Einsatzbereich Retro MTB - Update: Reifenfrage

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Servus,
ich habe mich seit kurzem mal in die Retro MTB Ecke gewagt und mir ein abgerocktes Scott Boulder besorgt in für mich passender Größe. Habe das Rad nun etwas hergerichtet und hätte dazu noch ein paar Fragen, weil ich in dem Metier doch zu wenig Erfahrung habe.
Vllt. erstmal zum Bike:
Scott Boulder mit doppelt konifizierten Tange MTB Rohren, alte LX Kurbel (ist grade abgebaut, braucht neue Blätter), Mavic xm317 26 Zoll Felgen mit LX Naben, DX Cantis mit Kool Stop Belägen, DX Bremsschalthebel, CrMo Vorbau und Lenker, frischer Steuersatz, XT Tretlager Vierkant, DX Umwerfer, M592 Schaltwerk, Naben etc. frisch geschmiert eingestellt, frische Züge etc. usw. Wurde auch neu lackiert, der Lack war schon zu abgerockt.

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Zunächst mal:
wo kann ich mich damit hinwagen, ohne gleich Schäden an Leib und Leben fürchten zu müssen? Sprünge und hardcore Downhill ist klar raus, aber wie weit kann man bei so einem Teil gehen?

Andere Sache:
Ist es möglich hier eine ältere Federgabel anzubauen, die soviel taugt, dass man dadurch einen Mehrwert hätte? Rock Shox Judy oder dergleichen? Es müsste halt was sein, dass die Geometrie nicht zu sehr verändert, wodurch aber dann auch der Federweg nicht all zu groß ausfallen darf.
Ist jetzt kein muss, aber würde mich mal interessieren, ob es da sinnvolle Optionen gibt (dass die Cantis dann zumindest vorne obsolet werden, ist mir klar, sofern da keine Führung an der Gabelbrücke ist).
Eine Elastomerbomber wäre definitiv gar keine Option, sollte dann schon mind. ölgedämpft sein.


Danke euch für euren Input!
 
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Re: Einsatzbereich Retro MTB - Update: Reifenfrage
Hi, i.d. Regel kannst du die ersten Generationen verbauen. Wieviel du die Winkel verändert kannst du dann mal über die Einbauhöhe, Mitte VR Nabe zu Konus des unteren Steuerlagers, abschätzen.
Genauer wird dann noch, wenn du das erste Eintauchen der Gabel im Stand mit deinem Gewicht drauf abziehst.
Gruß martin
 
damit hinwagen, ohne gleich Schäden an Leib und Leben fürchten zu müssen? Sprünge und hardcore Downhill ist klar raus, aber wie weit kann man bei so einem Teil gehen?
Das kommt natürlich auf dein fahrerisches Können an, und auf die Gefahrenfreudigkeit...
Also ich selbst fahre ähnliche Räder gern, bin aber technisch eine Niete, daher wirds bei verblockten Trails nix. Aber alle üblichen MTB Touren kannst du damit fahren. Im Uphill sind diese Räder super-achte nur auf die richtige Übersetzung bei den Kettenblättern.
Im Downhill musst du da schon mit deutlichen Abstrichen gegenüber modernen Bikes rechnen. Du bist einfach gezwungen früher und öfter zu Bremsen. Oder Todesmutig sein ;)

Von einer alten Federgabel in diesem Bike hast du kaum etwas- aber eine Menge Wartungsaufwand, Kosten und evtl schlechteres Fahrverhalten.
 
Von einer alten Federgabel in diesem Bike hast du kaum etwas- aber eine Menge Wartungsaufwand, Kosten und evtl schlechteres Fahrverhalten

Und deutlich mehr Gewicht.....

Ich würde es auch bei Starr belassen. Sieht doch klasse aus mit schwarzer Gabel und Vorbau.

wo kann ich mich damit hinwagen, ohne gleich Schäden an Leib und Leben fürchten zu müssen?

Na überall mit gesundem Menschenverstand. Ich fahre ungefedert auf 25 Jahre alten Hobeln mit Cantibremsen auch durch die Alpen. Chaberton oder Sommeiller hab ich zum Beispiel auch schon 3 x überlebt.
 
Möglichst dicke Reifen mit möglichst geringem Luftdruck fahren, dann haste ansatzweise sowas wie Federungskomfort.
So hab ich das in den Neunzigern mit meinem ungefederten MTB im Gelände gehalten.
Da bin ich mit dem Luftdruck soweit runter gegangen, daß auf den Trails es so gerade nicht zu Durchschlägen kommt.
Ersetzt zwar keine ordentliche Federgabel, aber sorgt zumindest ansatzweise für sowas wie Komfort.
 
Aktuell ist ein Satz Nobby Nic montiert, in 2.1x26, also 54mm. Viel Platz ist hinten nicht mehr, vllt. noch 5mm Clearance je Seite. Hätte ganz gern die Magic Mary aufgezogen, aber die gibts minimal in 2.35, das könnte zu eng werden und bisschen Platz schadet ja im Dreck nicht unbedingt.
 
Evtl. passt der Nobby Nic in 2.25", den gibt´s dann auch als skinwall Reifen. Ich habe den auf meinen 2 alten Cannondales, die ich auch ordentlich durch´s Gelände scheuche... auch beides ungefedert... Fährt sich richtig gut...
 
Moin!
Ich möchte mal zum Thema Federgabel mal meinen Senf dazugeben.
Natürlich sieht so ein Stahlbomber mit originaler Starrgabel für uns Veteranen super schickaus. Und man hat ein ganz anderes Fahrerlebnis, als mit einem modernen, durchoptimierten Alu-Hobel mit unendlich Federweg. Was ja durchaus auch gewollt sein kann.

Aber man sollte durchaus auch dazusagen, dass eine Starrgabel einem mit zunehmendem Alter auch ziemlich auf die Knochen gehen kann, Es ist einfach sehr viel anstrengender und belastender mit einer Starrgabel.

Ich habe an meinen Rädern, wenn es ums ernsthafte Fahren geht, eine einigermassen zeitkorrekte Federgabel dran. Und selbst die Elastomer-Gabeln (mit frischen Elastomeren und bei warmem Wetter) fahren sich deutlich angenehmer als eine Starrgabel. Mit einer Mag21 kann man nicht viel falsch machen, die Wartung beschränkt sich meisst auf Ölwechsel und einmal im Jahr Luft nachpumpen und der Fahrkomfort steigt deutlich. Es gibt schon einen Grund, warum sich diese Gabeln damals durchgesetzt haben. Einen ziemlichen Sprung nach vorn im Federkomfort bekommt man mit einer Hydracoil-Judy aus ca. 99. Die sind praktisch wartungsfrei (super leichter Ölwechsel ist alles, was man machen muss), haben sehr gute Funktion und lassen sich recht weit traveln, sodass die Geometrie nicht zu sehr abweicht. Das muss man allerdings mal für sich selbst ausprobiert haben. Die Schwierigkeit besteht allerdings auch darin, gute, unverschlissene Gabeln zu finden. Bei Mag21 ern und den Hydracoil-Judys ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten.

Also ich würde in deinem Fall eine Saison starr fahren, dann eine Mag kaufen und einfach mal austesten.
 
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Die silberne Lx fahre ich erstmal runter, dann kann ich schwarze Kettenblätter montieren. Finde das so ganz nett mit der silbernen Sattelstütze.
Noch als Update: die Starrgabel bleibt erstmal, bin eher ein Freund von testen und ein Gefühl dafür kriegen und dann evtl. was umbauen, damit man den Vergleich hat.

Hätte noch eine andere Frage: Kumpel meinte er sieht da eher ein Problem mit den Cantis, hatte die bisher nur an Roadbikes und da wars eigentlich ok und so auf der Ebene bremsen diese hier mit den Koolstop Belägen auch sehr gut, gefallen mir sogar besser als meine Vs an den anderen Bikes weil mehr Modulation.

Was meint ihr denn dazu? Sollte ich da vorsichtshalber mal Richtung Mini V schielen? So welche hatte ich noch nie. V Brakes sind halt schnell sehr bissig, ein wenig mehr Modulation finde ich eigentlich ganz angenehm.

Eingestellt habe ich die Cantis denke ich recht gut, liegen vollflächig an, Winkel rund 90Grad, vllt. minimal flacher. Koolstop dual comp Beläge an DX Bremshebeln.

Danke!
 
AMP F2/F3 würde da durchaus ranpassen...
Allzu abgerockt sieht das jetzt nicht aus. Messe mal die Felgenflanken, wenn ich lese das neue Kettenblätter fällig sind ist das immer ein Hinweis für mich.
 
Die Cantis brauchen mehr Kraft in den Fingern. Ist eine Frage der Gewohnheit, imho. Ich fahre zum Beispiel am liebsten mit Maguras. Aber Cantis sind eigentlich kein Problem. Je länger und anspruchsvoller die Abfahrt, desto mehr merkt man natürlich den Unterschied...
 
Ich geh nachher mal mit der Schieblehre dran. Hatte nur mal nach Augenmaß geschaut, da sah eigentlich alles noch gut aus, die Flanken sind auch glatt und nicht gewölbt oder ähnliches. Die Kette war uralt an dem Rad, als ich es gekauft habe. Da wurde einfach ewig mit gelängter Kette gefahren, folglich sah vor allem das mittlere Kettenblatt aus.
 
Was meint ihr denn dazu? Sollte ich da vorsichtshalber mal Richtung Mini V schielen?
Deren Querzug passt oft nicht über die Reifen: Je nach Hersteller ist der Hebelarm 75 bis 85mm lang, d.h., der Querzug läuft 75 bis 85mm über der Cantibolzenachse.

Wenn Du mit Cantibremsen den Kabelhänger ca. 2 fingebreit über dem Reifenprofil positionierst, dann müssen zwar die Gummis knapper an den Felgen anliegen, aber die Bremskraft kommt immer mehr an die einer V-Brake heran. Allerdings wird der Druckpunkt nie an eine V-Brake heranreichen, d.h., immer schwammiger sein.
So wie hier in etwa:
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Aber Cantis sind eigentlich kein Problem. Je länger und anspruchsvoller die Abfahrt, desto mehr merkt man natürlich den Unterschied...

Genau!

Mann muss halt ggf. auch schon was früher am Hebel ziehen....aber darauf kann man sich ja einrichten......

Außerdem kommt es m.E. eher beim Hochfahren auf anständiges Tempo an.....:lol:
 
Grade mal kurze 10km Testrunde gefahren, die ich sonst zwischendurch mal mit dem Crosser beschreite (15% Straße, Rest grob und feinschotteriger teils zerwurzelter unbefestigter Weg).

Macht ja im Vergleich gar nicht mal so viel Spaß :D Den Rollwiderstand der Reifen merkt man doch deutlich.
 
Da tut sich mir doch nochmal eine Frage auf.

Die Felgen sind Mavic XM317 (konnte man auf den zerfledderten Laufrädern noch lesen). Geöst mit Maulweite 17mm.

Da ich grade nochmal nach anderen Reifen schaue, stellt sich mir grade die Frage was ich maximal auf die Felge packen kann, bevor es grenzwertig wird.

Laut dem alten Mavic Datenblatt und dem Aufkleber sind bis zu 2.3 Zoll zugelassen, in aktuellen Mavic Artikeln geht das Ganze aber nur bis 2.1 Zoll (nicht felgenspezifisch).

Ich hatte überlegt für ein paar Touren über hauptsächlich Schotter und Waldwege den Conti Race King 2.2 aufzuziehen.

Kann mir dazu noch jemand einen Ratschlag geben, ob ich da lieber auf 2.0 Zoll oder drunter gehen sollte?
Danke
 
Der Race king ist ein voluminöser und toller Reifen. Kenne ihn auch auf schmalen Felgen, auch da läuft er gut, kann natürlich wegen der notwendigen höheren Drücke nicht seine vollen Stärken ausspielen.
Ich persönlich würde die 2.0 Variante als Faltreifen wählen. Hier hast du dann auch einen ordentlichen Gewichtsvorteil gegenüber dem NN in der Normalversion.
Das niedrigere Reifengewicht ist spürbar, die Dämpfung, bzw deren Unterschiede weniger.
 
Ich bin den Race King 2.2 auch auf ner 17mm-Felge gefahren, und mit nem Reifendruck um 2.2 bar hat das super gefunzt.
 
Ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Fahre RK 2.1 mit 2,5bar - bin begeistert gewesen, als ich das zum ersten Mal probiert habe. Ich habe nur immer Schwierigkeiten mit unrundem Lauf.
 
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