Hmm, wenn ein Hersteller eines relativ neuen Highend Nabensatzes diesen auf seiner Website mit LIFETIME WARRANTY (mit der absolut nachvollziehbaren Ausnahme der Lager) bewirbt, dann gibt einem das schon zu denken, wenn hier im Forum bereits zwei User bei mutmaßlich äußerst geringen Stückzahlen im Feld von Problemen berichten.
Nicht falsch verstehen, ich finde die Reaktion des Herstellers mit dem schnellen Austausch gut, richtig und angemessen.
Könnte die Debatte dann nicht an dieser Stelle gegessen sein?
Dass hier Distributionspartner beim technischen Herzstück der Naben allerdings bei etwas kritischen Kommentaren gleich zurückrudern und relativieren (Verschleißteil, fällt nicht unter Garantie bzw. Gewährleistungspflicht) stimmt mich dann allerdings schon nachdenklich.
Keiner rudert zurück, sondern zwei, nein jetzt drei Spezialisten die damit täglich zu tun haben, erklären die Sachlage
Gehen Eurer Erfahrung nach zB auch bei DT Swiss, Syntace, Acros und Trailmech in der Nutzung regelmäßig Zahnscheiben-Freiläufe kaputt? -Falls ja, gibt es da auch Erfahrungswerte zur Laufleistung der betreffenden Komponenten und wie die Hersteller mit solchen Fällen umgehen?
Jop, alles geht mal kaputt, bei dem einen nach 10.000km, bei dem anderen stimmt was ab Werk nicht. Hier sind Federn von Sperrklinken fehlerhaft, dort bleiben Zahnscheibenbei kalten Temperaturen stecken. Bei allen herstellern geht mal was kaputt oder eine Konstruktion erweist sich im Dauerbetrieb als doch nicht so haltbar, obwohl das auf der Testmaschine ganz anders aussah.
Mich wundert halt einfach, dass das überhaupt vorkommt, denn ich hatte bislang angenommen, dass das ausgereifte, technisch an sich sehr simple Zahnscheiben-System so ziemlich die robusteste Form der Kraftübertragung für diesen Anwendungsfall in dieser Gewichtsklasse darstellt. Und auch wenn mir klar ist, dass die Kontaktflächen mit der Zeit verschleißen, erscheint mir eine Laufleistung von 10.000 km bis zum Defekt als nicht sonderlich viel, sondern wirft bei mir die Spekulation darüber auf, dass es ggf. auch einfach Probleme mit der eingesetzten Legierung oder der Maßhaltigkeit an den relevanten Schnittstellen geben könnte....
Mich wundert das überhaupt nicht. Die Konstruktion kann noch so übrlegen sein, es wird immer Ausreißer in der Fertigung geben, die zu defekten Führen können. Und selbst wenn das alles passt, reicht eine mangelhafte Einstellung und alles fliegt dir um die Ohren.
Wenn wir hier Laufräder zum Service bekommen, die an der Felge 5mm Spiel haben, weil schlicht die Nabe nicht richtig eingestellt wurde. Die Kunden uns auch noch bestätigen, dass da ständig die Bremsscheibe schleift (weil halt alles wackelt), dann brauche ich mich nicht zu wundern, dass auch die beste Stirnverzahnung nicht sauber arbeitet und die Dichtung so weit offen steht, dass sie ihren Dient versagt.
Ich denke antuell konkret über einen neuen LRS von Erase nach und solche Meldungen verunsichern mich halt, denn ich möchte kein "Beta-Tester" sein und ich möchte auch nicht teure Komponenten zur (kostenlosen) Reparatur zum Hersteller einschicken müssen, sondern meine Erwartungen ist, dass die einfach über einen langen Zeitraum funktionieren müssen. Das hat in meinem Fall mit einem Systemlaufradsatz von DT Swiss und einem Custom-Laufradsatz von I9 bisher auch problemlos geklappt, trotz eines dreistelligen Körpergewichtes.
Gruß
Ich fürchte, diese Erwartung läuft stets Gefahr, enttäuscht zu werden. Aus zwei Jahrzehnten Erfahrung muss ich dir leider sagen, dass es diese Produkte in der Breite schlicht nicht gibt - besonders nicht für Vielfahrer und Intensivnutzer.
Gruss, Felix