Durch die hohe Provence nach Menton

Wie meinst du das mit den Bildern? Bei mir gehts gut..
Zwei Probleme:
  • Die Bilder werden vom Forum skaliert. Allerdings nicht auf die Größe, mit der sie dann dargestellt werden. Der Browser skaliert dann noch mal. Die Qualität bleibt auf der Strecke. Jedenfalls verhält es sich so am PC.
  • Hochformat tut's auch nicht.
Wenn man auf die Bilder drauf klickt, kommen sie jedenfalls in der Größe, die ich vorgesehen habe. Dann sieht es auch gut aus.

Ich glaube Stuntzi hat seine Bilder einen Tick kleiner. Kann sein, dass dann die Skaliererei ausbleibt.
 
Nach einer kurzen Verschnaufpause und mit frischem Wasser führt uns die nächste kleine Straße 300 hm hinauf zum Col de Défens (1230 m), wo wir den ausgeschilderten Weg der VTT Alpes Hautes Provence kurz verlassen, um die Straße auf der andern Seite wieder runter zu rollen nach Les Iscles (1150). Wieder ist das Wasser alle und kein Brunnen in Sicht.
Aber die Sonne hat sich mittlerweile hinter fetten schwarzen Wolken verzogen und die Temperaturen sind direkt ganz angenehm.

Wir treffen wieder auf den Track und stoßen unsere Räder auf einem völlig zerstörten Weg zum Col de Séoune (1387 m) hinauf. Ziemlich spaßfrei und mit Blitz und Donner im Rücken wird's auch nicht besser. Für Nachfahrer: am besten doch versuchen, ab dem Col du Défens irgendwie in der Höhe zu bleiben und
von dort zum Séoune zu queren.

Trotzdem haben wir Glück. Wir stehen am Séoune irgendwie im Auge des Sturms. Das Gewitter wütet zwar irgendwo in unmittelbarer Nähe, aber es bleibt fast trocken.

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Der Beginn der Abfahrt ist wie der Aufstieg auch eher spaßfrei. Supersteil geht es auf rutschigem Untergrund hinunter. Leider wickelt sich mein Mitfahrer dabei um sein Rad und zieht sich doch ein paar schmerzhafte Schrammen zu. Da war ein Sturz am Vortag unproblematischer.

Auf halber Höhe kann man den Quatsch hinter sich lassen und noch mal ein Stück auf einem Höhenweg queren, bevor ein toller Trail hinunter bis auf auf den Talgrund bei La Batie (1040 m) führt. Ein Zufallstreffer bei meinem letzten Besuch hier.
So ganz toll war's diesmal leider nicht, denn durch die nun vorhandene Bodennässe sind die Wurzeln sehr unangenehm.

Zu allem Überfluss ist der Brunnen in La Batie ausgeschaltet. Aber im nächsten kleine Nest findet sich endlich Wasser. Dort können wir auch Dirks Wunden ausspülen.

Mittlerweile habe ich wieder ein gutes Gefühl, was das Erreichen des Tagesziels angeht. Da wäre sogar eine Pause möglich. Leider ist die einzige Bar in Thorame Basse geschlossen, so dass der Brunnen reichen muss. Die Sonne ist jedenfalls wieder da, und mit ihr die gewohnten hohen Temperaturen.

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Über die Straße erreichen wir Thorame Haute und den Verdon (1070 m). Wie schön, dass man auf der anderen Talseite auch schon gut den weiteren Weg sehen kann.

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Ich gebe allerdings zu, dass ich mein Pulver mittlerweile verschossen habe. Der Einfluss der Hitze
ist nicht zu unterschätzen. Der Körper braucht bald mehr Energie, um den Schweiß aus den Poren zu pumpen, als Höhenmeter zu fressen.

Die restlichen Meter zum Colle Saint Michel (1430 m) kurbele ich jedenfalls im absoluten Notbetrieb hinauf. Leichtes Frösteln zeigt mir, dass der Körper am Ende ist. Aber auch der erste Gang bringt einen vorwärts.

Nach der Ankunft an unserer Gîte und einem großen Panaché geht es mir schnell wieder besser.
Nur drei weitere Gäste verbringen mit uns die Nacht. Das verspricht eine ruhige Nacht. Natürlich steht in unserm Zimmer das nächste winziges Bett. Anders könnte ich vermutlich auch gar nicht mehr einschlafen.

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Trotz den Konditionsproblemen am Tagesende wieder eine sehr schöne Etappe mit zwei Trails. Einer sehr lang, der andere kurz.
Am schönsten waren heute aber auch die kleinen Sträßchen und die kleinen Provence-Dörfchen. Die sind so richtig entspannend.
 
🙂Aua....

Ich finde, dein Mitfahrer fällt oft vom Rad
Hier soll ja nix geschönt werden, aber auch er lernt dazu.
Wir haben keinen Hubschrauber gebraucht und es war dann tatsächlich sein letzter Sturz.
Er hat auch direkt nach der Tour gefragt, was wir nächstes Jahr machen 🙂

Der Col de Séoune ist wirklich der letzte Scheiß. Wenn's den kleinen Trail runter nicht gäbe, hätte ich mir den gespart und das Sträßchen außenrum genommen. Ich fand den beim letzten Mal schon blöd.
 
Dienstag, 05. Juli 2022
Tag 3: Königsetappe und Trailorgie

Peyresq - Baisse de Detroit - Lac Lignin - Col de Champs - Entraunes
Start: 08:30 Uhr - Stop: 17:45 Uhr - Kilometer: 46 km - Höhenmeter: +1575 hm / -1825 hm - Maximale Höhe: 2472 m - Schnitt: 7,2 km/h - Fahrzeit: 6:20 h

Der lange Tag von gestern ist gut verdaut. Wir können heute also entspannt den höchsten Punkt der Tour ansteuern. Das Traumwetter passt da natürlich besonders gut. Und in der Höhe sind die Temperaturen auch gut auszuhalten.

Wir verlassen die nette Gîte ...

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... und queren hinüber nach Peyresq (1520 m).

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Dort beginnt der lange Aufstieg und zeigt gleich mal Zähne. Wir befinden uns also direkt neben den Rädern. Dann kann ja zäh werden.

Die anfängliche Sorge ist aber unbegründet. Bald wird der Trail fahrbar ...

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... und führt uns durch einen richtig tollen Märchenwald.

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Dann erreichen wir das Hochplateau Le Plan du Rieu (2050 m) und können auch bereits das Ziel sehen. Die Baisse de Detroit (2472 m). Im Bild genau in der Mitte.

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Nachdem das Plateau überwunden ist, stärken wir uns erst mal für den Restanstieg. Wasser gibt es nur aus dem Bach.

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Der Rest ist dann zum großen Teil zu Schieben. Über schwarz-graue Erden ...

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... und Geröllhalden.

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Dann ein unerwarteter Stop. Dirks Sommerschühchen sind dem Einsatz nicht gewachsen. An einem Schuh ist die Sohle neben dem Cleat weggebrochen.
Wir binden einen Kabelbinder drum und umwickeln das Ganze mit Panzertape. Hält erst mal.
Zum Glück sind es nur noch wenige Meter bis zur Baisse de Detroit (2472 m) und das Dach der Tour ist erreicht.

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Ziemlich alpin für die Provence. Der kurze Abfahrtstrail ist auch eher alpin, aber einfach.

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Wir rollen noch bis zu den Lacs Lignin (2280 m) und schalten um auf Badeurlaub.

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Allzu lecker ist der See leider nicht. Viel Bewuchs im Wasser. Dirk scheint es nicht zu stören. Ich beschränke mich aufs fotografieren.

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Zum Glück haben wir uns morgens in der Gîte Lunchpakete machen lassen, sonst wäre es ein hungriger Tag geworden.

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Wir sind zwar nicht die Einzigen an den schönen Seen - ein paar E-Biker und Wanderer sind das andere Tal herauf gekommen - aber in dem weitläufigen Gelände kommt kein Gedränge auf.

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Man könnte vermutlich auch gut nach Süden abfahren, unser Weg führt allerdings in das Tal nach Norden. Die Route geht auf Trail weiter ...

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... um dann unvermittelt nach rechts in einen erneuten Aufstieg zu münden. Der kommt etwas überraschend, ist aber nur kurz.
Bald ist der Trail wieder prima fahrbar. Es geht entlang der Höhenlinien und toppt mit seiner Länge ziemlich viel, was ich bisher gemacht habe.

Hier der Blick zurück wo wir her gekommen sind. Ganz hinten rechts waren die Lac Lignin.

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Der Trail geht weiter ...

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... weit unten sieht man Colmars am jungen Verdon.

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Irgendann, nach einer kurzen steilen Abfahrt, stehen wir doch unvermeidbar an der Passstraße von Colmars auf den Col de Champs (2090).
Da müssen wir noch drüber. Die Übernachtung ist erst im nächsten Tal an der Var.

Es sind zwar nur 250 hm bis oben, aber so richtiges Feuer in den Waden ist auch heute nicht mehr.
Die Landschaft bei der Auffahrt ist allerdings wieder mal mehr als beeindruckend.

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Am Col de Champs hat's etwas Trubel und wir biegen schnell von der Straße ab auf den nächsten Trail.
Ab jetzt folgen wir nicht mehr der Route von @p100473, sondern @stuntzi.

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800 hm müssen wir noch runter bis Entraunes an der jungen Var. Der Trail ist der knackigste, den wir bis jetzt unter die Stollen bekommen.
Wenn stuntzi von einem Trail schwärmt, kann man schon damit rechnen, dass es nicht Kinderwagentauglich ist und auch ein paar S3 Stellen kommen können.
Zum Ende des Tages muss das eigentlich nicht mehr sein. Aber alles in allem ist's gerade noch verträglich.

Dennoch sind wir froh, als wir den Talgrund fast erreicht haben.

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Der Rest ist dann eher einfach.

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Das kleine Dörfchen Entraunes (1260 m) ist bereits in Sicht.

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Auch beim Essen wird etwas geboten. Der Wirt hätte auch Komiker werden können, das Anpreisen der Gerichte auf der Karte ist jedenfalls äußerst unterhaltsam, und es schmeckt dann auch noch gut.

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Das Fazit zum heutigen Tag: Wahnsinn! Trail Overkill.
Ich fand's tatsächlich fast zu viel, haben wir doch jeden Höhenmeter auf Trail vernichtet. Dazu dann die tolle Landschaft. Besser geht nicht.
Einziger Wehrmutstropfen. Der kaputte Schuh. In Valberg könnte es morgen Abend Ersatz geben. Bis dahin wickeln wir noch mal neues Klebeband drum und versuchen Schiebestücke zu vermeiden.

Höhenprofil Tag 3

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Dann ein unerwarteter Stop. Dirks Sommerschühchen sind dem Einsatz nicht gewachsen. An einem Schuh ist die Sohle neben dem Cleat weggebrochen.
Ich sage es euch doch immer: ihr könnt doch nicht mit "Partieschuhen" auf eine Alpentour! Für 100-150 Eu kriegst du doch schon ordentliche Treter. Ist ja nicht mehr so wie früher, als du bei "Antonio Rada" 300 Eu hinlegen musstest....
Würde mich nerven. In so Schühchen hast du doch beim Laufen keiner
Ab jetzt folgen wir nicht mehr der Route von @p100473, sondern @stuntzi.

Super, dass dir Lac de Lignin gefallen hat. Würde ich auch noch öfters fahren.
Bin auf den Weiterweg gespannt, den ich noch nicht kenne....
 
Ich sage es euch doch immer: ihr könnt doch nicht mit "Partieschuhen" auf eine Alpentour! Für 100-150 Eu kriegst du doch schon ordentliche Treter. Ist ja nicht mehr so wie früher, als du bei "Antonio Rada" 300 Eu hinlegen musstest....
Würde mich nerven. In so Schühchen hast du doch beim Laufen keiner


Super, dass dir Lac de Lignin gefallen hat. Würde ich auch noch öfters fahren.
Bin auf den Weiterweg gespannt, den ich noch nicht kenne....
Meine Shimano-Treter sind über jeden Zweifel erhaben. Die tausche ich nach vielen Jahren, wenn die Sohle zu sehr abgelaufen ist und ich nur noch auf Metall stehe. Kaputt gegangen sind mir die noch nie.

Ja, die Lignin Seen waren super. Das Wetter hat dabei aber auch eine entscheidende Rolle gespielt. Du hattest Bilder, wo es etwas ungemütlich aussah. Diese Etappe gibt der ganzen Tour überhaupt erst das nötige Etwas, also die alpine Abwechslung. So richtig geil wird sie, wenn man am Ende nicht die Straße nach Colmars runter rollt, sondern tatsächlich noch den Col de Champs und einen Trail nach Entraunes dran hängt.

Und mal ehrlich. So viel Abwechslung in der Landschaft und bei den Farben der Böden hat man in den Schotterwüsten am Hauptkamm in 3.000 m Höhe nicht. Noch dazu ist praktisch alles fahrbar. Wie hat stuntzi mal gesagt: egal welches Stricherl in der Karte, es kann nur gut werden.
 
Wie sind so die Übernachtungsmöglichkeiten auf euren Tourstopps? Gibt es immer nur eine kleine Herberge oder könnte man auch eine größere Gruppe unterbringen? Zu 2. ist man da natürlich immer flexibler.

Hast du für einen Start in Gap auch so etwas wie einen Track ausgearbeitet? Quasi der Prolog zu deiner Tour durch die Haute Provence? :) Oder ist das weniger empfehlenswert - einen Tag mehr braucht man dann halt, aber sonst?

Danke dir fürs Mitnehmen. Lese deinen Bericht zu Slowenien parallel - wollen auch einmal einen Cross ans Meer machen und ich bin noch am Überlegen.
 
@maxs87
Wir hatten 2x Übernachtung in einer Gîte. Da gibt es schon genug Platz für eine größere Gruppe.
Der Rest waren Unterkünfte von booking.com.

Die Slovenientour war landschaftlich auch große Klasse und ähnlich abwechslungsreich (alpin bis lieblich) wie die Provence. Nur mit nennenswerten Trails kann die Strecke leider nicht aufwarten.
 
Eben wegen der Trails tendiere ich eher zu der Haute Provence. Dagegen steht eben die längere Anreise. Die Rückreise zum Startpunkt ist wahrscheinlich mit dem Mietwagen leichter?
 
Eben wegen der Trails tendiere ich eher zu der Haute Provence. Dagegen steht eben die längere Anreise. Die Rückreise zum Startpunkt ist wahrscheinlich mit dem Mietwagen leichter?
Ich finde shutteln leichter. Günstiger ist es auch. Wobei man vorher schon ein bisschen nervös ist, dass da auch wirklich jemand kommt. Aber auch mit dem Mietwagen muss natürlich alles rund laufen.

Bei mir war das Problem, dass ich beide Male den Wagen sonntags in Gap abgeben musste, und da ist die Station geschlossen. Beim ersten Mal gab es eine Box im Bahnhof dafür. Die Info bekam ich bereits in Nizza. Die Box habe ich dennoch lange gesucht. Beim zweiten Mal hatte ich beim Abholen des Wagens keine Info bekommen (ich dachte es läuft wie beim letzten Mal). Aber es gab die Box nicht mehr. Da habe ich fast noch länger gesucht und den Schlüssel dann mit ungutem Gefühl am Bahnhofsschalter abgegeben. Ohne einen Beleg oder irgendwas. Hat aber geklappt. Montags hat sich die Autovermietung bereits für die Rückgabe des Wagens bedankt.
Also: Wenn man das so machen möchte, dann am besten nicht am Wochenende zurück fahren. Das ist sicher unkomplizierter.
Wir hätten den Wagen übrigens 24h (also bis Montag) behalten können. Da wäre sogar noch ein Zwischenstopp mit Übernachtung möglich gewesen. St. Andres les Alpes bietet sich da zum Beispiel an, wegen des schönen Sees. Wir mussten aber sonntags heim.
 
In der Ecke unten in Frankreich kennt keiner ein Shuttleanbieter, der einen wieder zurück nach Gap fährt?

Ihr seid also dieses Mal in Menton angekommen, dann am nächsten Tag mit m Rad nach Nizza zum Mietwagen. Mit dem zusammen dann erstmal euer Auto geholt am Startpunkt und dann in Gap Mietwagen abgeben?

Vielleicht machen wir die Runde am Anfang September. :) Oder in den Pfingstferien 2023..
 
Ihr seid also dieses Mal in Menton angekommen, dann am nächsten Tag mit m Rad nach Nizza zum Mietwagen.
Fast richtig. Von Menton nach Nizza aber Zug. Bin am Handy sogar von Monaco begrüßt worden. Mit Rad bist du da ja einen Tag unterwegs.

Einen Vorschlag für eine zusätzliche Startetappe habe ich übrigens nicht. Aber die Gorges de la Blanche kann man sich gut mit dem Rad geben.
 
Die Ecke würde mich auch noch sehr reizen !!
Den Endpunt Nizza hatte ich schon öfters.
Das hat mit Rückflug immer super geklappt.
Hat sich bei den Transportbedingungen für Bikes
Mittlerweile ( 4 Jahre her ) irgendwas geändert ??
Bis dahin ging's immer problemlos ( auch keine
Schäden oder so ) auf diese Weise.:
 

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