Erfahrungen zur Haltbarkeit Sram Dub Innenlager

Registriert
27. Oktober 2006
Reaktionspunkte
4
Guten Tag Mtb-Forum,
ich brauche ein wenig Schwarmwissen.
Folgender Sachverhalt: Sram Dub BSA Innenlager ist bei Neurad nach rd. 6 Monaten defekt. Nutzung seit Kauf 9 Tage Bike-Park und ein paar Touren in/um Hamburg. Fahrergewicht rd. 70 kg, Nutzung zwischen Anfänger und Fortgeschritten, nichts wildes.
Bis kürzlich war alles fein, nach einem etwas schlammigen Tag im Park und anschließender Reinigung ist das Lager festgegangen und ließ sich nur mit Mengen von Ballistol mobilisieren.
Beim demontieren der Kurbel musste ich erheblich arbeiten, weit mehr als ich angesichts von 54 Nm Anzugsmoment der Kurbelschrauben erwartet habe.
Wenn man mit dem Finger in den Lagern fühlt, ist da keinerlei Fett, dafür aber Dreck und möglicherweise Rost drin. Das betrifft beide Seiten, drive und non-drive.
Das Rad wurde nur mit Gartenschlauch, Bürste u. Schwamm gereinigt, natürlich kein Hochdruckreiniger!
Exakt gleich genutzte und gereinigte Räder im Haushalt (mit jeweils Race Face und Shimano Lagern) sind vollkommen unauffällig, obwohl die jeweiligen Lager älter als 24 Monate sind.
Unabhängig von der Gewährleistung: wie sind eure Erfahrungen mit diesen Lagern?
Habe ich vielleicht eine Montagsversion bekommen?
Könnte eine deutlich zu fest angezogenen Kurbelschraube die Lager gequetscht haben?
Hat jemand Erfahrungen mit alternativen Herstellern?

Vielen Dank, Jan
 
über die Dub-Lager wurde hier auch schon viel geschrieben. Kann dir hier eigene Erfahrungen berichten: meine Freundin und ich haben beide in unseren Race-Fullies DUB-Lager, werden hart rangenommen, mit Hochdruckreiniger gereinigt, viele Höhenmeter, alle Wetter. Mein erstes hielt 14763 km, das zweite läuft gerade noch mit etwa 8000 Laufleistung. Bei meiner Freundin hielt das gleiche Lager im baugleichen Fully nie länger als 5000 km. Habe dort schon das Dritte verbaut. Glücklicherweise schnell zu erneuern und relativ günstig. Eine günstige Alternative habe ich leider noch nicht gefunden. Ich habe vorsichtshalber immer einen neuen Satz auf Lager liegen. Was auf jeden Fall hilft: vor dem Einbau öffnen und mit Lagerfett füllen, mach ich jetzt grundsätzlich.
 
Ok, vielen Dank für die Einschätzung. Scheint eine signifikanten Spreizung bei der Haltbarkeit zu geben. Ich werde den Tipp mit dem fetten vor Einbau befolgen.
 
Könnte eine deutlich zu fest angezogenen Kurbelschraube die Lager gequetscht haben?
Nein, das ist damit nicht möglich. Es sei denn du ziehst den Kunststoffring für die Lagervorspannung zu stark an, was aber wiederum auch fast unmöglich ist, da dieser ja aus Kunststoff ist.
Wenn man mit dem Finger in den Lagern fühlt, ist da keinerlei Fett, dafür aber Dreck und möglicherweise Rost drin. Das betrifft beide Seiten, drive und non-drive.
Das scheint mir ein eindeutiger Hinweis darauf zu sein, dass das Fett herausgespült wurde, was aber bei der Pflege mit einem Gartenschlauch schwer vorstellbar erscheint.
Bis kürzlich war alles fein, nach einem etwas schlammigen Tag im Park und anschließender Reinigung ist das Lager festgegangen und ließ sich nur mit Mengen von Ballistol mobilisieren.
Da war dann aber wohl gar kein Fett mehr im Lager und das offenbar schon über einen längeren Zeitraum. Was genau muss man sich denn unter einem "etwas schlammigen Tag" vorstellen?
Und wie wird das Bike gelagert? Bei meinem Bekannten gehen die DUB-Lager auch recht schnell kaputt, aber er nimmt das Bike extrem hart ran, fährt viel im Regen und Schlamm und nutzt einen Hochdruckreiniger. Das Bike steht im Gartenschuppen und das Wasser kann nicht verdunsten und hat alle Zeit der Welt, um in alle Lager vorzudringen und dort Schaden anzurichten, was ich dann immer sehe, wenn das Bike zu mir zum Service kommt. Bei diesem Bike sind dann auch die Hinterbaulager kpl. fest.
Bei meiner Freundin hielt das gleiche Lager im baugleichen Fully nie länger als 5000 km.
Das ist ein ganz klarer Hinweis auf schlechte Toleranzen dieses Rahmens. Da stimmen offenbar die Toleranzen der Lagersitze nicht oder evtl. fluchten sie auch nicht richtig. Ist ja ein weit verbreitetes Problem, was man als normaler User auch nur sehr schlecht nachprüfen kann.
Ok, vielen Dank für die Einschätzung. Scheint eine signifikanten Spreizung bei der Haltbarkeit zu geben. Ich werde den Tipp mit dem fetten vor Einbau befolgen.
Das würde ich so nicht sagen. Meines Erachtens hängt die Haltbarkeit eines Innenlager sehr stark von den Toleranzen im Rahmen und der Art des Einsatzes und der Pflege des Bikes ab.

Meine DUB-Lager halten tadellos, wobei ich aber auf einen Hochdruckreiniger verzichte und auf die gute alte Handwäsche vertraue.
 
@ Geplagter:
Der schlammige Tag war mit nassem Boden und hoher Luftfeuchtigkeit; aber m. E. alles im Bereich von "ist ein outdoor Sport". Die Räder waren gut verdreckt und wurden direkt am Park mit Gartenschlauch grob und zu Hause ordentlich (Schwamm/Bürste) gereinigt.
Die beiden Räder meiner Söhne bzw. deren Lager haben den Tag unbeeindruckt überstanden.
Bzgl. Einsatz und Pflege glaube ich mich auf der sicheren Seite: kein Hochdruckreiniger und meine Beanspruchung beim Fahren ist garantiert unterdurchschnittlich.
Lagerung: luftiges Gartenhaus, die Räder kommen da aber nicht nass rein. Und auch hier: alle drei Bikes stehen direkt nebeneinander. 1x Desaster, 2x nix.
Das fehlende Fett gibt mir zu denken. Wie gesagt, das Rad ist quasi neu. Es ist m. E. nicht plausibel, dass es durch meine Nutzung u/o Pflege ausgewaschen wurde.
Naja, wohl einfach Pech gehabt.
 
Neues Rad mit Sram DUB, nach 3Monaten und vielleicht 3 nassen Tagen und zugehöriger Reinigung mit Gartenschlauch, auch Lager fest.
Genau wie oben beschrieben, Siff und Rost drin.

Scheint keine gute Qualität zu sein.
 
Neues Rad mit Sram DUB, nach 3Monaten und vielleicht 3 nassen Tagen und zugehöriger Reinigung mit Gartenschlauch, auch Lager fest.
Genau wie oben beschrieben, Siff und Rost drin.

Scheint keine gute Qualität zu sein.
das spricht alles für eine schlechte Dichtung der Lagergehäuse. Schade, wäre für SRAM doch ein Klacks bessere Lager in die Produktion einfließen zu lassen. Bei den Einkaufsmengen gehts doch hier wirklich nur um wenige Cent.
 
Die Dichtung besteht aus einem O-Ring der auf der Achse geleitet, in super billiger Schei... Rotz. Meins war auch nach einer Saison durch und komplett festgebacken.
 
Hab auch gemischte Erfahrungen mit den SRAM DUB Lagern gemacht. Beim Fully läufts ohne Probleme, beim Hardtail schon 2mal festgegammelt. Trotz gleicher Pflege :ka: Bin im Hardtail jetzt auf Hope mit DUB-Adapter unterwegs, mal schaun.

Dazu:
Beim demontieren der Kurbel musste ich erheblich arbeiten, weit mehr als ich angesichts von 54 Nm Anzugsmoment der Kurbelschrauben erwartet habe.
Das ist bei der ersten Demontage der SRAM Kurbeln normal nach meiner Erfahrung. Da muss man schon ordentlich Kraft aufwenden und nen ordentlichen Hebel ansetzten ;) Hab mir dazu mal altes Staubsaugerohr zurechtgebogen für über die Kurbel und nen alten ausgemusterten großen Drehmomentschlüssel für die Schraube...
siehe auch:
https://www.mtb-news.de/forum/t/dub-kurbel-demontieren.880721/
also "nein" auf:
Könnte eine deutlich zu fest angezogenen Kurbelschraube die Lager gequetscht haben?
 
Dieses Konstrukt verstehe ich auch nicht.
Damit befindet sich zwischen Welle und Innenring des Tretlagers ein dünner Plastikring...
Das ist an so einem belasteten Bauteil doch völliger Blödsinn, oder?
Nein, das ergibt durchaus Sinn und das hält auch. Zum einen gleicht dieser Plastering die allseits bei den Rahmenherstellern vorhandenen gruseligen Toleranzen ein wenig aus und zum anderen wird dadurch verhindert, dass die Aluwelle der DUB-Kurbeln direkt im inneren Stahlring des Lagers sitzt und bei schlecht fluchtenden Lagersitzen nicht so schnell einläuft. Der Ring wirkt damit in gewissem Maße auch einer evtl. Geräuschbildung entgegen. Außerdem verhindert der kleine blaue O-Ring, dass Wasser zwischen Welle und Plastering , bzw. weiter ins Innere vordringen kann.
 
das spricht alles für eine schlechte Dichtung der Lagergehäuse. Schade, wäre für SRAM doch ein Klacks bessere Lager in die Produktion einfließen zu lassen. Bei den Einkaufsmengen gehts doch hier wirklich nur um wenige Cent.
Ich habe so ein Lager mal geöffnet und die Abdichtung ist schon durchdacht und eigentlich sehr gut gemacht, von daher wundert es mich sehr, dass hier immer mal wieder so gravierende Probleme damit auftreten. Evtl. stimmt da bei einigen Lagern aber auch etwas mit der Fettfüllung nicht.
Und mal eben "bessere Lager" in die Produktion einfließen lassen ist zumindest beim PF-Lager nicht ganz so einfach, denn die äußere Schale ist gleichzeitig der äußere Laufring des Lagers. Da sind keine Standard-Rillenkugellager verbaut.
 
Moin,
schon mal danke an alle Rückmelder.
Ich nehme mit, dass das Thema nicht eindeutig ist.
Noch hoffe ich, dass ich den ach so kompetenten Service-Punkt des lieben Rad-Versenders dazu bekomme, das Lager noch in diesem Jahrhundert fehlerfrei zu tauschen. Aber das ist ein anderes Thema.
Dann gebe ich den Dub-Lagern noch eine Chance.

Grundsätzlich kann ich mir kaum vorstellen, jedes Jahr ein Innenlager wegzuschmeißen; schon gar nicht bei meiner geringen Nutzung.
Lieber einmal mehr bezahlen und dann funktioniert es für ein paar Jahre.

@ HabeDEhre: Die Demontage der Kurbel war schon irritierend. Ohne Verlängerung einer langen Ratsche + wertiger Nuss und einer ziemlichen Portion Wut wäre das nichts geworden.
Seit ich das Rad habe, mag ich die mittel- bis alten Giants meiner Jungs noch mehr. Grad am Sonntag alle 12 Hinterbaulager vom Faith ausgepresst. Keine Achse, kein Lager hat sich gewehrt. Und die Kurbeln löse ich mit dem üblichen L-Inbusschlüssel. Nix fällt unterwegs ab, und ist dennoch lösbar.

BG, Jan
 
Moin.
1 Jahr später das gleiche. Das Anfang 2023 verbaute Lager (Sram Dub) ist wieder im Eimer. Bis Oktober lief es 1a, trotz div. Bikepark-Einsätze. Die mechanische Belastung kann ich also als Ursache ausschließen. Im Oktober waren wir bei etwas ungünstigeren Bedingungen (siehe unten) unterwegs. Danach läuft das (in Fahrtrichtung) linke Lager rau. Die Abdichtungen taugen nix. Konnte ich auf der Werkbank gut sehen; das Lager ausgebaut, hingestellt und ein paar Tropfen dünnes Öl drauf: das Öl war ruckzuck "eingezogen", also durch Spalte ins Lager eingedrungen. Probiere nun mal ein Token Dub Lager. Kann eigentlich nur besser werden. :rolleyes:
BG, Jan
20231015_142213.jpg
 
Die DUB Lager sind nicht anfälliger als Andere.
Hauptgründe für Ärger mit Tretlagern bei normalem Gebrauch und Pflege sind:

1. Schon genannte Toleranzen beim Rahmen Hersteller. Die Lagergehäuse Stirnflächen sind nicht parallel oder die Gewinde nicht in der Flucht. Merkt man bei Kurbeln mit Ausgleichsgewinde einfach, wenn man es spannt, statt nur auszugleichen. Die Kurbel dreht dann an einem Punkt schwerer.

2. Fehlender Wasserablauf im nicht gekapselten Tretlagergehäuse. Nicht selten bekomme ich frisch gewaschene Räder in den Service mit Tretlagerproblemen. Beim Ausbau kommt einem dann ne ordentliche Wasserflut entgegen, die ansonsten nur sehr langsam verdunstet. Wasserbad is nix für Lager.

3. OEM Ware ist häufig nur unverpacktes Zeug, im Falle Lagerprodukt aber auch gerne mal mit billigem Inhalt. Kenn ich vor Allem von Steuersätzen, halte ich bei Tretlagern aber auch für möglich.

Wenn du jetzt ein Aftermarket Lager hast ist 3 abgehakt. 1 und 2 würde ich checken.

Beim Einbau von Lagern gilt, wo Fett ist, ist kein Wasser. Viel Erfolg
 
Die DUB Lager sind nicht anfälliger als Andere.
Hauptgründe für Ärger mit Tretlagern bei normalem Gebrauch und Pflege sind:

1. Schon genannte Toleranzen beim Rahmen Hersteller. Die Lagergehäuse Stirnflächen sind nicht parallel oder die Gewinde nicht in der Flucht. Merkt man bei Kurbeln mit Ausgleichsgewinde einfach, wenn man es spannt, statt nur auszugleichen. Die Kurbel dreht dann an einem Punkt schwerer.

2. Fehlender Wasserablauf im nicht gekapselten Tretlagergehäuse. Nicht selten bekomme ich frisch gewaschene Räder in den Service mit Tretlagerproblemen. Beim Ausbau kommt einem dann ne ordentliche Wasserflut entgegen, die ansonsten nur sehr langsam verdunstet. Wasserbad is nix für Lager.
Den beiden Punkten kann ich nur zustimmen.
Mein Bekannter fährt im Winter auch immer im übelsten Matsch und hängt das Bike dann, nachdem er es mit einem Hochdruckreiniger behandelt hat ins kalte Gartenhaus. Der schafft es dann auch innerhalb kürzester Zeit die Lager zu schrotten.
 
Bisher habe ich die Kurbel und das Innenlager 2x demontiert, jeweils nach Feststellen des Lagerschadens. Dabei kam kein Wasser raus. Werde den Wasserablauf (ist vorhanden) nochmal prüfen.
Den richtigen Sitz des blauen O-Rings habe ich immer kontrolliert.

Einen Hochdruckreiniger hat das Rad noch nie gesehen.

Die Thematik Stirnflächen Lagergehäuse kann ich nach meinem Verständnis ausschließen, denn beide Lager sind nach Schlamm-Tagen kaputt, haben aber diverse vorherige Fahrten tadellos überstanden. Wären die Stirnflächen ungleich, müssten die Lager unabhängig vom Wetter defekt gehen. Oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Zurück
Oben Unten