Ich bin mein 2015er Enduro Expert jetzt ca. 2000 km gefahren. Bergab ist das Teil eine Macht, aber es sind IMO einige Anpassungen nötig. Der CCDB inline rauscht bei meinen eher zarten 66kg bei korrektem SAG durch den Federweg. Lösung: HSC komplett zu + drei Spacer in die Luftkammer (zugegeben, meine Fahrweise ist sehr direkt, aber doch recht sauber). Die
Pike RC macht mir mit mangelnder Druckstufe zu schaffen, fahre daher mit zwei Token und fünf Clicks geschlossener Compression. Die Guide RS verliert in den Alpen des öfteren den Druckpunkt.
Trotz allem ist v.a. der Hinterbau mit den Anpassungen am Dämpfer spitze. An nem Lightville 601 mit 180/190mm Federweg dran zu bleiben ist kein Problem.
Die Roval Traverse Laufräder fahre ich tubeless mit
Maxxis Minion hinten und
Highroller II vorne (jeweis Maxx Terra mit 1,5/1,3 Bar). Eine Delle habe ich am Hinterrad kassiert. Erstaunlicherweise auf einem gemäßigten Trail im Mittelgebirge. Tubeless ist weiter ohne Einschränkung möglich. Am Gardasee ist mir eine Speiche gebrochen. Weiter sind die Lager hinten durch. Rundlauf war mit allen Speichen immer gleichbleibend gut. Für das Gewicht bieten die echt ne tolle Performance.
Leider hat sich bereits nach den paar km bereits ein feiner Riss an der Dämpferaufnahme gezeigt. Laut Specialized kein Problem und nur im Lack. Trotzdem beunruhigend und spricht für geringe Steifigkeit, von der ich beim Fahren aber nichts spüren kann.
Die Lackqualität ist auch im Allgemeinen überschaubar. An den Seiten des Oberrohrs gehts in Richtung Mattlack. Wahrscheinlich durch ständigen Kontakt mit Schmutz und der Hose. Ein heftiger Steinschlag hat einen Lackabplatzer am Unterrohr verursacht. Augenscheinlich ohne das Carbon zu schädigen. Hätte so wohl an jedem Bike passieren können.
Mein Händler hat am Hinterbau leider auch noch einen Kabelbinder zur Zugführung sehr unklug installiert (Ich glaube wenigstens nicht, dass das original ist. Wenn doch sollte das jeder bei sich überprüfen!). Er hatte nämlich zur Folge, dass sich die Bremsleitung ins Alu der Kettenstrebe gescheuert hat.
Per Crash Replacement gibts neue Kettenstreben für 100 Tacken (die ich in diesem Fall nicht selbst zahlen musste).
Ich hoffe dieser kleine Zwischenbericht ist nicht zu lang geraten. Trotzdem möchte ich noch ein kleines Fazit loswerden: Insgesamt betrachtet ist das Enduro (bei mir in 27,5) unfassbar potent bergab, dennoch super bergauf zu pedalieren (wenn man mal das 34t Kettenblatt gewechselt hat). Mit nem 28t (bei mir von Bionicon und oval) sind auch Skipistenrampen zu fahren. Einfach ein geiles Teil!
Als einziger Vorteil kann ich mir Vorstellen, falls man wirklich mit dem vorgegebenen Sagwert zufrieden ist, daß man ein Pumpe ohne Anzeige nutzen kann. Die vorgegebenen 25% Sag beim Enduro sind aber für ich persönlich und mein Setup eine sehr straffe Abstimmung, die ich nur beim Rennen fahren würde. Sonst bin ich eher bei 35-40% und hab immer noch auch eine gute Progression. Ist aber alles sehr individuell und deswegen das mit dem Auto - eher nicht wirklich nutzbar.
