Enduro, Trailbike - Bitte um Tipps!

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Schönen Abend,

momentan fahre ich ein Merida one-five-o von 2012, nun bin ich auf der Suche nach einem neuen Rad.

Ein Rad, mit dem ein Transalp mit moderaten Höhenmetern möglich ist, das man auf der Hausrunde rumjagen kann, mit dem man noch sauber über Kicker kommt und das man vielleicht auch noch im Bikepark auf den leichten Trails fahren kann. Mir ist klar, dass sich ein tourentaugliches Rad nicht perfekt im Park fährt, mir geht es auch nicht um das Highspeed-Parkgeballere, sondern eher so Tableline-Flowcountry mäßig. Geht das dann eher in Richtung Trailbike oder Enduro? (meine Vorstellungen sind nicht komplett utopisch, da das mit dem Merida alles geht)

Ein weiterer Entscheidungspunkt bei mir ist das Geld. Hat man eurer Erfahrung nach mit einem schlechter ausgestatten neuen Versenderbike oder mit einem gebrauchten höherwertigerem länger Spaß? Ich möchte nicht mehr als 2500€ ausgeben.

Bin 1,81m und habe eine Schrittlänge von 85cm.

Gehen das Capra, das Propain Tyee, das Canyon Strive und (gebraucht) Scott Genius LT oder Specialized Enduro (oder Stumpjumper) in die richtige Richtung?
Bitte gebt auch noch eure Vorschläge an Räder dazu!

Vielen Dank!
 
Servus.

Was Du schreibst bzgl des Fahrprofils klingt es für mich persönlich nach Trailbike oder 130-140 mm mit moderner Geo.
Also statt Capry das Jeffsy, statt Tyee das TwoFace und statt Strive das Spectral.

Wobei das Jeffsy hier für mich dem ganzen am nächsten kommt. Glaube für 2.799 hast die Wahl zwischen 1x11 und 2x11 mit wirklich brauchbaren bis sehr guten Komponenten. Andere mit diesen Geos sind hier fast 2 bis 3 mal so teuer.

Problem ist, dass die richtig modernen Trailbikes erst neu auf dem Markt sind. Hier wirklich wertige gebrauchte Bikes zum fairen Preis zu bekommen sehe ich schwer.
Denke das wird auch für das aktuelle Stumpy zutreffen.
Wobei eine Speci 29 Enduro in einem sehr guten gebrauchten Zustand, für mich eine Option wäre.

Ich persönlich hätte nichts gegen ein wertiges gebrauchtes Bike, aber die Preisvorstellungen finde ich teilweise sehr utopisch. Nach meiner persönlichen Meinung verliert ein Bike schon Wert, sobald es aus dem Laden rausrollt. Und LP, NP und UVP sind für mich theoretische Preise die der Hersteller erzielen möchte im Fachhandel.

So wie Du schreibst sollte es ein sehr spaßiges Bike sein. Hier finde ich es grundsätzlich schwer ein Bike beim Versender zu kaufen. HTs der 800 oder 1.000 € Klasse liegen finde ich näher beisammen als Fullys. Hier sind die Geos, Auslegungen etc weiter entfernt je Hersteller oder Modell.
Meine Meinung, Testen.
 
Moin,

das neue Jeffsy von YT würde ich nehmen. Optimales Preis/Leistungsverhältnis und das sieht man nicht an jeder Ecke wie z.B. das Canyon.

Lieber dann ein neues YT oder Propain als ein gebrauchtes Marken Bike ala Specialized. Wenn es da blöd läuft musst erstmal nochmals Geld in Service/Wartung von Federung und Antrieb stecken. So bekommst ein neues Teil und hast Spaß.
 
Kann da nur mein Trailster ex7 wieder empfehlen, auch wenn Spezi- und Litevillefahrer die Nase rümpfen. Das 2015er gibts online unter 2000, und das ex9 mit Pike und 1*11 für um die 2500. Man muss nur höflich fragen.

Ansonsten sieht das 140er Radon Slide auch nicht schlecht aus.


Wobei für den Zweck sicher 130mm reichen würden, wenn das Bike modern ist.
 
Danke für die schnellen, hilfreichen Antworten!

Werde mich für ein neues Rad entscheiden.

Bin bis jetzt auf relativ wenigen Bikes gesessen, muss das definitiv noch nachholen! Trotzdem noch ein Frage: Wie ist das denn vom Gefühl des "im Bike sitzen" bei Trailbikes und Enduros? Spectral und Strive geben sich ja von der Geometrie fast nichts, Capra und Jeffsey schon eher. Also auf ein bisschen Federweg kann ich verzichten!
 
Bin bis jetzt auf relativ wenigen Bikes gesessen, muss das definitiv noch nachholen! Trotzdem noch ein Frage: Wie ist das denn vom Gefühl des "im Bike sitzen" bei Trailbikes und Enduros? Spectral und Strive geben sich ja von der Geometrie fast nichts, Capra und Jeffsey schon eher. Also auf ein bisschen Federweg kann ich verzichten!

Das hängt vom Bike ab - je länger der Reach bzw. das Oberrohr, desto gestreckter und zentraler sitzt und stehst du. Je tiefer das Tretlager desto tiefer sitzt und stehst du im Bike. Da hilft nur probefahren.

Teste doch mal ein paar Bikes aus, das Bergamonz Trailster zB, das Giant Trance und das Ghost SL AMR und AMR X zum Beispiel. Den einen oder anderen 29er solltest du auch ausprobieren, das ist in der Trailbikeklasse einfach eine gute Idee. Specialized Stumpjumper 29 zum Beispiel.

Enduro finde ich zu viel für deinen Einsatzzweck, das macht vor allem beim Alpencross weniger Spaß.

Wo kommst du denn her? Weil am WE ist in Freiburg ein großes Testival.
 
An sich ist dafür die Tretlagerhöhe das Maß, unter Berücksichtigung des Federwegs.
Zu tief nervt irgendwann - am Trailster ists schon grenzwertig, trotz 34er KB vorn musste ich einen Bash montieren, weil es doch häufig aufsetzt.
Tiefer gibts zB bei Spezi. Auch das Spectral ist so tief, effektiv sogar tiefer, da es so weit einfedert hinten.

Probefahren!
 
Beim 29er stehst mit heutigen Innenlagerhöhen bereits ausgefedert rund 30 mm tiefer als die Radnaben, im Sag entsprechend mehr. Da stehst wortwörtlich drin und nicht obendrauf wie z.B. bei älteren 26ern mit hohem Innenlager. Das spürt man, gibt viel Vertrauen und ist sehr gutmütig, ohne aber schwerfällig zu wirken. Im Gegenteil, tiefes Innenlager wirkt sich mMn insb. in Anliegern positiv aufs Handling aus. Richtig ist, dass zu tief nervig wird. Auf geshapten Parkstrecken stört sehr tief nicht, man lässt es laufen, nimmt Schwung mit und Treten nur wenn nötig. Anders auf wurzligen, coupierten Naturtrails mit wenig Gefälle. Oder gar auf Schrägfahrten am Hang, schmale Trails im alpinen Gelände, da wird Treten schwierig. Mein Enduro hat aktuell 339 mm, ist mir bisschen zu tief, auch wenn sich die Veränderung zu vorher (350 mm) durchaus positiv auf das Handling ausgewirkt hat. Nächstes Mal gerne ein paar mm höher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein 29er hat auch ein ultratiefes Tretlager irgendwo unter 340 mm - liegt damit sehr sehr flach udn die Sitzposition ist extrem tief, aber Gummischuhe für die Kurbelenden sind da Pflicht und die Pedale sehen auch nicht lange schön aus.

Wichtig ist aber wie gesagt auch die Länge - wenn du sehr aufrecht sitzt, weil das Bike kurz und hoch ist, dann fühlt sich das nicht besonders sportlich und schon gar nicht tief an.
 
Oh man, hab die Zwischenzeit damit verbracht, mir den Kopf zu zermattern! Vielen Dank für eure Anworten!

Nun bin ich zumindest soweit, mich zwischen dem Spectral AL 7.0 ex und dem Capra AL comp 1 zu entscheiden, einfach weil die mir direkt gefallen haben. Ich denke, dass man mit beiden Rädern viel Spaß bergab haben kann, trotzdem geht auch noch bergrauf. Spectral ist da halt schon eher Tourenbike. Da werde ich mich entscheiden müssen, wo ich am ehesten Kompromisse eingehe.

Über beide Räder gibts eigentlich kaum Negatives zu lesen, bis auf den anscheinend weniger stabilen Rahmen des Spectrals. Bin ein ziemliches Fliegengewicht (~65kg), daran ändert sich in den nächsten 5 Jahren wahrscheinlich auch nicht groß. Kriegt man einen solches Rad überhaupt kaputt, wenn man es nicht völlig über seinen Möglichkeiten fährt?
 
Ich hatte das Spectral 7ex und hatte nicht das Gefühl, dass es mit seinen zarten 13kg Komplettgewicht unter meinen 92kg zerbrechen würde, wenn ich es entgegen der von Canyon erlaubten 50cm Drops mal einen 1m Flatdrop scheuchen würde. Das was sich als erstes faltet, ist der schäbige Laufradsatz. Der Rest passt schon für das was du vorhast.

Das Capra ist völlig überdimensioniert.
 
:D
Aber im Ernst, mir hat noch nie wer Komplimente wegen dem Trailster gemacht. Als ich noch das Stealth-Spectral hatte, fanden es alle todschick (Drecksbude, gut dass es fort ist...).
 
Kriegt man einen solches Rad überhaupt kaputt, wenn man es nicht völlig über seinen Möglichkeiten fährt?

Ja. Oder wie es der Repräsentant eines kleineren Versenders mir gegenüber dieses WE ausdrückte: "Einige große Versender kalkulieren beim Engineering schon mit ein, dass der eine oder andere Rahmen seine Lebensdauer nicht erreichen wird. Die haben einfach immer einen Container mit Austauschrahmen rumstehen."
 
Das Spectral hat eine erst leicht degressiv,dann progressiv verlaufende Kennlinie. Dadurch hängt es gern im Sag und schluckt kräftige Schläge willig, mag aber nicht mehr ausfedern. Macht man die Zugstufe auf, kickt es. Macht man viel Druck rein, wirds holzig und nutzt den Federweg nicht.
Ist aber erst ab ca 90kg relevant ( Bekannter wiegt ca 80kg und ist mit Monarch zufrieden).

Das Trailster ist nicht degressiv, es mag keine holprigen Trails flubbern, aber es hat Pop ohne zu kicken. Es versackt auch weniger.

Beide sind nicht optimal bei 1*11 vom Drehpunkt der Schwinge.
 
Danke für eure Tipps!

Wollte mich abschließend noch mal melden! Hab mir das Spectral AL 7.0 EX gegönnt! Ein super schönes Rad wie ich finde, habs in rot! Bin es zwar noch nicht im Wald gefahren, aber auf der Straße merkt man schon, wie handlich das fährt. Ich glaube, das Rad ist ziemlich genau das, was ich gesucht habe, und ich werde sehr viel Spaß damit haben!

Grüße aus Augsburrg
 
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