Erfahrungsgemäßte Speichenspannung Hope Pro 2 Evo Nabe

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14. Juni 2010
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Hallo,

ich brauche Hilfe beim Laufradbau, finde dazu leider keine Infos hier im Forum oder im Netz.

Haben hier auch Leute die Erfahrung gemacht, dass bei diesen Naben die Seite, die konstruktionsbedingt schwächer gespannt ist, nur ca. die Hälfte der Spannung der anderen Seite hat?

Bsp. Hinterrad: Laut Tabelle des Park Tool TM1 bin ich im Schnitt rechts bei ca. 1300N und links bei ca. 650N. Felge ist btw eine Alex Supra D.

Ich bin mir sehr sicher, dass der Park Tool TS 2.2 Zentrierständer mittig ist. Wenn ich das Laufrad drehe sind die Abstände von einer Felgenflanke zur Basis des Ständers in beiden Richtungen gleich. Und links und rechts stimmt ebenso.

Vielen Dank schonmal im Voraus.

Grüße

Hurrrrrz
 
Hallo,

danke. Diesen Wert habe ich so auch öfter gelesen, jedoch hängt dieser ja auch von der Konstruktion der Nabe ab.
Daher frage ich nach Erfahrungswerten mit dieser Nabe.

Grüße

Hurrrrrz
 
ok. Jetzt habe ich bisher 2 Quellen, die eine sagt ca. 50% wäre damit ok und du sagst jetzt 65%.


Würde mich auf weitere Erfahrungswerte freuen.;)
 
Wenn die Felge mittig im Rahmen sitzt, dann muss die Spannung ja passen? Andere Werte waeren nur durch eine andere Nabengeometrie, wie Du bereits geschrieben hast, moeglich, oder?

Ich meine, zieh mal die eine Seite fester, wenn es noch immer so passt, dann ists auch gut. :)
 
Ich komme bei der Pro 2 Evo HR mit Supra D und Laser/Race auf 67%. Gemessen mit DT Tensio und Sapim Umrechentabelle. Bestätigt den Rechenwert von Garbel recht gut. Die Umrechentabellen sind ja eh nicht so supergenau.
 
Ok, danke.

Dann muss ja eigtl. mit dem Tensio von Park Tool etwas nicht stimmen.

Das das Laufrad zu weit rechts ist kann ja eigtl. nicht sein, da beim Drehen des Laufrades im Ständer die Abstände von einer bestimmten Felgenflanke zur Ständerbasis in beiden Richtungen gleich ist, oder?
 
Bau es halt mal seitenverkehrt in den Zentrierständer ein. Dann siehst Du, ob die Abstände immer noch die gleichen sind.

P.S. 1300 wäre mir zu heftig.
 
Ich vermute mal, die gemessenen 1300N sind höher als der tatsächliche Wert. In der Regel nimmt die Ablesegenauigkeit bei den Tensios bei hoher Spannung ab, da die Anzeige nicht linear ist. Auf die Umschlagmethode würde ich mich nicht verlassen. Da können 5/10mm nach links oder rechts genau die 100-150N ausmachen, die Du jetzt suchst. Das merkt man sehr gut bei symmetrisch gespeichten Laufrädern. Zum Laufradbau gehört eine Mittigkeitslehre und wenn es so ein umgebauter Kleiderbügel ist, wie Garbel ihn mal gezeigt hat.
 
Wenn ich mich auf die Umschlagmethode nicht verlassen kann, wie justiere ich dann den Zentrierständer?
Im Prinzip brauche ich doch kein mittiges Laufrad dafür, oder hab ich nen Denkfehler?
Wenn ich ein Laufrad einspanne und dann die "Umschlagmethode" anwende und danach justiere, ist er doch mittig oder nicht?
 
Wenn ich mich auf die Umschlagmethode nicht verlassen kann, wie justiere ich dann den Zentrierständer?
Im Prinzip brauche ich doch kein mittiges Laufrad dafür, oder hab ich nen Denkfehler?
Wenn ich ein Laufrad einspanne und dann die "Umschlagmethode" anwende und danach justiere, ist er doch mittig oder nicht?

Nein, passt schon so ;)

Im Zentrierständer ist das alles nicht genau genug. Was in meinem Zentrierständer (immerhin ein stabil gebauter Centrimaster Classic) vermeintlich mittig ist, ist es mit der Mittigkeitslehre noch lange nicht.

Ich nehme an, daß der Zentrierständer sich durch die Einspannung des Laufrades etwas verwindet und dadurch die Ungenauigkeit zustande kommt. Gut, das sind jetzt keine Welten, aber die letzten Zehntel gehen nur mit der Mittigkeitslehre weg.
 
Ich frag auch noch mal. Es gilt ja homogene Speichenspannung vor perfekter Zentriertheit.

Just heute habe ich ein Disc VR eingespeicht (SingleTrack/CT775CL/DT Revo/ Polyax) und habe rechts die Speichen auf 1100N gespannt, was das Maximum der Singletrack ist laut Sun. Mittig bekomm ich das Rad, wenn ich Rechts 670N habe.

Nun frage ich mich aber, wie ihr das mit der Zentriertheit handhabt? Ab wann ist es gut und ab wann ist die Speichenspannung nicht mehr homogen genug? Wenn ich mein LR so wie im oberen Beispiel einspeich, dann eiert es recht doll (nur Seitenschlag). Erhöh, oder veringer ich die Speichenspannung auf der nichtscheibenseite um das Rad zentriert zu haben, dann schwanken die Werte einzelner Speichen zw. 610N und 750N. Ist das noch homogen genug?

Danke,
Nico.
 
Von sehr Homogen schreibt man hier oefters was von +/- 10%, manche sogar 5%, anderen genuegt angeblich 20%. Bin zwar Anfaenger dabei, aber wenn eine neue, nehme ich an, Felge bei homogener Spannung stark eiert, klingt das dann nicht nach zu hoher Spannung? Ich wuerde erst zb auf ca 1000N zentrieren, und wenn es schon gut passt, mich der hoechsten Spannung naehern.

Ich hab meine alten XM819 Felgen nachgespannt, die, vor allem das Hinterrad, in der Spannung variiert haben. Ich habe sie, seit sie gekauft wurden, nicht besonders geschont, also soweit es mit kleinen Spruengen auf einem Starrbike halt geht. Besser als +/- "0,5 Striche" am TM-1 Tensio genuegte mir, und dabei eiert es link/rechts ca +/- 0,5mm. Vor allem der Felgenstoss haette mit anderer Spannung auszentriert werden koennen, aber ich hab es doch wieder moeglichst homogen belassen.
 
Also eigentlich sollte man sich mal darauf besinnen, was Sinn und Ziel des Spieles ist, und was Weg, bzw. Richtunganzeiger.

Ein gutes Laufrad soll rund laufen, und das dauerhaft, ohne Nachzentrieren.
Homogenität der Speichenspannung ist ein Indikator dafür, daß es aus homogenem Material gut gebaut ist, und gute Chancen hat lange zu stehen, aber kein Zweck, Ziel oder Sinn.

Also würde ich im Zweifel (und vernünftigen Grenzen) eher Rundlauf vor Homogenität setzen.

Allerdings gibt es, neben ungleichmässigen Felgen und Speichen (die natürlich zu ungleichmässiger Speichenspannung führen) auch den Effekt, daß man, wenn man erstmal auf Rundlauf zentriert, Ungleichmässigkeiten reinbaut, die von der Felge "noch gehalten" werden, später jedoch unter Belastung zu Schlägen führen können.
Also baue ich prinzipiell erstmal auf homogene Speichenspannung, und auf Rundlauf erst relativ spät und frühestens nach dem ersten Abdrücken. Das wird im Endergebnis besser.
610 zu 750 wären über den Daumen ein Mittelwert von 680 +/-70, also ca. 12%, das ist nicht wirklich dramatisch. Ich würde wohl versuchen das besser hinzubekommen, aber das kann halt vom Material abhängig auch das Ende der Fahnenstange sein.
Die +/-5% die von schnellerpfeil und Felix mal in den Raum geworfen wurden gönne ich ihnen als Meistern des Fachs, auch wenn ichs nicht immer schaffe :D
Wobei dann immer noch die Messgenauigkeit ein Punkt wäre.
 
Die +/-5% die von schnellerpfeil und Felix mal in den Raum geworfen wurden gönne ich ihnen als Meistern des Fachs, auch wenn ichs nicht immer schaffe :D
Wobei dann immer noch die Messgenauigkeit ein Punkt wäre.

Nun gut. Wenn du auf der Antriebs bzw. Scheibenseite bem VR auf max. Spannung gehst, dann bestimmt das Material, nicht die Fähigkeit des Einspeichers, wie viel Prozent man Abweichung hat oder nicht?

Die Frage ist doch, wie viel zu viel Abweichung ist bzw. wie viel Abweichung ich beim Rundlauf in Kauf nehmen kann. Das ist beim Disc LR mehr als beim Felgengebremsten.

Meine Frage ging eher in die Richtung, wie viel Abweichung bei der Speichenspannung einzelner Speichen zu Problemen führen kann. D.h. Fliegt mir bei 10% irgendwann eine Speiche raus oder muss ich ständig nachzentrieren?

Nico.
 
Nun gut. Wenn du auf der Antriebs bzw. Scheibenseite bem VR auf max. Spannung gehst, dann bestimmt das Material, nicht die Fähigkeit des Einspeichers, wie viel Prozent man Abweichung hat oder nicht?
Nein. Auch da spielt es eine Rolle wie man die Spannungen ausgleicht. Frag mich nicht warum genau, ich nehme an, gerade seitensteife breite Felgen können einen Ausreisser kompensieren, wenn die danebenstehenden der gleichen Seite das halten, ist einfach meine Erfahrung.
Die Frage ist doch, wie viel zu viel Abweichung ist bzw. wie viel Abweichung ich beim Rundlauf in Kauf nehmen kann. Das ist beim Disc LR mehr als beim Felgengebremsten.
S.o. was ist Ziel, was ist Weg?
Ich nehme da gar nix in Kauf, egal ob felgen- oder scheibengebremst. Von Dellen oder Felgenstössen (was aber eigentlich bei neuem Material auch nicht sein soll, hatte ich auch noch nie) abgesehen, will ich +/-2/10 und die bekomme ich auch. (Das ist meine ganz persönliche Toleranz, keine DIN oder sonstwie verbindlich).
Meine Frage ging eher in die Richtung, wie viel Abweichung bei der Speichenspannung einzelner Speichen zu Problemen führen kann. D.h. Fliegt mir bei 10% irgendwann eine Speiche raus oder muss ich ständig nachzentrieren?
Nico.

Eine Speiche fliegt Dir dann raus, wenn Felgensitz, Nabenflansch oder Nippel überlastet sind. Da besteht bei vernünftiger Grundspannung und 10% eigentlich gar keine Gefahr. Die Überspannung verteilt sich ja auf ca. 80% der Speichen, wenn da was reissen soll, bist Du entweder mit der Grundspannung jenseits von gut und böse, oder aber Dein Ar.... ist kaputter als das Rad. Ermüdungsbrüche in den genannten Bereichen kommen eher von Lastwechseln, also zu lockeren Speichen, siehe im folgenden.
Nachzentrieren musst Du, wenn eine Speiche sich lockert. Kann sie nur bei totaler Entlastung. Wenn Du mit der schlaffsten Speiche noch halbwegs im grünen Bereich bist, darf auch das eher nicht passieren.
610 als Minimum scheinen mir für 32 Speichen immer noch ein satt ausreichender Wert zu sein. Wieviel G man da rechnen (hier dann auf 20% der Speichen) kann, ist immer auch vom Reifen und Druck abhängig. Es sei denn, Du nimmst den Bereich irreversibel in die Sättigung fahrender Reifen als normalen Betriebszustand in Kauf. Aber selbst dann hat der Reifen bis zum Durchschlag schon ordentlich abgebremst.

Damit bin ich bislang gut gefahren, und durfte keines der so gebauten Räder nachzentrieren.
Das ganze gilt natürlich nicht für Konstruktionen, die generell unterhalb der nötigen Festigkeit konstruiert sind, also z.B. zuwenige Speichen, zu leichte Felgen, etc.


Btw.: mir fällt gerade ein, in einem Rücken-Fully-Federsattelstützefred Beschleunigungen von 8g gelesen zu haben http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=618736&highlight=Federsattelst%FCtze
und die kämen im Sattel an. Da beim HT zwischen Sattel und Felge wenig elastisches ist, könnte man die mal annehmen. Rechnest Du 100kg Systemgewicht (800kg Spitzen) und 32 Speichen (6 entlastete) müssten das fast 120kg Grundspannung auf der schwachen Seite sein :D:D:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Erläuterungen. Ich habe mich noch mal an meine oben genannte Kombination gesetzt und Feinarbeit betrieben. Jetzt bin ich auf der Scheibenseite ziemlich genau bei 1100N (mit geringen Abweichungen) und rechts variierend zwischen 690 und 750N. Rundlauf ist besser als beim ersten Versuch, wie gut er ist, kann ich nicht sagen, da ich keine Uhren habe. Der Spalt an den Fühlern vom TS2.2 ist aber sehr klein. Höhenschlag ist minimalst vorhanden aber wenn ich bedenke, dass dort ein 2.4 Reifen drauf kommt, ist das alles eigentlich mehr als ausreichend.

Nico.
 
Danke auch von mir. Also ich habe beim Hinterrad an der schwach gespannten Seite eher auf Speichenhomogenitaet geachtet, und bin auf der anderen Seite "Kompromisse eingegangen".
 
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