Ich habe zwar keine Ahnung wo genau der Dünsberg ist und welche Konflikte es dort aktuell gibt, aber zum Thema Ausgrabung:
- Bodendenkmäler sollten laut Denkmalschutz im Boden bleiben, dort sind sie am besten aufgehoben und vor Zerstörung geschützt. Wenn sie durch massives öffentliches Interesse oder durch natürliche Ereignisse gefährdet sind, werden sie ausgegraben, dokumentiert und damit auch zerstört. Ich vermute beim Dünsberg gab es lediglich Sondierungsgrabungen, und kleinere Forschungsgrabungen, das Meiste wird wohl nicht inversiv mit Hilfe von Magnetometer oder Radar ausgemessen werden.
- Laien glauben immer es gehe dabei um die Funde, die sich in den Erdschichten verstecken, das ist aber nicht der Fall. Funde sind höchstens für raumzeitliche-Details, bzw. in ihrem Fundzusammenhang wichtig. Relevanter für das Ansprechen des Denkmals als latènezeitliches Oppidum sind da die Befunde, also die Grabenwälle selbst.
- ein Blick auf Wiki (Ringwallanlage Dünsberg) zeigt einem wie großflächig die um den Berg gelegt sind. Ich habe keine Ahnung wie groß das Bodendenkmal selbst inkl. Pufferzone ist, aber es dürfte wohl tatsächlich den gesamten Berg betreffen.
- Wenn ich der verantwortliche Archäologe wäre, würde ich dort auch kein Rennen haben wollen. Erstens gibt es vermutlich doch eine Beinträchtigigung (ich rechne mit Fundschichten in den Wällen direkt unter der Waldkante) durch wirklich viele MTBler, die ihren Sport dann noch unter Wettbewerbsbedingungen ausüben. Zweitens schafft so eine Sportveranstaltung einen Präzendenzfall und wir haben sowieso schon Schwierigkeiten der Allgemeinheit de Schutzbedüftigkeit von Erdwällen zu erklären.
- Es gibt also durchaus Gründe auch ohne Radfahrer-Wanderer Schlammschlachten das zu verbieten
- Ansonsten bin ich generell auf dem Standpunkt, dass man MTBlern dieselben Rechte wie Wanderern zugestehen sollte und Trails genauso wie Wanderwege zur Kulturlandschaft Wald gehören. Bei Rennen sehe ich das wie geschrieben aber anders.