzrohr: 38mm außen ; 34,9mm innen ; 1,55mm Wandstärke

Kettenstreben: 25x15mm Rechteckrohr mit 2,5mm Wandstärke

Sitzstreben: 25x15mm Rechteckrohr mit 1,5mm Wandstärke

Tretlager; T47 Tretlager mit 55mm Außendurchmesser

Es handelt sich bei der gesamten Diskussion nur um gerade Rohre dessen Wandstärke nicht variiert. Letzteres könnte allerdings im Worst-Case (Gewicht zu hoch, Stabilität) auch in Betracht gezogen werden.

Zum Thema Downhill: Ja es geht wirklich um Downhill, nicht um Ich fahre einen Berg mit einem Fahrrad herunter.

Stellt euch vor das Bike würde im DH-Worldcup eingesetzt werden.

Ich würde mich über rege Beteiligung freuen und erhoffe mit einiges zu lernen. Wenn schon erste Fehlannahmen in meinem ersten Beitrag hier sein sollten gerne drauf hinweisen.

Ich wünsche einen schönen Sonntagabend!
 
Zu den Beträgen der Wandstärken kann ich dir nichts sagen, allerdings ist typischerweise die Wandstärke des Oberrohrs größer als die des Unterrohrs. Stell dir einen Diamantrahmen vor, eingespannt an Steuerrohr und Hinterachse, belastet am Tretlager. Dann wirken auf Oberrohr und Sitzstreben Druck-, auf Unterrohr und Kettenstreben Zugbelastungen.
Alu ist sehr zugfest, deshalb kannst du beim Unterrohr sehr weit mit der Wandstärke runtergehen. Hier gibt es keine Biege-, Druck-, Scher- oder Torsionsbelastung. Lediglich an den Schweißstellen zu Tretlager und Steuerrohr hin brauchst du für die Schweißbarkeit eine gewisse Mindestwanddicke. Deshalb sind diese Rohre typischerweise konifiziert, haben also unterschiedliche Wandstärken.
Das Oberrohr sollte eine höhere Wandstärke haben, damit es nicht buchstäblich einknickt. Außerdem ist der Rohrdurchmesser hier geringer, auch das muss zwecks Biegestabilität mit höherer Wandstärke ausgeglichen werden.
Klopf mal an der Mitte von Ober- und Unterrohr gegen einen Liteville-Rahmen. Oberrohr: Sehr solide. Unterrohr: Cola-Dose.
 
Zurück
Oben Unten