Erfahrungsbericht Danico alternatives Dämpferöl für Rockhox Race Day 2 Kartusche

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Ich bin im Besitzt einer neuen Rockshox Race Day 2 Kartusche, welche die alte Charger 2.0 meiner SID Ultimate 100mm aus 2019 ersetzt hat. In meinem speziellen Fall habe ich mich gefreut, dass es die Kartusche auch in der 3-Position Remote Variante für mein Scott Scale gibt.

Zuerst war ich super enttäuscht von dieser Kartusche. Dann hatte sich aber herausgestellt, dass diese von Werk aus nicht richtig entlüftet war. Nach dem Entlüften war ich aber vollauf begeistert.

Da kleine Dinge aber anscheinend schon so große Auswirkungen zu haben scheinen, war meine Neugierde geweckt. Als relativ leichter Fahrer, 70kg fahrfertig, habe ich mir Gedanken gemacht, ob ein dünneres Öl nicht noch bessere Leistungen hervorbringen könnte. Also habe ich mich nach alternativen Ölen umgesehen.

Nach diversen Recherchen bin ich dann auf die Firma Danico gestoßen, welche sich unter anderem auf Dämpferöle spezialisiert haben.

Ich hatte diese also kontaktiert und meine Ideen bzgl. Tuning geschildert und ob das so umsetzbar wäre. Daraufhin hatte mir Danico freundlicherweise ein Probeexemplar des Danico Biotech Race Shok 1.5WT zukommen lassen. Überraschenderweise lag dem Paket aber noch eine Probe vom Danico Race Shok 3.0WT bei.


Um möglichst gleiche Bedingungen für alle Dämpferöle zu haben, hatte ich mir eine Woche in meinem Urlaub herausgesucht, bei denen konstante Wetterbedingungen herrschten. Es waren durchwegs 27-30 Grad. Wichtig war mir auch, alle Öle in einem kurzen Abstand unter gleichen Bedingungen zu testen, um die maximalen Eindrücke zu bekommen.

Also Gabel zerlegt, einmal die Dämpferkartusche mit einer Ladung Danico 1.5WT durchgespült und dann mit der zweiten Füllung erst entlüftet um Einwirkungen von dem alten Rockshox Öl zu eliminieren.

Das Entlüften ging überraschen fix, da das 1.5WT von der Konsistenz recht flüssig ist und auch kaum zu Blasenbildung neigt. Da ist das Rockshox 3WT schon recht zickig. Schon mal ein großer Pluspunkt für das Danico.

Für die Testfahrt hatte ich mir eine lange und anspruchsvolle Strecke mit möglichst verschiedenen Szenarien herausgesucht. Anbei findet Ihr die Strava Strecken dazu. Also mindestens 4 Stunden am Stück.

Danico 1.5WT Teststrecke
Danico 3.0WT Teststrecke


Testdurchlauf 1: 91PSI, ein Token, Danico 1.5WT

Die ersten Meter dauern immer ein bisschen, da man sich mit dem Rebound etwas eingrooven muss. Hierzu habe ich einige Erfahrungen mit meinem Quark Shokwiz machen können, welcher mir gut geholfen hat, meine favorisierte Abstimmung zu finden.

Ich bin mit Rockshox Öl immer -5 Klicks (5 Klicks, ausgehend von der langsamsten Einstellung) im Rebound gefahren. Da das Öl dünnflüssiger ist, bin ich davon ausgegangen, dass ich somit bei -3 oder -4 Klicks landen werde. Nix da. Falsch gelegen. Seltsamerweise bin ich bei -6 Klicks gelandet. Und der Unterschied von -5 und -6 war groß. Uuups. Das wird spannend.

Nach ca. 30 Minuten hatte ich dann die o.g. Abstimmung gefunden und nun ging es ins Eingemachte. Hierzu habe ich einen langen Trail, welchen ich in- und auswendig kenne.

Ich habe daher bewusst auf Performance gesetzt und bin es zügiger angegangen. Krass, der Unterschied zum Original Öl ist deutlich. Der Unterschied fühlt sich wie ein Sportfahrwerk im Auto an. Also als ob man ein Golf GTI fährt. Es ist deutlich härter, das Rad scheint förmlich am Boden zu kleben. Man ist unheimlich schnell unterwegs und hat sehr gutes Feedback vom Untergrund. Das Ende des ersten Trails endet an zwei Baumstümpfen, weshalb stark abgebremst werden muss. Entsprechend sind dort viele Bodenwellen. Kein Problem.

Beim anschließenden Uphill wird besonders deutlich, dass kaum Komfort vorhanden ist. Mit dem Rockshox Öl hatte ich bei mittlerer Lockout Stellung (3-Position Kartusche) noch einigermaßen Federrung. Mit dem Danico 1.5 passiert da kaum was, selbst bei komplett geöffneter Einstellung. Die Kartusche fängt erst bei ca. 22 kmH erst so richtig das Arbeiten an und kommt ab ca. 25kmH in den Wohlfühlbereich.

Eine weitere neuralgische Stelle ist eine kurze, aber relativ steile bergab Passage mit viel groben Schotter und ausgewaschenen Querrillen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Herausforderung ist einerseits der Schotter, andererseits aber auch das abrupte Abbremsmanöver mit 2 Wellen am Ende und dem anschließenden Richtungswechsel.

Hier gleitet das Fahrwerk super drüber. Die Querrillen interessieren die Gabel überhaupt nicht. Wie wenn nicht vorhanden. Am Ende sehe ich auf meinen SAG Gummi. Immer noch 4 cm Luft nach oben. Passt.

Der Nonnenberg und dann der anschließende Moritzberg sind sowohl bergauf, besonders aber bergab eine Herausforderung, da diese recht steil sind und man hier sehr schnell über 60 Sachen drauf hat. Hier ist höchste Konzentration angesagt. Hier hatte ich dann schon 3 Stunden auf der Zeituhr und ab da hatte ich schon gemerkt, dass die Race Performance zwar unheimlich Spaß macht, aber so langsam in die Arme geht. Nach ungefähr 4 Stunden war ich dann wieder daheim.



Testdurchlauf 2: 91PSI, OHNE Token, Danico 3.0WT

Für den zweiten Testlauf hatte ich mir die gleiche Strecke ausgesucht. Auch hier waren die ersten 30 Minuten für die Abstimmung vorgesehen. Interessant war auch hier, dass man meine theoretischen Prognosen bezüglich der Rebound Einstellung überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmten. Ich war am Ende wieder bei -5 Klicks.

Was sich dann in den Trails zeigte, hatte mich überrascht. Nachdem ich von dem 1.5WT recht angetan war, war der anschließende Test mit dem 3WT für mich eigentlich nur Formsache bzw. zur Bestätigung. Ich hätte aber nicht gedacht, dass der Unterschied so groß ist.

Die Gabel arbeitet nun viel komfortabler als mit dem 1.5WT. Interessant, aber immer noch mit gutem Feedback, ohne dabei die Race Gene der SID zu verlieren.

Den größten Aha-Moment hatte ich aber bei der besagten Schotter Abfahrt. Hier flog die Gabel wie ein Luftkissenbot über die Piste. Unten angekommen entlockte es mir ein lautes Wooooow! Mir liefen fast die Tränen, so begeistert war ich. Die Performance bestätigte sich auch in allen anderen neuralgischen Passagen. Der Komfortgewinn war so massiv, dass ich nach 4 Stunden immer noch nicht müde war. Also hatte ich die Strecke erweitert, um zu sehen, wann die Ermüdungserscheinungen eintreten. Hier hatte ich dann erst nach 5:15 Stunden genug.

Positiver Nebeneffekt: In der mittleren Lockout Position („Pedal"), welche ich recht häufig nutze, fährt man über kleinere Unebenheiten (Steinchen, Rillen, feiner Schotter etc) ebenfalls souveräner. Findet man die richtige die Abstimmung, scheint dies den Walkeigenschaften bzw. der Dämpfung der Reifen gut entgegenzuwirken. Es kommen weniger feine Stöße durch und das Rad verhält sich einfach unauffällig und laufruhig. Bergauf ist es SID gewohnt progressiv, aber dennoch mit etwas Dämpfung.

Welches Öl ist nun schneller?

Man kann glaube ich aus meinen Ausführungen gut herauslesen, wo die Reise hingeht. Das Danico 1.5WT war gefühlt definitiv schneller. Ich war damit aggressiver unterwegs.

Das Danico 3.0WT war aber deutlich komfortabler. Auf lange Sicht gesehen, sehe ich aber das 3.0WT klar vorne. Der Komfortgewinn und damit verbunden, dass sichere Handling des Bikes mit weniger Ermüdung, macht es besonders für Marathon und Langstrecken interessant. Ich war nach 3 Stunden deutlich entspannter als mit dem 1.5WT. 4 Stunden mit dem 3.0WT macht mir gefühlt gar nichts.

Geht es um maximale Performance über einen Zeitraum von 1-1,5 Stunden, würde ich sicherlich das 1.5WT bevorzugen.

Ich gehe aber davon aus, dass man mit dem 3.0WT nicht viel weniger schnell unterwegs ist. Auf einer Langstrecke sowieso nicht, da man bei den vielen Tausend Schlägen einen deutlichen Unterschied feststellen kann. Das Kopfkino spielt hier auch eine große Rolle. Das 3.0WT arbeitete bei mir derart souverän, dass ich das Gefühl hatte, hier und da noch Reserven zu haben. Und das ist auch viel Wert.

Alles in Allem ist das Danico 3.0WT bei mir daher der klare Testsieger. Das Öl passt in meinen Augen auch viel besser zur Race Day 2 Kartusche als das originale Rockshox Öl. Man erhält, vor allem in technischen und schnellen Passagen, einen deutlichen Boost. Erstaunlich was man mit einem anderen Öl herausholen kann.

Ich könnte mir übrigens auch gut vorstellen, dass das Danico in einer Charger 2.0 Kartusche gut arbeiten würde.

Auch scheint es mit kälteren Temperaturen sehr gut klarzukommen. Ich konnte zwischen 10 Grad und 30 Grad Celsius kaum einen Unterschied feststellen.

Da die Kartusche mit dem Danico 3.0WT Öl auch recht einfach zu entlüften ist, wäre das meine klare Empfehlung.



Falls es jemand interessiert. Meine Gabel war wie folgt abgestimmt:

-Schmieröl Dämpferseite Rockshox 0W-30 , 10ml

-Schmieröl Luftseite Rockshox 0W-30 , 10ml

-Fett Luftfederkammer und Staubabstreifer Dynamik Seal Grease

-Öl Luftfederkammer Rockshox 0W-30 , 3ml



Für nächsten Sommer werde ich aber nachstehende Öle und Fette verwenden: Schmieröl Lowers: Motorex Supergliss 100K, Slickoleum Fett, nur 0,5ml Öl in die Luftkammer, da dieses sonst in die Negativkammer wandert.

Hier werde ich dann mal berichten, wie sich das verhält. Leider ist das 100K recht schwer zu bekommen.



Hinweis am Rande: Ich habe das Danico 3.0WT derzeit auch in meiner Fox SC 100 Fit4 Federgabel am Laufen. Allerdings auch mit dem E16 Shim von Fox. Hier funktioniert es auch sehr gut. Ich werde aber hier noch einmal das Motorex 2.5WT Race Gabelöl im Vergleich probieren, da das Danico hier lauter ist und bei Lastspitzen deutliche Zischlaute von sich gibt. An und Für sich geil, hört sich sehr technisch an. Aber das werde ich noch einmal ausführlicher testen. Funktionieren tut es aber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liest sich spannend. Tolles Schraub und Testfahr Projekt :)

Nur zum Verständnis, müsste nicht eigentlich das 3.0 WT Öl das anstrengender zu fahrende sein weil dickflüssiger und damit straffere Dämpfung?
 
Sehr interessant. Ich würde tippen, dass mit dem 1,5er die Dämpfung deutlich weiter geschlossen werden muss und damit weniger Öldurchfluss stattfindet.
Natürlich sollte eigentlich das dünnere das mit weniger Dämpfung sein
 
Dann fällt mir noch auf, dass der 1.5WT-Test mit einem Token durchgeführt wurde, der 3WT-Test ohne Token. Könnte das nicht den gespürten Unterschied ausmachen?

Ich bin mit meiner Ultimate SL 110mm noch nicht mit Token gefahren, dafür mit meiner älteren SID WorldCup 100mm. Das merkt man schon deutlich.
 
Nur zum Verständnis, müsste nicht eigentlich das 3.0 WT Öl das anstrengender zu fahrende sein weil dickflüssiger und damit straffere Dämpfung?
Es sind bei den Test einige Anomalien aufgetaucht. Wie schon beschrieben bin ich mit den Rebound Einstellungen auch ganz wo anders gelandet, als ursprünglich von mir vermutet.
Praxis und Theorie scheinen hier auseinander zu klaffen. Daher bin ich froh den Test durchgeführt zu haben. Er hat einige überraschende Dinge aufgedeckt.

Ich hatte während den Testfahrten natürlich immer wieder mal mit Absicht andere Rebound Einstellungen probiert um das System mal krass in die eine oder andere Richtung gegen zu testen.

Als ich mit den Testfahrten fertig war, hatte ich meine Einschätzungen und Erfahrungen dann an Danico weiter geleitet. Denn natürlich wollten diese Feedback.
Diese schrieben mir dann zurück, dass Sie meine Eindrücke mit den Eigenschaften beider Öle zu 100% widerspiegeln können. Lustiger Weise auch die Anomalie mit den Rebound Einstellungen. Danico hatte ja mal mit Loic Bruni zusammen gearbeitet und mit ihm zusammen die Öle entwickelt. Das hat mich dann noch einmal bestätigt, dass meine Einschätzung nicht so ganz verkehrt war und die Ausarbeitung meines Setups richtig war.

Dann fällt mir noch auf, dass der 1.5WT-Test mit einem Token durchgeführt wurde, der 3WT-Test ohne Token. Könnte das nicht den gespürten Unterschied ausmachen?

Ja, das hatte ich tatsächlich bewusst so gewählt. Denn mir war klar, dass das dünnere Öl eher schneller arbeiten würde. Um die Aggressivität noch einmal zu unterstreichen, hatte ich dann mit einem Token gearbeitet. Die Idee war: Wenn schon schnell, dann richtig.
Auch hier war meine Einschätzung richtig. Somit wäre dieses Setup auch meine Empfehlung, wenn es wirklich schnell sein soll (Rennen etc.). Wenn ich schon das 1.5WT nutze, dann gleich richtig.

Bei dem 3WT bin ich dann wieder vom Token weg, da ich Ihn eigentlich nicht benötige und mir klar war, dass ich für das dickere Öl auch keine weitere Unterstützung benötige.

Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht.
Man könnte es noch einmal gegentesten...aber die Abstimmung mit dem 3.0WT ohne Token ist jetzt so derart gut, dass ich nichts mehr verändern/testen möchte. Wobei auch hier meine Einschätzung ist, dass der eine Token jetzt bei dem 1.5WT das Kraut auch nicht Fett machen würde.
 
Ich habe so ein ähnliches Szenario mit Motorex Racing Fork Oil gemacht, weil die ersten Raceday Kartuschen mir mit dem originalen Ölen zu langsam in der Druckstufe waren. Nach einigen Fahrten mit dem 2,5WT hab ich mich dann mal den Spezifikationen der Öle gewidmet. Ergebnis war, das 2,5WT nicht gleich 2,5WT ist. Die verschiedenen Hersteller sind damit überhaupt nicht vergleichbar. 🤨

Um ein Öl mit einem wirklichen Unterschied zu probieren bin ich im Endeffekt dann beim Putoline HXR gelandet, welches allerdings schon wirklich sehr dünn ist. :p
Seit Rockshox aber mit dem Maxima Plush Ölen arbeitet, taugt mir das originale.

Allerdings kann ich deinen Test nicht ganz nachvollziehen, dass sich das 3WT "besser" verhalten soll, wie das 1,5er. Da ist wohl ehr das 1,5er zu flüssig und die Zugstufe so schnell, dass es sich "härter" anfühlt. 🤷‍♂️

Aber danke für den ausführlichen Test. 😁
Gruß Steff
 
Die verschiedenen Hersteller sind damit überhaupt nicht vergleichbar. 🤨

Allerdings kann ich deinen Test nicht ganz nachvollziehen, dass sich das 3WT "besser" verhalten soll, wie das 1,5er. Da ist wohl ehr das 1,5er zu flüssig und die Zugstufe so schnell, dass es sich "härter" anfühlt. 🤷‍♂️

Wie du richtig schreibst, sind die Hersteller nicht miteinander vergleichbar.
Ich hatte ja in meinen Ausführungen geschrieben, dass es einige Anomalien gibt.

Danico meinte auch, dass das 3WT eher zu einem 5WT neigt und mir daher nahe gelegt, eher das 1.5 zu probieren, da es eher dem entsprechen würde, was ich vermutlich suche.
"Besser" ist auch immer relativ. Wenn du mit besser schneller meinst, ist das 1.5 vorne. Ich hatte hier ebenfalls erwähnt, dass ich damit zu Beginn schon sehr zufrieden war. Es hatte in den Situationen, wo es drauf ankommt die Eigenschaften, welche ich mir erhofft hatte.

Ein Fahrwerk ist auch immer ein Kompromiss. Die Frage ist halt nur, welchen Kompromiss ich eingehen möchte. Bei der Race Day gibt es aber, abgesehen von Token, Lufdruck und Rebound (vielleicht noch etwas Öle und Fette) nicht viele Möglichkeiten der Justage.

Das 3WT hatte aber deutlich mehr an Dämpfung bzw. Komfort und verhielt sich an manchen Stellen sogar noch besser als das 1.5WT.

Das spannende Thema, welches ja nebenbei noch aufgepoppt ist, dass ein dünneres Öl für einen leichten Fahrer nicht immer der Königsweg ist. Das ist für mich einer der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Selbstversuch. Und das ist sicherlich für den Ein- oder Anderen ein Punkt.
 
Wenn du mit besser schneller meinst, ist das 1.5 vorne.
Oben hast du noch was von gefühlt schneller geschrieben. Woran machst du es fest, dass es tatsächlich schneller ist? Für mich liest sich das ein bisschen wie bei den Rennrädern, wo schmale Reifen mit hohem Druck gefühlt schneller sind, aber breitere mit niedrigerem Druck tatsächlich schneller sein können, auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlt.
 
Oben hast du noch was von gefühlt schneller geschrieben. Woran machst du es fest, dass es tatsächlich schneller ist? Für mich liest sich das ein bisschen wie bei den Rennrädern, wo schmale Reifen mit hohem Druck gefühlt schneller sind, aber breitere mit niedrigerem Druck tatsächlich schneller sein können, auch wenn es sich vielleicht nicht so anfühlt.
Da hast du natürlich einen Punkt.

Um das zu "beweisen" müsste man einen relativ langen Trail Abschnitt nehmen und diesen versuchen mit möglichst maximaler Geschwindigkeit durch zu rauschen.
Selbst das dürfte aber schwierig werden, da auch das Wetter, die Temperatur, Untergrundbeschaffenheit etc. eine große Rolle spielt. Auch vielleicht die Tagesform.

Tatsächlich habe ich mir mal die Mühe gemacht und die längeren Trailabschnitte, welche etwas intensiver und technisch anspruchsvoller sind (Sand, links rechts, ständig bergauf bergab, wurzeln usw.) in Strava verglichen. In den meisten dieser Abschnitte lag tatsächlich das 3.0WT vorne.
Das meinte ich aber auch mit der Aussage, dass ich das 3.0WT auf lange Distanz vorne sehe. Es fährt sich einfach entspannter...das Rad liegt ruhiger, insofern fährst du mit weniger Körner und damit auch schneller.

Das gefühlt schneller lag daran, dass die Gabel mit dem 1.5 WT wirklich extrem fix gearbeitet hat und das Rad förmlich am Boden zu kleben schien. Ich hätte die Abschnitte somit locker noch schneller fahren können. Das Problem hierbei ist aber, dass die Touren zwischen 4-5,5 Stunden ausgelegt waren. Es ging mir daher mehr darum auf meinen typischen Langdistanzen zu sehen, welches Öl für mich am besten funktioniert. Somit nicht primär darum, welches auf 30- 60 Minuten am besten funktioniert. Das ist für mich ein großer Unterschied. Ich musste mir die Kräfte so einteilen, dass ich die ganze Tour "relativ entspannt" durch komme.

Ich würde aber trotzdem dabei bleiben, dass ich das 1.5WT in puncto Geschwindigkeit vorne sehe. Natürlich ist das letztendlich ein wenig subjektiv, da nicht mit der Zeituhr gemessen wurde. Aber wie gesagt hatte ich auch einen Austausch mit Danico, die zu ähnlichen Ergebnissen kamen.
 
Um das zu "beweisen" müsste man einen relativ langen Trail Abschnitt nehmen und diesen versuchen mit möglichst maximaler Geschwindigkeit durch zu rauschen.
Also für direkte Vergleiche eignen sich eher kurze Abschnitte und die dann möglichst oft fahren und hin und her tauschen. Ist bei Öl natürlich praktisch nicht umsetzbar, wegen dem tauschen, aber grundsätzlich sind kürzere Abschnitte besser als lange zum gegeneinander testen, was wirklich schneller ist.
 
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