Fahrtechnik-Tipp #4 (vorher Fahrtechnik der Woche) - Bunny Hop

Marc B

MTB Fan, Cycling & Einrad-Freak :-)
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Olsberg
Hi Leute!

Meine Serie "Fahrtechnik der Woche" aus dem Newsbereich wurde im Frühjahr leider nach nur drei Folgen eingestellt (hier die Zusammenfassung mit Wheelie-Drop, Manual & Rückwärts fahren). Hier geht es jetzt weiter :)

Der Bunny Hop – Ein Muss für Könner

Der Bunny Hop ist eine Pflichtübung für ambitionierte Biker. Wer will schon bei querliegenden Hindernissen abbremsen müssen? Anders als beim Standard Hop kommt erst das Vorderrad hoch, dann folgt das Heck. Nur so erreicht man eine ideale Höhe und Flugkurve. Der Bunny Hop ist auch die Basis für weitere Sprungtechniken, bei denen man aktiv abspringen muss (z.B. Road-Gaps etc.).

Unterschiede zum Standard-Hop:

Beim Bunny Hop zieht man das Hinterrad nicht wie beim Standard Hop (bei dem beide Räder gleichzeitig abheben) aus dem Knie hoch, sondern es folgt dem Vorderrad durch die dynamische Bewegung der Hüfte zum Vorbau. Zuerst geht man beim Anlupfen des Vorderrads mit dem Oberkörper nach hinten (zurücklehnen). Aus dieser Position schiebt man dann die Hüfte dynamisch und in einer flüssigen Bewegung in Richtung Vorbau (US-Ausdruck: “Stem****”). Die Fußsohlen drückt man dabei aktiv gegen die Pedalfläche und verhindert so mit genug Körperspannung, dass die Pedale den Kontakt zu einem verlieren.

Das Hindernis ist klein gewählt und ich musste deswegen das Bike in der Flugühase nicht unter mir nach vorne/oben reissen, wie es bei Baumstämmen etc. nötig wäre.

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Zuerst beugt man die Arme u. bewegt den Oberkörper nach vorne.
p4pb7142170.jpg

Lenker nach hinten oben ziehen, Arme strecken u. zurücklehnen: Das VR kommt hoch.
p4pb7142177.jpg

Nun die Hüfte dynamisch zum Vorbau schieben. Füße in Pedale eingekeilt!
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Auf die Landung vorbereiten und Körperspannung halten!
p4pb7142186.jpg

Arme u. Beine beugen u. Aufprall aus den Muskeln abfedern.


Video: In unserem IBC-Fahrtechnikvideo #2 zeigt Hannes, wie der Bunny Hop funktioniert und springt auch schön hoch (direkt als zweite Fahrtechnik nach dem Wheelie):


Sehr gut sieht man den Hüftimpuls in diesem Video (nur mit Helm nachmachen!):

 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für deine Tipps.

Da ich schon eine Weile im Fahrtechnik Forum lese, wusste ich schon die meisten Sachen.
Neueinsteiger müssen sich jetzt allerdings nicht mehr die Infos aus den vielen Einzelbeiträgen zusammensuchen sondern finden sie gesammelt in deinem Post :)

Irgendwann hilft dann nur noch Üben, Üben, Üben und/oder sich von jemandem, der es schon kann, helfen zu lassen.
 
danke für das feedback :) dachte schon, dass niemand was dazu schreibt, weil ich nicht wie sonst mein pulcro auf den fotos fahre, hehe.

ride on,
Marc
 
Das Bike war klein und agil, ein Ladybike war es übrigens gar nicht, sondern ein normales Modell in der kleinsten Rahmenhöhe ;)
 
Das Ghost-Bike habe ich ja nur bei den paar Foto-Shootings bewegt ;)

Pulcro in Bender-Version? :D Naja, 2004 bin ich mal einen 3-Meter tiefen Drop gesprungen, das war aber ein Roadgap, also nicht gerade ein Bender-Style-Huck, hehe. Ich hoffe, dass ich dessen Stil nie verkörpert habe auf meinem Pulcro - dann lieber an der Dropkante auf einer Baustelle mit einem Bunny Hop etwas Airtime für einen Cross-Up herausgeholt:

 
hey marc, sei mir nicht böse, aber i.wie sieht alles was du tust etwas komisch aus.

Was daran liegen kann, dass: dein rücken extrem grade ist, die bewegungen total verkrampft aussehen und eine gewisse lockerheit fehlt, vll. ists auch das komische fahrrad :D

Das ist schade, denn eigentlich finde ich die fahrtechnik videos super!
 
Marc, so gefährlich ist der Bunny Hop auch nicht, daß man ihn direkt neben einem Friedhof üben muss. :p (nur für den Fall: für mich sieht das im Hintergrund jedenfalls so aus wie Grabsteine, evtl. irre ich mich, k.A. :))
 
Hi Marc,
deine Mühen in allen Ehren, aber die Sequenz ist etwas suboptimal.
Zum einen fehlt der Teil der Sequenz, in der das Rad maximal zum Körper gezogen wird, damit man als Laie sich auch davon ein Bild für den Kopf zum Üben parat legen kann.
Zum anderen lässt du hier den rechten, vorderen Fuß viel zu stark nach unten abfallen, was dazu führt, dass du dementsprechend landest und sehr komisch auf dem Rad hockst.
Dazu kommt noch das vermutlich zu kleine Rad.
Was ich damit nur sagen wollte:
Wenn man schon einen guten Photographen mit gutem Equipment dabei hat, dann sollte man so eine Sequenz ruhig öfter aufnehmen, bis auch die kleinsten Details stimmen, um es dann wie hier auch schön präsentieren zu können :daumen:
 
@DoubleU: Nee, da ist kein Friedhof in der Nähe, hehe. Bei höheren Risiko könnte man ja eher in der Nähe eines Hospitals üben, aber das ist mental gesehen keine gute Denkweise ;)

@Eisbein: Kein Thema, ich nehme dir das nicht übel. Ich werde evtl. mal ein normales Video machen, in dem man sieht, wie ich unterwegs bin. Hier sieht man, dass ich mein Pulcro auch recht locker in der Luft handlen kann:

 
Hi Marc,
deine Mühen in allen Ehren, aber die Sequenz ist etwas suboptimal.
Zum einen fehlt der Teil der Sequenz, in der das Rad maximal zum Körper gezogen wird, damit man als Laie sich auch davon ein Bild für den Kopf zum Üben parat legen kann. (...)Wenn man schon einen guten Photographen mit gutem Equipment dabei hat, dann sollte man so eine Sequenz ruhig öfter aufnehmen, bis auch die kleinsten Details stimmen, um es dann wie hier auch schön präsentieren zu können :daumen:

Ich ziehe das Bike ja nicht maximal zum Körper, da ich wie oben extra angemerkt nur einen kleinen Bunny Hop mache, den man für kleine Hindernisse nutzen kann. Diese Variante ist für Bunny-Hop-Neulinge m.E. am Anfang einfacher zu realisieren, als ein enorm hoher Bunny Hop perfomed by Rainer und Co. ;)

Edit: Für die perfekten Aufnahmen gibt es ja meinen Printratgeber, da macht Marcus Klausmann den Bunny Hop vor. Diese Bilder sind halt die Reste aus dem Bildmaterial.

Ride on,
Marc
 
Zuletzt bearbeitet:
für Bunny-Hop-Neulinge m.E. am Anfang einfacher zu realisieren
Meine Erfahrung lehrt mich da eher: wenn, dann direkt richtig!

Natürlich ist gerade zu Beginn das Timing der Bewegung das wichtigste, aber was spricht dagegen, die Bewegung auch von Anfang an "richtig" zu üben?
 
Meine Erfahrung lehrt mich da eher: wenn, dann direkt richtig!

Natürlich ist gerade zu Beginn das Timing der Bewegung das wichtigste, aber was spricht dagegen, die Bewegung auch von Anfang an "richtig" zu üben?

Ich denke, das es da nicht um richtig oder falsch geht. Wenn ein normaler XC-/Tourenfahrer gezeigt bekommt, wie man über einen sehr hohen Baumstamm per Bunny Hop fliegt, wird ihm das nicht viel bringen und er denkt sich "Das werde ich nie können". Doch wenn man mit einem kleinen Bunny Hop anfängt und er den Bewegungsablauf versteht und für sich umsetzt, ist die Basis da, danach sich auch an die erweiterte Bewegung für höhere Hindernisse zu wagen (in der das Bike maximal zum Körper gezogen wird).

Soweit zu meinen Erfahrungen ;) Denn die meisten Biker können keinen Bunny Hop und haben sich den Standard-Hop angewöhnt, der ja bekanntlich vom Timing suboptimal ist.

Ride on,
Marc
 
Mir ging es ja auch garnicht um die Höhe, sondern um die korrekte Ausführung der Bewegung. Und gerade da solltest du als Trainer doch in der Lage sein, die auch zu vermitteln.

Ich finde, wenn man erst lernt, durch den Impuls "Hüfte-Vorbau", mal etwas salopp ausgedrückt, das Rad bloß vom Hinterrad zum Vorderrad zu drücken und somit kleinere Hindernisse quasi "in Radstandlänge" zu überhoppeln, so ist das immernoch kein richtiger Bunny Hop.
Vorteil zum Standardhop ist das Timing und die kürzere "Flugphase".
Ein schöner Bunny Hop ergibt sich aber erst aus einer gewissen "Wellenbewegung", und die übt man doch am besten von vornherein, oder?
 
Klar, dazu bin ich in der Lage, das klappt immer sehr gut bei uns :)

Ich denke, dass für viele Biker - das lehren mich zumindest meine Erfahrungen - erstmal weg vom Standard-Hop müssen und hin zum Bunny Hop, da halte ich diese kleine Variante für ideal, das habe ich häufig so erlebt. Die Bunny-Hop-Lehrlinge gewöhnen sich auf diese Weise die Standard-Hop-Bewegung (HR aus den Knien hochhieven) ab und bekommen so ein Erfolgerlebnis. Darauf aufbauend kann man sich dann an die höhere Variante wagen, die Hannes schön in dem IBC-Fahrtechnikvideo #2 vormacht.
 
XC-/Tourenfahrer ist ja auch so eine Verallgemeinerung wie AM-Bike ;)

Mir ging es echt nicht um die Höhe, sondern um den reinen Bewegungsablauf.
Und wenn jemand das "HR aus den Knien hochhieven" kann ist doch toll, muß dann halt nur noch im Auftakt/Timing umgemodelt werden...
 
(...)
Und wenn jemand das "HR aus den Knien hochhieven" kann ist doch toll, muß dann halt nur noch im Auftakt/Timing umgemodelt werden...

Da liegt nach meinen Erfahrungen gerade das Problem. Denn viele Biker erlernen den Bunny Hop nicht, weil sie sich den Standard Hop jahrelang einprogrammiert haben und jetzt das Hinterrad nicht auf die Bunny-Hop-Weise hochbekommen und das mit dem dynamischen Impuls des Körpers nach vorne nicht ganz hinbekommen.
 
...viele Biker erlernen den Bunny Hop nicht...
...dynamischen Impuls des Körpers nach vorne...
Genau den einen Bunny gibt es ja nicht...
Man erkennt meist am Bunny Hop, aus welchem Bereich ein Fahrer kommt. Die Trial-Jungs ziehen teilweise mächtige Hops aus den Knien, da komm ich mit meiner Trail-Technik auch nich ran! (so mit Hüfte zum Vorbau und so, wie hier z.B.: http://fotos.mtb-news.de/p/616627)

Man kann sich natürlich wunderbar theoretisch drüber unterhalten, oder nicht Verkopfen, raus gehen und einfach machen... ;)
 
Einfach machen bzw. viel üben - das ist ein gutes Motto. Hauptsache einen Bunny Hop, weil man mit dem Standard Hop auf Dauer nicht weit kommt, zB. auch nicht über den Baumstamm auf deinem Foto :) Meine Bunny Hops sind in der Luft meistens etwas hecklastig, wegen der Rohloff, hehe.
 
Bin auch ein "am anfang immer klickpedal-gefahren" belasteter.

Was mir immer nicht so ganz klar ist und wo es bei mir scheitert ist das nach dem vorderrad anheben kommende "dynamisch den körper nach vorne bringen". Das klappt bei mir immer nicht so recht.
Irgendwie habe ich den körper ja grade erst nach hinten verlagert, und er will einfach nicht so "von selbst" nach vorne.
Was aber klappt ist, den lenker aktiv nach vorne zu drücken und die beine leicht anzuziehen ( wohlgemerkt mit tatzen), wodurch das hinterrad auch hochkommt. Damit krieg ich so 30cm hin, und es sieht nicht mehr so nach falschem hasen aus. Richtig siehts aber auch nicht aus :lol:

PS.: @Marc: hab mir heute mal dein Buch geholt, noch nicht viel drin gelesen, aber sieht gut aus :daumen:
 
Bin auch ein "am anfang immer klickpedal-gefahren" belasteter.

Was mir immer nicht so ganz klar ist und wo es bei mir scheitert ist das nach dem vorderrad anheben kommende "dynamisch den körper nach vorne bringen". Das klappt bei mir immer nicht so recht.
Irgendwie habe ich den körper ja grade erst nach hinten verlagert, und er will einfach nicht so "von selbst" nach vorne.
Was aber klappt ist, den lenker aktiv nach vorne zu drücken und die beine leicht anzuziehen ( wohlgemerkt mit tatzen), wodurch das hinterrad auch hochkommt. Damit krieg ich so 30cm hin, und es sieht nicht mehr so nach falschem hasen aus. Richtig siehts aber auch nicht aus :lol:

PS.: @Marc: hab mir heute mal dein Buch geholt, noch nicht viel drin gelesen, aber sieht gut aus :daumen:

Ich bin gespannt, wie das Feedback sein wird :)

Zum "Stemfu<k" (Körper dynamisch nach vorne bringen): Klar, von selbst passiert das nicht, da musst du schon eine sehr aktive Bewegung aufs Parkett zaubern ;) Kannst du deine Hop-Versuche mal filmen und hier reinstellen? Dann könnte man noch etwas Feedback dazu geben.

Viele Grüße,
Marc
 
Hab nun mal gefilmt und gleich festgestellt, das es doch eher ein falscher hase ist.
Egal , ich bin dran.

Bin übrigens noch feedback (buch) schuldig: top! Finde die Auswahl der Übungen super und auch didaktisch gut erklärt. Macht wirklich laune doch mal wieder etwas mehr technik in die trainingsrunden einzubauen.
Immerhin, heck umsetzen klappt schon mittleweile bis etwa 45° ;-) is ja schonmal was ;-), brauch ich doch öfter mal.
Finde auch gut das es sowohl Einsteiger (thema grundeinstellungen &co) als auch fortgeschrittene (rückwärtsfahren, dh themen) anspricht.

</slime mode> ;-)


Gruß,
Bjoern
 
@Bjoern: Danke dir, es freut mich, dass der Aufbau gut ankommt :) Ich habe noch ein paar Fehler gefunden, da hat das Lektorat wohl etwas gepennt, aber das kann ich dann ja verbessern, falls es eine zweite Ausgabe geben wird.

Lädst du das Video noch hoch hier?
 
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