Hallo Freunde, es war mal wieder Zeit für ein neues Punkmobil. Ein kompromislos puristisches Langstrecken-MTB mit maximal großer Einsatzbandbreite von Alltag über sportliche CC-Ründchen bis hin zu ausschweifenden Bikepacking-Abenteuern. DeKerf, Firefly, SingleBe lauteten die Namen meiner Träume. Patria? Ist das nicht diese Spießermarke für betuchte Stadtradler? Dachte ich. Dann traf ich Micheal, der als Entwickler bei Patria arbeitet. Was ich nicht wusste: Die Manufaktur aus der Nähe von Bielefeld gibt es seit 1898! Michael erzählte mir vom Custom-Programm und davon, Beschwerden wie etwa gelegentliche Knieschmerzen durch eine exra angepasste Geometrie vermeiden zu können. Ich ließ mich drauf ein. In meinem Fall brachte die Vermessung folgendes Ergebnis: Ich brauche einen eher langen Rahmen mit steilem Sitzwinkel und dazu kurze, 170er Kurbeln. Der Rahmen kam, ich war skeptisch. Irgendwie sah die Proportionen merkwürdig aus. Doch schon die erste Fahrt überzeugte. Das Teil passte perfekt.
Ich fuhr erst eine 150 Kilometer Tour, dann den bayerischen Orbit 360 mit 263 Kilometern und 3400 Höhenmetern. Keine Knieprobleme, keine Nackenverspannung. Absolut verblüffend. Die Bauart mit Muffen wirkt im Zeitalter von Carbon ziemlich altertümlich, verspricht aber aufgrund der material-schonenden Fertigung extreme Haltbarkeit. Hier ein paar Fotos.
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Das Rad wiegt so wie es da steht 10,6 Kilo. Die Gabel ist eine Salsa Firestarter mit diversenen Montage-Möglichkeiten für Licht, Gepäckträger und/oder
Flaschenhalter.
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Obwohl ich die Original-Steuerrohr-Plakette mit dem „Patria – Seit 1898"-Schriftzug extrem lässig finde, musste hier natürlich ein Kunstwerk von Jen Green ans Bike. Nach meiner handgezeichneten Vorlage fertigte sie dieses Logo an, das die drei Säulen meines Lebens zeigt: Bike, Punk, Love.
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Punkrock-Fans erkennen die Hommage an die Vandals und ihre großartige Platte „Hitler bad, Vandals good".
Die Gabel bot viel Raum für Notizen und da habe ich mal ein bisschen drauflos gemalt.
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Wer mich als Kunden hat, der hat es nicht leicht. Patria bietet Rahmen nur mit einfarbiger Pulverbeschichtung an. Nachdem ich Michael die mehrmals Ohren vollgeheult hatte, dass ich doch so gerne etwas „exklusiveres" hätte, peppte er mir den Rahmen in einer Feierabend-Session auf. „Call it Punk", steht auf dem Oberrohr. Besser könnte man das Projekt nicht auf den Punkt bringen. Ich bin begeistert.