Erfahrungen Time Atac Pedale

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Hallo,

Nachdem ich viele Jahre an diversen Rädern Time Atac Alium Pedale gefahren bin und sehr zufrieden war hab ich seit einiger Zeit an einem Rad den Nachfolger, und zwar die günstigen Time Atac Xc2.
Leider haben die mich nun nicht überzeugt, einmal fiel das Pedal auseinander (Federachse rausgerutscht) und nun haben sie nach etwa 6000km Fahrleistung (überwiegend Strasse, also kein Schlamm...) extrem Spiel entwickelt.
Das Spiel betrifft nicht die Pedalachse sondern das cleat und geht in diverse Richtungen. Sowohl seitlich drehend, als auch nach vorne und hinten.
Neue cleats brachten überhaupt nichts. Mit den selben cleats habe ich an den anderen Rädern keine Probleme, funktionieren perfekt. Ich werde die jetzt reklamieren.

Es sind eure Erfahrungen mit den neueren time Pedalen? Ist das bei den teureren Atac xc reihen besser als bei günstigen XC2?
Oder ist die Haltbarkeit seit dem Modellwechsel dermaßen schlecht?

Kennt ihr Bezugsquellen um Ersatzteile für die alte modelreihe alium zu bekommen?

Gruss,
Andreas.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von rai-b

Hilfreich
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Hallo Andreas,

Ich habe die Atac XC12 mit der Titanachse am Randonneur und kann mich nicht beklagen, bin sie jetzt 17 000 km ohne Defekt gefahren und habe Weder Spiel auf der Achse noch im Pedal wie du es beschrieben hast.

Auch die XC8 am Reiserad sind unauffällig, die habe ich aus zweiter Hand mit deutlichen Gebrauchsspuren gekauft und kenne die Laufzeit nicht.

Die günstige MX4 am Fully bin ich noch nicht so lange gefahren.

Gruß
Ulrike
 
Hallo Ulrike,

Danke, 17000 ist ja schon Mal ne andere Hausnummer. Mal sehen was bei der Reklamation rauskommt...
Am liebsten wäre mir wenn man für die alten aliums noch Ersatzteile bekäme, aber da ist durch Vertriebswechsel Grad Informationschaos. Mal eben auf anderen pedaltyp wechseln ist nicht so einfach wenn man mehrere Räder fährt.

Gruss,
Andreas.
 
Kennt ihr Bezugsquellen um Ersatzteile für die alte modelreihe alium zu bekommen?

Hallo Andreas,
wegen Betriebsgeräuschen in meinen Aliums habe ich Anleitungen und Infos gesucht und bin u.a. auch auf Deine Frage nach Ersatzteilen gestoßen. Ich habe auch keine Quellen, aber für mein Problem eine Lösung gefunden, die ich hier darstellen möchte. Vielleicht nutzt es ja jemandem:

Meine Pedale:

TA07.JPG

Mein Verdacht: Das Lager ist hin. Ursache ist vielleicht der Riss in der Dichtung.

TA04.JPG

Time-Spezielles habe ich nicht gefunden. Nach meinen Recherchen handelt es sich bei der Dichtung um einen Axial-Wellendichtring oder auch V-Ring. Diese V-Ringe gibt es in verschiedenen Ausführungen, u.a. VA und VL. Im Anhang ist eine PDF-Datei dazu.
Meiner Ansicht nach handelt es sich bei den Dichtringen der ATAC-Pedale um einen VL-Ring. Laut angehängter Datei gibt es die VL-Ringe für Wellen ab einem Durchmesser von 135mm Durchmesser. Meine ATAC-Welle hat nur 13mm. Die Jagd im Netz nach VL Ringen für 13mm Wellen blieb erfolglos, also habe ich die VA Ringe für 13mm Wellen bestellt. Hier bin ich fündig geworden:

www.123kugellager.de

Dort gibt es sowohl die Rillenkugellager 696-ZZ staubdicht in den Maßen 6x15x5mm sowie den V-Ring VA13-NBR für 13mm Wellen.

Im Vergleich sieht das so aus: Links die Original-Dichtung, rechts die VA13-NBR, auf der unteren Welle die Original-Dichtung, auf der oberen die neue.

TA05.jpg TA06.JPG





Ausbau der Pedalachse

Kappe ab, mit 10er Nuß und 15er Pedal- oder Konusschlüssel die Mutter im Pedalkörper gelöst, mit einem stumpfen Dorn oder Durchschläger und sanften Schlägen die Welle raushauen und das Lager entgegengesetzt mit einem breiten Inbus rausdrücken. Das ging im Falle meiner Pedale mit leichtem Druck ohne Hämmern.

TA01.JPG TA02.JPG TA03.JPG


Einbau der Pedalachse

Ich habe anschließend alles geputzt und von altem Fett befreit, ein neues Lager eingesetzt, was mit mäßigem Druck schon ging, den Dichtring auf die Welle geschoben, wie auf dem Bild weiter oben, die Welle sorgfältig mit wertigem Fett gefettet, eingesetzt und wieder verschraubt. Hierbei ist besonders darauf zu achten, dass die Mutter nicht bis Anschlag festgezogen wird. Wenn das anziehen der Mutter schwerer wird, ist Schluss. Die Pedalachse braucht Spiel in seitlicher Richtung. Bei angezogener Mutter soll der V-Ring guten Kontakt zum Pedalkörper haben, mehr nicht. Nun kommt noch die Staubkappe drauf und fertig. Mit dem Einschrauben der Staubkappe verschwindet auch das eben noch beschriebene Axial-Spiel. Warum das so ist, weiß ich nicht. Es wird aber auch bei Youtube so zu Time-Pedalen beschrieben.

Nun funktionieren die Pedale wieder. Ob, wie gut und wie lange die nicht originalen V-Ringe dicht halten, muss sich nun zeigen.

Gruß Rainer
 

Anhänge

Danke fuer die Infos.
Immer wenn ich zur Abwechslung ein Rad fahr wo noch die 'alten' Pedale dran sind merke ich was fuer ein Rotz die neuen sind.
Um meine alten Alium Pedale zu ueberholen braeuchte ich die Metallbuegel die das Cleat halten, die sind verschlissen. Ich denke Ersatz zu bekommen kann man sich abschreiben.
Die neuen, die bei mir nach 6Tkm durch waren hab ich uebrigens anstandslos ersetzt bekommen. Der Ersatz hatte ueberarbeitete Buegel, die Pedale halten nun schon ca. 12Tkm, sind also schon um einiges besser.
Nur vom Einklicken/Ausklicken kommen sie an die ganz alten einfach nicht ran.
Ich versteh es manchmal nicht, warum Hersteller ein gutes Produkt derart verhunzen.
 
@aka meinst Du die aktuellen Time ATAC? Ich fahre die baugleichen Mavic in der Titan/Carbon-Version und bin mit denen so glücklich wie selten mit einem Pedal bisher. Welche Probleme hast Du damit?
 
wie steht es denn um die haltbarkeit der cleats?

kosten ja mehr als doppelt so viel wie shimano cleats.

Die sind aus etwas weicherem Metall und halten daher nicht ganz so lange wie Shimano-Cleats. Nach 6000km denke ich aber gerade noch nicht daran, die zu wechseln. Hängt natürlich auch davon ab, wieviel man mit den Schuhen z.B. auf Schotter herumlatscht...
 
Hallo
Fahre seit 10 Jahren Time Atac. Finde sie super lange haltbar. Verschleiß der Cleats hält sich in Grenzen und tausche ich meist mit den Schuhen die nach 2- 3 Jahren hin sind.
Finde den Ein und Ausstieg schön knackig und eher etwas fester als z.b. Crank Brother. Federhärte lässt sich bei den höherwertigen einstellen. Ob es unbedingt die mit Titanachse sein müssen glaube ich nicht ab der 6er Version sind die Top. Fahre aktuell die Atac 6 am MTB und die 8 er am Gravel. Glaube vom Gewicht sind die fast identisch.
 
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