Jetzt klinke ich mich auch nochmal ein - eigentlich eh Wurscht, aber wenn jeder schlau ist, bin ich es halt auch... lach!
Ich fahr ja nun seit etwa 33 Jahren Bike, hab also die 71/73-Winkelzeit hinreichend miterlebt. Natürlich ist man dann mit der Zeit gegangen, hat sich ne Federgabel (Manitou M1) und nach einigen Federgabelb auch mal ein gutes Fully geholt (bei mir war’s ein Nicolai Helium Rahmennummer 19, ja, damals hieß es noch HeliuM!). Geo war fast egal, war irgendwie eh immer gleich - wichtig war halt, dass man nicht ZU sehr von hinten tritt (denn solche Bikes gab‘s zuhauf, und dass man den Satttel gescheit absenken kann (was bei den meisten Fullies nicht ging). Irgendwann wurden dann die Lenkwinkel flacher, was echt gut zu fahren war.
Nach 26“ (was ich an diversen KLEIN und NICOLAIs gefahren bin) kam 29“ auf den Markt, was für mich lange ein Unding war. Gegen 27.5“ konnte man sich quasi Zwangsweise nicht wehren, also wurde nach meinem 180mm Cannondale Claymore und dem schrecklichen Morewood Jabula ein modernes LAST Coal mein erstes Bike mit größeren Laufrädern und richtig moderner Geo (für die damalige Zeit mit Elendsviel Reach von 475 bei XL). Mit 170/160mm Federweg und der Tatsache, dass ich kaum noch in den Bikepark kam, war klar, dass ich mein Propain Rage DH verkaufen kann, welches ich parallel hatte - wozu auch, wenn das LAST doch länger ist, und der LW nur 64 Grad hat?! Damit ging eigentlich alles - und dank der kurzen KS war das Rad dennoch super quirlig und spielerisch zu fahren...
Aber: Man schaut sich ja um! Mit 1,90m Körper schielt man natürlich nach modernen 29“ Enduros. Hab wirklich viele ausprobiert. Aber irgendwie war das nie das Gelbe vom Ei - denn nun kommt das Thema des Artikels ins Spiel! Diese modernen Enduros waren zwar super laufruhig und brutal schnell alle zu fahren - schon geil, aber eben auch langweilig, tot, Panzer, und ich hab mich nur noch als Passagier auf den Bikes gefühlt. Die Trailbikes, die dann so langsam auf den Markt kamen, klangen zwar spannend, aber wenn man 170mm vorn gewohnt ist, will man nicht auf 130-140mm wechseln... Hmmmm - und dann plötzlich hatte ein Kumpel von mir ein IBIS Ripmo. Auf dem Papier war der Lenkwinkel viel zu steil!!! Hey, wer will schon 66Grad, wenn selbst 65 nicht mehr flach genug sind. Außerdem: Kettenstreben „müssen“ doch mitwachsen, heißt es immer! Und das Teil hat doch total kurze KS. Naja, trotzdem mal drauf sitzen, weil vorn 160 und hinten 145 klingt spannend. Tja - und genau das war dann die „Offenbarung“: Super spaßiges Bike!!! Wendig, dennoch laufruhig bei hohem Speed, vorn genug Federweg, hinten reicht der FW eigentlich auch dicke - und Endlich ein 29“ Bike, das ICH fahre, und nicht das Bike mit mir!!!
Naja - das selbe Rad kaufen geht gar nicht, aber zum Glück hat zeitnah auch Pivot nun ein ähnliches Bike mit selbem Konzept (160/142mm) und fast den selben GeoDaten auf den Markt gebracht - das Switchblade v2! In der heutigen Welt hat das Bike nen viel zu steilen LW, viel zu kurze Kettenstreben, und auch mit 490 bei XL einen zu kurzen Reach! Aber was soll ich sagen: das Teil macht mir auf den Homtrails im Chiemgau 1000x mehr Spaß als diese moderneren Vollgas-Enduros... Übrigens geht es auch im Bikepark oder in Finale prima, und ich kann damit herrlich hochalpine Stolperbike-Touren machen...
Für mich ist eben genau diese nicht ZU extreme Geo das perfekte - und ich denke, so würde es vielen gehen, die ich so auf ihren Enduros durch den Wald geradeaus schießen seh...
Just my 5Cents - und ihr hatten ein Haufen Blabla zu lesen am Morgen, was will man mehr?!