Federvorspannung

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Hallo,

ich habe eine generelle Frage zum Thema Federvorspannung.
Wie verändert eine Feder die vorgespannt ist ihr "Verhalten"?
Aktuell ist es so, dass ich eine 450er Feder gefahren bin und das Gefühl hatte sie wäre zu weich und daher habe ich eine 500er gekauft.
Die 450er war schon gut vorgespannt (ca 5 Umdrehungen schätze ich mal, genau weiß ich es nicht mehr).
Die 500er Feder habe ich nun nur noch so weit vorgespannt dass der Federteller aufliegt und nicht locker sitzt.
Jetzt kommt es mir aber so vor als wäre die 500er Feder im mittleren Bereich nicht so sensibel.
Wie würde sich das Ansprechverhalten ändern, wenn ich die 450er Feder unvorgespannt verwenden würde?
Wäre super, wenn mir da mal jemand helfen könnte, wie sich das mit der Vorspannung verhält.
Hatte bei der Suche nichts gefunden.
Danke schon mal vorab für konstruktive Anregungen.
Pierre
 
Die Federkennlinie ist relativ linear. Eine Feder vorzuspannen verändert also nur die Ruhelage, nicht den Federweg.
Nimmst Du eine härtere Feder, wird die Kennlinie steiler, der Federweg reduziert sich also.
Eine weichere Feder setzt einem Einfedern unabhängig von ihrer Vorspannung weniger Widerstand entgegen, reagiert also sensibler. Leider schlägt sie dadurch auch schneller durch.
 
Die Federkonstante gibt an, wieviel Kraft nötig ist, um die Feder um einen bestimmten Weg zu stauchen.

Du errätst es schon am Begriff Konstante: Das Ding ist fix, und deshalb musstest Du ja auch eine neue Feder verbauen.

Über den Tausch der Feder passt Du die Gabel auf Dein Gewicht an. Die Vorspannung passt Du den SAG an.

Jetzt wird ein Vorteil von Luftgabeln auch klarer: Über den passenden Druck kann die Gabel optimal auf das Fahrergewicht angepasst werden. Und man kann einfach experimentieren, ob man vielleicht doch noch etwas mehr oder weniger Druck benötigt. Bei Stahlfedergabeln ist der Tausch der Feder nötig, der häufig mit ein bisschen mehr Aufwand verbunden ist.

Für Deinen konkreten Fall:

Weniger Vorspannung ist nötig, um mit der neuen Feder den gleichen SAG zu erhalten wie mit der alten.

Das unsensiblere Verhalten kannst Du nicht beeinflussen. Liegt in der Natur der Sache. ABER: Je nach Alter der Gabel könntest Du die Schaumstoffringe, die Deine Gabel innen schmieren mit neuem Fett versehen, um das Ansprechverhalten zu optimieren.

Um welche Gabel handelt es sich denn genau?
 
Es geht um eine Dämpferfeder in einem Kona.
Hatte die 450er vorher drin aber vorgespannt.
Dann die 500er ohne Vorspannung.
Jetzt habe ich gestern mal die 450er wieder eingebaut und diese nur sehr wenig vorgespannt.
Fühlt sich sensibler an. Jetzt muss ich nur demnächst mal im Bikepark testen wie sie sich verhält.
Mit der 500er hatte ich da keine Probleme in Sachen Durchschlag.
 
Ah, für den Dämpfer gilt natürlich sinngemäß das gleiche:

Anpassung an Dein Gewicht über die Feder, Anpassung des SAG über die Vorspannung.

Es ist also völlig egal für die Sensibilität, wie doll Du die Feder vorspannst. Damit wird ausschliesslich der SAG eingestellt.

Und nur über die Feder wird die Sensibilität "eingestellt".

Wenn Dir der Hinterbau mit der 450er Feder zu weich vorkam, war er es vermutlich auch. Und wenn er Dir mit der 500er zu hart erscheint, ist er das vermutlich auch. Aber bei Stahlfedern gibt es halt nicht alle Zwischengrößen, und somit musst Du Dich für das kleinere Übel entscheiden.


Mehr Sensibilität, mehr Wippen, mehr Durchschlaggefahr mit der weicheren Feder.

Weniger Sensibilität, weniger Wippen, weniger Durchschlagsgefahr bei der härteren Feder.

Oder ein Luftdämpfer :D
 
Wie sieht das denn aus wenn ich eine Feder neu in den Dämpfer einbaue - wie stark soll diese vorgespannt sein? Mir ist irgendwie noch nicht ganz klar wie weit ich diesen Teller unter der Feder reindrehen soll damit diese genug unter Spannung steht aber gleichzeitig nicht zu stark gespannt ist. Konkret handelt es sich um einen BOS Stoy Dämpfer, auf Fotos ist der Teller meist ziemlich in der Mitte vom Gewinde.

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In der Regel reichen zwei Umdrehungen - was steht denn in der Anleitung ? Dort stehen eigentlich immer die max. Umdrehungen drin.
Meine bei Rock Shox und Fox sind es gerade mal 5 Umdrehungen.
 
Je mehr Vorspannung, desto unsensibler wird die Dämpfer. Mit der Vorspannung schraubst du nur das Losbrechmoment künstlich rauf.
Wennst einen sensiblen Hinterbau willst, dann möglichst garkeine Vorspannung.
Härtere Feder => Steilere Federkennlinie
mehr Vorspannung => höheres Losbrechmoment (und das will man in der Regel minimieren, für sensible Dämpfer).

Klar, man muss die Feder ein bisschen einspannen, dass sie nicht rumklappert usw...

Egal ob der Dämpfer neu oder uralt ist. Das Prinzip ist immer das gleiche. Spannst die Feder vor drehst das Losbrechmoment rauf.
 
Es ist also völlig egal für die Sensibilität, wie doll Du die Feder vorspannst.

Das ist leider kompletter Unfug, siehe bitte nachfolgenden Post, der erklärt es nämlich genau richtig. Wobei es natürlich Losbrechkraft und nicht -moment lauten muss.

Je mehr Vorspannung, desto unsensibler wird die Dämpfer. Mit der Vorspannung schraubst du nur das Losbrechmoment künstlich rauf.
Wennst einen sensiblen Hinterbau willst, dann möglichst garkeine Vorspannung.
Härtere Feder => Steilere Federkennlinie
mehr Vorspannung => höheres Losbrechmoment (und das will man in der Regel minimieren, für sensible Dämpfer).

Klar, man muss die Feder ein bisschen einspannen, dass sie nicht rumklappert usw...

Egal ob der Dämpfer neu oder uralt ist. Das Prinzip ist immer das gleiche. Spannst die Feder vor drehst das Losbrechmoment rauf.
 
Losbrechkraft und nicht -moment lauten muss
Stimmt. Eigentlich wäre Losbrechkraft besser. Aber irgendwann hat sich anscheinend Losbrechmoment (keine Ahnung warum) in der MTB Welt eingebürgert.... Es spricht halt jeder von Losbrechmoment und nicht von Losbrechkraft.
Magazine machen es leider auch so. Selbst in den Testberichten hier auf MTB-News wird immer "Losbrechmoment" benutzt.
 
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