Da frage ich mich doch ob man die Indexringe nicht auch in einem 3D-Drucker, der Sintermetall drucken kann, "drucken" kann?!? Wie geht man da vor? Müssen die Raummaße von einem Original irgendwie "abgescant" werden?
Hallo Patrick (
@euphras)!
Zufällig durfte ich vor ein paar Monaten einer angeregten Unterhaltung über die Machbarkeit von 3D-Druckteilen im Fahrradbereich beiwohnen. Damals ging es um das Drucken eines MC2 Aluvorbaus für ein KLEIN Rennrad. Gleich im Voraus: Geht, ist aber abseits von jeglicher, preislicher Realität! Wem's interessiert, kann
hier nachlesen.
Mit Titan sieht es etwas besser aus, dieses Material wird aber für den hier angedachten Zweck zu wenig verschleißfest sein. Und ich weiß nicht, ob polierte Stahlkugeln auf Titan nicht sogar zum Fressen neigen. Mit Stahlteilen aus dem 3D-Drucker ist es genauso, obwohl es hier teure
Nachbearbeitungsverfahren aus der Luftfahrt, zum Erreichen einer dichteren Oberfläche, gibt.
Da diese Indexscheibe einem gewissen Verschleiß durch die Indexkugeln ausgesetzt ist, müssen wir hier von einem gehärteten, oder zumindest sehr verschleißfestem Stahl ausgehen. Das könnte dann Federstahlblech oder extra Verschleißblech wie
Hardox, mit Zugfestigkeiten zwischen 1200 und 1600Nmm², sein. Und da kommt ein gedrucktes
SLS-Stahlteil einfach noch lange nicht hin.
Was mich bisher an gedruckten Metallteilen auch sehr gestört hat, ist die hohe Oberflächenrauhigkeit, welche für den Einsatzzweck der Indexscheibe einfach nicht tragbar ist.
Hier meinte einer vor ein paar Tagen, dass die Teile nicht nur gehärtet, sondern sogar poliert wären. Polieren eines insich eher spröden Stahlteils, kann man sich wirklich sparen.
Was die Oberflächengüte von gedruckten Stahlteilen anbelangt, bin ich aber mittlerweile guter Dinge, dass sich das in nächster Zeit bessern wird, für unsere Indexscheibe wird es allerdings noch dauern, bis eine brauchbare Oberflächengüte bei gleichzeitiger Verschleißfestigkeit erzielt werden kann.
Also prinzipiell funktioniert das Erstellen dieser Indexscheibe im 3D-Druck durchaus, blos gebrauchen wird man eine derart gefertigte Scheibe noch lange nicht. Und über die Erstellungskosten reden wir besser gleich gar nicht.
Der User
@Horst Link hat vor kurzem
hier ein tolles, im SLS-Verfahren gedrucktes Werkstück vorgestellt, welches aber schon Mal gut in die richtige Richtung zeigt.
Beste Grüße,
Armin.