Drahtesel und Gäule

Becak

Ein Becak hat drei Räder.
Registriert
6. August 2017
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3.514
Ort
An der Bieberbach
Hallo, wie sind eure Erfahrungen im Wald/Feld bei Begegnungen zwischen Mountainbikern und Reitern?

Ich schildere mal zwei Fälle.

Den ersten habe ich am Wochenende selbst erlebt. Und zwar bin ich nen Waldweg entlang geradelt, und 100 Meter vor mir sehe ich eine Gruppe Reiter, die Gäule an der Hand geführt und nicht aufsitzend. Die Gruppe belegt die komplette Breite der Waldautobahn. Ich klingle und man bemerkt mich, ich fahre langsammer, damit die Zeit haben, Platz zu machen. Das machen sie auch. Nur ein Gaul steht quer auf dem Weg, hinter seinem Hinterteil ist ein Meter Platz, wo ich durch könnte. Da ich weiß, dass man Gäulen von Hinten nicht zu nahe treten sollte, weil die sonst mit den Hinterhufen evtl. austreten, will ich anhalten, und bitte die Frau darum, den Gaul zu drehen, damit ich gefahrlos dran vorbei kann. Die schnautzt mich an, was ich auf dem Weg will, kann ja Straße fahren. Da ich keinen Bock hatte, jetzt rumzuzetern, Augen zu und Durch, so schnell wie geht. Ist gut gegangen, hätte aber auch schief gehen können.

Das Zweite hab ich aus Entfernung beobachtet, schon ne Weile her. Und zwar hat mich da ein Elektroradfahrer kurz vor der Bergkuppe überholt und ist auch ziemliich schnell auf der anderen Seite runter. Hab ich dann von oben beobachtet, da kam ein lonesome Reiter entgegen. Der Elektriker klingelt, der Reiter macht Platz am Wegesrand, der Elektriker zischt durch. In dem Moment wo er vorbei war, geht der Gaul durch und wirft den Reiter ab und galoppiert davon. Ich komme mittlerweile langsam unten an, halte, um zu sehen wie es dem Mann geht. Der steht auf und schimpft auf "Ihr scheiß Radfahrer - könnt ihr nicht sehen dass ich hier mit meinem Pferd stehe und den Weg verlassen." Ich sagte ihm, die Wege sind für alle da, und wenn er weiß, dass sein Gaul sowas nicht abkann, bzw. er ihn nicht kontrollieren kann, warum geht er nicht mit dem Huftier in den Wald, geht leichter als mit Reifen..." Da er wieder stehen konnte, hab ich mich aus dem Staub gemacht, weil jetzt ging er erst richtig ab...

Was sind eure Erfahrungen?
 

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Re: Drahtesel und Gäule
Meine Erfahrungen sind durchweg positiv.

Und was mich jetzt hier gerade stört ist. Einerseits Trailtoleranz predigen und Wanderer daran erinnern das auch wir Biker ein Recht haben Natur zu geniessen und aber auf der anderen Seite dieses Recht den Reitern abzusprechen.

Mag jetzt mal negative Erfahrung mit Reitern gewesen sein, aber ich denke der Grossteil ist positiv. Genauso wie wir Biker nicht alle über ein Kamm gescherrt werden wollen weil ein Rowdy-Biker mit 40 Sachen ohne zu bremsen an einer Gruppe mit Kindern vorbei rauscht sollten wir das auch nicht bei Reitern machen.

Gibt Arschloch-Reiter, Arschloch-Biker und Arschloch-Wanderer. Aber wegen Arschlöchern sollte man sich nicht das miteinander mit den anderen 99% kaputt machen lassen.

Meine Erfahrungen mit Pferden beschränkt sich auf die Haufen auf Radwegen, wo die Reiter nichts zu suchen haben.
http://www.vfd-saar.de/index.php/recht/reiten-im-strassenverkehr
Reiter müssen auch auf den Wegen bleiben.

Und ich muss hier in BW auf Wegen breiter 2 Meter bleiben - ignoriere ich! Daher sollen sie auch ignorieren.
 
Durchweg positiv, verlangsame meine Geschwindigkeit wenn mir (ein) Reiter entgegenkommen,
manches Mal halte ich auch an und im Zweifelsfall frage ich den Reiter wie ich mich verhalten soll,
ist doch eigentlich ganz einfach.
Auch wenn ich nichts von Pferden verstehe ist es bestimmt viel einfacher mit einem Rad anzuhalten und entsprechend zu reagieren als mit dem Tier. Aber die meisten Reiter sagten, am Besten langsam vorbei fahren und nicht anhalten. Aber laut zu klingeln, am Besten noch quietschend zu bremsen oder Vollgas vorbei ist ja - äh - etwas ungeschickt ;)
 
Ich klingele nicht, wenn ich mich von hinten einem Pferd nähere.
Ich fange an zu pfeifen, man merkt dann oft, wie das Pferd seine Ohren ausrichtet und guckt wer da kommt.

Technische Geräusche sind IMHO eher ungeeignet.
Wenn man böswillig Pferde erschrecken will, muß man mal einfach eine Vollbremsung machen oder an der Drehschaltung rummachen.
Das hat mir mal ein Biker, der selbst reitet demonstriert.
Ganz schön assi.
 
Aus meiner Sicht ist das Reiten und das Ganze drum herum eigentlich Tierquälerei und ich verurteile das scharf. Aber nach außen hin lasse ich es den Reiter wenn er auf dem Pferd da oben sitzt nicht spüren. Immerhin sitzt da oben ein Mensch wie du und ich. Ich selbst habe nicht das recht das durch Taten zu verurteilen. Ich nähere mich langsam, rufe das ein Radler kommt und warte ab was passiert. Wenn der Reiter mir Platz macht fahre ich vorbei und bedanke mich. Kontakt zum Reiter selbst suche ich aber nicht.
 
hier in aachen gibts ungefähr mehr ferte als bäume. ankündigen tu' ich mich nicht. tiere wissen meist früh bescheid. und wenn jemand mit seinem gaul raus geht, erwarte ich, dass der grob sozialisiert ist (so wie mit hunden, kindern, ehefrauen, ... ich mach' langsam, grüße und halte abstand. wenn dann doch mal eine mähre durchdreht, was schon passierte, habsch mir nix vorzuwerfen.

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Früher, als alles besser war, da war das den Leuten peinlich, mit einem nicht erzogenen Pferd/Hund/Kind in der Öffentlichkeit zu performen.
Heute können schlicht viele nicht erziehen, performen aber trotzdem und Schuld an den Ergebnissen ist immer ein Anderer.

Zieht sich quasi durch´s ganze Läbän diese Problematik. Bei Ferden und Hunden kann man mit Kanonenschlägen vorarbeiten, dann gerät man nicht so schnell in den Wirkungsbereich der Viehcher.
Bei Kindern ist alles zu spät, praktisch erwarte ich in einem öffentlich zugänglichen Restaurant etc. gar nix anderes mehr, als dass wie irgendwann ein Kind unter dem Tisch an mein Bein pinkelt und sein Geschwisterlein nebendran zum dritten mal den hübsch eingedeckten Tisch abdeckt, unter interessierten Blicken der Eltern, die das als angemessenes Verhalten betrachten.
Immerhin werden die Wände noch nicht mit Kot bemalt, es kann aber nicht mehr lange dauern bis das kommt. :(
 
Jupp, früher herrschte noch Zucht und Ordnung und wer nicht gespurt hatte, wurde einfach verprügelt bis der Groschen fiel und Kinder haben ihre Eltern nach brav gesiezt, wie es sich gehört.

Als jemand, die keine eigenen Kinder hat, rate ich dir dringendst, sämtliche Orte zu vermeiden, an denen sich Kinder aufhalten, dürfte für alle Beteiligten das Beste sein. :)



@Pferdeviecher
Bisher auch nur positive Erfahrungen, Klingeln ist anscheinend auch ok, solange das halt in entsprechender Entfernung erfolgt, zumindest bedankte sich eine Reiterin dafür freundlich.
Bisschen unwohl ist mir schon, wenn ich so als Miniradler an diesen Riesenviechern vorbeimuss, aber das ist in erster Linie mein Problem.
 
Das Rauchverbot war ein kapitaler Fehler!
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Das Sprechverbot und das noch kommende Alkoholverbot werden das aber alles noch toppen. Es ist alles ein einziger, nie mehr endender Alptraum...:(:heul: Pest, Cholera und Plumpsklos auf dem Hof waren ein Treppenwitz gegen diesen täglichen Terror:mad:
 
Da ich weiß, dass man Gäulen von Hinten nicht zu nahe treten sollte, weil die sonst mit den Hinterhufen evtl. austreten, will ich anhalten, und bitte die Frau darum, den Gaul zu drehen, damit ich gefahrlos dran vorbei kann.
Und Du hast echt "Gaul" gesagt?
Also das edle Reittier als "Gaul" bezeichnet?
Nicht die Frau....

:D

Die schnautzt mich an, was ich auf dem Weg will, kann ja Straße fahren.
Es soll da ja Damen geben, die hätten Dich bei solchen Worten erst mit der Reitpeitsche verprügelt und es anschließend "wie einen Unfall" aussehen lassen...

:love:
 
Hmmmm... Pferdeklopse! :cooking: Dass ihr aber auch jedes ernsthaft gemeintes Diskussionsthema so zerschießen könnt! Herrlich, ich mag das, ist nicht so bierernst, wie bei anderen Themen wo ich unterwegs bin, wo ein bischen mehr :bier: durchaus gut täte.

Ps: Natürlich war ich :anbet: und :love: zu den ReiterInnen und hab die Gäule "Pferde" genannt.

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:winken:

Liegt wohl daran, dass dies nicht der erste thread zum Thema "Pferd und Mountainbiker im Wald" ist.

:bier:
 
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