Nun gut. Wenn du auf der Antriebs bzw. Scheibenseite bem VR auf max. Spannung gehst, dann bestimmt das Material, nicht die Fähigkeit des Einspeichers, wie viel Prozent man Abweichung hat oder nicht?
Nein. Auch da spielt es eine Rolle wie man die Spannungen ausgleicht. Frag mich nicht warum genau, ich nehme an, gerade seitensteife breite
Felgen können einen Ausreisser kompensieren, wenn die danebenstehenden der gleichen Seite das halten, ist einfach meine Erfahrung.
Die Frage ist doch, wie viel zu viel Abweichung ist bzw. wie viel Abweichung ich beim Rundlauf in Kauf nehmen kann. Das ist beim Disc LR mehr als beim Felgengebremsten.
S.o. was ist Ziel, was ist Weg?
Ich nehme da gar nix in Kauf, egal ob
felgen- oder scheibengebremst. Von Dellen oder Felgenstössen (was aber eigentlich bei neuem Material auch nicht sein soll, hatte ich auch noch nie) abgesehen, will ich +/-2/10 und die bekomme ich auch. (Das ist meine ganz persönliche Toleranz, keine DIN oder sonstwie verbindlich).
Meine Frage ging eher in die Richtung, wie viel Abweichung bei der Speichenspannung einzelner Speichen zu Problemen führen kann. D.h. Fliegt mir bei 10% irgendwann eine Speiche raus oder muss ich ständig nachzentrieren?
Nico.
Eine Speiche fliegt Dir dann raus, wenn Felgensitz, Nabenflansch oder Nippel überlastet sind. Da besteht bei vernünftiger Grundspannung und 10% eigentlich gar keine Gefahr. Die Überspannung verteilt sich ja auf ca. 80% der Speichen, wenn da was reissen soll, bist Du entweder mit der Grundspannung jenseits von gut und böse, oder aber Dein Ar.... ist kaputter als das Rad. Ermüdungsbrüche in den genannten Bereichen kommen eher von Lastwechseln, also zu lockeren Speichen, siehe im folgenden.
Nachzentrieren musst Du, wenn eine Speiche sich lockert. Kann sie nur bei totaler Entlastung. Wenn Du mit der schlaffsten Speiche noch halbwegs im grünen Bereich bist, darf auch das eher nicht passieren.
610 als Minimum scheinen mir für 32 Speichen immer noch ein satt ausreichender Wert zu sein. Wieviel G man da rechnen (hier dann auf 20% der Speichen) kann, ist immer auch vom
Reifen und Druck abhängig. Es sei denn, Du nimmst den Bereich irreversibel in die Sättigung fahrender
Reifen als normalen Betriebszustand in Kauf. Aber selbst dann hat der
Reifen bis zum Durchschlag schon ordentlich abgebremst.
Damit bin ich bislang gut gefahren, und durfte keines der so gebauten Räder nachzentrieren.
Das ganze gilt natürlich nicht für Konstruktionen, die generell unterhalb der nötigen Festigkeit konstruiert sind, also z.B. zuwenige Speichen, zu leichte
Felgen, etc.
Btw.: mir fällt gerade ein, in einem Rücken-Fully-Federsattelstützefred Beschleunigungen von 8g gelesen zu haben
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=618736&highlight=Federsattelst%FCtze
und die kämen im
Sattel an. Da beim HT zwischen
Sattel und Felge wenig elastisches ist, könnte man die mal annehmen. Rechnest Du 100kg Systemgewicht (800kg Spitzen) und 32 Speichen (6 entlastete) müssten das fast 120kg Grundspannung auf der schwachen Seite sein