Erase Gen1 Naben (2019-2021)

Soll der Thread zur bessere Übersicht eingekürzt und auf Gen2 der Naben ausgerichtet werden?


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Randberlin / Erkner
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Dieser Thread hier behandelt die ursprünglich 1. Generation von Erase Naben, welche von 2019 bis 2021 vertrieben wurden. Ab Januar 2022 gab es die 2. Generation, für welche es hier einen eigenen Thread gibt.


Juten Tach,

wie andernorts gewünscht/angeregt, versuche ich mich mal an einer kleinen Einsicht zu Erase Naben - hier dürfen gern auch Erfahrungsberichte reingestellt werden, wenn es jemanden damit gibt, dann sammeln wir konstruktive Beiträge zum Thema Erase -

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also, kurz zur Vorstellung - Erase ist eine kleine, junge Marke aus Belgien, bestehend aus 2 freundlichen Menschen, die, nach einiger beruflicher Erfahrung in dem Sektor, was eigenes auf die Beine stellen wollten. Herausgekommen sind mittlerweile 3 verschiedene Nabentypen - klassische Road Felgenbremsnaben für den Renner, MTB Standard und Boost Naben (nur Steckachse!) sowie, seit Januar 2020 im Programm, die Road CL, eine, wie der Name schon verrät, Centerlocknabe für Road-Disc Räder mit 12x100/12x142mm Einbaustandard (bisher nur in diesem Standard erhältlich).
Bei den Freilaufstandards hat man vor allem im MTB Bereich die volle Auswahl - Shi11, SRAM XD und Microspline, im Roadbereich Shi11 und SRAM XDR.

Die kleine Übersicht hier erzählt nur das, was man auch auf deren Homepage finden kann, aber aus Gründen der Übersicht erwähne ich das hier natürlich auch:

Besonders zu erwähnende Eigenschaften der Naben:
  1. Es wird großen Wert auf Fertigung in Europa gelegt, nicht alle Fertigungsschritte erfolgen "im Haus", aber möglichst nahe gelegene Industrie wird dafür genutzt. Bis auf Kleinteile wie die Ratchetfeder, für welche bisher wohl kein geeigneter europäischer Hersteller aufgetrieben wurde, also Asien importiert.
  2. Titanfreilaufkörper im Härtegrad 5, welcher gleichzeitig als Teil des Ratchetsystems fungiert
  3. 60T Ratchetsystem aus Titanscheibe und eben Titanfreilauf (siehe Bilder) für geringen Eingriffwinkel (6°) und ordentlich Sound
  4. Achsspieleinstellsystem für Justierung der Lager für optimalen Lauf --> Langlebigkeit
  5. geringes Gesamtgewicht, auf dem Niveau einer DT240 6Loch Nabe
  6. preislich attraktiv mit 350€ UVP für das Nabenset (Hope, im Vergleich, liegt bei 315€ UVP, DT 240 bei 514€ UVP)
  7. bisher gilt eine lebenslange Garantie auf die Naben für den Erstbesitzer
  8. bislang nur in schwarz, keine weitere Eloxierung bislang vorgesehen
  9. zu jedem Nabenset bekommt man einen stabilen Torx-Schlüssel geliefert, welcher auch eine ganze Weile halten sollte - und den man nicht so leicht verschmeißt (die kleinen Fitzelteile von Acros gehen immer so schnell verloren...)

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Wo fange ich an? Haken wir mal die Frontnaben schnell ab -
was gibt es hier groß zu sagen? Sind halt Frontnaben!
Joa, vielleicht, aber sie unterscheiden sich doch in ein paar kleinen Details vom HR - Erase legt bei ihren verbauten Lagern mehr Wert auf Stabilität/Haltbarkeit, als aufs Gewicht, weshalb sie unterschiedlich starke Achsen verbauen. Am VR setzen sie 17mm Durchmesser ein - sozusagen Marktstandard. Die Lager sind von Enduro, in der Größe 6903, also Lager mit 7mm Breite. (Vergleich: Newmen setzt hier auf 6801, also 5mm Breite --> kleinere Kugeln)

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Natürlich gibt es hier auch die Lagerspieleinstellung, die ich hier gleich mal ein bisschen sezieren möchte:
Was mir gleich mal gut gefällt, ist das Material - komplett Aluminium, keine Plastik, nicht zu klein oder filigran. Die Schraube ist ein T8 und mit dem beigelegten Schlüssel gut zu bedienen, was Sorgen bzgl. Schraube Rund-drehen erstmal zur Seite wischen sollte. Allerdings stellt man das Spiel nicht an der Schraube ein - diese ist nur dafür da, die Alukappe zu justieren. Tatsächlich schraubt man die komplette Lagerspielkappe auf einem Gewinde der Endkappe so weit, bis kein Spiel mehr in der Nabe ist, zieht dann die T8 Schraube fest - und ist fertig. Da man dies idealer Weise im Eingebauten Zustand der Räder macht, also unter Spannung der Steckachsen, um die Stauchung der Achsen zu beachten, kann es etwas fummelig sein diese Einstellung vorzunehmen, aber wenn man sich da einmal dem Problem angenommen hat, sollte, nach Fixierung der Kappe, für lange Zeit Ruhe sein.

Das Gewicht der Front-Boost Nabe beträgt ca. 145g
Das Gewicht der Rear-Boost Naben beträgt ca. 240g


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Kommen wir zum eigentlichen Herzstück - der HR Nabe.
Wie schon angedeutet, wird hier keine 17mm Achse verbaut - sondern 15mm. Hat den Hintergrund, das Erase die 69er Serie der Lager beibehalten wollte, also die größeren Kugeln - dafür haben sie die kleinere Achse gewählt. Damit haben sie durchgehend 6902 Lager verbauen können - sowohl im Freilauf, als auch in der Nabe, alles das gleiche Lager. Einfach zu merken. ;)
Diese Achse ist nicht ganz so steif wie die 17mm Achse, merkt man auch schon bei der Spieleinstellung - die Achse wird beim Einbau stärker gestaucht, hier ist das Lagerspiel im ausgebauten Zustand recht deutlich zu merken, wenn man die Einstellung ideal vorgenommen hat.

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Der Freilaufkörper aus Titan glänzt nicht nur schön, er scheint auch wirklich gut verarbeitet zu sein. Dem sollte natürlich auch so sein, denn wenn man 60T direkt in den FL Block fräst, um sie mit als Ratchet zu benutzen, sollte die Fertigungstoleranz nicht all zu hoch ausfallen, sonst hat man schnell Geraspel im Getriebe.
Das Gegenstück, die in der Nabe verstaute Ratchetscheibe ist recht filigran - ob diese wirklich ein leben lang ihren Dienst mitmacht, wird sich zeigen müssen, bisher hatte ich hier aber keine Ausfälle zu verbuchen. Anders als bei DT gibt es hier keinen "Drive-Ring" - die Aufnahme der Ratchetscheibe ist direkt in den Nabenkörper gefräst. Die Feder hinter der Ratchetscheibe ist auch nicht sonderlich filigran, sondern, ganz im Gegenteil, eine der robustesten Federn, die ich für Ratchetsysteme kenne. Ich traue dieser Feder zu ihre Federkraft recht lange konstant zu behalten.

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Die Endkappen sowohl vorn als auch hinten sind auf die Achsen gesteckt, die Achsen selbst sind durchgängig und ohne "Kragen" um sich an Lagern abzustützen. Die Endkappen fielen anfänglich recht leicht von der Achse, mitlerweile ist da Abhilfe geschaffen wurden - jetzt haben sie recht guten Halt, man bekommt sie dennoch mit den Händen abgezogen, kein Werkzeug notwendig.
Alles lässt sich sehr einfach auseinander nehmen und wieder zusammenfügen. Es gibt kein Bauteil, was unklar in seiner Bestimmung ist, weshalb Fehler beim Zusammenbau kaum vorkommen sollten. Wartung ist sehr einfach durch zu führen - Freilauf abziehen, reinschauen, eventuell säubern und schmieren - fertig.

So weit die technische Betrachtung der vorliegenden Naben.

Es ist noch nie das perfekte Teil einfach so vom Himmel gefallen. Anwendung offenbart nicht bedachte Schwächen, und die Zeit muss zeigen, wie gut das Konzept auf Dauer funktioniert. Bisher habe ich einige sehr zufriedene Fahrer und eben einen, der doch ein ständiges Problem mit der Spieleinstellung hatte, als einziger, leider. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass sich diese Naben erweisen werden und die Jungs aus Belgien bald mehr Leute einstellen müssen - die brauchen mittlerweile ca. 2 Wochen um mir Bestände aus ihrem Lager zu schicken, da scheinen die Aufträge doch ordentlich rein zu rieseln. Von daher bin ich überzeugt, das ich nicht der letzte bleiben werde, der diese Naben gern offeriert. =)

So weit von mir
VG
Hexe

Ein paar Beispielaufbauten:

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Re: Erase Gen1 Naben (2019-2021)
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Knusperhexe

Hilfreich
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Knusperhexe

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Kleiner Tipp: Die Naben verletzten gleich mehrere DT Patente und auch ein Syntace Patent ... :daumen:
Nein, das ist kein "Tipp", das ist ganz mieses madig machen/an den PRANGER stellen eines Konkurrenzproduktes. Unterste Unternehmer-Schublade. ECHTE "Tipps" dieser Art werden diskret per PN geschickt - aber dann liest es ja die Kundschaft nicht, gell?

Dann mal Butter bei die Fische: Patentnamen oder -nummern!

Noch was: Ich habe seinerzeit Newmen und das Drumherum als freundliche Marke wahrgenommen. Das irgendwas nicht hält - auch mehr oder minder okay. Das Schönreden der zahlreichen Designänderungen innerhalb einer - für Naben - spektakulär kurzen Zeit, okay. Aber auch das schlechtreden von DT Swiss Lösungen und das öffentliche Philosophieren über deren Preispolitik (grab ich gerne im passenden Thread wieder aus falls du das wirklich "vergessen" hast) kenne ich nur von @MG. Ich habe wiederum hier weder ein Hope- oder DT Swiss Statement zu Newmen-Problemen gelesen...

Hingegen @Mr. Tr!ckstuff - häufig im Forum für irgendwelche "Fehler" angegangen - über Konkurrenzprodukte äußert er sich hingegen soweit ich mich entsinne immer äußerst fair und ist teilweise den Leuten sogar behilflich. Auch von @BommelMaster (Intend) lese ich nicht, was Fox oder RockShox gerade wieder für nen Mist bauen. Es geht also sehr wohl: Im Forum Flagge zeigen und gleichzeitig nicht Konkurrenzprodukte schlecht machen. Amen.
 
Bei einer Lagerbreite von 7 mm sind da sicher keine so großen Kugeln verbaut.

Vollkommen richtig, da war ich gestern abend wohl schon ein bisschen im Tran, danke!

7 bzw. 5mm geben natülich die Lagerbreite an - das lässt zwar durchaus einen Rückschluss auf die relativen Kugelgrößen zu, sagt aber nichts, wie groß sie wirklich sind. Es bleibt aber fest zu halten, dass bei Erase zumindest teilweise die etwas "solideren" Lager verbaut sind. ;)
 
Ratchetscheiben aus Titan? Bin jetzt kein ausgebildeter Maschinenbauer, aber ausser dem Gewicht bieten sie meiner Meinung nach keinen Vorteil, eher Nachteile wie erhöhte Reibung, Verschleiss, Titan ist weicher als Stahl... Wird wohl seine Gründe haben, warum es z.B. keine Getrieberäder aus Titan gibt.
 
Juten Tach,

wie andernorts gewünscht/angeregt, versuche ich mich mal an einer kleinen Einsicht zu Erase Naben - hier dürfen gern auch Erfahrungsberichte reingestellt werden, wenn es jemanden damit gibt, dann sammeln wir konstruktive Beiträge zum Thema Erase -

Anhang anzeigen 1042604

also, kurz zur Vorstellung - Erase ist eine kleine, junge Marke aus Belgien, bestehend aus 2 freundlichen Menschen, die, nach einiger beruflicher Erfahrung in dem Sektor, was eigenes auf die Beine stellen wollten. Herausgekommen sind mittlerweile 3 verschiedene Nabentypen - klassische Road Felgenbremsnaben für den Renner, MTB Standard und Boost Naben (nur Steckachse!) sowie, seit Januar 2020 im Programm, die Road CL, eine, wie der Name schon verrät, Centerlocknabe für Road-Disc Räder mit 12x100/12x142mm Einbaustandard (bisher nur in diesem Standard erhältlich).
Bei den Freilaufstandards hat man vor allem im MTB Bereich die volle Auswahl - Shi11, SRAM XD und Microspline, im Roadbereich Shi11 und SRAM XDR.

Die kleine Übersicht hier erzählt nur das, was man auch auf deren Homepage finden kann, aber aus Gründen der Übersicht erwähne ich das hier natürlich auch:

Besonders zu erwähnende Eigenschaften der Naben:
  1. Es wird großen Wert auf Fertigung in Europa gelegt, nicht alle Fertigungsschritte erfolgen "im Haus", aber möglichst nahe gelegene Industrie wird dafür genutzt. Bis auf Kleinteile wie die Ratchetfeder, für welche bisher wohl kein geeigneter europäischer Hersteller aufgetrieben wurde, also Asien importiert.
  2. Titanfreilaufkörper im Härtegrad 5, welcher gleichzeitig als Teil des Ratchetsystems fungiert
  3. 60T Ratchetsystem aus Titanscheibe und eben Titanfreilauf (siehe Bilder) für geringen Eingriffwinkel (6°) und ordentlich Sound
  4. Achsspieleinstellsystem für Justierung der Lager für optimalen Lauf --> Langlebigkeit
  5. geringes Gesamtgewicht, auf dem Niveau einer DT240 6Loch Nabe
  6. preislich attraktiv mit 350€ UVP für das Nabenset (Hope, im Vergleich, liegt bei 315€ UVP, DT 240 bei 514€ UVP)
  7. bisher gilt eine lebenslange Garantie auf die Naben für den Erstbesitzer
  8. bislang nur in schwarz, keine weitere Eloxierung bislang vorgesehen
  9. zu jedem Nabenset bekommt man einen stabilen Torx-Schlüssel geliefert, welcher auch eine ganze Weile halten sollte - und den man nicht so leicht verschmeißt (die kleinen Fitzelteile von Acros gehen immer so schnell verloren...)

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Wo fange ich an? Haken wir mal die Frontnaben schnell ab -
was gibt es hier groß zu sagen? Sind halt Frontnaben!
Joa, vielleicht, aber sie unterscheiden sich doch in ein paar kleinen Details vom HR - Erase legt bei ihren verbauten Lagern mehr Wert auf Stabilität/Haltbarkeit, als aufs Gewicht, weshalb sie unterschiedlich starke Achsen verbauen. Am VR setzen sie 17mm Durchmesser ein - sozusagen Marktstandard. Die Lager sind von Enduro, in der Größe 6903, also Lager mit 7mm Breite. (Vergleich: Newmen setzt hier auf 6801, also 5mm Breite --> kleinere Kugeln)

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Natürlich gibt es hier auch die Lagerspieleinstellung, die ich hier gleich mal ein bisschen sezieren möchte:
Was mir gleich mal gut gefällt, ist das Material - komplett Aluminium, keine Plastik, nicht zu klein oder filigran. Die Schraube ist ein T8 und mit dem beigelegten Schlüssel gut zu bedienen, was Sorgen bzgl. Schraube Rund-drehen erstmal zur Seite wischen sollte. Allerdings stellt man das Spiel nicht an der Schraube ein - diese ist nur dafür da, die Alukappe zu justieren. Tatsächlich schraubt man die komplette Lagerspielkappe auf einem Gewinde der Endkappe so weit, bis kein Spiel mehr in der Nabe ist, zieht dann die T8 Schraube fest - und ist fertig. Da man dies idealer Weise im Eingebauten Zustand der Räder macht, also unter Spannung der Steckachsen, um die Stauchung der Achsen zu beachten, kann es etwas fummelig sein diese Einstellung vorzunehmen, aber wenn man sich da einmal dem Problem angenommen hat, sollte, nach Fixierung der Kappe, für lange Zeit Ruhe sein.

Das Gewicht der Front-Boost Nabe beträgt ca. 145g
Das Gewicht der Rear-Boost Naben beträgt ca. 240g


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Kommen wir zum eigentlichen Herzstück - der HR Nabe.
Wie schon angedeutet, wird hier keine 17mm Achse verbaut - sondern 15mm. Hat den Hintergrund, das Erase die 69er Serie der Lager beibehalten wollte, also die größeren Kugeln - dafür haben sie die kleinere Achse gewählt. Damit haben sie durchgehend 6902 Lager verbauen können - sowohl im Freilauf, als auch in der Nabe, alles das gleiche Lager. Einfach zu merken. ;)
Diese Achse ist nicht ganz so steif wie die 17mm Achse, merkt man auch schon bei der Spieleinstellung - die Achse wird beim Einbau stärker gestaucht, hier ist das Lagerspiel im ausgebauten Zustand recht deutlich zu merken, wenn man die Einstellung ideal vorgenommen hat.

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Der Freilaufkörper aus Titan glänzt nicht nur schön, er scheint auch wirklich gut verarbeitet zu sein. Dem sollte natürlich auch so sein, denn wenn man 60T direkt in den FL Block fräst, um sie mit als Ratchet zu benutzen, sollte die Fertigungstoleranz nicht all zu hoch ausfallen, sonst hat man schnell Geraspel im Getriebe.
Das Gegenstück, die in der Nabe verstaute Ratchetscheibe ist recht filigran - ob diese wirklich ein leben lang ihren Dienst mitmacht, wird sich zeigen müssen, bisher hatte ich hier aber keine Ausfälle zu verbuchen. Anders als bei DT gibt es hier keinen "Drive-Ring" - die Aufnahme der Ratchetscheibe ist direkt in den Nabenkörper gefräst. Die Feder hinter der Ratchetscheibe ist auch nicht sonderlich filigran, sondern, ganz im Gegenteil, eine der robustesten Federn, die ich für Ratchetsysteme kenne. Ich traue dieser Feder zu ihre Federkraft recht lange konstant zu behalten.

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Die Endkappen sowohl vorn als auch hinten sind auf die Achsen gesteckt, die Achsen selbst sind durchgängig und ohne "Kragen" um sich an Lagern abzustützen. Die Endkappen fielen anfänglich recht leicht von der Achse, mitlerweile ist da Abhilfe geschaffen wurden - jetzt haben sie recht guten Halt, man bekommt sie dennoch mit den Händen abgezogen, kein Werkzeug notwendig.
Alles lässt sich sehr einfach auseinander nehmen und wieder zusammenfügen. Es gibt kein Bauteil, was unklar in seiner Bestimmung ist, weshalb Fehler beim Zusammenbau kaum vorkommen sollten. Wartung ist sehr einfach durch zu führen - Freilauf abziehen, reinschauen, eventuell säubern und schmieren - fertig.

So weit die technische Betrachtung der vorliegenden Naben.

Es ist noch nie das perfekte Teil einfach so vom Himmel gefallen. Anwendung offenbart nicht bedachte Schwächen, und die Zeit muss zeigen, wie gut das Konzept auf Dauer funktioniert. Bisher habe ich einige sehr zufriedene Fahrer und eben einen, der doch ein ständiges Problem mit der Spieleinstellung hatte, als einziger, leider. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass sich diese Naben erweisen werden und die Jungs aus Belgien bald mehr Leute einstellen müssen - die brauchen mittlerweile ca. 2 Wochen um mir Bestände aus ihrem Lager zu schicken, da scheinen die Aufträge doch ordentlich rein zu rieseln. Von daher bin ich überzeugt, das ich nicht der letzte bleiben werde, der diese Naben gern offeriert. =)

So weit von mir
VG
Hexe

Ein paar Beispielaufbauten:

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Na wenn das, auf den ersten beiden Bildern nicht mein Laufradsatz ist. Bunte Nippel macht nicht jeder, glaub ich.
Bis jetzt kann ich nicht klagen, super Naben. Ich werde weiter beobachten und berichten.
Tollen Laufradsatz hast Du mir da gebaut. Danke Stefan.
Kleiner Hinweis noch, das Lagerspiel auf jeden Fall im eingebauten Zustand kontrollieren, ich hatte anfangs meine Steckachse bissl fest angezogen, das schleppt man schonmal den Freilauf mit. War aber mein Fehler, hatte spät Abends zuviel Saft noch im Arm bei der Montage und das Lagerspiel im ausgebaute Zustand nachjustiert.?‍♂️
 
Ich bin immer recht dankbar für solche Posts, dann weiß ich wenigstens von welcher Firma ich nichts kaufe. Interessiert dich natürlich nicht, ist mir schon klar, aber vielleicht gibt's ja noch mehr Leute wie mich?

Das bleibt selbstverständlich deine freie Entscheidung. Ob man dem "Tippgeber" Wettbewerbsgründe unterstellen muss, finde ich unbegründet. Das man das anderes sehen kann, streite ich gar nicht ab.
Ich erinnere mich an einen User , hier aus dem Forum, der auf einmal dicke Backen gemacht hat, weil er wegen einer Patent-Geschichte Post vom Anwalt bekommen hat. Den Hersteller juckt das nicht. Der verkaufte fröhlich weiter. Der geleckte ist der, der die Ware in den Verkehr bringt. Aus welcher Richtung dann der "Tipp" kommt, wäre für mich nicht so wichtig. Meine Meinung...
Mir erscheint die Zahnscheibengeschichte generell ein heißes Eisen. Nicht die Stirnverzahnung an sich, sondern jeder Furz drumherum, der da anscheinend patentiert wird.

PS: Ich hatte mir auch einen Satz der Naben besorgt. Interesse bestand also durchaus.
 
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Ratchetscheiben aus Titan? Bin jetzt kein ausgebildeter Maschinenbauer, aber ausser dem Gewicht bieten sie meiner Meinung nach keinen Vorteil, eher Nachteile wie erhöhte Reibung, Verschleiss, Titan ist weicher als Stahl... Wird wohl seine Gründe haben, warum es z.B. keine Getrieberäder aus Titan gibt.
Da es von den Aluzahnscheiben bei Acros keine übermäßigen Fallzahlen von Defekten gibt, hätte ich bei Titan an der Stelle wenige Bedenken.
 
Ratchetscheiben aus Titan? Bin jetzt kein ausgebildeter Maschinenbauer, aber ausser dem Gewicht bieten sie meiner Meinung nach keinen Vorteil, eher Nachteile wie erhöhte Reibung, Verschleiss, Titan ist weicher als Stahl... Wird wohl seine Gründe haben, warum es z.B. keine Getrieberäder aus Titan gibt.

Da „nahezu alle Freilaufkörper am Markt aus weicherem Aluminium bestehen“ (und nur in Ausnahmefällen in der verstärkten Version aus Stahl), hätte ich bei Titan an der Stelle wenige Bedenken ;)
 
@Knusperhexe
sind die Erase-Naben eigentlich lieferbar? Deine Einträge dazu im Bikemarkt sind jedenfalls von meiner Merkliste verschwunden und mein Geburtstag kommt bald. So steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit wirklich über ein Upgrade des E1900 LRS nachzudenken...
 
Das kannst du dir auch sparen. Wird von Thomas verneint. Glaub es oder nicht.
welcher thomas verneint was? :confused:


rein von den daten und werkstoffen klingen die naben sehr interessant, finde ich. kann einer der laufradbauer was zur verfügbarkeit sagen? oder hat DT die bude etwa zumachen lassen wegen der hier schon kolportierten patentverletzungen durch erase? :p
 
Also ich bin die Naben schon gefahren als Testlaufradsatz im MTB. Und muss sagen das Sie mir einen sehr soliden Eindruck gemacht haben. Darüber hinaus kann ich jetzt einen Laufradsatz für das Rennrad mit Naben von Erase mein Eigenen nennen und bin sehr begeistert. Die Lager haben noch mal in Sachen Qualität zugelegt. Das hatte mir auch mein Laufradbauer so bestätigt. Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit bis ich mir auch ein MTB-LRS hole und aktuell baut mein Laufradbauer für andere Kunden, gerade Laufräder mit diesen Naben auf. Also in gewissen Maßen liegt da wohl eine Verfügbarkeit vor.
 
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