Fahrrad als Gepäckstück im internationalen IC?

Registriert
20. Juli 2016
Reaktionspunkte
0
Hallo,

ich möchte mit dem Fahrrad nach Dänemark. Man findet ja viele Informationen, dass es kein Problem sein soll, die Räder und Pedalen abzumontieren, den Lenker quer zu stellen und das ganze in Tüten eingewickelt oder in ner großen Tasche als normales Gepäck mitzunehmen, beispielsweise im ICE wo es keine Fahrradstellplätze gibt.

Nun möchte ich mit dem IC (bzw. EC) von Hamburg nach Kopenhagen. Es ist jedoch keine Fahrradmitnahme möglich. Hat jemand von euch schonmal das verpackte Rad international mitgenommen und da Erfahrungen? Zumindest laut internationalen Beförderungsbedingungen scheint das Gepäck größentechnisch Begrenzt zu sein (womit es nicht gehen würde). Auf der anderen Seite steht in den nationalen Beförderungsbedingungen z.B. auch, dass man nur ein nicht-Handgepäckstück mitnehmen darf und das wird ja bekanntlich in der Praxis auch anders gehandhabt.

Danke für eure Erfahrungen :)
 
Es ist jedoch keine Fahrradmitnahme möglich

Sagt wer? Die Internetseite der Bahn?
Das ist normal bei grenzüberschreitenden Verbindungen, das kann die Website (oder die Bahnapp) nicht.
Im IC oder EC sind für gewönlich immer ein paar (allerdings reservierungspflichtige) Stellplätze drin, aber da wirst du wohl oder übel in den sauren Apfel beissen müssen und mal zum nächsten Bahnhof marschieren um das dort am Schalter zu machen.
Allerdings bekommen die das dort dann aber auch meist nur für den grenzüberschreitenden Zug auf die Reihe, nicht für die Anschlußzüge im Ausland.
Beispiel: Letztes Jahr sind wir (mit IC und EC) von Nürnberg nach Zermatt, Website sagt "keine Fahrradmitnahme möglich", Bahnschalterdame sagt erstmal dasselbe, nach Hinweis eines Kollegen konnte sie dann aber zumindest bis Zürich (letzter Zug aus DE von Stuttgart aus) die Radplätze reservieren.
 
Ich habe mir früher keine großen Gedanken gemacht und das Rad zerlegt (Räder raus) und in eine große Tasche oder Tüten gepackt und mitgenommen. Solange die Züge Stauraum haben, wird es vermutlich kein Ärger geben. Auch im RE ging das zerlegte Rad immer als Handgepäck durch.
In Spanien lag es zerlegt in der Ablage im Abteil über den Köpfen der Passagiere.

Aber IC bietet idR offiziell Fahrradmitnahme an und es sind Gepäckabteile vorhanden, da sollte es doch kein Problem geben?
 
Kleiner aktueller Erfahrungsbericht aus Richtung Süden:

Wir sind am 24.06. mit dem Renner nach Trento, zurück nach München am 25.06. ab Rovereto. Aufgrund kurzfristiger wetterbedingter Entscheidung haben wir keine Fahrradreservierung mehr bekommen. Die DB-Homepage empfahl, sich bei Fahrradmitnahme mit der Hotline in Verbindung zu setzen. Ich erkläre also der Dame nach einer knappen Viertelstunde Warteschleife meine Anforderung, worauf sie mich zur Auslandsreiseauskunft der DB weitervermittelt. Nach dortiger knapp 50minütiger Warteschleife eine weitere hilfsbereite Dame, der ich mein Anliegen schildere. Gleiche Auskunft, im nachgefragten EC sind alle Fahrradplätze ausgebucht. Auf meine Frage, ob wir die Räder zerlegt als Handgepäck mitnehmen könnten, durfte ich weitere knapp 10 min in der Warteschleife verbringen (die freundliche Dame hatte intern zurückgefragt) und ich erhielt anschließend die erlösende Auskunft, ja, das sei möglich. Daraufhin habe ich drei Plätze Rovereto-München gebucht.

In Rovereto haben wir die Laufräder mit Kabelbindern links und rechts an das Rahmendreieck gezurrt, die Räder komplett mit in einem in Einrichtung befindlichen Laden geschnorrten Karton mit Hilfe von mitgebrachtem Tape umwickelt, so dass nur noch der Sattel und der Lenker rausgeschaut hat. So am Bahnsteig stehend, meinte ein Schaffner vom vorherigen Gegenzug, das wäre clever, es würden immer wieder mal Leute versuchen, Räder in große Müllsäcke zu packen, das ginge ja gar nicht.

Der Bahnsteig füllt sich zusehends mit Alpencrossfinishern mit Fahrradkarte, der Zug fährt ein, wir mit den Radlkartons unter dem Arm zielsicher auf dem Weg zum Türsteher, der unsere Fahrradreservierungen sehen wollte. Für unsere Erklärung "hand luggage" hatte er nicht mal ein müdes Lächeln übrig, wir sollten schön draussen bleiben. Gleich nach den ersten beiden Bikern sind wir in unser reserviertes Abteil und haben einen Karton auf die Hutablage gepackt, war zugegebenermaßen leicht kippelig, hielt aber mit dem untergeklemmten Helm recht gut. Der zweite Karton landete auf unserem reservierten Sitzplatz 3 von unserem Spezl, der am Vortag abbrechen musste.

Bis der ital. Schaffner bei uns war, fuhren wir schon, rausschmeissen war also zunächst mal keine Option mehr. Was wir uns anhören mussten, war weniger schön. Das ganze wiederholte sich noch zweimal mit den in Bozen und am Brenner eingewechselten österreichischen Schaffnern. Aufgrund des Hinweises, dass schon ernste Verletzungen durch runterfallende Räder passiert seien, haben wir das 2. Rad auch auf den 3. Platz gepackt. Es wurde so niemand behindert oder gefährdet, aber die Aussagen gingen in die Richtung, ob wir noch ganz dicht seien und was uns überhaupt einfallen würde. Die Auskunft der DB-Hotline hat niemanden interessiert. Ich denke, es war richtig, ruhig und freundlich zu bleiben, auch angesichts der Anzahl Carabinieri, die zwegs Flüchtlingskontrollen im Zug waren.

Eine Aussage war, wenn überhaupt, hätten wir einen Fahrradtransportkoffer nehmen müssen.
Eine andere Aussage war, mit dem Regionalzug hätten wir das gedurft, aber nicht im EC. (Unser Spezl, der am Vortag noch aus Brixen mit dem Regionalzug heimgefahren ist, hat sein Rad zerlegt in Luftpolsterfolie gewickelt und wurde im Zug nicht darauf angesprochen).

Falls also ein Fahrradtransportkarton eine Option für Dich ist, würde ich das versuchen. Bei irgendwelchen Tüten kommt das Personal mit dem Hinweis, dass da gefährliche Teile rausstehen, die Fahrgäste verletzen könnten. Ein Fahrrad (beim MTB noch mehr) ist auch zerlegt ganz schön sperrig auf der Gepäckablage. Ggf. auch eine Auskunft in Dänemark einholen, die DB-Auskunft der Hotline war in meinem Fall falsch und nutzlos.
 
Hallo,

ich möchte mit dem Fahrrad nach Dänemark. Man findet ja viele Informationen, dass es kein Problem sein soll, die Räder und Pedalen abzumontieren, den Lenker quer zu stellen und das ganze in Tüten eingewickelt oder in ner großen Tasche als normales Gepäck mitzunehmen, beispielsweise im ICE wo es keine Fahrradstellplätze gibt.

Nun möchte ich mit dem IC (bzw. EC) von Hamburg nach Kopenhagen. Es ist jedoch keine Fahrradmitnahme möglich. Hat jemand von euch schonmal das verpackte Rad international mitgenommen und da Erfahrungen? Zumindest laut internationalen Beförderungsbedingungen scheint das Gepäck größentechnisch Begrenzt zu sein (womit es nicht gehen würde). Auf der anderen Seite steht in den nationalen Beförderungsbedingungen z.B. auch, dass man nur ein nicht-Handgepäckstück mitnehmen darf und das wird ja bekanntlich in der Praxis auch anders gehandhabt.

Danke für eure Erfahrungen :)

Ich bin seinerzeit von Lübeck nach Kopenhagen inkl. bike und das war kein Problem, das zu reservieren (Fahrradmitnahme im Zug)...schau mal hier...müsste auch ab HH funktionieren:
https://www.bahn.de/reisen/view/verbindung/hamburg/kopenhagen.shtml

Gruß
Sven
 
Danke für die vielen Antworten. Den Gepäckservice/Kurierservice scheint es für Dänemark nicht zu geben. Leider bin ich nicht sehr flexibel was die Wahl des Zuges angeht, da ich einen mehr oder weniger fixen Ankunftszeitpunkt habe. In dem für mich in Frage kommenden IC gibts wohl keine Fahrradmitnahme. Bleibt noch die Überlegung, ob ich das Fahrrad verpacke, bin etwas skeptisch nach mauntnmads Bericht. Vlt. gehts dann wohl ohne Bike hin.

Vielen Dank für die vielen Antworten.
 
Zurück
Oben Unten