Eloxal entfernen, wie?

Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bierschwanger

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Dir ist bekannt das Eloxal keine Beschichtung ist? D.h. du trägst bei der Entfernung die oberste Aluschicht des Materials ab.

Wenn du das willst: Mit Rohrreiniger haben hier schon einige nervend farbig eloxierte Teile "entfärbt".
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bierschwanger

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Rohrreiniger, z.b. Drano geht super. Siehe mein DHX5-Album z.b.

Guck nur vorher drauf welchen Rohrreiniger du nimmst, es funktioniert mit den wenigsten heutezutage erhältlichen, da viele kein Metall angreifen zum Schutz von Blei-Rohren in Altbauten o.ä. Die meisten (alle?!) Gels gehen nicht. Drano einfach als Granulat kaufen, Glas heißes Wasser, da rein 2 Teelöffel von dem Zeug, umrühren und die eloxierten Teile an nem Draht hineinhängen...ist spaßig zuzusehen :)
 
Du solltest, um dich zu schützen unbedingt eine Schutzbrille und Chemie-Schutzhandschuhe tragen.
Natronlauge ist nicht ungefährlich!
Du solltest das Bauteil auch nicht zu lange drin lassen.
Die Maße werden mind. 0,02 mm bis 0,05 mm (je nach Schichtdicke) größer (Innendurchmesser) bzw kleiner (Aussendurchmesser).
 
Zusätzlich würde ich es auf jedenfall an der frischen Luft machen...das zeug entwickelt ziemlich unangenehm riechende Dämpfe welche bestimmt alles andere als Gesund sind!
 
In den Abgus und mit ordentlich Wasser nachspülen!
Laugen sind zwar gefährlich aber nur hohen Konzentrationen. Werden also im Abwasser ausreichend verdünnt.
Die abgetragene Eloxalschicht sollte auch kein Porblem für die örtliche Kläranlage sein.
 
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Hallo zusammen,

altes aber noch immer aktuelles Thema:

Da man zu diesem Thema auch in anderen Foren (z.B. Modellbau) viel Unsinn findet hier auch von mir nochmal, wie es problemlos und kinderleicht funktioniert:

Körniges Rohrfrei z.B. von Penny oder Lidl benutzen: dieses besteht im wesentlichem aus reiner sprich fester Natronlauge (NaOH) sowie Beimengungen von granulärem Aluminium. Beim Kontakt mit Wasser sorgt das granuläre Aluminium für die Entstehung von naszierendem Wasserstoff, der stark reduzierend wirkt. Dies wiederum hilft, die eigentlich sehr chemikalienbeständige Aluminiumoxid-Schicht des Werkstücks angreifbar zu machen für die starke Natronlauge. Die so entfernte Aluminiumoxidschicht ist das hier angesprochene Eloxal mit den eingebetteten Farbstoffen - somit ist die Farbe auch weg, egal welche es denn mal war.

Was übrig bleibt ist dann die nackte, ungeschütze und in dem Medium sehr reaktive Aluminiumoberfläche des Werkstücks. Daher kann man das Werkstück auch gerne in dem Ansatz auflösen oder zumindest stark beschädigen.Die Reaktionszeit ist hier entscheidend.

Nach erfolgreicher Eloxal-Entfernung bleibt das Aluwerkstück etwas anfällig für Verwitterung, da die normalerweise extra stark ausgeprägte Eloxalschicht als Witterungssschutz fehlt. Flecken etc. sind danach also leicht möglich, da darf man keine übertriebenen Ansprüche haben.

Wie es bei mir sehr gut funktionierte:
- Werkstück gründlich reinigen, insb. Sichtflächen fettfrei machen
- Teile des Werkstücks, die vor dem Angriff geschützt werden sollen, einfach dick mit Fett bestreichen. Zwar wird Fett in dem Medium ebenfalls zersetzt, aber deutlich langsamer. In meinem Fall habe ich z.B. das Innenfeingewinde der Überwurfmutter geschützt
- Rohrfrei im Verhältnis 1:1 mit Werkstück in chemikalienresistente Schale geben (Kunststoff, Keramik)
- heißes bis kochendes Wasser aufgießen - lediglich warmes Wasser aus der Leitung braucht zu lange
- es brodelt dann in der Schale mit Einsetzen der chemischen Reaktionen
- nach nur 1min waren meine Teile blank - rechtzeitig Werkstücke begutachten! (z.B. mit normalem Edelstahllöffel hantieren)
- danach Schale in Ausguss ausgießen und mit reichlich kaltem Wasser nachspülen (in Ausguss und auf Werkstück)
- Werkstück wieder in Schale legen, mit Zitronensäure (Kaffeemaschinenentkalker) bestreuen und wieder heißes Wasser aufgießen. Ein paar Minuten wirken lassen. Neben der pH-Neutralisation löst sich dabei auch der Rest der abgelösten Eloxalschicht und das Werkstück wird blank
- Schale in Ausguss entleeren und wieder reichlich mit kaltem Wasser nachspülen (in Ausguss und auf Werkstück)
- Werkstück danach in großem Überschuss kaltem Wasser 15min liegen lassen
- Werkstück ist fertig: blank, neutralisiert und stabilisiert
- das blanke Alu bildet sofort eine schützende neue Oxidschicht, die aber viel (!) dünner ist als eine Eloxalschicht. Daher "rostet" es zwar nicht aber bildet gerne Wasserflecken etc.


Tschau,
Bierschwanger
 

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- Teile des Werkstücks, die vor dem Angriff geschützt werden sollen, einfach dick mit Fett bestreichen. Zwar wird Fett in dem Medium ebenfalls zersetzt, aber deutlich langsamer. In meinem Fall habe ich z.B. das Innenfeingewinde der Überwurfmutter geschützt

welches Fett war das?
Da könnten bei manchen Fettarten ja Flecken entstehen.

- Rohrfrei im Verhältnis 1:1 mit Werkstück in chemikalienresistente Schale geben (Kunststoff, Keramik)

wieviel Wasser auf wieviel Pulver?
 
Rohrreiniger, z.b. Drano geht super. Siehe mein DHX5-Album z.b.

Guck nur vorher drauf welchen Rohrreiniger du nimmst, es funktioniert mit den wenigsten heutezutage erhältlichen, da viele kein Metall angreifen zum Schutz von Blei-Rohren in Altbauten o.ä. Die meisten (alle?!) Gels gehen nicht. Drano einfach als Granulat kaufen, Glas heißes Wasser, da rein 2 Teelöffel von dem Zeug, umrühren und die eloxierten Teile an nem Draht hineinhängen...ist spaßig zuzusehen :)

Ist da ein großer Unterschied zwischen DRANO als Gel und Granulat bzgl der Stärke?


Ein LSC Einsteller war in #mimuten schön silber.

Aber die Lagerabdeckkappen vom LAST Coal waren nach 10 Minuten nur stumpf aber nicht silber.


Vllt lag es ja daran, dass ich nur das Teil verwendet habe. Oder was könnte ich anders machen?
 
Hallo ich habe die Aircap ,und den Lockout von meiner Fox 38 in eine Schüssel Gelegt Fettfrei gemacht dann mit Ofenspray besprüht und das etwa eine halbe Stunde stehen gelassen nun sind sie Blank . Mfg Philipp
 
Danke für die Anleitung, hab damit schon ein Kettenblatt vom Eloxal befreit und hat super funktioniert.
Hab hier noch alte Race Face Atlas Pedale, von denen ich das Eloxal runter haben möchte. Achse und Lager würde ich entfernen und schauen dass der Innenraum abgedichtet ist. Bei den Stahlpins bin ich mir allerdings unsicher, montiert lassen oder abschrauben und die Gewinde mit Fett füllen?
 
Ich würde generell so viel wie möglich demontieren. Wenn Du die Pins raus bekommst, mache sie raus! Nicht, dass Du Reste NaOH in Spalten hast, die Du nicht rausgespült bekommst. Da sind Laugen nämlich hartnäckig. Also viel und lange spülen danach!
 
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Bilder wären super. Hast du die Gewinde mit Silikon gefüllt oder wie hast du sie abgedeckt?
Einfach ne Ladung Fett in die Gewinde und die Lagersitze, danach ordentlich abwischen, damit das Fett nur an den Stellen ist, sonst bleibt eloxal über wo man es nicht haben möchte.
Ich mach heute Abend Bilder im Keller und stell sie rein.
 
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