DOKU: Tunen einer Hügi FR

dallo

Laufräder von Hand nach Maß
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Hügi FR- Tuning- Doku


Ich hoffe, dass es auch für jemanden wie mich legitim ist, eine kleine Umbaustory hier zu posten.
Weniger ist es eine Geschäftsidee, da ich einen solchen Service zwar unter bestimmten Voraussetzungen anbiete,
speziell der zweite Teil dieser "Doku" jedoch ausdrücklich privater Natur ist und auch KEINE Anleitung darstellen soll.
Es ist lediglich Begeisterung für diese Nabenspezies, die ich gerne mit euch teilen möchte.

Als Ausgangsbasis eine Hügi FR 135x12, derzeit enorm preiswert im Netz zu bekommen.
Da seit Jahren alle Ratchet Freiläufe untereinander kompatibel sind, die Achsen größtenteils auch,
ist es ein Leichtes, hier ein paar Gramm purzeln zu lassen. Die Hügi FR oder auch FR440 (letztere ist etwas schwerer) bieten einen für mich attraktiven, voluminösen Nabenkörper.
Daher die Nabe für mein hoffentlich baldiges All-Road Projekt.

Aus FR Naben werden 250g FR SL Naben, aus anderen 240er oder 190er Modelle ebenso noch leichtere...

Insbesondere aber die Anpassung der Einbaubreite, sprich auch Flanschstellung zur Felge ( Teil2 weiter unten ) und die damit verbundenen Vorteile, sind für mich der Mühe wert.
Hügi FR- Tuning- Doku



Der Gewindering lässt sich im eingespeichten Zustand wesentlich leichter entfernen.
Ausnahmsweise mal so gemacht:



Austreiben der Achse:





Drei Freilaufarten stehen zur Verfügung:
a) Version der ehemaligen MTB oder auch FR Light Version ( rechts ) 61g
b) Road Freilauf, seit einiger Zeit auch Standard bei den 240s MTB Modellen 49g (links)
c) 190er Ceramic Road Freilauf 39g !! (mitte)

Ich nehme B



Das sind im Grunde die Tuning Bestandteile: -Alu Gewindering ( aktueller MTB Standard 240s )
-Hohle Zahnscheiben in 36er Verzahnung - Tune Endanschläge ( Für Version 2 dieser Doku )



Carbonachse (WÄRE eine Möglichkeit, mir jedoch zu schade für dieses Projekt. Gewichtsersparnis 8-9g)



Simples Zusammenstecken mit Dt Swiss Endanschlägen ergibt:



Mit Tunes wären:



Hier muss man genau sein, wenn die letzten 10g durch Tune Endanschläge purzeln sollen.
Die Kappe rechts muss bis zum Anschlag mit der Achse verbunden sein, die Distanz zwischen Freilauf, bzw. späterem Kassettenabschlussring und Rahmenanschlag kann in der Standard-Tuning Version leider nicht verkürzt werden ( Verbesserung der Naben/Flanschgeometrie ), da auf der linken Anschlagseite nur eine bestimmte Achslänge (11mm) übersteht um die linke Distanz ( 25,5 Gesamtlänge ) dort anzubringen. Diese brauch etwas "Fleisch". Da die Achse nicht verschoben werden kann, die Maße also Fix sind, muss, um auf 135mm zu kommen ( 136-137 wären meiner Ansicht nach besser ) das rechte Maß eben eingehalten werden.
In der Version 2 werde ich das ändern.
Hier habe ich einen kleinen Innenring gedreht, der genau in die Tune Endkappe eingepresst wird. Die letzten Zehntel gingen per Beilegscheiben. Das DT Federsystem erlaubt sogar leichte Abweichungen.
7mm Einschubtiefe sollte die Endkappe schon haben.





so kann es aussehen



Version zwei: Mehr Fleisch für die Kappen / Erweiterung der Achslänge / Verschiebung des Nabenkörpers bis zum Maximum ( individuell zum Rahmen und an den Fahrer angepasst, leichte Änderung der Kettenlinie, IMHO:ppositiv! )
Der laterale Speichenwinkel verbessert sich spürbar.
Die meisten Rahmen nehmen 136mm ohne Weiteres auf. Der neue 11s Freilauf von DT inkl. der dazugelieferten Endkappe erhöht die EB der Nabe sogar gezwungenermaßen auf 136.

Für meinen Carbonrahmen hätte ich keine Bedenken auf 137,5 hochzugehen. Bescheide mich aber der 136,5, damit der LRS möglicherweise mal in einem etwas unnachgiebigeren Rahmen problemlos gefahren werden kann.
140mm EB-Stanard wäre IMHO vor Jahren bereits mal eine simple und effektive Verbesserung gewesen, im Gegensatz zu den etlichen anderen Standards, die das Leben nicht immer leichter machen.

Jetzt im Schnelldurchgang:









Übrigens wären mit DT 190 Ceramic Freilauf und Carbonachse ein Gewicht von etwa 230g möglich.

Danke für's Vorbeischauen / Thank you for stop in!
 
Zuletzt bearbeitet:
Edit, Anschlag rechts um 1,5mm geschrumpft. Links 1,5 hinzugefügt. Verschiebung der Flansche um etwa 2,2 bis 2,3 wenn ich das im Kopf richtig gerechnet habe.
Eine genaue Messung versuche ich nachzuholen.
 
Hast du grob im Blick, was eine solche Hybrid-Nabe, also mit den ganzen Originalersatzteilen aus der Dt 240s dann kostet. Ist das immernoch günstiger als gleich eine solche zu kaufen, wenn man den dicken Nabenkörper gar nicht braucht.
Der Freilauf der DT190/180 wird meiner Meinung aber der Intension des fetten Nabenkörpers un der großen Lager nicht gerecht. Da hier wieder sehr klein Lager verbaut sind, um Gewicht zu sparen. Aber bereits 260gr für eine derart kräftige Nabe sind schon beachtlich.

Felix
 
Die Lagerdurchmesser der Hügi FR und der FR440 sind gleich groß der 240s.

Da hat sich nie etwas geändert.

Im Grunde ist auch der Freilauf ein aktuelles MTB Modell.

Man könnte sagen, es ist eine aktuelle 240s mit FR Nabenkörper.

Der 39g leichte Ceramic Freilauf ist tatsächlich unbezahlbar. Reizvoll ist ein solcher Umbau für mich nur in Verbindung mit der Verstellung des Körpers auch.
 
Aber lohnt dann der ganze Aufwand nur für den dicken Nabenkörper? Der Umbau ist doch am Ende kaum billiger als gleich eine 240er zu nehmen und immernoch 25gr schwerer.

Felix
 
Lohnen ist immer relativ.

Lohnt es sich ein Mehrfaches für eine leichtere Nabe auszugeben, die oft anfälliger ist und meist auch kurzlebiger?

Bezieht sich auch auf Felgen. Gerade hier potentiert sich der Stabilitätsverlust m.E oft über Gebühr.

Die 240er Naben haben, so gerne ich sie mag, eben das Manko, dass sie etwas winzig wirken. Gerade auch in breiten Felgen.
Etwas verloren.

Die obige Doku kann genauso angewendet werden auf alte 240s Naben mit dem alten Freilauf oder eben nur Gewichstreduzierung durch andere Endkappen. Wobei das Tuning tatsächlich finanziell abzuwägen wäre.

Nur.. der Weightweenie, der ich wohl immer geblieben bin, weiß auch das letzte Gramm im Rahmen eines funktionierenden Systems zu schätzen.

Demnächst baue ich mal eine 190 Ceramic Centerlock von 208g auf 180g um.

Zwischen Kong und Prince liegt übrigens auch eine kleine finanzielle Welt für die paar Gramm...
 
Hallo dallo,

ich glaube, ich kann Dich verstehen. Ich vermute, für Dich steht die Freude am Prozess im Vordergrund und nicht die Frage, ob man ein funktionell ähnliches Ergebnis auch fertig kaufen könnte.

Auch wenn ich das Rezept nicht nachkochen werde, finde ich Deinen Beitrag sehr interessant (inmitten all des Geplappers ...). Insbesondere war mir neu, dass die Freiläufe von FR und 240S kompatibel sind (dabei gehe ich davon aus, dass dies in beide Richtungen gilt). Ein Bekannter nörgelt nämlich ständig über die Einkerbungen in seinem Alufreilauf. Könnte der einen Freilaufkörper einer FR (aus Stahl, vermute ich) an seine DT Swiss 240 S bauen (Disc 135mm, QR)?

P.S.: Gestern habe ich unvernünftig teure Nachrüst-Zahnscheiben von Bontrager (Trek) gesehen - 54 Zähne ;-)
 
HI,

der FR Körper bietet, ähnlich dem einer Chris King, eine wirklich schöne Optik. Räder sind meistens aus Carbon und wuchtig, Felgen werden auch nicht schmaler.

Wenn man sich hier also etwas bemüht, hat man einen schönen Kompromiss.

Vielmehr aber noch ist die Anpassung der Einbaubreite, bzw. die Verschiebung der Flansche so wie oben beschrieben, für meine eigenen Naben mittlerweile ein absolutes Muss.
Der Steifigkeitszugewinn und die Verbesserung der Vorspannung bzw. Dehnung ist beachtlich. Und aufgrund dieser werkseitig vorgegebenen "Sicherheitsreserven" gibt es ein ähnliches Ergebnis nicht fertig zu kaufen.

Es ist legitim in Frage zu stellen, warum derart viele Standards in fast jedem Bereich existieren, klugerweise jedoch nicht schon viel früher angefangen wurde über die Verbesserung der lateralen Speichenwinkel am Hinterrad nachzudenken. Sei es durch eine einheitlich größere Einbaubreite, asymmetrische Felgen ( Bontrager, Ritchey und Shimano haben es vor längerer Zeit begonnen ) oder eben der simplen High-Low Flansch "Technologie".

Wie dem auch sei. Für jedermann ist ein solches Tuning sicherlich nicht gedacht.

Die Zahnscheiben hol ich mir natürlich auch noch ;)
 
Die hinteren Hügi FR sind damals wirklich reihenweise gerissen, ich bin nicht der Einzige dem das dann auch beim Austauschkörper passiert ist, also sicher keine Einzelfälle. Teilweise sind die Dinger schon vom eingespeichten Rumstehen im Laden geplatzt. Erst mit der überarbeiteten 440 war dann Ruhe.
 
aber man ist doch am meisten davon begrenzt, dass die Kassette bzw KEtte nicht rechts am Rahmen andockt. da ist die Grenze bei den normalen Naben ja schon ziemlich erreicht.

die 1-2mm die du mit der Verbreiterung der Nabe rausholst, sind zwar gut gemeint, bringen sicher auch was, kommt aber auf den Rahmen an, ob es passt oder nicht. Kann auch zu schlechter Einspannung führen.

Imho wenn man nicht die gesamte Systematik ändern, nur Kleinvieh und begrenzt Umsetzbar

HI,

der FR Körper bietet, ähnlich dem einer Chris King, eine wirklich schöne Optik. Räder sind meistens aus Carbon und wuchtig, Felgen werden auch nicht schmaler.

Wenn man sich hier also etwas bemüht, hat man einen schönen Kompromiss.

Vielmehr aber noch ist die Anpassung der Einbaubreite, bzw. die Verschiebung der Flansche so wie oben beschrieben, für meine eigenen Naben mittlerweile ein absolutes Muss.
Der Steifigkeitszugewinn und die Verbesserung der Vorspannung bzw. Dehnung ist beachtlich. Und aufgrund dieser werkseitig vorgegebenen "Sicherheitsreserven" gibt es ein ähnliches Ergebnis nicht fertig zu kaufen.

Es ist legitim in Frage zu stellen, warum derart viele Standards in fast jedem Bereich existieren, klugerweise jedoch nicht schon viel früher angefangen wurde über die Verbesserung der lateralen Speichenwinkel am Hinterrad nachzudenken. Sei es durch eine einheitlich größere Einbaubreite, asymmetrische Felgen ( Bontrager, Ritchey und Shimano haben es vor längerer Zeit begonnen ) oder eben der simplen High-Low Flansch "Technologie".

Wie dem auch sei. Für jedermann ist ein solches Tuning sicherlich nicht gedacht.

Die Zahnscheiben hol ich mir natürlich auch noch ;)
 
Ja, wie beschrieben. Individuell. Rechts -1,5mm geht so gut wie immer ( 133,5mm dann ). Links nochmal +1,5 auch ( insgesamt 3mm ) auch.

136 muss mehr oder weniger passen, da einige Naben ab Werk 136 haben, die neuen Dt 11s z.B

Bei den heutigen Carbonrahmen sowieso.

1,5 ist nicht besonders viel.

Kleiner Eingriff, große Wirkung.

Das die Naben "reihenweise" und vor allem im stehen geplatzt sind halte ich mal für.... "merkwürdig"

Kann diese Regel keinesfalls bestätigen. Ganz alte Hügi Naben ( 240 ) insbesondere die erste Hügi XC Disc Serie hatte mal häufiger Probleme mit der Haltbarkeit der Flansche. Bei der FR ist mir dieses Problem nicht bekannt.
 
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