Enduro oder DH für die Anfängerin im Park? Und: Gebrauchtes aus dem Bikepark kaufen?

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Hi! :)
Ich brauche Kaufberatung... und ich versuche, mich kurz zu fassen, das wird vielleicht schwierig. Vielleicht in Stichworten...

Erste Frage: spricht was dagegen, ein DH oder Enduro zum Saisoneröffnung aus dem Bikepark zu kaufen?

Ich: bin eine Frau, 174cm groß, 70/75kg schwer, hab mega Spaß im Bikepark, aber auch immer ein bisschen Angst, zu sterben. ;D

Fahre seit einem Jahr ein Cube AMS 130 und bin damit diese Saison ein paar mal im Bikepark gewesen. Für die ersten Erfahrungen hat das alles gut gepasst, ich merk aber, dass ich doch mehr Sachen fahren möchte, für die dieses Bike einfach nicht geeignet ist. Ich habe mal das Cube Stereo Race 170 in L von einem Freund probiert. Merke, dass die 29" Reifen deutlich mehr Unebenheiten Schlucken als meine kleinen mit 26" und das ganze Fahrgefühl deutlich ruhiger ist, was mir mehr Sicherheit gibt.
Also mein AMS war für den Start super und ich liebe es als Alltagsfahrrad. Für den Park brauche ich aber was anderes... Unsicherheit ist bei mir ein größeres Thema (werfe nächstes Jahr auf jeden Fall mal ein Training machen), also brauche ich vielleicht was "stabiles", nicht so verspielt. Eigentlich hätte ich an ein Enduro gedacht. Überlege nun aber, ob irgendwas gegen ein DH spricht, wenn ich mein Cube für den Alltag und Touren behalte. Ich werde wohl nie krasse Jumps machen und mich 4Meter Drops runterstürzen. Ist ein DH zu übertrieben? Wenn ja, was bedeutet eigentlich übertrieben? Schadet es, ein DH statt nem Enduro zu nehmen, wenn's eigentlich ums reine bergab fahren geht?
Die preislich Grenze liegt eigentlich bei 3000€. Realistisch für ein Neubike (von mir aus auch online, hätte jemanden, der mir zur Not beim Schrauben helfen würde, wenn ich was nicht selber hinkriege und keinen Werkstatttermin bekomme) aus dieser Saison, wenn ich im Herbst/Winter kaufe? Oder ein Saisonbike aus'm Park? Konkrete Frage: Das 'NS Fuzz 29', Meinungen und Erfahrungen dazu?

Hab mich toll kurz gefasst...

Eigentlich, weiß ich, was ich will: Ein Bike für Spaß im Bikepark (im Moment: Flowtrails, erste Sprünge, kleine Drops, Wurzelbehandlung Singletrails, blaue und rote Trails. Ich bin optimistisch, dass alles steigerbar ist), dass mir ein wenig Sicherheit vermittelt (dass das Bike mein fahrerisches Unvermögen nicht ausgleicht, ist mir klar. ;) Ich hoffe, man weiß, was ich meine.) Ich weiß nur nicht WAS GENAU ich will. :D

Hierbei belasse ich es erstmal und hoffe auf Hilfe. Liebste Grüße!
 
Bikeparks sind sehr unterschiedlich. Welche fährst du?

DH Bike warum nicht, aber das kann man halt für nix sonst gebrauchen ausser Vollgas Ballern.
Enduro kannst du auch mal touren, sei es am Reschen oder in Finale...oder am Hometrail. Kommt immer drauf an. Wenn du im Bikepark wohnst?

Für 3000 solltest du neu was solides bekommen. Bikepark Abverkäufe sind nie wirklich günstig.
 
Wichtiger Punkt mit dem Einsatzgebiet: ein dh ist dann gut wenn es steil und rumpelig bergab geht. Imho bei weniger Stiel oder weniger rumpelig (mir) meist zu langweilig und bergauf ist ein Krampf.
Anderseits: wenn du ein dh haben möchtest, an das Fahrgefühl kommt nix dran.
Ein Enduro hält auch eine Menge aus (und kann sogar bergauf) aber ist eben kein DH.

Bleibt aber die Frage : was fährst du/willst du fahren?
 
Die Preise sind für gebrauchte Enduros mittlerweile wieder akzeptabel. Teilweise hauen aber auch die Hersteller direkt ihre Räder mit deutlichem Rabatt raus, z.b. Propain über ihren eBay Kleinanzeigen Account. Das Tyee oder Spindrift dürfte für deinen Einsatzzweck gut passen.

P.S. Hätte auch noch ein Last Coal V2 in der passenden Größe...
 
Bikeparks sind sehr unterschiedlich. Welche fährst du?

DH Bike warum nicht, aber das kann man halt für nix sonst gebrauchen ausser Vollgas Ballern.
Enduro kannst du auch mal touren, sei es am Reschen oder in Finale...oder am Hometrail. Kommt immer drauf an. Wenn du im Bikepark wohnst?
Ich wohne in München. Wenn's mal ganz fix gehen muss: Samerberg, sonst waren es bisher Bischofsmais, Schladming und Leogang. Also die Hauptparks werden die 2-3 Stunden um Muc bleiben. Hm, ich war auch zwei Tage in Reschen. Da haste Recht, da ist ja doch einiges an Strecke zu pedalieren... hab ich in meiner DH-Überlegung wohl ignoriert...
 
@aibeekey das Bike schau ich mir nachher an, danke!

Ich bin bis jetzt 26 und 29 Zoll gefahren. Hab mich im Park mit 29 deutlich wohler gefühlt (vermute zumindest, dass es zum großen Teil an der Reifengröße lag). Denke, die Größe sollte es werden...
 
Ist halt immer blöd zu sagen und die Ideal-Antwort lautet eigentlich:
Habe ein Budget von 2 mal 3000 und kaufen dir dann ein Trailbike und DH 😵‍💫

Für Blau und Rot würde ich zu einem Enduro greifen. Vorallem als Anfänger.
Ein DH bügelt dir zu viel weg. Auf blauen Lines wirst du mit einem DH überhaupt keinen Spaß haben. Alles wird weggebügelt, du wirst keine Erfahrungs-Fortschritte machen und ggf. auch sehr langsam auf der blauen Line sein.

Aber so wie ich es verstehe willst du dich ja auch verbessern und bald die Blaue Line nur noch zum Warm-Up nutzen und lieber Rot ballern.

Auf roten (Jump) Lines kann man dann Diskutieren. Viel Federweg bringt dir halt Stabilität und Sicherheit. Der Federweg wird dir so manche Fehler verzeihen und ggf. noch ausbügeln, wo du mit anderen Bikes vielleicht gestürzt wärest. Auf der anderen Seite nimmt es dir immer noch viel Feedback weg und schmälert dadurch deinen Fortschritt.

Bei Blau und Rot würde ich dir zu einem 170er Enduro raten. Das hat mehr wie genug Reserven, ist dabei aber deutlich spritziger und handlicher zu fahren wie ein DH.

Bei Rot und Schwarz würde ich ehr zu einem DH tendieren. Hier hast du ja schon einige Erfahrung im Bikepark und willst noch mal "höher, schneller, weiter". Jetzt kann dir der gesteigerte Federweg durchaus noch mal das Quäntschen Sicherheit geben, welches du brauchst um den großen Drop zu machen, oder das Steinfeld zu überschießen.
 
So ein 18kg / 200mm Bike ist halt auch ein Vieh und gegen deine Körpergröße und Gewicht ist es dann schon echt heftig.
Es gibt natürlich World-Cup-Downhiller:innen die die breite Masse an männlichen Bikeparkbesuchern völlig in Grund und Boden stampfen. Aber da zählt halt eine gewisse Erfahrung dazu.

Mal als Vergleich. Ich bin ein wenig größer und schwerer wie du und mache auch viel Kraftsport. Würde mich also nicht als schwächling bezeichnen. Bin heute mal das E-Bike-Enduro von nem Kumpel gefahren. 25kg / 170mm! Nach 5 Abfahrten war ich platt und habe mich gefühlt wie beim Gewichtstraining. Anschließend auf mein Enduro gesetzt und hatte das Gefühl zu fliegen. 😄

Vorallem die Kurven waren für mich ein negatives No-Go heute. Ich hatte das Gefühl dieser Panzer wollte einfach gerade den Berg runter. Kurven, nein danke.

Das selbe könnte dir halt mit einem DH passieren. Einfach viel zu mächtig für den Anfang.
 
Das Fuzz ist natürlich schon ein geiles bike und ziemlich unverwüstlich, aber halt auch sehr racelastig.
Grundsätzlich bietet ein Downhillbike maximale sicherheit in der abfahrt und kommt ohne im park unnötigen kram wie pizzateller große kasetten und dropperpost. das ist natürlich erstmal gut.
Die meisten Downhill bikes sind aber recht raceorientiert und brauchen geschwindigkeit um gut zu funktionieren. wenn man zu langsam unterwegs ist fahren sie sich eher träge und unhandlich.

Alternative wäre ein klassisches parkbike also ein rad das zwar ein sattes fahrwerk mitbringt aber eine vergleichsweise verspielte geometrie. Klassische beispiele wären hier das Commencal FRS mit doppelbrücke oder das Clash was mit single crown, 12-fach und dropper kommt.

Gewichtstechnisch muss man natürlich immer sehen, gerade bei leichten fahrern lohnt es sich auch bei abfahrtsorientierten rädern etwas aufs gewicht zu achten. Hier spielt natürlich noch allgemeine kraft/fitness mit rein.
Gewichtsmäßig geben sich aber DH bikes und enduros aber mittlerweile gar nicht mehr so viel. ich hatte mein 29" XL Downhillbike mit schwerem alurahmen zwischenzeitlich auf ca. 16,7 kg ohne irgendwo ernsthaft auf leichtbau zu achten. Gerade günstige enduros wiegen oft das gleiche sobald mal ordentliche reifen drauf sind.
 
Ich würde mir in Leogang einen halben Tag ein Enduro und einen halben Tag ein Downhill ausleihen. Bevor du 3000€ in ein Bike investierst würde ich einfach selbst testen, was dir besser taugt. Vielleicht wäre ja ein Freerider, ja die gibt es jetzt wieder, mit 180mm ein gute Lösung. Z.B. ein Propain Spindrift.
 
Eigentlich, weiß ich, was ich will: Ein Bike für Spaß im Bikepark (im Moment: Flowtrails, erste Sprünge, kleine Drops, Wurzelbehandlung Singletrails, blaue und rote Trails. Ich bin optimistisch, dass alles steigerbar ist),
Wobei halt... Solange wir noch von der Farbe Blau reden, sehe ich keinen Grund für ne Doppelbrücke.
Nee rot ist schneller
-> Danke das du uns das erklärt hast.

Bei Blau und Rot würde ich dir zu einem 170er Enduro raten. Das hat mehr wie genug Reserven, ist dabei aber deutlich spritziger und handlicher zu fahren wie ein DH.

Bei Rot und Schwarz würde ich ehr zu einem DH tendieren. Hier hast du ja schon einige Erfahrung im Bikepark und willst noch mal "höher, schneller, weiter". Jetzt kann dir der gesteigerte Federweg durchaus noch mal das Quäntschen Sicherheit geben, welches du brauchst um den großen Drop zu machen, oder das Steinfeld zu überschießen.

Gewichtstechnisch muss man natürlich immer sehen, gerade bei leichten fahrern lohnt es sich auch bei abfahrtsorientierten rädern etwas aufs gewicht zu achten. Hier spielt natürlich noch allgemeine kraft/fitness mit rein.
Gewichtsmäßig geben sich aber DH bikes und enduros aber mittlerweile gar nicht mehr so viel. ich hatte mein 29" XL Downhillbike mit schwerem alurahmen zwischenzeitlich auf ca. 16,7 kg ohne irgendwo ernsthaft auf leichtbau zu achten. Gerade günstige enduros wiegen oft das gleiche sobald mal ordentliche reifen drauf sind.
Stimmt. Aber nicht nur das du hier 1-2-3KG gewicht mehr hast, der 200er Federweg macht dich auch langsamer und träger.

Das selbe könnte dir halt mit einem DH passieren. Einfach viel zu mächtig für den Anfang.
Als Einsteiger sollte man ein Bike wählen das man leicht Kontrollieren kann. "ZU VIEL" ist nicht gleich besser. Ich bin ein DH Fan, habe ich in anderen Threads auch kein Geheimnis draus gemacht. Aber hier spricht in meinen Augen alles gegen ein DH.
 
Ein Downhill Bike macht heutzutage nur dann Sinn, wenn man Downhill fährt. Damit meine ich 90% der Zeit auf der Downhill Linie des jeweiligen Parks und auf Speed. Sobald man kein Race Tempo mehr fährt hat jedes moderne Enduro heutzutage so eine gute Geometrie, dass es keinen Unterschied macht. Die 3-4 cm mehr an Federweg sind schon der größte Unterschied wenn man sich mal so Räder wie das neue Strive oder das Transition Spire ansieht.
Im moderaten Tempo versackst du beim Downhill Bike einfach im Federweg und so hart wie es sein sollte wirst du es als Anfänger rein körperlich nicht fahren können. Mittlerweile fährt selbst in den Parks mit World Cup Strecke nur noch ein Bruchteil der Leute einen Downhiller weil die Enduros eh so potent sind. Ein 170mm Vollgas Enduro ist zumindest vielseitiger als ein DH den du beim kleinsten Gegenanstieg schieben musst. Auch wenn @Sle völlig recht hat und ein Trailbike mit guter Geo wahrscheinlich völlig ausreichend wäre. Geometrie > Federweg.
 
Grundsätzlich ja. Aber beim Parkfahren geht es ja auch um Ermüdung. Mit nem Torque fahr ich dir die Downhill Line in Schladming 10 Mal. Mit dem Spectral 125 trotz guter Geo sicher nur halb so oft.

Ja, wenn wir von härteren Strecken Sprechen schon. Aber so lang es Murmelbahnen sind die nur wenig Rumpeln machts fast keinen Unterschied. Ob ich die 99 Jumps in Schladming mit 170mm Capra oder Spectral 125 fahr ist recht egal. Die Förderung des Selbstvertrauens kommt mMn von der Geometrie.
 
Ja, wenn wir von härteren Strecken Sprechen schon. Aber so lang es Murmelbahnen sind die nur wenig Rumpeln machts fast keinen Unterschied. Ob ich die 99 Jumps in Schladming mit 170mm Capra oder Spectral 125 fahr ist recht egal. Die Förderung des Selbstvertrauens kommt mMn von der Geometrie.

Würde ich auch nicht zustimmen. Thema Bremswellen.
Zustimmung höchstens bei frisch geshaptem glattgelecktem Trail.
Ansonsten hast du mit mehr Federweg immer weniger Ermüdung. Selbst auf blauen flowtrails
 
Vielen vielen Dank für eure vielen aufschlussreichen Antworten!! Habt mir sehr weitergeholfen!

Habt ihr noch weitere Ideen für passende Bikes unter 3000€ (oder welche, dies es mit etwas Glück im Abverkauf vom Park demnächst in der Preisklasse geben könnte)?
Ich schau mal, ob jemand vielleicht ein Torque oder Tyee zum Probefahren hat. Vor allem als Mullet würd ich's gern mal testen.
Zumindest beim torque könnte ich nicht auf 2x29" umbauen, falls mir das doch nicht taugt, oder?
 
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