Enduro Bearings MAX (Full Complement) Lager - Völliger Unsinn !?

Mr.Penguin

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Moin moin,

Ganz zufällig bin ich auf etwas sehr interessantes gestoßen
Peter Verdone, der ja sehr interessante und hilfreiche Dinge schreibt, hat im Zusammenhang mit Tretlagern das hier rausgehauen.
Nun konnte ich sonst nicht so viel zu dem Thema finden. Jedoch heißt es bei INA, wenn auch nur für einen anderen Typ, "full complement" sei vor allem für hohe radiale Lasten ausgelegt.
Dieser Hersteller schreibt sogar, die ganz normalen "full complement"-Lager seien nicht für hohe axiale Lasten ausgelegt.
Also genau das, was Enduro mit seinem MAX-Lagern uns vertickt, ist Schwachsinn? Beim Tretlager mag es noch Sinn machen, doch auch hier treten hohe axiale Kräfte auf - im Rahmen jedoch kann es den oben gezeigten Informationen nach eigentlich keine gute Idee sein, solche Lager im Rahmen zu verbauen.

Nur genau das machen einige Hersteller und Enduro nennt das bewirbt es als überlegen...

Ich finde, die Angaben, die ich eben sammeln konnte, sind jedoch wesentlich überzeugender und frage mich jetzt, wie man es geschafft hat, diese Lager so weit zu etablieren.
Das RF BB jedenfalls hält nicht gut, aber vielleicht sind die Lager an sich einfach von schlechter Qualität. Mir scheint, je besser man ein Lager voll mit Fett packen kann, desto länger hält es. das wäre eher bei solchen mit Käfig der Fall, vor allem aber gilt für Rahmenlager meiner Erfahrung nach, wie Verdone schreibt: Am besten, der Dreck, mit dem sich die Lager leider zwangsläufig füllen, hat Platz, um irgendwo "hinzugehen".
Was sagt ihr. Kennt sich jemand besonders aus? Ich persönlich bin wieder etwas enttäuscht, wie wenig Gedanken sich vermeintliche Innovationshersteller machen... Bitte widerlegt das :rolleyes:
 

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Re: Enduro Bearings MAX (Full Complement) Lager - Völliger Unsinn !?
Full complement Lager sind tatsächlich nicht für so hohe axiale Lasten asugelegt wie normale Lager mit Käfig, und zwar weil eine Aussparung zum Befüllen der Kugeln vorhanden sein muss (es gibt auch welche ohne Aussparung, das sind meist Schulterkugellager und die haben zwar eine hohe axiale Belastbarkeit aber in nur eine Richtung. Denke aber die axiale Belastbarkeit ist auf jedenfall ausreichend, wahrscheinlich sogar immer noch übertrieben zu hoch.
Auch nicht für hohe Drehzahlen, wegen der Reibung der Kugeln untereinander.
Allerdings können sie höhere radiale Lasten vertragen, als ein Lager mit gleichen Abmessungen und Käfig.

Der Gedanke hinter den MAX Lagern ist, dass mehr Kugeln, und damit mehr Fläche, für die radiale Lastaufnahme verantwortlich ist und es somit weniger zu den typischen "Dellen" kommt, die normalerweise in den Ringen der Hinterbaulager durch die Kugeln entstehen. Und das ist auch richtig und es funktioniert. Besser wären doppelreihige Rikula oder Vierpunktlager und am besten wär ein Gleitlager welches die Last komplett auf die gesamte Fläche des Rings übertragen würde. Aber man bräuchte jeweils eins für axial und radial (oder kombiniert). Diese Alternativen sind leider alle teuer und mit Dreck leider noch weniger kompatibel.
Damit wären wir beim eigtl Thema:
Der größte Feind des Lagers ist halt Verschmutzung und ich denke 90% aller Lager am Bike sterben durch Wasser- oder Dreckeinbruch. Und hier sind die Full coplement Lager und damit auch die MAX Lager, leider nicht so toll. Meinst kleinere Kugeln -> empfindlicher, und wenig Platz für Fett. Das mit dem "der Dreck muss iwo hin" weiß ich jetzt nicht, aber wenn viel Fett da ist, dauert es länger bis dieses mit Dreck soweit gesättigt ist, dass es sich festsetzt.

Man darf aber auch die Betrachtungen für Trelager und Hinterbaulager nicht in einen Topf werfen. Sind andere Bedingungen.
Ich hab oben jetzt mal nur Hinterbaulager betrachtet und dort würde die axiale Last auch viel höher einschätzen. Am Tretlager ist der Hebel kleiner und die Kraft auch, also weniger axiale Last. Beim nächsten Lagersatz probier ich mal Vierpunktlager, weils mich auch interessiert.

Denke aber, dass man am besser fährt, wenn man sich solide, günstige Lager mit Käfig (vlt nicht gerade SKF, aber ein SKF-Klon beispielsweise aus Japan) im Internet bestellt ordentlich mit Fett füllt und die dafür bisschen öfters wechselt, als wenn man sich Lager für 20€ pro stück gönnt und die dann 4-6 jahre drin lässt. Ein´mal im Jarh aufbauen und reingen wirkt schon Wunder. Würde mir auch keine Lager von Enduro Bearings oder gar Raceface und Co kaufen. Total überteuert, denke mal nicht so tolle Qualität und damit nur Geldmacherei. Man bekommt gute Markenlager für deutlich weniger Geld. Mein letzter Satz hat knapp 10€ gekostet.


PS: Dein Ina Link verweist auf ein Zylinder-Rollen-Lager. Das hat damit quasi gar nichts zu tun.
 
Nö, liegt schon im Müll. Mit zerbröselt meinte ich in dem Fall sehr rauher Lauf und Spiel. Hab gestern beim Fahren aufeinmal Spiel im Hinterbau gehabt. Und das nachdem ich alle Lager erst vor kurzen neu rein hab
 
ok, mies. Eigtl haben die SKF Lager ne ziemlich hohe Qualität. Was für ne Dichtungsart haste genommen? Hab grade NKE Lager drin. Bis jetzt alles top.
 
dann weiß ichs auch nicht. Vlt war zu wenig Schmiermittel drin oder sonst ein Fehler. Naja, die neuen halten hoffentlich länger.
 
Schön mit einem 1000g Bello in den Lagersitz geprügelt? Hinterbaulager sterben durch die punktuelle Belastung und dem daraus resultierenden Pitting, Innenlager sterben immer links, weil man da so schön mit dem Hochdruckreiniger dran kommt. Wenn ein Lager kaputt ist, schön den billigsten Ebay-Dreck verbauen, für so Chaoten ist das gerade gut genug ;)
 
Es gibt eine Regel die besagt das Radialrillenkugellager axial nur 10% der Gesamtlast aufnehmen können.

Mit Calciumfett nachbehandeln und schonend einbauen ist schon die halbe Miete.
 
Schön mit einem 1000g Bello in den Lagersitz geprügelt? Hinterbaulager sterben durch die punktuelle Belastung und dem daraus resultierenden Pitting, Innenlager sterben immer links, weil man da so schön mit dem Hochdruckreiniger dran kommt. Wenn ein Lager kaputt ist, schön den billigsten Ebay-Dreck verbauen, für so Chaoten ist das gerade gut genug ;)

Danke das du mich ohne Ahnung zu haben als Chaot bezeichnest.
Da wir 3 Sparks haben hab ich mir extra das original Scott Lagerwerkzeug gegönnt, um schonnend regelmäßig die Lager pflegen zu können.
Und es bei mir zum zweiten mal das rechte Lager, wo nix rankommt.
Und meine SKF habe ich im Fachhandel gekauft.
 
Danke das du mich ohne Ahnung zu haben als Chaot bezeichnest.
Da wir 3 Sparks haben hab ich mir extra das original Scott Lagerwerkzeug gegönnt, um schonnend regelmäßig die Lager pflegen zu können.
Und es bei mir zum zweiten mal das rechte Lager, wo nix rankommt.
Und meine SKF habe ich im Fachhandel gekauft.

Ist so ein Wahrscheinlichkeits-Ding: Das ein SKF-Lager fehlerhaft ist und du das nach 3 Fahrten merkts, ist natürlich möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Wenn du mit 3 Sparks und dem teuren Spezialwerkzeug es dennoch schaffst, die guten Lager falsch einzubauen oder kaputt zu drücken, dann ist "Chaot" ein Euphemismus.
Ich habe vor ein paar Jahren mal einen teuren original Lagersatz für ein Scalpel gekauft (60,-), die haben länger gehalten als die originalen. Den zweiten Satz habe ich vor 2 Jahren montiert, hat so um die 10,- gekostet und die laufen heute noch sehr schön.
Als Fazit würde ich es so formulieren: Der Preis und die Qualität spielen keine große Rolle, der größte Feind ist das Wasser und der Dreck, der alle Lager killt. Die gestellten Aufgaben in einem Hinterbau oder einem Innenlager werden auch von den billigen Lagern angemessen erfüllt.
 
Vor allem: Nachgefettete Chinalager halten länger als die besten Lager, ungefettet. Weil die viel zu sparsam mit dem falschem Fett versehen sind. Rost ist ein ganz großes Thema.
 
Ja, bei Neukauf erst nochmal richtig fett reinpumpen. Mach ich auch immer. Die Lager werden ja nicht dafür gebaut, dass sie quasi ohne externe Dichtung dem Dreck und Wasser ausgesetzt werden.
 
Ich habe vor einigen Monaten meine Radlager am Kombi getauscht. 1.4t+Zuladung, 200km/h max und fast 200.000km. Haben angefangen Geräusche zu machen. Das Format von den Dingern ist ja erschreckend, ich hätte die viel massiver erwartet. Der Vorteil: Nabendeckel mit mehreren g Fett dahinter und dann die Felgen mit Deckel. Da kommt kein Schmutz hin. Meine DT Naben sind nach 3 bis 4 Jahren fertig...wirkt im Vergleich zu anderen Branchen immer lächerlich und ich ärgere mich immer mehr, erst recht, wenn dann so Topprodukte mit Wunderwirkung, aber keiner Verbesserung verkauft werden.
 
Kommt meiner Meinung nach auch davon, dass für viele Leute das Gewicht und Optik so eine übermäßig große Rolle spielt. Obwohl sie Hobbyfahrer sind und ja Sport treiben wollen, wird da um jedes einzelne Gramm gefeilscht. Nicht nachzuvollziehen aus meiner Sicht.
Eine neue Nabe von Hersteller xy muss also zwangsläufig leichter und besser aussehen sein als das Vorgängermodell. Am besten noch aus Carbotanium oder etwas in der Art. Richtige sinnvolle Konstruktion bleibt viel zu oft auf der Strecke. Bei Autos als Massenware und Gebrauchsgegenstand ist die Toleranzschwelle der Nutzer für Mumpitz deutlich geringer.
 
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