Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

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Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

Fahrräder aus Carbon sind nicht mehr wegzudenken - allerdings stellen sie aus Sicht der Nachhaltigkeit ein Problem dar. Mittlerweile gibt es immerhin Carbonteile, in deren Beschreibung irgendetwas mit Recycling steht. Grund genug, sich das Thema etwas genauer anzuschauen.

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Dreh-Momente am Dienstag: Können Carbon-Fahrräder recycelt werden?

Wer von euch denkt beim Kauf von Carbonprodukten über die Verwertung des Werkstoffs am Ende des Fahrspaßes nach?
 
Warum nicht? Wenn etwas dabei ist? Ist halt am Ende des Tages die Frage, was Dir der Umweltschutz wert ist.

MMn gibt es in allen Lebensbereichen ausreichend Gründe, warum ich mich gegen eine umweltfreundlicher Alternative entscheiden sollte. Aber wo fang ich dann an?
Die Abwälzung des Problems auf den Kunden ist halt ein billiger Trick der Wirtschaft/Politik. Damit sind sie ja erstmal fein raus. Und wir Kunden zerfleischen uns dann gegenseitig. Ich als einzelner Kunde habe genau 0 Einfluss. Und die Masse bewegt man nur indem man entsprechende Anreize (oder billig: Verbote) setzt.
 
nö, kann man auch über information machen. die wirkliche wahl läuft sowieso über das portemonnaie.
Aber Information nutzt nur, wenn das Angebot da ist. Und ganz ehrlich: Wir wissen seit Jahrzehnten von viel größeren Problemen, wurden genug informiert, und trotzdem bewegt sich wenn überhaupt nur ganz langsam was. Z.B. Thema Klimawandel.
Und - das ist jetzt anekdotisch - wenn man sich dann so umhört, haben die Leute sicher mal davon gehört, und man ist schockiert über immer mehr Extremwetterereignisse. Aber selber was ändern?

Da gibt es sicherlich auch genug wissenschaftliche Untersuchungen dazu, warum wir Menschlein so sind.

Ich bleib dabei: Die Abwälzung solcher großen, globalen Probleme auf den Kunden ist ein billiger Trick und wird in der Gesamtheit nicht funktionieren. Es muss an der Stelle entweder eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie geben und/oder die Politik muss lenkend eingreifen. Aber da sehe ich schwarz. Das hat ja schon bei Tierwohl-Label oder Lieferkettengesetz super funktioniert. Nicht.
 
Aber Information nutzt nur, wenn das Angebot da ist. Und ganz ehrlich: Wir wissen seit Jahrzehnten von viel größeren Problemen, wurden genug informiert, und trotzdem bewegt sich wenn überhaupt nur ganz langsam was. Z.B. Thema Klimawandel.
Und - das ist jetzt anekdotisch - wenn man sich dann so umhört, haben die Leute sicher mal davon gehört, und man ist schockiert über immer mehr Extremwetterereignisse. Aber selber was ändern?

Da gibt es sicherlich auch genug wissenschaftliche Untersuchungen dazu, warum wir Menschlein so sind.

Ich bleib dabei: Die Abwälzung solcher großen, globalen Probleme auf den Kunden ist ein billiger Trick und wird in der Gesamtheit nicht funktionieren. Es muss an der Stelle entweder eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie geben und/oder die Politik muss lenkend eingreifen. Aber da sehe ich schwarz. Das hat ja schon bei Tierwohl-Label oder Lieferkettengesetz super funktioniert. Nicht.

tl;dr:
wir müssen dringend was ändern, aber die anderen müssen anfangen :daumen: warum hab ich überhaupt kommentiert... :rolleyes:
 
Top Artikel, danke 🙂

Die oft von den Herstellern geforderte Nachhaltigkeit fängt beim Konsumenten an, vor allem eine lange Nutzungsdauer ist entscheidend für den eigenen Fußabdruck. Da darf man sich schon an die eigene Nase fassen.
 
tl;dr:
wir müssen dringend was ändern, aber die anderen müssen anfangen :daumen: warum hab ich überhaupt kommentiert... :rolleyes:
Ja, so funktioniert aber die Menschheit in ihrer aktuellen Ausprägung. "Wenn ich es nicht verbrauche, verbraucht es jemand anders"
Top Artikel, danke 🙂

Die oft von den Herstellern geforderte Nachhaltigkeit fängt beim Konsumenten an, vor allem eine lange Nutzungsdauer ist entscheidend für den eigenen Fußabdruck. Da darf man sich schon an die eigene Nase fassen.
Fußabdruck triggert mich schon wieder:
https://www.nytimes.com/2021/08/31/opinion/climate-change-carbon-neutral.htmlhttps://www.dw.com/en/should-i-feel-guilty-about-my-carbon-footprint/a-60080346
 
Ja, so funktioniert aber die Menschheit in ihrer aktuellen Ausprägung. "Wenn ich es nicht verbrauche, verbraucht es jemand anders"

Fußabdruck triggert mich schon wieder:
https://www.nytimes.com/2021/08/31/opinion/climate-change-carbon-neutral.htmlhttps://www.dw.com/en/should-i-feel-guilty-about-my-carbon-footprint/a-60080346
is auch egal, so lange die anderen/ die dritte welt/ die USA/ die regierung/ usw weiterhin... blabla, hauptsache ich kann weitermachen. weil... die anderen.
 
Alu/Stahlrahmen kann ich zumindest ins Altmetall zum Downcycling geben
Zumindest bei Stahl hab ich mal in den Werkstoffkundevorlesungen gelernt, das Stahlschrott in Elektroöfen eingeschmolzen wird, auch zur Edelstahlerzeugung...ok mein Studium ist schon ne zeitlang her, aber "damals" war das kein Downcycling?

Alu ist aus dieser Perspektive leider keine wirkliche Alternative, bei dem man ein gutes Gewissen haben kann. Wenn man sich die chemische Sauerei sowie den Energieeinsatz bereits bei der Herstellung ansieht. Und danach auch nur Downcycling. Leider.
Weshalb geht das bei Alu nicht genauso wie bei Stahl?...sollte ja eigentlich kein grosses Problem sein.
 
Danke für diesen Artikel!

Also da es für den ein oder anderen hier scheinbar kaum vorstellbar zu sein scheint, möchte ich mich kurz zu Wort melden:

Für mein neues Rad habe ich mich ganz bewusst dazu entschieden, so regional und "nachhaltig" wie möglich zu kaufen.

Das hieß für mich Alu, kein Rad aus Übersee, Rohre so nah wie möglich produziert, faire Bedingungen, kurze (Versand-)Wege zur Firma und Ansprechpartner, keine Lackierung.
Anbauteile wenn möglich von deutschen oder europäischen Firmen wenn es das Budget zulässt.
Ein Traum wäre für mich ein German oder European Bikebuild- leider gibt das mein Budget nicht her.

Am Ende wurde es ein Rahmen von Crossworx, Laufräder und Vorbau von Newmen bzw. DT Swiss, Reifen von Schwalbe, Bremsen von Magura, Sattel, Sattelstütze samt Hebel und Sattelklemme von Bikeyoke, Lenker von Renthal weil von Altrad übernommen, Griffe von Ergon.

Antrieb und Fahrwerk sind leider nicht aus Europa/ Deutschland.

Intend wäre ein Traum für Fahrwerk und mittlerweile auch Bremsen und viele andere Teile aber das klappt aus genannten Gründen leider nicht.

Damit ist mein Rad bei weitem nicht perfekt was das Thema Nachhaltigkeit angeht und auch hier ist bei vielen Teilen noch Luft nach oben- aber es ist möglich Entscheidungen zu treffen, um das Hobby etwas nachhaltiger zu gestalten und was ich in meinem Rahmen tun kann- das tue ich sehr gerne weil ich davon überzeugt bin, damit ein Zeichen setzen zu können und andere bei ihrer Entscheidung zum Nachdenken anregen kann.

Hab deshalb auch den Spitznamen NoCarbonMarvin

Beispiel:
Muss es ein Carbonlaufradsatz aus Canada sein, wenn es einen super stabilen Alu Laufradsatz aus Deutschland gibt?

Muss es eine elektrische Sattelstütze aus Übersee sein, wenn es ein qualitativ hochwertiges Produkt aus Deutschland ohne Elektrik gibt?

Wenn ich möchte das ein Umdenken stattfindet, dann muss ich auch anfangen und mir meiner Verantwortung dafür bewusst sein.

Over and Out 🤝
 
Ich als einzelner Kunde habe genau 0 Einfluss. Und die Masse bewegt man nur indem man entsprechende Anreize (oder billig: Verbote) setzt.
Ich als potentieller Kunde entscheide alleine, ob ich überhaupt ein Bike kaufe.
Wenn ja, könnte ich mich für ein gutes Gebrauchtes entscheiden.
Soll es ein Neues werden, entscheide wieder ich ganz alleine, welches Rahmenmaterial ich favorisieren möchte.
Ich finde, ich habe auf jeden Fall Einfluss und mag er noch so klein erscheinen. Aber zumindest ich für meinen Teil kann sowieso nur die kleinen Dinge in meiner kleinen Welt ändern.
 
Anbauteile wenn möglich von deutschen oder europäischen Firmen wenn es das Budget zulässt.
Ein Traum wäre für mich ein German oder European Bikebuild- leider gibt das mein Budget nicht her.

Am Ende wurde es ein Rahmen von Crossworx, Laufräder und Vorbau von Newmen bzw. DT Swiss, Reifen von Schwalbe, Bremsen von Magura, Sattel, Sattelstütze samt Hebel und Sattelklemme von Bikeyoke, Lenker von Renthal weil von Altrad übernommen, Griffe von Ergon.
Hi,
erstmal ein löblicher und nachvollziehbarer Ansatz von dir. Und du sprichst zu Recht von deutschen oder europäischen Firmen. Abhängig vom Modell der oben genannten Anbauteile wird die Wahrscheinlichkeit trotzdem groß sein, dass die Komponenten in Asien produziert wurden (Ñewmen aus Taiwan, deren Carbonkrams aus China), Magura lässt auch einiges/vieles in Asien (vor)fertigen (-> Hope wäre hier z.B. eine interessante Alternative), Bikeyoke weiß ich grad nicht...bitte nicht als Vorwurf verstehen.
Beim Rahmen hast dein Ziel aber auf jeden Fall erreicht 👍

Ist halt schwierig als Konsument und oft (nicht immer) auch eine budgetäre Frage. Es sind mittlerweile auch wilde Lieferketten geworden...da ist alles mit dabei (Malaysia, Bangladesh, Vietnam, Kambodscha, China sowieso...)

Zu Carbon und den anderen Materialen wurde schon alles geschrieben, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Würde mir aber mittlerweile weder Carbon-Anbauteile (hab aber nur zwei im gesamten Fundus, bringt mir persönlich aber nix bzgl Performance) noch ein Carbonrad kaufen. Jetzt hab ich nunmal eins, da es damals flott gehen sollte und verfügbar war. Das CC-Hardtail muss nun lange halten oder soll dann irgendwann noch mögliche weitere Nachbesitzer beglücken. Lange Nutzung, weg von der Kurzlebigkeit.
Enttäuschend dabei die Rolle und Verantwortung von Produzenten und Herstellern, evtl auch Händlern. Gewinne werden alle privatisiert, die Folgen (Folgekosten) sozialisiert...wie bei Kernkraft, Logistik/Transport u.v.m
 
Großes Lob! Immer wieder erfreulich, wenn hier solche informativen Artikel erscheinen, die dann hoffentlich dazu beitragen das eigene Konsumverhalten zu reflektieren!
 
Bestätigt mein bisheriges Kaufverhalten (1x Stahl und 2x Alu) und die lange Nutzungszeit ( Stahlrad seit 27 Jahren, Radon Skeen seit 13 Jahren und UMF Freddy vor 10 Jahren gebraucht gekauft).

Natürlich sind in der Zeit Teile getauscht und ersetzt worden. Beim Skeen ist aktuell der 2. Rahmen verbaut, wegen einem Riss in der Schweißnaht nach einem Crash.

Aber besser als alle 2-3 Jahre nen komplett neues Bike zu kaufen.
 
Ein wichtiges Thema, hier leider mit ein paar Fehlinformationen versehen:
  • Carbonfasern, zumindest was heute verarbeitet wird, sind nicht lungengängig
  • Das Recycling von nicht ausgehärtetem Verschnitt ist zum Glück deutlich einfacher als von ausgehärtetem Verbund und wird durchaus oft gemacht.
  • Ein grosses Problem beim Recycling (dass sich aber in ähnlicher Form auch bei Metallen stellt) ist, dass es bekanntlich diverse verschiedene Typen von Fasern gibt und häufig in einem einzigen Produkt schon verschiedene Fasertypen vorhanden sind. Bei der Rückgewinnung von Fasern weiss man da zwar, dass man Carbonfasern hat, aber noch nicht, welcher Typ, mit massiven Unterschieden in Eigenschaften.
 
Top Artikel, danke 🙂

Die oft von den Herstellern geforderte Nachhaltigkeit fängt beim Konsumenten an, vor allem eine lange Nutzungsdauer ist entscheidend für den eigenen Fußabdruck. Da darf man sich schon an die eigene Nase fassen.
Wie genau meinst du das? Welcher Hersteller "fordert" denn Nachhaltigkeit? Jeder Hersteller kann doch selbst entscheiden, wie nachhaltig seine Produkte sind!

Wie viele Konsumenten wissen wohl, wie nachhaltig oder schädlich ein Produkt wirklich ist? Die Meisten vertrauen doch darauf, dass der Hersteller sich kümmert, siehe die netten, wohlwollenden Kommentare unter dem Artikel zum Rahmen, welcher aus dem Vollen gefräst wird. Hier wissen auf einmal Alle, dass Rahmen aus Metall mindestens genauso böse sind, wie welche aus Carbon.

Beim Artikel zum Recycling von Reifen, war Schwalbe noch der Held. Da wurde die Pyrolyse noch gefeiert. Hier kommt sie so semi gut weg.

Entscheidend ist letztendlich, welche Produkte beworben werden, bzw. wie viel Geld für die Vermarktung ausgegeben wird. Und natürlich die Transparenz ;) Wie gut dies funktioniert, sieht man ja am Beitrag #37; "bewusste Entscheidungen" wurden getroffen...

Lustig ist aber vor Allem die Feststellung, dass eine lange Nutzungsdauer entscheidend ist. Bestimmt jetzt der Konsument, wie lange ein Produkt oder ein "Standard" hält, oder doch eher die Hersteller?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumindest bei Stahl hab ich mal in den Werkstoffkundevorlesungen gelernt, das Stahlschrott in Elektroöfen eingeschmolzen wird, auch zur Edelstahlerzeugung...ok mein Studium ist schon ne zeitlang her, aber "damals" war das kein Downcycling?
Weil es sich gerechnet hat. Sonst würde das niemand machen.
In der Wirtschaft muss sich alles rechnen, Umweltschutz sind kostspielige Auflagen. Die gibt man natürlich an den Kunden weiter.
Wie schon im Text richtig geschrieben; Carbon recyclen ist sehr energieaufwändig und nicht einfach. Außer bei Thermoplast. Das wurde bei den ersten Rahmen gemacht, aber schnell durch Duroplast ersetzt.
Warum wohl lagert man diese Produktion aus? Nicht nur wegen geringerer Löhne und Abfälle in der Herstellung.
Ich finde es gut, dass man sich überhaupt Gedanken um das Thema Recycling macht, es wird aber noch ein langer Weg bis es nicht mehr ein Umweltproblem wird.

Kunde entscheidet:

Wir wissen doch alle wie Marketing funktioniert. Jährlich fahren hier Leute mit dem neuesten Material durch die Gegend. Kaum ein neues Teil draussen, schon setzt der haben-will-Reflex ein. Das rationale Hirn hat wenig zu melden.
Natürlich, unterbewusst weiss man das. Aber meine kleine Umweltsünde kann doch nicht sooo schlimm sein. Ausserdem entsorge ich doch immer alles fachgerecht.
So denken Millionen.
Information allein reicht nicht. Seit Jahrzehnten werden Menschen informiert. Auch in anderen Bereichen. Ergebnis ist bekannt.
 
Ich habe den Artikel nur überflogen und daher vielleicht nicht alles erfasst. Mir fehlt ein wenig der quantitative Kontext. Wie viel Carbon geht in Fahrradteile (und wie viel, sagen wir mal, in den Flugzeugbau)? Können wir vielleicht gegenrechnen, dass Fahrräder wenigstens in der Tendenz schlechtere Alternativen verdrängen?...
https://www.researchgate.net/figure...s-tonnes-in-the-year-of-2013-1_fig1_337917403
14% geht in die Freizeitindustrie. Wirklich brauchen tut man da keine Kohlefaser. Ich denke wir sind uns alle einig, dass Fahrspaß nicht vom Material abhängt.
Im Flugzeugbau z.B. sorgt Kohlefaser für signifikante Kraftstoffersparnis. Ein Passagierflugzeug wird 30+ Jahre genutzt.
Also ja, es macht Sinn auf Kohlefaser im Fahrradbau zu verzichten.
 
Zumindest bei Stahl hab ich mal in den Werkstoffkundevorlesungen gelernt, das Stahlschrott in Elektroöfen eingeschmolzen wird, auch zur Edelstahlerzeugung...ok mein Studium ist schon ne zeitlang her, aber "damals" war das kein Downcycling?


Weshalb geht das bei Alu nicht genauso wie bei Stahl?...sollte ja eigentlich kein grosses Problem sein.
Korrekt. Ich habe früher in einer Gießerei gearbeitet, die hochlegierte Edelstahl erzeugt hat. Aus Schrott (unsortierte Mischung aus Eisen, Baustahl, Edelstahl).

Stahl ist ein relativ edles Metall, Alu ist unedel. Unedle Metalle gehen leichter chemische Verbindungen ein, werden also als Schlacke im Ofen bzw. Konverter vom edleren Metall getrennt.
 
Edit: Das Thema Ebike finde ich viel kritischer. Motor / Akku usw. immer noch als Kompletttausch. Ob man in 8 Jahren noch einen Ersatzakku bekommen, wage ich bei "Customakkus" zu bezweifeln.
Und dann in Verbindung mit Carbonrahmen .😱
Aber das E Thema sollte nicht angesprochen werden. Sonst heißt es ganz schnell " Ihnen fehlt die Berechtigung um in diesem Thema zu Antworten"🥴
Die Akku-Thematik, Herstellung und Entsorgung ist schon eine Menschliche und Ökologische Katastrophe.
 
Metallrahmen sind mindestens so Energie-aufwändig und daher auch schlecht von der CO2-Bilanz. Für das Recycling gilt das ebenso.
Es ist sinnvoll Carbon recyclebar zu machen, auch wenn es downcycling ist. Wobei das bei Alu- oder Stahlrahmen genau genommen auch so ist.
Hast du dazu eine belegte Quelle?

Meine Quellen während Studium:

Herstellung Rohstoffe: Stahl neutral, Alu bäh, CFK bäh

Verarbeitung: Stahl gut, Alu gut, CFK bäh

Recycling: Stahl neutral, Alu gut, CFK bäh bis unmöglich

Einschätzung nicht absolut, sondern eher in Relation zu sehen...

Das Thema Recycling bei CFK hatte ich in den 90er schon, seit dem hat sich nicht viel getan...Thermoplast als Matrixwerkstoff würde da schon diskutiert, aber immer Downcycling...

Alu hingegen (so zumindest mein Stand) lässt sich sehr gut wieder verwenden durch die geringe Schmelztemperatur, es lassen sich Legierungen auf gleichem Level herstellen (auch mit unterschiedlichen Ausganglegierungen, durch Zugabe von Legierungbestandteilen). Stahl ist das etwas schlechter, aber nur, weil die Schmelztemperatur höher ist.

@sebhunter : habe ich auch genau so gelernt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein wichtiges Thema, hier leider mit ein paar Fehlinformationen versehen:
  • Carbonfasern, zumindest was heute verarbeitet wird, sind nicht lungengängig
  • Das Recycling von nicht ausgehärtetem Verschnitt ist zum Glück deutlich einfacher als von ausgehärtetem Verbund und wird durchaus oft gemacht.
  • Ein grosses Problem beim Recycling (dass sich aber in ähnlicher Form auch bei Metallen stellt) ist, dass es bekanntlich diverse verschiedene Typen von Fasern gibt und häufig in einem einzigen Produkt schon verschiedene Fasertypen vorhanden sind. Bei der Rückgewinnung von Fasern weiss man da zwar, dass man Carbonfasern hat, aber noch nicht, welcher Typ, mit massiven Unterschieden in Eigenschaften.

zu 1: Langfasern sind es nicht, Stäube und recycelte Kurzfasern aber schon

zu 2: aber immer nur noch downcycling

zu 3: ist Stahl aber auch Alu kein wirkliches Problem, man kann verschiedene Legierungen zusammen werfen und durch entsprechende Zugaben die gewünschte Legierung herstellen - das geht eben bei Fasern nicht

Nach meiem Stand, und im Artikel ist es ja so beschrieben, dass Langfasern zerkleinert werden und dann in "Minderwertigen" Produkten zum Einsatz kommen...

Quelle zu 1:
klick

Da Carbonfasern als Material mit Faserdurchmessern von
3 μm in Verkehr gebracht werden, besteht für diese keine
Einstufung. Erst durch mechanische Bearbeitung entstehen
lungengängige faserförmige Splitter mit WHO-Abmessun-
gen. Eine Bewertung der an Arbeitsplätzen entstehenden
Fasern mit kritischen Abmessungen erfolgt daher anhand
der Regelungen der Technischen Regel für Gefahrstoffe
(TRGS) 905 [6]. Im Abschnitt 2.3 der TRGS sind Carbon -
fasern jedoch nicht explizit genannt. Somit erfolgt eine Ein-
stufung in Kategorie 2 der krebserzeugenden Stoffe nach
Abschnitt 2.3 Absatz 7 („anorganische Faserstäube, soweit
nicht erwähnt ...“). Es handelt sich dabei um eine Ver-
dachtseinstufung aller anorganischen Fasern, die nicht
explizit mit einer anderen Einstufung genannt sind.
Ein Grenzwert für lungengängige Carbonfasern existiert
nicht. In Ermangelung spezifischer Regelungen müssen
daher Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten bei Tätig-
keiten mit Carbonfasern bis auf Weiteres in Analogie zu
Schutzmaßnahmenkonzepten für andere Faserarten abge-
leitet werden. Die Unfallversicherungsträger nehmen
für Carbonfasern zur sicheren Seite die Regelungen der
TRGS 521 [7] für Abbruch-, Sanierungs- und Instandhal-
tungsarbeiten an alten Dämmwollen in Bezug (gilt für
Fasern mit Einstufung nach Kategorie 1B)
 
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