Hi Leute,
nicht zuletzt aufgrund der hier geschilderten, extrem guten Erfahrungen mit der Firma Nicolai habe ich mir vor etwas über einem Jahr einen Nicolai-RC-Rahmen (Größe XL) gekauft.
Leider sind meine Erfahrungen etwas abweichend, ich will diese einfach mal hier äußern.
Der Rahmen wurde direkt vor dem Kauf bei Nicolai komplett überholt, der Hauptrahmen, der vorher raw war, wurde lackiert.
Der Rahmen war sicher nicht günstig, angesichts von 4 Jahren Restgarantie, der neuen Lackierung und des hohen Neupreises fand ich das aber auch ok.
Ich habe das RC gewählt, weil ich ein eher gemäßigter Tourenfahrer bin (Tagestouren in den Alpen), der dem Rahmen fahrteschnisch nicht allzuviel zumutet aber gleichzeitig 100 Kilo wiegt.
Ich fahre seit 1995 Moutainbikes und eigentlich hätte ich für den Einsatzzweck irgendwein Cube oder Canyon fahren können, aber der "stabile" Ruf von Nicolai, die Tatsache, das ich den Rahmen wieder lange fahren wollte und die Suche nach etwas Individuellem (auch "made in Germany") brachten mich zum RC. Der Rahmen wird ja als Leichbaurahmen mit Reserven vermarktet, das hat mich wirklich überzeugt.
Ich bin dem Rahmen über ein Jahr gefahren, hatte viel Spaß damit und bin von der Hinterbaufunktion überzeugt - besser geht es nicht auf 100 mm Federweg. Ich hätte mir bis vor kurzem sogar noch den Erwerb eine Helius AC vorstellen können.
Nun war ich Ende Februar auf Bikeurlaub in der Provence, wo ich am ersten Tag nach der Anreise ungläubig das hier entdeckte:
Kurzum Rahmenbruch, Gott-Sei-Dank hatte ich das vor der Tour entdeckt, damit hätte ich mich auch böse legen können.
Ich mußte den Bikeurlaub also vorzeitig abbrechen, habe einen neuen Flug gebucht, den alten verfallen lassen, saß aber trotzdem fünf Tage ohne Auto in der Provence herum. Leihräder habe ich keine vernünftigen gefunden und mit dem Baumarktrad fühle ich mich in den Bergen nicht wohl. Das ganze hat mich neben den Urlaubstagen etwa 700 Euro gekostet.
Ein Freund (Dr. der Luft- und Raumfahrtechnik) hat sich den Bruch genau angesehen und von Anfang an gesagt, dass weder ich noch Nicolai da große Schuld dran hätten, es handele sich schlicht und einfach um einen Materialfehler. Man sieht an der Stelle klar, dass ich nirgendwo aufgesessen bin o.ä., also dass es keine mutwillige Beschädigung von mir war.
Soweit eigentlich alles noch ok, bis der Service von Nicolai kam. Ich habe N den Rahmen zugeschickt, aber vorher gefragt, ob man mir auf Kulanz die Lager mitwechseln würde. Ich habe das mit dem Bruch begründet und auch die blöde Situation mit dem abgebrochenen Bikeurlaub geschildert. Mir wurde am Telefon zugesagt, dass man das wohlwollend prüfen würde und war zu dem Zeitpunkt noch recht nett. Ich dachte mir nichts dabei, schließlich haben die den Rahmen bei der Reparatur sowieso auseinander. Bei einem Rahmen in der Preisklasse mit noch 2 1/2 Jahren Garantie halte ich etwas Kulanz für normal.
Nachdem sich der Mitarbeiter den Rahmen dann angesehen hätte, wurde der Ton allerdings ganz anders. Mir wurde am Telefon gesagt, dass eine neue Schwinge eingebaut würde, die alte schweißen lohne sich nicht mehr. Eine geschweißte Schwinge wäre mir schon etwas komisch vorgekommen, schließlich handelt es sich ja um ein CNC-Teil...
Gleichzeitig wurde mir vorgeworfen, dass ich den Rahmen entgegen seines Einsatzzweckes "zu stark hergenommen" hätte, aufgrund der 180er Scheibe hinten. Ich frage mich, was Nicolai bei einem XL-Rahmen erwartet, der extra mit dem Einsatzzweck Alpenüberquerung vermarktet wird. Dazu kommt, dass man laut Datasheet auch eine 200er Scheibe verbauen dürfte. Muss ich nun mit einer 140er Scheibe die Alpen runterbremsen, damit N bewiesen wird, dass ich nur Touren fahre?
Auf meine Bemerkung, dass ich den Rahmen ausschließlich für gemäßigte Touren verwende, wurde auf den Vorbesitzer hingewiesen, der den Rahmen vielleicht schon beschädigt hätte. Nachdem ich ihm gesagt hatte, dass der Rahmen von N vor dem Kauf überholt wurde, hat er sich dann zumindest hierzu weitere Bemerkungen gespart.
Außerdem wurde mir auch noch vorgeworfen, dass ich meine Sorgfaltspflicht verletzt hätte. Der Riss wäre schon älter und ich hätte den früher entdecken müssen.
Im ganzen wurde es so hingestellt, als das ich froh sein müsse, dass der Rahmen überhaupt repariert wurde. An der neuen Kettenstrebe wurde die Ausfräsung übrigens aufgefüllt und verschliffen, so dass es diese nicht mehr gibt. Nicolai vertraut hier anscheinend seiner Konstruktion selbst nicht.
An den Kosten für die Lagerüberholung wurde ich dann zu 50% beteiligt, ich mußte 60 Euro bezahlen. Der Nicolai-Mitarbeiter war sich am Telefon nicht einmal zu schade dafür, darauf hinzuweisen, dass die Arbeiten am dem Rahmen erst nach Zahlungseingang dieser 60 Euro begonnen würden (wieder eine Verzögerung von drei Tagen). Diese Bemerkung fand ich echt lächerlich, immerhin hatte N ja als Pfand meinen Rahmen.
Als ich nach einer Begründung fragte, warum ich nun zu 50 % Prozent beteiligt wurde, konnte man mir keine geben, es sei halt so, er könne nicht das Geld von Nicolai verschenken. Es wurde darüber hinaus als große Kulanz angesehen, dass der Rahmen ohne die Zusendung der Garantiekarte repariert wurde (die habe ich erst eine Woche später wieder gefunden). Immerhin mußte er ja an seinem Rechner die Rahmennummer eintippen um zu sehen, dass die Garantie besteht. Freunde, die in verschiedenen Firmen der Bikebranche arbeiten, schüttelten nur den Kopf oder lachten, als ich ihnen das erzählte.
Es geht mir nicht um die 60 Euro oder den Rahmenbruch an sich - dass kann jedem Hersteller mal passieren. Aber wenn man einen Rahmen in dieser Preisklasse erwirbt, dann tut man das auch, damit man keinen Stress hat, wenn mal was passiert.
Der freche Ton am Telefon mit der man mir die Schuld in die Schuhe schieben wollte, obwohl ich meinerseits die Firma N nicht beschuldigt hatte, ärgert mich immer noch sehr.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass dies alles bei einem Rahmen passierte, der neu knapp 2000 Euro kostet und dies bei einem Direktvertreib von Nicolai (also einer ordentlichen Marge).
Ich würde mir, wenn ich gerade etwas mehr Kleingeld hätte, sofort einen anderen Rahmen holen. Leider muss ich das RC mit dem schlechten "Karma" wohl noch ne Weile fahren...
Für mich kommt das "made in germany" auf der Kettenstrebe nie wieder in Frage, dass brauche ich nicht, solange die meisten Amis oder Taiwanesen im Schadensfall eine bessere Garantieabwicklung und einen freundlicheren Service bieten. Auf unqualifizierte und unbegründete Mutmaßungen und Beschuldigungen will ich in Zukunft bei der Serviceabwicklung gerne verzichten. Schade, denn N hat eigentlich schöne Räder.
Der Firma N danke ich auf jeden Fall für die großzügige Beilage eines neuen Nicolai-Aufklebers, zumal ich auf meinem Rad die teuren Team-Sticker in einer anderen Farbe habe.
nicht zuletzt aufgrund der hier geschilderten, extrem guten Erfahrungen mit der Firma Nicolai habe ich mir vor etwas über einem Jahr einen Nicolai-RC-Rahmen (Größe XL) gekauft.
Leider sind meine Erfahrungen etwas abweichend, ich will diese einfach mal hier äußern.
Der Rahmen wurde direkt vor dem Kauf bei Nicolai komplett überholt, der Hauptrahmen, der vorher raw war, wurde lackiert.
Der Rahmen war sicher nicht günstig, angesichts von 4 Jahren Restgarantie, der neuen Lackierung und des hohen Neupreises fand ich das aber auch ok.
Ich habe das RC gewählt, weil ich ein eher gemäßigter Tourenfahrer bin (Tagestouren in den Alpen), der dem Rahmen fahrteschnisch nicht allzuviel zumutet aber gleichzeitig 100 Kilo wiegt.
Ich fahre seit 1995 Moutainbikes und eigentlich hätte ich für den Einsatzzweck irgendwein Cube oder Canyon fahren können, aber der "stabile" Ruf von Nicolai, die Tatsache, das ich den Rahmen wieder lange fahren wollte und die Suche nach etwas Individuellem (auch "made in Germany") brachten mich zum RC. Der Rahmen wird ja als Leichbaurahmen mit Reserven vermarktet, das hat mich wirklich überzeugt.
Ich bin dem Rahmen über ein Jahr gefahren, hatte viel Spaß damit und bin von der Hinterbaufunktion überzeugt - besser geht es nicht auf 100 mm Federweg. Ich hätte mir bis vor kurzem sogar noch den Erwerb eine Helius AC vorstellen können.
Nun war ich Ende Februar auf Bikeurlaub in der Provence, wo ich am ersten Tag nach der Anreise ungläubig das hier entdeckte:
Kurzum Rahmenbruch, Gott-Sei-Dank hatte ich das vor der Tour entdeckt, damit hätte ich mich auch böse legen können.
Ich mußte den Bikeurlaub also vorzeitig abbrechen, habe einen neuen Flug gebucht, den alten verfallen lassen, saß aber trotzdem fünf Tage ohne Auto in der Provence herum. Leihräder habe ich keine vernünftigen gefunden und mit dem Baumarktrad fühle ich mich in den Bergen nicht wohl. Das ganze hat mich neben den Urlaubstagen etwa 700 Euro gekostet.
Ein Freund (Dr. der Luft- und Raumfahrtechnik) hat sich den Bruch genau angesehen und von Anfang an gesagt, dass weder ich noch Nicolai da große Schuld dran hätten, es handele sich schlicht und einfach um einen Materialfehler. Man sieht an der Stelle klar, dass ich nirgendwo aufgesessen bin o.ä., also dass es keine mutwillige Beschädigung von mir war.
Soweit eigentlich alles noch ok, bis der Service von Nicolai kam. Ich habe N den Rahmen zugeschickt, aber vorher gefragt, ob man mir auf Kulanz die Lager mitwechseln würde. Ich habe das mit dem Bruch begründet und auch die blöde Situation mit dem abgebrochenen Bikeurlaub geschildert. Mir wurde am Telefon zugesagt, dass man das wohlwollend prüfen würde und war zu dem Zeitpunkt noch recht nett. Ich dachte mir nichts dabei, schließlich haben die den Rahmen bei der Reparatur sowieso auseinander. Bei einem Rahmen in der Preisklasse mit noch 2 1/2 Jahren Garantie halte ich etwas Kulanz für normal.
Nachdem sich der Mitarbeiter den Rahmen dann angesehen hätte, wurde der Ton allerdings ganz anders. Mir wurde am Telefon gesagt, dass eine neue Schwinge eingebaut würde, die alte schweißen lohne sich nicht mehr. Eine geschweißte Schwinge wäre mir schon etwas komisch vorgekommen, schließlich handelt es sich ja um ein CNC-Teil...
Gleichzeitig wurde mir vorgeworfen, dass ich den Rahmen entgegen seines Einsatzzweckes "zu stark hergenommen" hätte, aufgrund der 180er Scheibe hinten. Ich frage mich, was Nicolai bei einem XL-Rahmen erwartet, der extra mit dem Einsatzzweck Alpenüberquerung vermarktet wird. Dazu kommt, dass man laut Datasheet auch eine 200er Scheibe verbauen dürfte. Muss ich nun mit einer 140er Scheibe die Alpen runterbremsen, damit N bewiesen wird, dass ich nur Touren fahre?
Auf meine Bemerkung, dass ich den Rahmen ausschließlich für gemäßigte Touren verwende, wurde auf den Vorbesitzer hingewiesen, der den Rahmen vielleicht schon beschädigt hätte. Nachdem ich ihm gesagt hatte, dass der Rahmen von N vor dem Kauf überholt wurde, hat er sich dann zumindest hierzu weitere Bemerkungen gespart.
Außerdem wurde mir auch noch vorgeworfen, dass ich meine Sorgfaltspflicht verletzt hätte. Der Riss wäre schon älter und ich hätte den früher entdecken müssen.
Im ganzen wurde es so hingestellt, als das ich froh sein müsse, dass der Rahmen überhaupt repariert wurde. An der neuen Kettenstrebe wurde die Ausfräsung übrigens aufgefüllt und verschliffen, so dass es diese nicht mehr gibt. Nicolai vertraut hier anscheinend seiner Konstruktion selbst nicht.
An den Kosten für die Lagerüberholung wurde ich dann zu 50% beteiligt, ich mußte 60 Euro bezahlen. Der Nicolai-Mitarbeiter war sich am Telefon nicht einmal zu schade dafür, darauf hinzuweisen, dass die Arbeiten am dem Rahmen erst nach Zahlungseingang dieser 60 Euro begonnen würden (wieder eine Verzögerung von drei Tagen). Diese Bemerkung fand ich echt lächerlich, immerhin hatte N ja als Pfand meinen Rahmen.
Als ich nach einer Begründung fragte, warum ich nun zu 50 % Prozent beteiligt wurde, konnte man mir keine geben, es sei halt so, er könne nicht das Geld von Nicolai verschenken. Es wurde darüber hinaus als große Kulanz angesehen, dass der Rahmen ohne die Zusendung der Garantiekarte repariert wurde (die habe ich erst eine Woche später wieder gefunden). Immerhin mußte er ja an seinem Rechner die Rahmennummer eintippen um zu sehen, dass die Garantie besteht. Freunde, die in verschiedenen Firmen der Bikebranche arbeiten, schüttelten nur den Kopf oder lachten, als ich ihnen das erzählte.
Es geht mir nicht um die 60 Euro oder den Rahmenbruch an sich - dass kann jedem Hersteller mal passieren. Aber wenn man einen Rahmen in dieser Preisklasse erwirbt, dann tut man das auch, damit man keinen Stress hat, wenn mal was passiert.
Der freche Ton am Telefon mit der man mir die Schuld in die Schuhe schieben wollte, obwohl ich meinerseits die Firma N nicht beschuldigt hatte, ärgert mich immer noch sehr.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass dies alles bei einem Rahmen passierte, der neu knapp 2000 Euro kostet und dies bei einem Direktvertreib von Nicolai (also einer ordentlichen Marge).
Ich würde mir, wenn ich gerade etwas mehr Kleingeld hätte, sofort einen anderen Rahmen holen. Leider muss ich das RC mit dem schlechten "Karma" wohl noch ne Weile fahren...
Für mich kommt das "made in germany" auf der Kettenstrebe nie wieder in Frage, dass brauche ich nicht, solange die meisten Amis oder Taiwanesen im Schadensfall eine bessere Garantieabwicklung und einen freundlicheren Service bieten. Auf unqualifizierte und unbegründete Mutmaßungen und Beschuldigungen will ich in Zukunft bei der Serviceabwicklung gerne verzichten. Schade, denn N hat eigentlich schöne Räder.
Der Firma N danke ich auf jeden Fall für die großzügige Beilage eines neuen Nicolai-Aufklebers, zumal ich auf meinem Rad die teuren Team-Sticker in einer anderen Farbe habe.
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