Erfahrungen mit Garmin 276Cx?

Viel Spaß beim Autofahren mit Karten zu hantieren...

Ganz ehrlich, es gibt keinen, aber auch gar keinen Grund für die Verwendung von Papierkarten. Allein schon das bei offenen Karten andauernd Wege Aktualisiert werden, ja das es überhaupt die offenen Karten gibt die völlig legal und kostenlos zur Verfügung stehen ist ein gigantisches Plus. Beim Autofahren ist es alleine gar unmöglich mit Papierkarten zu arbeiten. Sorry, aber Papierkarten haben genauso ausgedient wie Telefonbücher und Filmkameras. Wer auf Retro steht okay, aber Sinn hat es nicht.

Aber genug OT, ich warte auf das 276er und werde berichten. Leider musste ich mangels Paypal per Vorkasse kaufen was die Sache etwas verzögert.
Generell habe ich aber bisher die Erfahrung gemacht das die ganzen wirklich massiven Bugs der Garmin-Geräte immer eine Kombination aus gewissen Randbedingungen sind. Das mit der SD-Karte leuchtet ein, ich denke das wird es sein. Allerdings vermute ich das die Sache mit dem Defekt durch Karten im Internen Speicher in Wahrheit auf eine unglückliche Kombination anderer Dinge zurückzuführen ist. Ich lege meine Karten immer im internen Speicher ab seit selbiger groß genug dafür ist. Die Karte nutze ich für die Logs beim Fahren. Die Epix hat ja sogar keinen extrenen Speicher. Denke nicht das da wirklich was passiert.

Generell wird man über jedes Gerät was es gibt irgendwelche zerstörende Kritik im Netz finden, alle meine Garmin Geräte haben nicht wenige Kritiken die absolute Untauglichkeit bescheinigen. Ich komme komischer Weise super zurecht und habe diese Probleme (jedenfalls wenn man sich kurz mit dem Gerät befasst) nicht (oder nicht mehr). Als Gegenleistung gibts ganz hervorragende Navigation auch unter Bedingungen wo viele Top-Smartphones längst keinen Empfang mehr haben. Wenn ich mir die Logs der Epix anschaue die ja einen vergleichsweise schlechten Empfang hat weil das Teil eben so klein ist so ist das um Welten besser als der Log von Mitreitern welche Iphone etc. benutzen um zu loggen...
 

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Re: Erfahrungen mit Garmin 276Cx?
Hallo Siam muss man Routen am PC planen oder geht es wie bei anderen Navis von A nach B

Wenn Du Rad-Karten hast die routingfähig sind (kostenlos sind z.B. Openvelomap oder Openmtbmap) so geht das wie beim Auto. Was sehr gut ist: In diesen Karten sind die Wege so umbenannt das Du bei Fahrzeug im Modus PKW in der Regel auf die fürs Rad besten Wege kommst, auf Autobahnen etc. wirst Du gar nicht geleitet. Deshalb kann man sogar jedes Straßennavi was diese Karten unterstützt (Garmin eigentlich fast alle) am Rad nutzen. Das Navi braucht keine speziellen Routingeinstellungen fürs Rad, die Karte ist so gestaltet das die PKW-Optimierung des Navis auf eine Rad-Optimierung rauskommt. Funktioniert extrem gut, klar, manchmal sind die Wege nicht ideal (sprich nicht wirklich befahrbar) aber selbst mit der winzigen Epix reicht der sichtbare Kartenausschnitt um ohne groß anzuhalten und zu suchen eine Umfahrung zu finden.

Ich möchte diesen Komfort nie mehr missen, nutze ich doch das Rad in erster Linie als Verkehrsmittel. Hinzu kommt das man oft echt schöne Strecken kennenlernt wenn man sich auf eigentlich bekannten Strecken mal vom Navi leiten lässt und etwas mit den Routingoptionen spielt.

Einziges Manko: Die hohe Komplexität der Radkarten verglichen mit Autokarten führt dazu das bei leistungsschwachen Geräten Berechnungen von Distanzen von teilweise nur 20-30 km funktionieren. Eventuell braucht es für lange Strecken Zwischenpunkte.
 
So, gestern kam das gute Stück. Die Halterung welche beiligt toppt alles was ich kenne in Puncto Funktionalität. Nur paar schleifarbeiten und das teil saß perfekt am Lenker. Was haptisch und optisch wertigeres als dieses Teil hatte ich echt noch nicht....perfekt!

Nur kurz weil ich mit dem Handy tippe, zu einem späteren Zeitpunkt nach mehr Tests nochmal ausführlicher:

Micro-SD vom 62st rein und die dort gespeicherte Openvelomap vob ganz D wsr sofort am Bildschirm. Also erst gar keine zusätzliche Karte installiert. Das Gerät findet die Satteliten extrem schnell, Kartenaufbau, Berechnung und einfach alles viel schneller als bei anderen Geräten. Alles perfekt, egal ob die Velomap auf SD oder die Bssemap auf dem Gerät gewählt wird. Aktivierung mehrerer Karten macht auch keinen Stress. Es gibt nur eines was Probleme macht, egal welche Karte, nämlich Verschieben mit dem Cursor. Verschiebt man über den Rand so dass die Karte geschoben wird so ist der neue Teil schwarz bis man loslässt. Egal, eh unnütz. Wenn ich schiebe (quasi nie)dann zoome ich raus und schiebe im sichtbaren teil.
Das bei Zoomstufen >10km Umkreis beim rauszoomen und hohem Detailgrad der Aufbau dauert ist normal. Geht hier aber deutlich schneller als bei meinen alten Geräten.
Im Prinzip alles wie immer bei Garmin Geräten, die Angst vor den vielen negativen Kritiken war unberechtigt. Läuft perfekt, mehr Spaß kann Navigation nicht machen. Habe ich auch erwartet, kenne ich so...
Bilder bei mir im Album GPS, verlinkung mit dem Handy krieg ich nicht hin...
 
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Danke;)
Ja, das Teil ist was für Technikfreaks. Aber echt geil! Funktioniert aber echt sehr gut. Einzig das schieben der Karte ist ein Problem, ist aber auch bei meinen alten Garmin so. Sogar viele Auto-Navis machen da Probleme...
 
So, vom PC gehts leichter...

Also, nochmal etwas probiert, jetzt auch mit dem Auto um das Verhalten bei hohen Geschwindigkeiten zu testen. Und da konnte ich unter bestimmten Bedingungen tatsächlich das Zurückbleiben des Positionszeigers reproduzieren. Dabei tritt das erst ab ca. 80-100 km/h auf, ab 140 sehr deutlich. Jedoch nur bei komplexen Karten, weiter Zoomstufe und bei höherem Detailgrad in Kombination. Sinnvoller weise stellt man falls zu komplexe Karten verwendet werden (bei normalen Straßenkarten sollte es eh kein Problem sein) einfach den Detailgrad auf Niedrig (es werden immer noch alle Straßen angezeigt, keine fürs navigieren relevanten Informationen fehlen) und alles flutscht auch bei 140 wie gewohnt, selbst auf openmtbmap auf SD.

Wie so oft also alles eine Frage der Einstellungen. Klar, komplexe Karte, detailgrad auf maximal und weit rausgezoomt, aber bis 80 km/h ist auch das kein Problem! Und beim Autofahren/Motorradfahren brauche ich nicht jeden Hochsitz auf dem Waldweg neben der Autobahn angezeigt bekommen....
 
@Siam Erst einmal vielen Dank dafür, daß Du Dein Versprechen gehalten und Deine Erfahrungen geschildert hast.

Ja, die Halterung ist wirklich klasse. Es ist die gleiche wie beim Montana und beim Monterra, die ich beide einmal zum Testen hatte (leider waren beide Geräte für mich untauglich, aber die Halterung hat mich damals schon begeistert).

Dann wird es wohl darauf hinauslaufen, daß ich das 276cx ebenfalls bestelle und es mit verschiedenen Karten (Vektor, Raster, Custom) teste. Meine maximale Geschwindigkeit ist 60 km/h, und da muß es noch präzise funktionieren, d.h. ich würde ein Hinterherhängen des Cursors bis maximal 20 m akzeptieren, bei maximalen Details und einem Maßstab von 300 m. Wenn's nicht paßt, gebe ich es eben zurück ...
 
Wie geschrieben, hängt ganz stark von der Karte und dem Detailgrad ab. Der Speicherort scheint nicht das Problem zu sein. Aber zum Radfahren sollte es eh unkritisch sein. Generell ist halt der Empfang/Genauigkeit und die Startzeit bis das Teil bereit ist enorm gut. Denke nicht das Du das Teil zirückgibst;)....
Achso, Verkauf über Comkor lief top!! Vorkasse bezahlt und Gerät am 3. Tag nach dem Kauf in der Hand gehabt!
 
@Siam Erst einmal ein gutes Neues!

Bitte entschuldige, daß ich Deinen Beitrag erst heute gesehen habe. Leider habe ich das Gerät noch nicht gekauft; ich könnte es im Winter nicht unter den Bedingungen ausprobieren, unter denen ich normalerweise fahre. Ich hätte mich zu einem Winter-Kauf vielleicht überreden lassen, wenn jemand ein krasses Weihnachts-Sonderangebot gemacht hätte; davon ist mir aber nichts bekannt geworden ...

Viele Grüße,

Attitudus
 
@Siam Erst einmal ein gutes Neues!

Bitte entschuldige, daß ich Deinen Beitrag erst heute gesehen habe. Leider habe ich das Gerät noch nicht gekauft; ich könnte es im Winter nicht unter den Bedingungen ausprobieren, unter denen ich normalerweise fahre. Ich hätte mich zu einem Winter-Kauf vielleicht überreden lassen, wenn jemand ein krasses Weihnachts-Sonderangebot gemacht hätte; davon ist mir aber nichts bekannt geworden ...

Viele Grüße,

Attitudus
 
OK, es gibt Neuigkeiten. Ich habe das Gerät bestellt, und zwar mit ehrlicher Kaufabsicht. Leider aber hat Garmin bei diesem Gerät einmal mehr exzellente Hardware durch indiskutable Software entwertet. Ich habe mich deshalb dafür entschieden -weinenden Auges und blutenden Herzens-, das Gerät zurückzugeben.

Im Folgenden führe ich auf, welche Punkte an dem Gerät mich gestört haben, und zwar nach aufsteigender Wichtigkeit, d.h. zuerst die unwichtigen, dann die wichtigen. Für jeden Punkt teile ich mit, ob er für mich hinnehmbar wäre oder nicht.

1) Der Wattmesser von Garmin ist nicht nutzbar. Auf der Seite, auf der man die ANT+ - Sensoren konfiguriert, gibt es die übliche Auswahl (Herzfrequenz, Geschwindigkeit etc.), aber der Wattmesser fehlt.

Mir persönlich ist das völlig egal, für Andere mag bereits das ein K.O.-Kriterium sein.

2) Die Funktionalität der Stoppuhr ist sehr eingeschränkt gegenüber der in anderen Geräten wie dem Oregon 600 und dem 62s. Es gibt wesentlich weniger Informationen, keine Runden etc.

Da ich die voll ausgestattete Stoppuhr der anderen Geräte ohnehin nur einige Male zum Testen angeschaltet habe, stört mich persönlich das nicht. Ich benötige das Gerät nicht zum Rundentraining, sondern auf langen Touren in unbekanntem Terrain.

3) Im Vergleich zu anderen Geräten wie dem Oregon 600 / 700 oder auch dem 62s / 64s ist das Gerät nur eingeschränkt konfigurierbar. Als Beispiel mag dienen, daß man nicht einmal die Reihenfolge der einzelnen Seiten (Bildschirme) festlegen kann. Es läßt sich lediglich festlegen, ob beim Durchschalten der Seiten die Kompaß-Seite und die Altimeter-Seite angezeigt werden soll; die Reihenfolge ist aber festgelegt und nicht zu beeinflussen.

Für mich persönlich ist das zwar etwas störend, aber noch gut hinnehmbar. Die wichtigsten Seiten stehen immerhin zur Verfügung und lassen sich schnell durchschalten. Da es nur um wenige Seiten geht (die Anzahl hängt davon ab, ob die Anzeige von Kompaß und Altimeter aktiviert ist), und da das Durchschalten in beide Richtungen präzise und schnell möglich ist, kann ich mit der Situation leben. Die vielen zusätzlichen Seiten, die z.B. der Oregon bietet, sind für mich eher uninteressant.

4) Das Gerät kann mit dem WLAN verbunden werden. Bei der Eingabe des WLAN-Schlüssels stehen jedoch nicht alle benötigten Zeichen zur Verfügung; beispielsweise fehlen die eckigen und geschweiften Klammern ('[]' und '{}').

Ich habe mich darüber maßlos geärgert. Erwartet Garmin wirklich, daß ich den WLAN-Schlüssel auf dem Router sowie allen damit verbundenen anderen Geräte ändere, nur weil sie unfähig sind, wenigstens den vollständigen ASCII-Zeichensatz (die unteren 7 Bit) zu implementieren? Ich verstehe durchaus, daß ich hier keine Zeichen aus dem Suaheli- oder Sanskrit-Alphabet eingeben kann, aber der ASCII-Zeichensatz ist der absolute Minimal-Standard, den jedes Gerät beherrschen muß.

Für mich persönlich wäre das bei jedem anderen Gerät ein No-Go und ein Grund zur sofortigen Rückgabe; in diesem Fall wäre ich wegen der Alleinstellungsmerkmale des Geräts wahrscheinlich noch zähneknirschend bereit gewesen, den WLAN-Schlüssel für meinen Gerätepark zu ändern (der ohnehin nicht groß ist, weil ich WLAN nur im Ausnahmefall nutze, nämlich dann, wenn ich dadurch Anschlüsse wie CF- oder USB-Stecker schonen kann, z.B. bei Kameras oder GPS-Geräten).

5) Das Display des 276cx als "im Sonnenlicht gut ablesbar" zu bezeichnen, wie es die Garmin-Werbung tut, ist äußerst irreführend. Hier wird die Erwartung geweckt, es handele sich um ein transflexives Display. Das Display verhält sich jedoch genau gegenteilig: Ohne weit aufgedrehte Hintergrundbeleuchtung ist es umso schlechter ablesbar, je heller die Umgebung ist, ähnlich wie bei Displays von Smartphones, wenn auch nicht ganz so schlimm.

Allerdings ist die Hintergrund-Beleuchtung exzellent und dennoch verblüffend sparsam. Wenn sie auf einer hohen Stufe aktiviert wird, so ist das Display unter jedem Winkel auch unter widrigsten Bedingungen sehr gut ablesbar. Ich war von der Sparsamkeit des Displays derart überrascht, daß ich meine Tests mehrfach wiederholt habe.

Ich erzielte mit 3 Stück NiMH-Akkus (2500 mAh, Low-Self-Discharge, Ansmann) bei voll aufgedrehter dauerhafter Hintergrund-Beleuchtung über 7 Stunden Laufzeit. Dabei hatte ich Bluetooth und WLAN abgeschaltet, GPS (inclusive GLONASS und WAAS/EGNOS) jedoch aktiviert.

Das hat Garmin also hervorragend gelöst; falsche Erwartungen weckt die Werbung dennoch, und über ein weiteres diesbezügliches Problem lest Ihr in Punkt 6).

6) In Punkt 5) hatte ich beschrieben, daß daß die Laufzeit des Geräts bei voll aufgedrehter Display-Helligkeit mit einem Satz von 2500-mAh-NiMH-Akkus bei gut 7 Stunden lag. Für mich ist es wichtig, daß ich das Display während der Fahrt stets ablesen kann, ohne es vorher zu aktivieren - ich bin nicht bereit, eine Hand vom Lenker zu nehmen, um das Display anzuschalten. Deshalb ist für mich ausschließlich die Laufzeit interessant, die ich mit dauerhaft aktivierter Hintergrundbeleuchtung auf einer ausreichend hohen Stufe erzielen kann (das waren bei mir so um die 70% - meine Tests habe ich alle aber mit 100% durchgeführt).

Garmin hat die Stromversorgung und das Batteriefach sehr clever konstruiert: Man kann das Gerät entweder mit 3 Batterien / Akkus betreiben (Größe AA) oder mit dem von Garmin gelieferten Li-Ionen-Akku. Letzteres hat bei mir große Vorfreude ausgelöst:

Dieser Akku ist teuer (Garmin will dafür um die 50 Öcken sehen), aber was soll's: Er ist mit 4400 mAh spezifiziert. Wenn ich mit 2500 mAh 7 Stunden Laufzeit erziele, müssen es nach Adam Riese mit 4400 mAh gut 12 Stunden sein. Mit dieser Laufzeit könnte ich gut leben.

Die Tests brachten dann die Ernüchterung: Mit dem Li-Ionen-Akku betrug die Laufzeit auch nur gut 8 Stunden. Ich habe den entsprechenden Test (warten, bis das Gerät wegen des leeren Akkus abschaltet, dann Volladen des Akkus im Gerät via USB) vier Mal wiederholt, immer mit demselben Ergebnis: Laufzeit gut 8 Stunden.

Das konnte ich nicht so hinnehmen - wenn die Verhältnisse so einfach zu berechnen sind und die Realität so kraß davon abweicht, werde ich neugierig. Ich habe den Akku nach allen Regeln der Kunst durchgemessen und auch Experten hinzugezogen. Der Akku weist vier Kontakte auf, deren Belegung Garmin natürlich nicht dokumentiert.

Die beiden mittleren Kontakte geben mir selbst und allen anderen Beteiligten immer noch Rätsel auf; dahinter scheint jedenfalls nicht der übliche NTC zur Temperatur-Überwachung zu stecken und auch sonst keine übliche Technik (BMS oder sonstige Daten). Es liegt auf beiden eine Spannung gegen Masse an, die um 0.3 V niedriger ist als die aktuelle Spannung des Akkus, was den Verdacht nahelegt, daß sie über Dioden mit der Haupt-Spannung verbunden sind. Vermutlich dient das irgendeiner Überwachung beim Laden.

Zweifelsfrei hingegen ist, daß die beiden äußeren Kontakte die eigentliche Stromquelle darstellen. Bei wiederholten Messungen jeweils nach Volladen des Akkus im Gerät ergab sich hier eine Spannung von 4.072 V. Daraus kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit geschlossen werden, daß Fehler in der Software oder der Hardware zum Laden des Akkus enthalten sind.

Bei dem Akku handelt es sich um den Typ 1ICR19/65-2. Dies ist ein Akku, der aus zwei parallel geschalteten Li-Ionen-Zellen mit Cobalt-Anode (LiCoO2) besteht; solche Zellen sind immer noch die verbreitetste Art von Li-Ionen-Zellen. Für diese Zellen beträgt die Lade-Schlußspannung (die der gelieferten Spannung nach Volladen entsprechen sollte) 4.2 V. Somit stellt sich die Frage, warum der Akku nach dem Volladen nur 4.072 V liefert.

Der Grund dafür, daß dies genauer zu untersuchen war, liegt darin, daß die Kapazität eines solchen Akkus sehr stark von der Ladeschlußspannung abhängt (je nach Literatur-Quelle können die letzten 0.1 V bis 0.2 V für 10% bis 20% mehr Kapazität verantwortlich sein). Li-Ionen-Akkus sind aber andererseits extrem empfindlich gegen zu hohe Ladeschlußspannungen - bereits 0.1 V zu viel können dafür sorgen, daß einem der Akku um die Ohren fliegt.

Entweder liegt diesbezüglich also ein schwerwiegender Fehler vor, oder -falls das Verhalten beabsichtigt ist- Garmin mußte aus irgendeinem Grund extrem vorsichtig sein und die Ladeschlußspannung entsprechend niedrig legen. Möglicherweise ist das der Preis, der für die vermutlich fehlende Temperatur-Überwachung zu zahlen ist.

Ich habe dann beschlossen, selbst einen Lader zu bauen, um den Akku gemäß seiner Spezifikation vollzuladen und die Laufzeit damit nochmals zu testen. Die Teile liegen schon bei mir, aber ich werde das Projekt nicht mehr umsetzen, weil ich das Gerät zurückgegeben habe.

Wie auch immer: Selbst wenn man unrealistisch optimistisch annimmt, daß man mit einer eigenen Ladeschaltung 20% Kapazität gewinnt, erhält man mit dem teuren Akku trotzdem nur eine Laufzeit von unter 10 Stunden. Wo die restlichen über zwei Stunden bleiben, die theoretisch zu erwarten wären, darüber kann nur spekuliert werden. Die einfachste Theorie ist, daß Garmin zwar 4400 mAh spezifiziert, aber die Zellen am Spotmarkt einkauft, notfalls eben mit geringerer Kapazität.

Das alles hinterläßt einen äußerst zweifelhaften Eindruck und ein ungutes Gefühl. Für mich persönlich wäre es gerade noch hinnehmbar. Ich habe als Minimal-Anforderung für meine Tagestouren 30 Stunden Laufzeit (ich plane immer eine Sicherheits-Reserve von Faktor zwei bis drei ein). Ich müßte dann eben einfach insgesamt vier Sätze NiMH-Akkus mitnehmen, also 12 Stück - gerade noch akzeptabel für mich angesichts der Alleinstellungs-Merkmale des Geräts.

7) Garmin bietet kein Ladegerät für den Li-Ionen-Akku an. Wie stellt Garmin sich das vor? Wenn der Akku die spezifizierte Kapazität hätte, dann würde ich drei Stück davon mitführen, die natürlich irgendwo geladen werden müßten. Die einzige Chance, sie zu laden, besteht jedoch darin, sie ins Gerät einzulegen und dann entweder über die Motorrad-Halterung (kommt nicht in Frage - viel zu groß zum Mitschleppen in den Urlaub, muß auch erst verkabelt und wiederum an eine Stromquelle angeschlossen werden) oder über den USB-Port zu laden.

Letzteres ist ebenfalls ein No-Go. Die Gummi-Kappe, die den USB-Port schützt (wasser- und staubdicht macht), ist eine Sollbruchstelle, und es kommt nicht in Frage, sie nur zum Laden des Akkus ständig herauszureißen (entweder vollständig (sie verdeckt noch einen anderen Anschluß) oder zur Hälfte (was zu einem starken Knick der Kappe führt)). Das gleiche gilt für das Batteriefach / das Gerät selbst. Ich möchte nicht einen Akku nach dem anderen einlegen und wieder entnehmen müssen, nur um sie zu laden.

Abgesehen davon dauert das Laden des Akkus im Gerät viele Stunden. Wenn ich tatsächlich drei Akkus laden würde, wäre das Gerät schon fast einen ganzen Tag in Beschlag. Wahrscheinlich möchte Garmin, daß man sich so viele Geräte wie Akkus kauft, um diese gleichzeitig laden zu können ...

Dies ist ein weiterer Grund dafür, daß ich die Möglichkeit evaluiert habe, einen eigenen Lader zu bauen. Wie oben beschrieben, habe ich das Gerät aber mittlerweile zurückgegeben und werde dieses Projekt nicht weiter verfolgen.

Eigentlich wäre diese Produkt-Politik ebenfalls ein Grund zur sofortigen Rückgabe (oder dafür, das Teil gar nicht erst zu bestellen; ich allerdings bin vor der Bestellung gar nicht auf die Idee gekommen, nach dem Ladegerät zu suchen, da ich selbstverständlich erwartet hatte, daß es im Lieferumfang enthalten wäre).

Da ich jedoch seit vielen Jahren nach einem MTB-tauglichen Gerät mit großen Bildschirm suche, hätte ich den Zeitaufwand für den Bau eines eigenen Laders vielleicht hingenommen.

Übrigens kenne ich die Universal-Lader mit verschiebbaren Kontakten. Aber erstens enthalten die meisten davon ein lebensgefährliches Innenleben aus typischem China-Schrott, und zweitens müßte ich davon auch drei Stück mitschleppen, wenn ich drei Akkus laden möchte (ich habe keines gesehen, das das gleichzeitige Laden mehrerer Akkus erlaubt). Dann werde ich lieber selbst tätig ...

8) Das Gerät fängt direkt nach dem Einschalten an zu tracken (d.h. den Track aufzuzeichnen und auch den Trip-Computer zu aktivieren). Das ist ein weiteres massives Ärgernis, das viele User stört. Die sofortige Aktivierung des Trackens beim Einschalten ist aus folgendem Grund ein Problem:

Nehmt einmal an, Ihr fliegt zum Urlaub in die USA; natürlich nehmt Ihr Euer MTB und Euer GPS-Gerät mit. Dieses schaltet Ihr in den USA ein. Es fängt sofort an zu tracken, und schon habt Ihr einen neuen Track mit 7000 km in Eurem Gerät. Diesen Track könnte man natürlich einfach löschen, aber die 7000 km sind nun auch in den Gesamtkilometern (also nicht nur in den Kilometern des aktuellen Trips / Tracks) enthalten.

Exakt dies geschieht immer, sobald das Gerät in ausgeschaltetem Zustand von Punkt A nach Punkt B bewegt wird. Es ist also auch ein Problem, wenn man das Bike und das Gerät über 80 km im Auto mitnimmt, um ins Gebirge zu gelangen. Die im ausgeschalteten Zustand zurückgelegte Strecke fließt unweigerlich in den Gesamt-Kilometer-Stand des Gerätes ein (es denn, man wirkt mit Maßnahmen dagegen, die man leicht vergessen kann - siehe unten).

Für mich persönlich ist das nicht hinnehmbar. Ich lösche nämlich -wie viele meiner Kollegen- zu Beginn der Saison den Gesamt-Kilometerstand in jedem meiner Geräte. Am Ende der Saison kann ich dann bequem ablesen, wie viele km ich insgesamt in dieser Saison gefahren bin. Diese Vorgehensweise wird durch das oben beschriebene Verhalten des Geräts unmöglich gemacht.

Es gibt vermutlich nur zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen (ich habe beide nicht getestet, weil sie zu umständlich und fehlerträchtig sind):

Erstens könnte man am Ende eines Trips das Gerät auf "Use with GPS off" stellen. Das Gerät würde sich (hoffentlich) diese Einstellung beim Abschalten merken und könnte beim nächsten Anschalten zunächst nicht tracken. Dann könnte man in Ruhe das Tracking abschalten (dafür gibt es einen eigenen Menüpunkt, der aber umständlich zu erreichen ist).

Zweitens könnte man beim Einschalten (wenn man die vorstehend genannte Einstellung am Ende des vorherigen Trips vergessen hat) auch direkt versuchen, entweder schnell (bevor das Gerät genug Satelliten gefunden hat) "Use with GPS off" einzustellen und dann das Tracking in Ruhe abzuschalten oder das Tracking direkt (also ohne den Zwischenschritt über die Satelliten-Status-Seite) abzuschalten. Beides verursacht gleich zu Beginn der Tour erst einmal ordentlich Streß, weil die betreffenden Menüpunkte nicht sehr schnell erreicht werden können und man unter Zeitdruck steht.

Mit anderen Worten: Das Gerät bietet zwar die Möglichkeit, das Tracking abzuschalten, aber bei jedem Neustart wird das Tracking -unabhängig von dieser Einstellung- automatisch wieder eingeschaltet. Dies ist absolut indiskutabel und von Garmin bei anderen Geräten besser gelöst. Der Oregon 600 / 700 zum Beispiel besitzt den Menüpunkt "Autostart on/off", mit dem sich genau dieses Verhalten steuern läßt.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die außerordentliche Inkompetenz des Garmin-Supports. Bei einer diesbezüglichen telefonischen Nachfrage wurde mir erklärt, daß das monierte Verhalten kein Problem darstelle, sondern vielmehr eine positive Eigenschaft sei. Das Gerät beginne ja erst dann zu tracken, wenn es eine Aktivität (also Bewegung) feststelle, und dies sei genau die Absicht dieser Automatik.

Daß die seitens des Geräts festgestellte Position selbstverständlich wandert, solange das Gerät sich beim Einschalten nach und nach immer genauer auf die Satelliten lockt, und daß genau diese Positions-Verschiebung von der Software als Aktivität aufgefaßt wird und unweigerlich das Tracking aktiviert, scheint dem Support völlig unbekannt zu sein.

Und Nein, Garmin: Ich bin nicht bereit, am Ende der Saison meine gefahrenen Gesamt-KM zu ermitteln, indem ich während der Saison nach jeder Tour die Länge der Strecke notiere und am Ende der Saison daraus die Summe bilde.

9) Das finale K.O.-Kriterium (siehe Bilder): Wer sich (wie ich) dieses große Gerät an den Lenker hängen möchte, tut das nur aus einem einzigen Grund, nämlich dem großen Bildschirm und dem Wunsch, möglichst alle Informationen auf einen Blick erfassen zu können.

Die Software-Entwicklung von Garmin hat hier tatsächlich etwas geschafft, was einem psychisch normal strukturierten Entwickler unmöglich wäre, nämlich den großen Bildschirm, der der Hauptvorteil des Gerätes ist, großenteils nutzlos zu machen. Die Darstellung der Karte ist zwar sehr gut und bildschirmfüllend (und endlich können wenigstens vier Datenfelder halbtransparent direkt auf der Karte eingeblendet werden!), ebenso Kompaß und Altimeter. Schockierend ist jedoch die Ignoranz, mit der die wichtigste Seite, nämlich der Trip Computer, umgesetzt wurde.

Hier kann man zunächst zwischen drei verschiedenen Ansichten wählen: Erstens "Vier große Datenfelder" (in dieser Ansicht stehen tatsächlich nur vier (frei wählbare) Informationen in riesiger Schrift auf dem Schirm - offensichtlich gedacht für 90jährige Motorradfahrer, Bootsführer oder Biker), zweitens "Trip Computer" (dort ist das enthalten, was das Entwickler-Team von Garmin als wichtig erachtet, mich jedoch zum großen Teil nicht interessiert, und zwar unveränderbar - in dieser Ansicht läßt sich exakt gar nichts konfigurieren), und drittens "Zwei Spalten - kleine Datenfelder".

Auf dieser dritten Ansicht ruhten meine Hoffnungen, die leider enttäuscht wurden. Hier ist der Bildschirm in eine linke und eine rechte Hälfte geteilt. Die rechte Hälfte funktioniert wie erwartet. Sie enthält 10 Datenfelder, deren Inhalte sich frei wählen lassen. Alles (für mich) Wichtige steht dabei zur Auswahl, und noch Vieles mehr. Schade, daß es nur 10 Felder sind - der Oregon 600 / 700 mit seinem genauso hohen Bildschirm bietet hier schon 12 Felder.

In Ordnung - dafür haben wir ja noch die linke Hälfte des Bildschirms, oder nicht? Nein, tatsächlich nicht. Unfaßbar: In der linken Hälfte des Bildschirms läßt sich wieder überhaupt nichts konfigurieren; stattdessen bietet das Gerät hier Informationen an, die mich persönlich absolut nicht interessieren.

Garmin hat es also vermocht, den riesigen Bildschirm des Geräts zum guten Teil zu entwerten, indem auf der für mich wichtigsten Informations-Seite die Hälfte des Platzes unbeeinflußbar für völlig nutzlose Informationen verschwendet wird.

Das ist das finale No-Go. Es ist völlig inakzeptabel für mich, und es gibt keinen Workaround dafür.


Dies ist das Ende der Darstellung der Fakten. Es folgen noch einige Bemerkungen und die Schilderung meiner Erfahrung mit dem deutschen Telefon-Support von Garmin (vom 03.05.2018):

In der Hoffnung, daß ich etwas übersehen hätte und sich die Seite mit den Trip-Daten doch auch auf der linken Hälfte des Bildschirms konfigurieren ließe, habe ich am 03.05.2018 den deutschen Telefon-Support von Garmin angerufen. Bereits nach rund 30 Minuten in der Warteschleife (mein Desktop-Telefon besitzt glücklicherweise Lautsprecher, so daß ich während dieser Zeit nebenbei Sinnvolles erledigen konnte) durfte ich mich über einen Gesprächspartner freuen. Obwohl ich meine Erwartungen im Vorfeld bereits so weit wie möglich gesenkt hatte, um mich nicht allzusehr aufregen zu müssen, lief das Gespräch noch unerquicklicher als befürchtet:

Garmin traut seinem eigenen Support nicht zu, Fragen zum 276cx zu beantworten. Hierfür ist eine spezielle Abteilung zuständig, die telefonisch für Kunden nicht zu erreichen ist. Der normale Support muß die betreffenden Fragen aufnehmen und an diese Abteilung weiterleiten - sehr effizient und überhaupt nicht fehlerträchtig.

Ich habe dieses Spiel mitgespielt (unter Angabe meiner persönlichen Daten), und es wurde mir ein Rückruf von dieser Abteilung zugesichert. Wie nicht anders zu erwarten, erfolgte dieser Rückruf nicht - weder am 03.05. noch am 04.05 (ich war an beiden Tagen definitiv ganztägig erreichbar).

Herzlich Glückwunsch, Garmin - ich wäre bereit gewesen, das Gerät zu kaufen und den frechen Preis für weitere drei oder vier Akkus zu entrichten, und wenn ich das Gerät bei einem Sturz zerschrotet hätte, hätte ich sofort das nächste gekauft. Leider wird das nun aufgrund der in Punkt 8) und 9) geschilderten Situation nicht passieren. Dies ist sehr ärgerlich für mich - ich weiß nicht, wie viele Tage ich schon damit verbracht habe, das Netz nach einem GPS-Gerät mit vernünftigem Bildschirm zu durchforsten.

Sollten Sie wider Erwarten noch ein Firmware-Update herausbringen, das die in Punkt 8) und 9) genannten Kritikpunkte ausräumt, werde ich das Gerät sofort kaufen und auch anderen zum Kauf empfehlen.

Alternativ: Herrschaftzeiten (ja, ich stamme aus Bayern), geben Sie doch endlich irgendjemandem außerhalb Ihres Dunstkreises den Quellcode Ihrer Software, von mir aus auch mir selbst, und die meisten Probleme, über die sich User seit Jahren weltweit beschweren, wären innerhalb einiger Wochen gelöst - kostenlos. Übrigens würden Sie nach einer solchen Maßnahme nicht weniger Geräte verkaufen, sondern doppelt so viele (mindestens).

Das war's vorläufig.

Viele Grüße,

Attitudus


garmin-276cx-01.jpg


Hier sehen wir, daß für diese Seite 3 Layout-Varianten (Ansichten) angeboten werden.


garmin-276cx-02.jpg


Dies ist die Ansicht "Vier große Datenfelder". Die Inhalte dieser Felder lassen sich frei konfigurieren, wobei alle möglichen Arten von Daten zur Auswahl stehen. Ich benötige diese Ansicht dennoch nicht - vier Datenfelder sind viel zu wenig für mich.


garmin-276cx-03.jpg


Dies ist die Ansicht "Trip Computer". Wir sehen hier, daß die dargestellten Informationen für den Mountain-Biker großenteils uninteressant sind, ...


garmin-276cx-04.jpg


..., und hier sehen wir, daß sich auf dieser Seite auch nichts weiter konfigurieren läßt (es gibt keinen Menüpunkt "Change data fields"). Aus Sicht des Mountain-Bikers ist diese Ansicht also auch eher nutzlos.


garmin-276cx-05.jpg


Unglaublich: In der einzigen verbleibenden Datenansicht "2 Columns (small)" wird die linke Hälfte des Bildschirms für (aus Sicht des Mountain-Bikers) völlig nutzlose Informationen verschwendet. Dort läßt sich exakt gar nichts konfigurieren. Lediglich die Datenfelder auf der rechten Seite lassen sich frei belegen. Garmins Software-Abteilung hat es also geschafft, den Nutzen des großen Bildschirms zu zerstören - das finale K.O. für das Gerät.
 
Zuletzt bearbeitet:
In den letzten Tagen gab es anscheinend ein Firmware-Update für das Gerät. Ich vermute stark, daß sich an der Konfigurierbarkeit des fraglichen Bildschirms nichts getan hat, aber würde das gerne durch einen Besitzer bestätigt wissen.

Also: Hat jemand das Gerät schon auf die neue Firmware hochgezogen, und kann man nun die linke Hälfte der fraglichen Ansicht (letztes Bild im vorherigen Beitrag) konfigurieren?
 
Nochmals dieselbe Frage: Hat jemand die Firmware 4.30 vom 05.03.2019 installiert? Kann mit dieser Firmware nun in der linken Hälfte der Ansicht "2 Columns (small)" etwas konfiguriert werden?
 
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