Nachdem sich von den Verfassern leider keiner zu Wort gemeldet hat, noch ein paar abschließende Sätze von mir zu der Thematik:
Vieles ist schon geschrieben worden und sicher ist es im Nachhinein immer leicht Kritik zu äußern. Trotzdem: Prinzipiell, und da zitiere ich mal aus der BR3 Reihe "Bergauf, Bergab", hat jeder das Recht auf Risiko. Allerdings nur soviel Risiko, dass niemand sonst gefährdet wird.
Wenn es so war, wie Ihr es beschrieben habt, habt Ihr meiner Meinung nach Glück gehabt:
Uneigentlich stehen wir aber mitten im August in Bike Shorts auf 3000 m Höhe im Schnee und es wird langsam dunkel. Von der Hütte keine Spur. Verzweifelte Blicke aufs Smartphone und die Tourenplanung: Aber es gibt jetzt keinen anderen Ausweg mehr, als uns weiter zur Hütte durchzukämpfen. Also weiter. Nach weiteren eineinhalb Stunden Bike bergab tragen und schieben tauchen dann endlich die Umrisse der Hütte im Nebel auf.
Ich weiß nicht, ob und was Ihr an Notfallequipment dabei hattet, aber blöd wäre es gewesen, hätte jemand ausrücken müssen und dann ggfs. an anderer Stelle nicht zur Verfügung stehen können. Es macht halt immer noch einen grundlegenden Unterschied, ob ich unverschuldet trotz guter Ausrüstung, z.B. durch Sturz, in eine alpine Notsituation komme oder ob ich, trotz schlechter Aussichten (und die Alternative war ja laut Artikel gegeben), in kurzen Hosen weitergehe und somit ggfs. andere Personen in eine Gefahrensitaution bringe.
Der wichtige Punkt im Zusammenhang mit dem Artikel ist aber:
Der Leser, der Erfahrung im alpinen Bereich hat, wird euer Tun einordnen können. Wenn ich aber einen solchen Artikel in einem gut besuchten MTB-Portal veröffentliche, dann gibt´s vielleicht ein paar nicht so erfahren Leute, die denken: "Hey, cool. So schlimm ist das ja gar nicht in kurzen Hosen!" Da wären einige ergänzende Sätze vielleicht doch angebracht.
Die Frage nach der Wegewahl stellt sich aber wieder einmal (und das erinnert zwangsweise an den Bozen-Artikel von AlpinBiking vor ein paar Jahren hier an gleicher Stelle). Auch damals wurde auf Wege verwiesen, die defacto nicht freigegeben waren. Jetzt wird auf der AlpinBiking Webseite direkt auf das passende Kmoot-Profil verwiesen. Auch hier tut man dem Sport und seiner Akzeptanz meiner Meinung nach wieder keinen Gefallen.
Bitte versteht mich nicht falsch. Ich gönne Euch euer hübsches Projekt, die Sponsoren und das ganze drumherum, was das Hobby (ein Stück weit?) zum Beruf werden lässt wirklich von Herzen. Aber geht das nicht anders? Da kann das begleitende Filmchen noch so schön gemacht sein.
Gruß
tebis