Eurobike 2018: Ceramicspeed Driven – ist das der Fahrrad-Antrieb der Zukunft?

Kein Rad war auf der Eurobike so umlagert wie das Cervelo P5 mit dem Ceramicspeed Driven Kugellager-Antrieb. Fast keine Reibungsverluste, keine Schmierung, 13 Gänge und mehr sind möglich. Unser Kollege Jan von Rennrad-News hat sich für uns die Innovation genauer angeschaut.


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Soooooo neu ist die Idee des Crankshafts dann doch wieder nicht...

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Cool. Wenn man Fotos beurteilt, scheint das ganze sehr stabil zu sein.
 
Sieht schon interessant aus.
Aber es gibt doch schon genug Fahrer die so viel Kraft auf den Antrieb bringen das trotz der vielen Kontaktstellen einen Kettenantriebs die Teile kaputt gehen - sprich Ketten reißen, Zähne brechen usw..
Welche vielen Kontaktstellen? Gerade an der Kette entscheidet nur ein (Niet)Stift oder zwei dünne Blechlaschen über die Haltbarkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde gerne mal noch detailliertere Bilder davon sehen. Die Idee an sich finde ich ziemlich clever. Klar gibt es da Punkte, wo man noch ein bisschen skeptisch ist (zum Beispiel, ob das mit den komplett offenen Lagern praxistauglich ist), aber vom Grundsatz her ist das wirklich mal was neues.
Die genannten Argumente, dass es mindestens genauso haltbar und genauso leicht sein muss wie eine Kettenschaltung, um diese zu verdrängen, kann ich nachvollziehen. Sehe ich auch so. Ein gutes Beispiel dafür sind ja Getriebeschaltungen. Die Tatsache, dass sie einen speziellen Rahmen benötigen, recht schwer sind und wegen der geringen Verbreitung auch recht teuer sind, hat bisher dazu geführt, dass diese nur Nischendasein fristen.
Bei der CeramicSpeed-Schaltung schätze ich, dass sie zu Beginn vor allem wegen des hohen Preises für die meisten nicht infrage kommen wird. Es sind zwar keine Preise genannt, aber wenn man sich anschaut, was deren Tuningkits für Kettenschaltungen kosten, kann erahnen, wo die Reise hingehen wird.
 
Die Idee ist mal wirklich gut umgesetzt, das Prinzip des Kardanantriebs ist ja schon seit 100 Jahren bekannt.
Aber: Ewig viele Gänge - nein, das Problem ist dass die "Ritzel" nur auf einer Scheibe sitzen und die sich mit größerem Durchmesser immer mehr zu den Speichen hin wegbiegt sobald Last drauf kommt.
Zum anderen hätte ich gern mal einen Schaltvorgang gesehen, ich kann mir vorstellen, dass diese weit weniger harmonisch sind wie mit einer Kettenschaltung. Und das blöde Geklingel von diesem Alu-Pizzateller würde mir auch auf den Sack gehen.
Somit: guter Ansatz aber noch eine Menge Entwicklungspotential.
 
@zuki Wenn man ein wenig mit Technologie zu tun hat, dann merkt man irgendwann, dass sich nur die allerwenigsten Ideen, egal wie gut oder schlecht sie sind, durchsetzen.

Wir beide sind lange genug dabei um zu wissen, dass das im Besonderen auch für die MTB Branche gilt.
 
Beim MTB gibt es da schon noch über einiges nachzudenken:

- Fully wird eher schwer (war schon weiter oben)
- Wirkungsgradverlust bei gedichteten Lagern (war schon)
- Verunreinigung, besser Dreck wird den Wirkungsgradvorteil zunichte machen

Schöne Idee, ich drücke die Daumen das es gut weitergeht! Aber leider halt immer noch ein außenliegendes (nicht gekapseltes) und damit schmutzanfälliges Getriebe.
 
Das größte technische Hindernis, was mir spontan in den Sinn kommt, ist die wachsende Kette (chain-growth) bei Fullys. Da müsste die Kurbel bzw. das Tretlager stets am Hinterbau fest dran sein, sonst verliert die Welle den Grip beim Einfedern, oder?
Die gezeigte Kardanwelle hat aufgrund der Schaltbarkeit sowieso eine variable Länge. Bei einem Fully: Der hintere "Zahnkranz" ist je nach Gang an seiner Position fixiert, die Welle kann mit Teleskopauszug den variablen Abstand zum Tretlager ausgleichen.
Ich kann mir vorstellen, das Ganze am MTB gekapselt auszuführen. Wäre wesentlich leichter als bei einer Kettenschaltung.
 
Die gezeigte Kardanwelle hat aufgrund der Schaltbarkeit sowieso eine variable Länge. Bei einem Fully: Der hintere "Zahnkranz" ist je nach Gang an seiner Position fixiert, die Welle kann mit Teleskopauszug den variablen Abstand zum Tretlager ausgleichen.
Ich kann mir vorstellen, das Ganze am MTB gekapselt auszuführen. Wäre wesentlich leichter als bei einer Kettenschaltung.
Da brauchts Du aber etwas mit Regelung für den Ausgleich des Hinterbauzustands, spricht zusätzlich zum Stellmotor irgendwo (z.B. am Dämpfer) einen Positionssensor und für jeden speziellen Hinterbau die Kennlinie im Microcontroller. Und auch wenn das da ist und funktioniert ist es immer noch extrem schwierig, da das Stellglied (der Motor) extrem schnell agieren muss. Nicht unmöglich, aber ziemlich herausfordernd, eher nichts für die Bikebranche.
 
Da brauchts Du aber etwas mit Regelung für den Ausgleich des Hinterbauzustands, spricht zusätzlich zum Stellmotor irgendwo (z.B. am Dämpfer) einen Positionssensor und für jeden speziellen Hinterbau die Kennlinie im Microcontroller. Und auch wenn das da ist und funktioniert ist es immer noch extrem schwierig, da das Stellglied (der Motor) extrem schnell agieren muss. Nicht unmöglich, aber ziemlich herausfordernd, eher nichts für die Bikebranche.
Nö, der Längenausgleich kann ja passiv sein, wenn der hintere Teil Der Welle fixiert ist bzw. wenn er durch den Stellmotor der Schaltung gehalten wird.
 
Kann man den hinteren Teil der Welle fixieren? Ich sehe das nicht, durch seine Positionsänderung wird doch geschaltet.
Ja. Bei der gezeigten Lösung geht es deswegen noch nicht. Für ein Fully müsste man eine Anbindung an die Kettenstrebe bereitstellen. Dann kann man den hinteren Teil der Welle zwecks Schalten verstellen, der Vordere dient dem Längenausgleich. Geht mit Viergelenker schlechter als mit einem Eingelenker.
 
Spannend auf jeden Fall. Was ich mich aber Frage warum ich Riemen noch nicht weiter durchgesetzt haben. Hat die Schaltungsmafia etwas damit zu tun (SRAM / Shimano)? Finde das die Kettenschaltung mit das hässlichste und lauteste an nem Rad ist. Riemen ist optisch sehr schick.

bei mir an der hochschule wurde ein recht aufwändiger prüfstand gebaut um herauszufinden, wie der wirkungsgrad von bekannten zahnriemen so ist. das ganze war finanziert von zwei branchengrößen, die sich da nen ganz schönes ei drauf gepellt haben

das ergebnis war dann nicht unbedingt das, was die sich vorgestellt haben. soll heißen der wirkungsgrad ist ziemlich mies.
 
und in 99% aller Fälle läßt sich der Wirkungsgrad bei gefederten Hinterbauten von 99% bei weitem nicht realisieren.
Stichwort Raderhebungskurve.
Man stelle sich mal ein DW-Link/ Viergelenker/Horstrlink/VPP... mit dieser Lösung vor.
Den Längenausgleich macht die Kette quasi automatisch.
Bei dieser Lösung werden zusätzliche Gelenke benötigt und/oder der Motor muß sehr schnell nachstellen, sonst wechselt auf Grund der schwankenden "Kettenstrebenlänge" unbeabsichtigt der Gang.

Selbst bei Hardtails mit absichtlichen Flex im Hinterbau wird es ungünstig und aufwändig.

Von Verwindungen im Hinterbau braucht man gar nicht erst anfangen, diese fängt das System auch nicht ab.

Serienchance :1%
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gefällt mir nicht. die technische Idee ist super, aber die Gangsprünge werden fix vorgegeben, und die sind nicht sehr gleichmäßig. Bei den kleinen Gängen (großes Ritzel) sind nur sehr enge Gangabstufungen möglich, die dann zu den großen Gängen hin immer größer werden. Das ganze ist der Linearität der Schaltkinematik geschuldet. Vergleichbar wäre das mit einer Schaltungskassette, die konstant immer drei Zähne zum nächsten Ritzel hat: vom 10er zu 13er wäre der Gangsprung viel zu groß, 13 zu 16 auch noch usw.. Vom 46er zum 49er wäre der Gangsprung viel zu klein.

Wenn die gleichmäßige Gangsprünge fertig bringen, dann hätte der Antrieb mit Sicherheit eine Chance am Markt. Aber nicht so, wie es jetzt aufgebaut ist.
 
Was ich mich aber Frage warum ich Riemen noch nicht weiter durchgesetzt haben
weil der markt sehr klein ist, und der technische aufwand recht hoch. zudem ist der vorteil überschaubar. und ja, nachteile gibt es auch - auch wenn darüber sehr selten gesprochen wird...

btw: mit einem herkömmlichen karadan hat das hier gezeigte wenig zu tun. ein karadan a la fendt hat einen ziemlich bescheidenen wirkungsgrad und ist beim fahrrad nicht konkurrenzfähig.
 
Es sind hier doch immer die gleichen stereotypen Verhaltensweisen.

Die Besserwisser und Universalexperten.

1) Ich kenne mich besser aus als der/ die Entwickler des neuen Produkts.

2) Das ist doch ein alter Hut, gab es doch schon im Jahr XXXX.

Oder aber die Neider:


3) Prinzipiell schlecht machen, da nur der eigene sch... am Bike super ist/ sein darf.

Die Blender hätte ich fast vergessen:

4) Sofaexperten, die selbst Produkte aus eigener Erfahrung beurteilen können, die noch gar nicht im Handel erhältlich sind.
Das ist aber abends bei diversen bierseeligen Diskussionen in der Kneipe nicht anders...:bier:


erkläre mal bitte, wie das bei einem Fully mit Horst-Link, DW oder sonstigem Hinterbau ohne zusätzlichen Längenausgleich funktionieren soll.

Ohne zusätzlichem Gelenk geht da nichts und dann wars das mit einfach und hohem Wirkungsgrad.

Das hat nichts mit schlecht machen zu tun, sondern mit Realismus.

Die Idee ist einfach nix, funktionieret so nur bei starren Hinterbauten, selbst mit flexenden Sattelstreben/Kettenstreben bei Hardtails funktioniert das nicht.

Kernschrott
 
Verstehe den Ansatz des Konzepts nicht. Eine Kette zieht grade und funktioniert quasi wie ein Seil (und folgt dabei jeglichem Rahmenflex). Die axiale Komponente ist gering, die Last auf viele Zähne verteilt.
Bei diesem Konzept hat man zwei deutlich komplexere Eingriffssituationen auf geringerem Raum und erzeugt viel größere axiale Kräfte, die man wiederum abstützen muss (je nach Eingriffswinkel der Lager wird die Abtriebsscheibe Richtung Speichen flexen). Die Mantelflächen der Kugellager laufen bei Last/Rahmenflex wohl kaum parallel zu den Lücken/Gassen in der Abtriebsscheibe und haben dann nur noch Punktkontakt...
Würde mich wirklich wundern wenn das jemand zu einem funktionierenden Produkt entwickelt bekommt. Trotzdem ein hübscher Hingucker für die Messe!
 
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