Entscheidungshilfe n+/-1 - Rahmen für low travel & low budget Aufbau

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Moin moin,

seit längerem geistert mir der Gedanke bzw. Wunsch nach einem neuen Rad durch den Kopf. Ich denke es wird Zeit den Wunsch entweder zu verwirklichen oder abzuschreiben. Dazu bräuchte ich eure Hilfe.

1. zunächst zu mir: 194 cm groß mit langen Beinen - SL ist 98 cm

2. als nächstes die aktuellen Räder (sortiert nach Alter - Geo von bike-stats im Anhang)

Canyon Nerve 2016 (FW: 120/110 mm)
  • Das Canyon habe ich mir 2016 gekauft nachdem ich mehrere Jahre nicht auf dem MTB saß, gegenüber meinem Cube HT in 26" war das ein Quantensprung
  • leider kann das Canyon nichts richtig gut: der Sitzwinkel ist für mich zu flach, der Lenkwinkel mit 69° extrem steil, das Fahrwerk wippt entweder oder ist zu hart, in die Federgabel kann man keine Token einbauen - d.h. entweder zu hart oder zu wenig Endprogression
  • um das Rad etwas besser zu machen habe ich den LRS getauscht, alle möglichen Reifen probiert, mit Lenker und Vorbau gespielt --> das Endresultat ist das gleiche: mit der Sitzposition und dem Fahrverhalten bergauf, bergab und auf moderaten Trails ist immer noch bescheiden
  • warum hab ich dann das Rad noch nicht weg? oder aktueller Einsatzzweck?
    • auch wenn es mich mehr nervt als es Spaß macht: im Winter nehme ich es dann doch relativ häufig um auf Waldautobahnen und geteerten Radwegen zu fahren. Durch die 3x10 Schaltung ist die Übersetzung ideal um viele Kilometer zu machen. Der leichte Laufradsatz und leichter rollende Reifen tragen auch dazu bei
Pole Evolink 2019 (FW: 160/140 mm)
  • nach dem Canyon wollte ich endlich ein Rad das auch bergab Spaß macht und genug Sicherheit vermittelt
  • 2019 war die Auswahl an Bikes mit einer Geometrie passend für lange Menschen noch schlechter als heute, das Evolink war da die Ausnahme
  • Sitzposition und Sitzwinkel finde ich super, endlich fühle ich mich halbwegs im Bike sitzend und nicht auf dem Bike drauf - der Unterschied wird jedes Mal deutlich wenn ich vom Canyon auf eines der Poles umsteige
  • im Jahr 2019 war das Evolink noch ein Enduro, heute wahrscheinlich eher ein Trailbike, mein Aufbau ist aber mehr Richtung Enduro - stabiler LRS, Enduro-Reifen und 220mm/200 mm Bremsscheiben - Gesamtgewicht ca. 17 kg
  • trotz des hohen Gewichts lässt es sich aufgrund des steilen Sitzwinkels (78°, siehe angehängte Geo-Tabelle) angenehm bergauf treten. Natürlich ist es anstrengend, aber es fühlt sich besser an als beim Canyon
  • Einsatzzweck
    • Touren mit Fokus auf Abfahrt / Enduro-Touren
    • Bikepark
    • bergauf gemütlich, viel Sicherheit bergab, weniger Fokus auf Linienwahl
Pole Taival (2021) (FW: 150 mm)
  • 2021 habe ich mir dann das Taival aufgebaut, da ich wieder ein Hardtail fahren wollte
  • Geometrie-Daten unterscheiden sich nur wenig vom Evolink --> daher ist die Sitzposition auch recht ähnlich, vielleicht etwas gestreckter, jedoch für mich super angenehm
  • Aufbau: 150 mm Federweg, leichter LRS, hinten leicht rollender Reifen --> würde sagen Trail-HT mit Tendenzen zum Enduro HT
  • Gewicht ca. 15,5 kg, durch den leichten LRS und den leicht rollenden Hinterreifen ist das Taival ideal für längere Touren mit viel Trailanteil
  • Einsatzzweck
    • Lange Touren mit viel Abfahrt
      • Abfahrt teilweise Überschneidung mit Evolink
      • bergab mehr Fokus auf Linienwahl, weniger Reserven als Evolink
    • Teilweise Schlechtwetter-Rad für die Waldautobahn
      • 34 T Kettenblatt montiert

3. Was war dann der Gedanke bzw. Wunsch?
Aus der Beschreibung der Räder wird glaube ich klar, dass das Canyon ersetzt werden soll. Ich suche also einen Rahmen für ein Schlechtwetterrad/Winterrad/Tourenrad mit dem man sowohl längere Waldautobahnen fahren möchte als auch den ein oder anderen Trail fahren will ohne Angst zu haben.

4. Vorhandene Parts?
Es sind bis auf eine OneUp Dropperpost (180 mm/ 30.9 mm) keine Parts vorhanden, denn das Canyon hat keinen Boost-LRS und die Federgabel will ich auch nicht übernehmen. Aus dem Grund würde ich das Canyon so lassen und nicht als Teilespender nutzen. Einen E1900 Boost LRS müsste ich auch noch irgendwo haben.
--> Ergo: alles muss neu oder gebraucht her

5. Was soll es denn nun werden? XC, DC, Trail ?
das ist eine gute Frage, die ich für mich selber noch nicht ganz beantworten konnte - daher hier meine Gedanken:
  • Rennrad: auf keinen Fall
  • Gravel: auf keinen Fall
  • XC HT: Lenkwinkel und Sitzwinkel finde ich für mich weniger optimal
  • XC Fully: zusätzlicher Wartungsaufwand durch Lager und Dämpfer, Lenkwinkel und Sitzwinkel zu steil bzw. zu flach
  • low-travel Trail-HT mit 120-130 mm FW
    • da der Hinterbau des Canyons echt beschissen ist, denke ich dass ein Hardtail ein adäquater Ersatz wäre
    • wartungsarm und leicht
  • low-travel Trail-Fully mit 120-130 mm FW
    • hier sehe ich eine große Überschneidung zu meinem Pole Taival
    • höherer Wartungsaufwand und evtl. schwerer
    • (nicht vereinbar mit low-budget)?
6. Wie soll es weiter gehen?
  • Entscheidung neues Rad ja/nein
  • Entscheidung welche Kategorie (siehe oben)
  • Aufbau hauptsächlich mit gebrauchten Parts aus dem Bikemarkt etc. und neuen Parts mit gutem Preis-Leistungsverhältnis
  • Timing: es eilt nicht, aber je früher desto besser
  • Budget: lass ich mal offen, so gering wie möglich, so hoch wie nötig
Tut mir Leid, das war jetzt viel Text, hoffentlich hat sich noch jemand die Mühe gemacht es bis zum Ende zu überfliegen :)
Hier am Ende nun die eigentliche Frage: könnt ihr mir (evtl. auch aus eigener Erfahrung) zunächst bei der Entscheidung helfen in welche Richtung ich generell schauen soll oder ob die Idee kompletter Müll ist.

Meine aktuelle Tendenz wäre ja ein low-travel Trail-HT, aber das ist nicht in Stein gemeißelt.

Vielen Dank!
 

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Meine aktuelle Tendenz wäre ja ein low-travel Trail-HT, aber das ist nicht in Stein gemeißelt.
Wie würde sich das neue Trail-Hardtail von deinem Taival unterscheiden, von dem du ja auch schon schreibst es hat einen leichten Laufradsatz und leicht rollende Reifen? Insgesamt noch leichter? Andere Geometrie?

Finde die Fragestellung recht spannend, hab selber ein Enduro-Fully und ein Taival. Da jetzt für dieses Jahr mehr Forststrassen-Touren mit Kinderanhänger anstehen frage ich mich wie ich das Taival dafür fit kriege, eventuell eben auch mit neuem, leichtem LRS und Reifen.
 
Wie würde sich das neue Trail-Hardtail von deinem Taival unterscheiden, von dem du ja auch schon schreibst es hat einen leichten Laufradsatz und leicht rollende Reifen? Insgesamt noch leichter? Andere Geometrie?

das Taival hat 'leichter' rollende Reifen als das Evolink, aber nicht leicht im Sinne eines XC-Reifens.
Der Plan wäre dann, dem Taival hinten auch einen etwas schwereren Reifen zu spendieren :)

Das neue HT sollte sich nicht nur in den Reifen sondern auch in der Geometrie unterscheiden: ich dachte ein ein verspielteres, kurzes Bike, das auch bei langsamen Geschwindigkeiten Spaß macht. Das am besten in Kombination mit steilem Sitzwinkel damit ich mit meinen 98 cm Schrittlänge nicht über der Hinterradnabe sitze :D

Das Taival ist ja durch die Länge auch bei hohen Geschwindigkeiten laufruhig und will eigentlich immer schnell gefahren werden. Für Touren mit viel Waldautobahn und gemütlichen S0/S1 Trails ist das Rad dann zu viel und macht wenig Spaß.

Hatte z.B. sowas wie das Cotic Solaris oder Sour Crumble auf dem Schirm
 
Hier hat ja keiner geschrieben. Wie hast du dich entschieden?

Ich hätte ja persönlich eher dazu tendiert fürs Taival einen zweiten LRS zu kaufen…
ansonsten sehe ich zu viele Ähnlichkeiten mit dem Taival. Ich würde mir damit kein neues Rad rechtfertigen
 
Hey,

ich hatte zunächst das Cotic Solaris und das Sour Crumble in der näheren Auswahl. Dann hatte ich noch das Pace RC529 entdeckt. Das wurde es dann auch letztendlich, da mir der Rahmen auf den ersten Blick sehr gut gefallen hat.

Mein Ziel war es ein schnelles und verspieltes Rad aufzubauen, welches auch auf einfachen Trails und auf Forstwegen Spaß macht. Das habe ich m.M.n. mit dem Pace erreicht: der kurze Radstand fühlt sich an wie BMX fahren, trotzdem macht das Rad auch bergab richtig Spaß. Hier limitieren eher die schnell rollenden Onza Reifen.

Durch einen anderen Laufradsatz mit leichteren Reifen hätte ich wahrscheinlich das Taival in diese Richtung verschieben können. Geblieben wäre aber der lange Radstand und das behäbige Fahrverhalten.
 

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