Federgabel selber bauen

Hallo, ich arbeite im Werkzeugbau eines Betriebs für Leichtmetall-Druckguss, sprich, ich habe kein fundiertes Gießerwissen, aber ein bißchen bekomme ich schon mit. Beim Druckguss wird das flüssige Metall mit hohem Druck mit einem Kolben in eine Stahlform "geschossen" und dabei verdichtet, was dem Material schon eine gewisse Festigkeit verleiht.
Beim Sandguss, wie Du ihn vorhast, bleibt im gesamten Guss kleine Luftbläschen drin (sieht dann unter Mikroskop wie Luftschokolade aus). Dies ist mit ein Grund, warum solche Gussteile keine hohe Stabilität erreichen. Meines Wissens werden die (vorgegossenen) Gabelbrücken ja auch geschmiedet, sprich verdichtet, um die notwendige Festigkeit zu erreichen.

Das stimmt so pauschal nicht. Gerade Druckgussbauteile neigen zu Porositäten und u.a. deshalb ist die Festigkeit von in Kleinserie gefertigten Sandgussbauteilen besser.

Die Auswahl Sand- vs Druckguss hängt in erster Linie von der Stückzahl ab. Im Falle komplexer nicht mit Schiebern entformbarer Geometrien steht noch Kokillenguss als Alternative für große Stückzahlen zur Auswahl. Bei Sandguss müssen auch alle Funktionsflächen bearbeitet werden. Bei Druckguss können z.B. Kanäle und Schraubenauflageflächen vorgegossen werden.
 
...
Und im Sommer bin ich Gärtner, und im Winter will ich mein Hobby zum Beruf machen. Ich baue Mountainbikes.
...
Meine bikes sind noch nicht fertig. Sobald sie fertig sind, werde ich ein paar Photos machen und hier reinstellen.
...
Habe ich das richtig verstanden? Du bist gelernter Gärtner (also nix Mechaniker), hast noch kein einziges Radl zu Ende zusammengeschraubt, bist computermäßig (Stichwort Konstruktion) nicht mal so weit das Du hier Bilder hochladen kannst, willst Dich aber als Radlbauer selbstständig machen und sogar Rahmen und eine Gabel bauen!?

Respekt. :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das stimmt so pauschal nicht. Gerade Druckgussbauteile neigen zu Porositäten un...
Auch wenn allmählich Off Topic wird: Das stimmt so pauschal auch nicht, bei uns im Betrieb wird viel Wissen und auch Versuch, teilweise über die ganze Lebensdauer der Form, reingesteckt, um mit z.T. beträchtlichem Aufwand ständig an der Form, Anguss, Entlüftungen und auch Maschinenparametern rumgespielt, um Porositäten, Einfallstellen, usw. zu minimieren.
Aber lassen wir das, jeder hat irgendwo recht und mit dem ursprünglichen Thread hats nichts mehr zu tun, sowieso hat sich der TE ja schon Richtung Holz orientiert
 
ja Wolfobert, dass mit dem Metal giessen wird nichts. Ich werd´s nochmal mit Holz versuchen.

@RobertAmmersee

Dumme sinnlose Kommentare ignoriere ich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
also ich für meinen Teil wäre auch sehr interessiert an den Fotos von den halbfertigen Bikes oder Teilen die bereits in Arbeit sind.
@Tobi_81
Welchen Anspruch stellst Du an die von dir gebauten Bikes? Sollen diese "nur" funktionieren, aber eher so etwas wie Ausstellungsstücke für Schaufenster werden, oder sollen diese tatsächlich im Gelände bewegt werden können, und entsprechend auch einige Belastungen wegstecken können? (Die Frage meine ich ernst, falls das falsch rüberkommen sollte...)
Gruß Jan
 
Allerdings werde ich jetzt mal ein Modell wie dieses hier aus Holz bauen und
versuchen ob es auch mit Holz geht (meine Rahmen sind übrigens auch aus Holz).
holz_rr.jpg
 
Das Problem ist ja bei Sandguss auch das besch***ene Gefüge..durch die langsame Abkühlung bekommst du große grobe Körner und hast dann halt einen spröden Mist. Deshalb werden im Automobilbau (und denke die Federgabel Castings auch) entsprechende Teile halt im Druckguss hergestellt (wenn sie am Auto nicht geschmiedet sind). Probleme sind dann noch die Seigerungen und Einschlüsse...Lunker kann man durch entsprechende Speiser aber verhindern. Dann die ganzen Toleranzen..alleine an Parallelität, damit die Gabel auch läuft...nie und nimmer!

Was ich aber für realistisch für einen technisch versierten Heimhandwerker halte, wäre eine Gabel nach dieser Konstruktion: https://madmaxbike.wordpress.com/category/madmaxlefty/
Du müsstest nur die Verhältnisse von dem Schwingenarm usw ordentlich ausrechnen und den passenden Dämpfer für deinen angestrebten Federweg reinhängen. Du hättest keine Probleme, eine Luftkammer dicht zu bekommen, oder ein Dämpfungssystem zu entwickeln oder überhaupt die richtigen Passungen für die Gleitlager (Casting<->Standrohre usw) auszuwählen.. Wenn dann mit diesem System oder eben mit einer Parallelogramm-Federgabel (wobei die auch wieder mehr Aufwand darstellt, mit den ganzen Lagerpunkten).

Nur mein Senf..meist stellt man sich sowas leichter vor als es ist, vor allem, wenn man nicht drin ist in der Materie.
Beste Grüße, Joe
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jan_1968

Hier ein Bild, aber wie gesagt, es ist noch lange nicht fertig. Und ja, ich will damit im Gelände fahren und ich hab vor alles aus Holz zu machen. Bei den Zahnräder bin ich mir aber nicht sicher, ob welche aus Metall besser wären als Holz.

@Wolfobert

Ja, ich kenne diese LJ Bikes. Sind mir letztes Jahr schon aufgefallen.

@JoeHaBe

Idealer als Sandguss wäre Kokillenguss. Doch die Herstellung einer aufwendigen Kokille ist sehr schwierig. Früher meiselte man die Formen in in zwei Steinplatten. und goss flüssiges Metall hinein. Die heutigen Kokillen sind aus Metall. Nur sowas kann man sich halt nicht selber herstellen.

Die Gabel ist allerdings nicht so mein Fall. Erinnert mich an eine Lefty. Trotzdem danke für den Tipp.

@4mate Das Rennrad sieht super aus.
 

Anhänge

  • Holzbike1.jpg
    Holzbike1.jpg
    64,3 KB · Aufrufe: 75
ja, ich kenn dieses Bike. Mit Errex hatte ich vor zwei Jahren schon Kontakt. Allerdings konnte man mit seinem Bike nicht fahren. Meine Aufgabe ist es jetzt, es so hinzukriegen, dass man auch damit fahren kann. Er hat seine Federgabel damals mit ner Blattfeder realisiert. Ich will es anders hinkriegen.

Ich versuchs jetzt nochmal mit einer Luftfederung und Öldämpfer, und wenn das nicht funktioniert, werd ich mir ne Druckfeder aus Holz bauen und es damit versuchen.
 
Hier die Holzfeder. Holz soll ja nicht nur federnde, sondern auch dämpfende Eigenschaften haben. Bin mal gespannt, ob die Feder die Belastungen aushält.
 

Anhänge

  • Holzfeder.jpg
    Holzfeder.jpg
    99,3 KB · Aufrufe: 89
ich hab auch Wälzlager aus Holz gebaut. Allerdings werd ich doch welche aus Metall nehmen, weil die kleiner sind. Hab mir auch mal überlegt Kugellager in die Achsen der Zahnräder zu integrieren, um die Reibung zu verringern.

Und wenn das nichts hilft, nochmal ne Kette aus Holz bauen, wie die unten im Bild. Nur ein bisschen schmäler.
 
Einerseits alles sehr ambitioniert, aber ich denke, du solltest nicht päpstlicher als der Papst sein, sprich, bei einigen Komponenten, wie der Kraftübertragungund Lagerung, erwägen, einige käufliche bzw. mindestens metallische Bauteile zu verwenden, eben Kette, Kassette, Zahnkranz, Naben. Metall hat einfach bessere Reibungswerte, lässt bessere Passungen zu, hat weniger Verschleiß usw.. Deine Holzlager bekommst Du niemals so dicht und eng toleriert wie ein Industrielager. Überleg mal, sobald Dir ein paar Sandkörnchen reinkommen, gibt es Sägemehl und die Reibung geht noch mehr nach oben. Das bekommst Du kaum getreten.
 
ja Wolfobert, bei Kette, Kugellager bzw Wälzläger evtl auch Zahnräder ist Metall besser geeignet als Holz. Allerdings hab ich mir auch schon Zahnräder aus Metall gegossen und Wälzlager kann man sich auch selber machen aus Metall.

Und zwar indem man ein Holzmodell anfertigt, dann in den Formsand drückt, rausholt und dann in den Formsand dann flüssiges Metall reingiesst. Gut, Wälzlager müssten noch gut abgedichtet sein. Kriegt man bestimmt mit Gummidichtringen hin.
 
Ich hab mir erstmal Zinn genommen, weil es einen niedrigen Schmelzpunkt hat, um die ersten Giessversuche zu machen. Hat auch gut geklappt. Allerdings ist für technische Geräte Zinn ungeeignet, weil es ein sehr weiches Metall ist.

Sachen wie Zahnräder,Bremsen, Wälzlager, Kette, Freilauf, Nabe usw will ich aus Bronze oder Messing giessen.
 
Zurück
Oben Unten