Hallo Tobi!
Ich erkenne bei dir viel Leidenschaft und Lust darauf, sachen einfach mal auszuprobieren, bevor andere sagen, das geht nicht.
Wenn immer alle etwas nicht machen, wovon andere sagen, das geht nicht, dreht sich die Welt nicht weiter. Oft geht es ja dann doch.
Trotzdem muss man an so ein Projekt auch mit viel Respekt und einem sehr kritischen Blick herangehen.
Die großen Federgabelhersteller haben nicht ohne Grund jetzt mittlerweile 20 jahre gebraucht, um hier endlich mehr oder weniger sorgenfreie, leichte und gut funktionierende Federgabeln herzustellen. Die Sache mit dem gießen von Bauteilen ist da nur ein Teil einer funktionierenden Federgabel.
Die Frage ist bei so einem Projekt auch, wohin du damit willst. Soll es eine kompetitive Gabel zu Reba/
Pike und Co werden, die ähnlich funktioniert, ähnliches Gewicht und Stabilität hat?
Soll es einfach nur ein Teil sein, dass du bauen willst, weil du Lust drauf hast, egal ob das jetzt ein 5 kg Klunker wird, der später an der Wand hängt, dann denk ich - fang an, den Spass am bauen wirst du sonst durch nichts anderes bekommen!
Etwas schwieriger wird es, wenn man mit Hausmitteln etwas gleich gutes bauen will, wie die Hersteller.
Da kommen dann erste fragen auf: Ok - sollte das mit dem Gießen funktionieren(du brauchst einen Schmelzofen für das Alu, dann brauchst du das Rohaluminium in geeigneter Qualität und legierung, du brauchst Erfahrung bei der Temperatur, geeignete Messmittel um diese genau zu kontrollieren, du brauchst eine kontrolliere Abfuhr der Wärme in der Form, sonst gibt es Eigenspannungen im Bauteil und das ding macht knack bevor es aus der Form kommt.
Dann: du brauchst im inneren ein ausgehöhltes Volumen. Das muss höchstwarscheilich hinterher gefräst werden. Die Fräsungen müssen auf 1/100mm im Durchmesser stimmen, sonst hast du Hinterher Probleme mit den Buchsenpassungen. Du brauchst für die Buchsenpassungen Probestücke, um die pasungen zu testen, ob sie auch passen. dazu müssen die später verwendeten Rohre schon vorher bekannt sein, und in der Konstruktion muss alles widerspruchsfrei passen.
Bei der Brücke das gleiche, die Pressugen sollte auf ~2/100mm genau gefräst sein.
Für das Fräsen brauchst du jeweils passgenaue aufspannungen, die auf das Gussteil angepasst sind. Die allein sind schon teurer wie eine gefräste Gabelbrücke.
Ich persönlich würde mal anfangen mit einer rein CNC gearbeiteten Version. Hier einfach mal Erfahrungen sammeln, in der Konstruktion, in der Welt der Passungen und der Dichtigkeit. Oberflächen, usw etc.
Und wenn das funktioniert, denk ich kann man ans gießen denken.
Aber lass dir den Mut nicht nehmen - mit Erfindungsgeist und guten Überlegungen kann man auch im DIY sehr viel erreichen!